Full text: Fuldaer Kreisblatt (50.1918)

I 
r rragsentwurf über ote -Verwaltung Spitzbergens aus- 
; gesteM wurde. 
Auf Grund dieses vorläufigen Entwurfes kcnn 
i dann 1912 in Christiania eine internationale Kon- 
; ferenz zusammen, welche feststellte, daß Spitzbergen 
r für alle Zeiten herrenlos bleiben und den Untertanen 
i Mer Länder offen stehen soUe. Es solle aber ein« 
internationale Kommission mit der Verwaltung der 
fInseln beauftragt werden, bamirin die Rechtsprechung' 
; und die Grundbesitzverhältnisse Ordnung ge' rächt wer- 
, den könnte. Tie endgültige Erledigung dieses Ber- 
j tragsentwurfes sollte auf einer neuen für den 17. Juni 
i 1914 nach Christiania einberufenen internationalen 
Konferenz erfolgen: leider brachte der Krieg die Ver¬ 
handlungen zu einem jähen Abbruch. 
Daß diese Verhandlungen beim Schlüsse des Frie¬ 
rdens ebenfalls eine Rolle spielen werden, wird durch 
die zwischen Deutschland und Rußland erfolgte Eini¬ 
gung über diesen Punkt bewiesen. 
Mitteilungen öer stäöt. 
Nahrungsmittekstelle 
vom 18. März 1918. 
Rumänien. 
lTie rnnüinische« Friebcusverhandknnqe« 
find einige Zeit unterbrochen worden. Rumäniens 
Vertreter hat erklärt, der rumänische Militär-Mini¬ 
sterpräsident Averescu habe aus innerpolitischen Grün¬ 
de«, die nichts mit der Friedensfrage zu tuu hätten, 
demissioniert. Das neue Ministerium sei noch nicht 
gebildet. Ta die Vollmachten der bisherigen.rumäni¬ 
schen Delegierten infolge dieser Entwickelung hinfällig 
geworden sind, ruhen zu nach st die Hauptver- 
yandlungen. Tie Kommissionsberatungen der Ein- i 
tzelunterabteilungen der Friedenskonferenz wer.den sort- 
N»setzt. 
Zn Australien Aeberfluß 
— in England Not. 
Wäh'rend daS englische Mutterland Lebensmittel 
Ovangsweise zuteilt, lagern nach einer am 30. Nov. 
1917 erfolgten Angabe des australischen Premiermini¬ 
sters in Neuseeland 2 Millionen Stück geschlachtetes 
Vieh zu je 60 engl. Pfund, die iHicht nach Europa be¬ 
ordert werden können wegen Manffel an Schiffen, den 
der U-Bootkrieg verursacht. Tie, Ziffer für den gleichen 
Kettpunkt des Porjahres hatte nur 161 300 Stück be¬ 
tragen. Derselben Mitteilung -zufolge hat auch infolge 
Frachtraummangels eine AuMufung von Flachs statt- 
gesunden, wahrend der Einkauf zu Ausfuhrzwecken so 
gut wie ganz verschwunden ist. 
Wie es mit Getreide steht, sagt eine Melhung des 
^Journal of Cominerce" vom 22. Februar d. 'I., laut 
Welcher seit Januar 1917 etwa 3yL> Millionen Tonnen 
Weizen in den australischen Häfen liegen und auf 
jSchiffe warten. Hierzu kommt die jetzt zur Verschiffung 
-bereite neue Ernte von utigefähr I V- Millionen Tonnen, 
ff® daß im ganzen also 5 Millionen Tonnen, d. h. der 
(gesamte jährliche Weizeneinfnhrbedarf Englands, in 
Australien lagert. „Warum sprechen wir denn immer," 
»ährt der erwähnte Bericht fort, „von einer Welt- 
«uchpheit an Nahrungsmitteln, wenn wir in jenem 
fernen Laude eine Versorgung mit Brotgetreide zu lie- \ 
Ke« haben, das tatsächlich braun wird °? Ist die Regie¬ 
rung damit einverstanden, daß die Geschichte von 
S817 sich wiederholt und dieser Weizen in australischen 
barenhäusern verderben, muß, während die Hungersnot 
Mn,; Europa bedroht?"' 
Nus SruSi, provlNs u. Aachvükgedm« 
Lulöa, 18. März 1918. 
«rfSr-er»«!,. Unteroffizier Mackeldey im Feldart.- 
iRc»i«e»t Nr. 11 ist zum Fähnrich befördert worden. 
Künstler-Konzert lieber den Großherzogl.-sächs. Hof- 
«pernsänger Winfried W a n n e r, der das morgen Abend 
m «rosten Saale des Bürgervcreins stattfindcndc Konzert 
veranstaltet, heißt es in einer Besprechung: „Dem Sänger 
«st das Glück beschieden, über ein Organ von außerordent¬ 
licher Kraft zu verfügen, das kernig nnd doch milde und 
Lazu geschaffen ist, die schönsten, zn Herzen gebenden Töne 
zu finden: die weich genommenen Partien klangen stellen¬ 
weise geradezu berückend. Es war ein reicher Kranz von 
köstlichen Gaben, den uns Herr Winfried Wanner beschert 
bat: bei allen iah man: was der Künstler sang, das hat er 
gefühlt: und das ist ja das Unerläßliche und Wichtigste beim 
Gingen: Wahr zu sein! Nicht Noten singen, sondern Ge¬ 
fühle reden, die irgendwo und wie des Sängers eigenes 
Herz ergriffen, erfreut, gedrängt oder geängstigt haben: ein 
Bild zn geben von dem. was in seiner eigenen innersten 
Seele wacht oder schlummert." Hieraus ist zu ersehen, daß 
uns ein künstlerisch genußreicher Abend bevorsteht. 
Borschnßverei« zu Fulda. Auf die am morgigen Diens¬ 
tag, abends 8A Uhr, stattfindende Generalversammlung wol- I 
wir die zahlreichen Mitglieder auch- an dieser Stelle 
bei>. ndexs Hinweisen. Der hicsiae Vorschnßverein kann wie- 
«*1111,1 auf einen erfolgreichen Jahresabschluß blicken/ Als 
Dividende soll der morgigen Generalversammlung 6 Pro- 
-lcnt z„r Verteilung vörgeschlagen werden, was zweifellos 
«on den Mitgliedern gern genehmigt wird. 
«.> Tcl-e .^eseNenprüsung «>r das Maler-, Lackierer- nnd 
We,nbn,dergrwerbe findet lim 17. April ds. Js. statt. 
?lnme.düngen sind bis zum 25 März an Herrn F. Fuchs 
,n Euioa, NievlauSstraße 5, zn richten. 
Postamtl.ches. Aus Anlaß, vielfachen Mißbrauchs 
'V l, ®0 (* wird erneut darauf hinaewiesen. daß Gc- 
rnlncufrelheiten und -veraünstigiingcn im Fcldpostverkehr 
i»n Sendungen in Privglangelenheiten der 2sngchviügen 
»es Heeres nenießen. Den Angehörigen des Heeres äffeich 
nciit das Pen oval der deutschen Landesvereinc vom Roten 
Kreuz und der lhnen gleichznachtenöcn Orden «nd Gesell¬ 
schaften, soweit es in der freiwilligen Krankenpflege auf dem 
KriegSlchanplatze wirklich kätia ist. also nickt auch bei 
kländiacm oder voriiberaebcudem Aufenthalt in der Heimat, 
auch nicht bei Beurlaubung ans dem Felde krankbeits- oder 
«rholunaSbalber. Die Portovergünstigungen gelten nicht 
km Ortsverkehr. 
Das Zelöheer braucht -ringen- Hafer, 
Heu un- Stroh; Lan-wirte, helft -em 
Heere! 
! 
Es ist eine kleine Sendung 
Sprolibücklinge 
eingetrosie». Bezngsberechtigk sind die Ausweise Nr. 851 
' bis 720. Ans den Kopf entfällt A Pfund z«m Preise von 
1,25 Mark das Pfund. Der Verkauf findet am Diens¬ 
tag in dem Geschäft von Carl Dern. Marktstratzc, statt. 
Die am Dienstag Abend S Uhr von den genannte« Ans¬ 
weisen nicht abgeholte« Mengen sind verfallen. Der 
Ausweis ist beim Einkauf zur Abstempelung vorzulegeu; 
Papier und Körbe zum Einpacke» stnd mitzubringen. 
Verhütet Walobrände! Tie Zeit naht heran, in 
der alljährlich die jetzt im Kriege so furchtbar wichtigen 
Forsten von Waldbränden heimgesucht werden. Ta ist 
seitens eines Armee-Kommandos folgende Verordnung 
erlassen worden, und in den anderen Bezirken wird 
ähnliches folgen: „Es-ist verboten, mit unverwahr- 
tem Feuer oder Licht den Wald zu betreten oder sich 
demselben in gefahrbringender Weise zu nähern, sowie 
im Walde einschließlich der hindurchführenden Weg« 
oder außerhalb der Waldgrenze in einer Entfernung 
bis zu 30 Metern zu rauchen oder Feuer anzuzünden. 
Das Verbot des Feue.anmachens bezieht sich nicht auf 
die im Walde beruflich tätigen Personen, wie Wald¬ 
arbeiter, Köhler, Förster ustv. — Wer das Verbot über- 
tritt oder zu einer Uebertretung ausfordert, wird mit 
Gefängnis bis zu einem Jahre, bei Vorliegen mil¬ 
dernder Umstände mit Haft oder Geldstrafe bis 1500 
Mark bestraft. Die Verordnung tritt mit dem 15. März 
in Kraft und mit dem 31. Oktober außer Kraft." 
Ä Versicherung beim Landaufenthalt. Bereits im 
Vorjahre waren alle innerhalb der Reichsorganisatton 
.auf dem Lande untergebrachten Kinder und die sie auf- 
inehmenden Haushaltungsvorstände durch den Verein 
^Landaufenthalt für Stadtkinder'bei der Frankfurter All¬ 
gemeinen Versicherungs-Aktiengesellschaft, Frankfurt a. 
versichert worden. Die Versicherung erstreckte sich 
der Kindern auf alle Unfälle, die sie auf der Hin- 
'und Rückfahrt, sowie während, der Dauer des Landauf- 
erleiden, bei den ländlichen Haushaltungsvor- 
atanden auf jede Art von gesetzlicher Haftpflicht, die 
ifie aus Anlaß der Aüfnahme der Kinder treffen kann. 
Diese Verträge sind jetzt bis 15. März 1919 verlängert 
und dabei einige Verbesserungen getroffen worden, 
zznsbejondere wurde der Tagegeldsatz bei vorüber- 
igehenden Unfallfolgen erhöht. Ferner sind die Ver¬ 
trage in vollem Umfange auch auf die Begleitpersonen 
ausgedehnt worden. Dieser Versicherungsschutz tritt nur 
Mnn em, wenn die Unterbringung der Kinder auf dem 
^ande durch ihre Gemeindeverwaltung organisations- 
gemaß vermittelt wird. Auf privatem V)ege unter¬ 
gebrachte Kinder stehen nicht unter dem Schutze der Ver¬ 
sicherung. J 
. . ^ Ist Militärrente ein Ruhegeld? Die Frage 
■ unberechtigt. Denn zahlreiche aus dem Hee¬ 
resdienst mit Rente entlassene Männer gehen heute 
ernem bürgerlichen Berufe nach. Gemäß Paragr. 1337 
Der Reichsversicherungsordnung sind nun von der Ver- 
sicherungspfsicht alle diejenigen Leute befreit, die ein 
Wartegeld, Ruhegeld oder einen ähnlichen Bezug ge¬ 
nießen. Es entsteht also die Frage, ob diese Miiitar- 
reutcnempfangcr vcrsicherungspflichtig sind. Diese 
i^rage tjt letzt vom Reichsversicherungsamt bejaht wor- 
' bu. Dre Militarrente ist kein Ruhegeld. Leute, die 
6btuatz paragr. 9 und 14 des Mannschaftsversorgungs- 
d-bsetzes eine Rente beziehen, genießen diese nicht als 
Entgelt fm langjährige Dienste, sondern auf Grund 
erlittenen Beschädigung, die dauernd 
Erwerbsbeschränkung hervorgerufen 
fm!s„^ies^en«-e urcht zum Lebensunterhalt dienen, 
i°r!?;L£l!t ^Le. erbsbeschränkung einigermaßen aus- 
Militarrente ist also der Unfallrente der 
Reichsverslcherungsordnung verwandt, durch die eben¬ 
falls die Versicherungspflicht selbst nicht berührt wird. 
■^te ehemaligen Heeresangehürigen, die eine Militär- 
senleßen.müssen folglich gemäß den Bestimmun¬ 
gen der Relchsveriicherungsordnung versichert werden. 
Heber den Berkehr in Schuhwcrkstättc» wird 
amtlich folgendes bekanntgegeben: Von unseren Revi¬ 
soren gehen uns wiederholt Mitteilungen zu, nach 
welchen Holzpantoffel mit Lederblättern ohne Aus¬ 
zeichnung in Verkehr gebracht und von Kleinhändlern 
llnausgezeichnet feil gehalten werden. Wir 
weifen darauf hm, daß a u ch H o l z Pantoffel mit Leder- 
dlatt vor dem Versand vom Hersteller mit 1. seiner 
Firma oder Herstellernummer, 2. dem Kleinver- 
kaufspreise in deutscher Währung. 3. dem Monat 
und Jahr der Anbringung^dieser Angaben versehen 
werden müssen, und daß sich sowohl Hersteller wie 
Kleinhändler strafbar machen, wenn sie derartiges 
Schuhwerk ohne Auszeichnung in Verkehr bringen oder 
feil halten. Ferner wird vielfach von Schuhmachern 
die gesetzliche Bestimmung unbeachtet gelassen, nach 
velcher von allen Geschäften, welche gewerbsmäßig Be¬ 
stellungen auf Ausbesserung von Schuhwaren ent- 
zegennehmen und Schaufenster oder Schaukästen be¬ 
sitzen, in den Geschäftsräumen eine Preisberech¬ 
nung anzubringen ist, welche 1. den Betrag der 
Naterialkosten für Sohlen und Absatzflecken, 2. den 
sietrag des zu zahlenden Arbeitslohnes, 3. die Unkosten, 
l. den Gewinn, 5. den dem Besteller berechneten Preis 
inthalten muß. Diese Preisberechnung ist derart an- 
jubringen, daß sie vor dem Betreten des Ladens von 
tußen sichtbar ist. Solche Geschäfte, welche keine 
Schaufenster oder Schaukästen besitzen» müssen die 
IZreisberechnung derart anbringen, daß sie für jeder- 
nann sichtbar und lesbar ist. Schließlich wird auch! 
viederholt gegen die Bestimmung gefehlt, daß den 
Kunden bei Abgabe der Reparatur ein Begleit¬ 
schein übergeben werden soll, welcher I. den Name» . 
»nd den Ort der gewerblichen Niederlassung des Schuh- 
nachers, 2. die Art der Slusbesserung und den dafitzr 
»erechneten Preis in deutscher Währung. 3. den Monat 
»nd das Jahr, in^dem die dlnsbesserung aiüiKefüjtrt 
vvrden ist. zu enthalten hat. _ ___ 
[ Hersfeld. 16. März. Die Firma Lorenz Mohr, Oel-z 
Großhandlung, hatte am U. dieses Dtonats einen Kessel¬ 
wagen Maschinenöl erhalten Das Oel wnrde dnrch eine« 
Schlauch in bercitstehende leere Holz- und Eisenfäffer anr 
Güterbaünhof abgefüllt. In einigen der Eisenfäffer, welche 
die Firma von einer Fabrik aekanft hatte, befanden sicht 
noch kleine lleberreste Benzol Der bei der Umfüllung vc-> 
schäftigte Weißbinöer Heinrich Stiehl von hier wollte fi>D 
das Benzol in ein Gefäß füllen, angeblich um Kleider zu 
reinigen. Ju diesem Zweck rollte er das Faß an eine Ber- 
tiefnna und ließ dessen Inhalt beraaslanfe«. Unbegreif¬ 
licherweise nahm Stiehl ein brennendes Streichholz und 
hielt es an die Flüssigkeit .Sofort setzte sich letztere i« 
Flammen, schlug in das nach unten liegende Spundloch des 
Fasses, wodurch beide Faßböden mit lautem Knall ans dem 
Eilenfaß flogen. Stiehl sowie der dabeistehende Güter- 
bodenarbeiter Schäfer wurden dadurch schwer verletzt. So¬ 
fortige Hilfe wnrde dnrch Herrn Direktor Dr. Manuel vom 
Landkrankenbaus geleistet 
Franksnrt, 18. März. Gestern mittag 1^12 llfir wurde! 
die Stadt durch Sianalraketen von bestehender Lnftge- 
labr verständigt. Die aemeldete«, feindlichen Flieger sind 
nicht im Korvsbereich erschienen. 
Volkswirts chaftliches. 
W Berlin, 16. März. Der Wochenschluß der Börsej 
vollzog sich wieder bei geringer Unternehtmungslustr, 
Neuere Nachrichten von Belang, die von Einfluß ge-e 
wesen waren, lagen nicht vor. Ter Abschluß der Geil- 
senkirchener Bergwerks-Gesellschaft drückte auf den Kurs 
einzelner leitender Kohlenwerte. 
^ Berlin, 16. März. Im Warenhandel ermitteltq 
nichtamtliche Preise am 16. März 1918: Saatweize«, 
bis 20, Saatroggen-, Saatha-fer bis 20, Saatgerstg 
! bis 21,50, Saaterbsen 37,50-42,50. Saatbohnen 42,5« 
, bis 47,50, Ackerbohnen, Peluschken 32,50—37,50, Saat¬ 
wicken .27,50—32,50, Serradella 85—92, Spörgel 140 
bis 145, Heidekraut auf Abldg. bis 4,60. Richtpreise für 
Sämereien: Rotklee 260—276, Schwcdenklee 210 bis 
!228, Weißklee 160—176, Inkarnatklee 118-132, Gelb- 
. Nee 96—106, Timoty 96-106, Raygras 108—120 für 
50 Kg. ab Station. Flegelstroh 4,75—5,25, Preßstrsh 
4,75, Maschinenstroh 4-4,75, Städtische Verkaufspreis^ 
Hafer 25,50, Gerstenschrot 25,50, 5-eu' 16, Häcksel 10.5k! 
! bis 11 für 50 Kg. frei Haus. 
vermisihte Nachrichten. 
Rt'rr^hvu^MTCVlfUS Bezugsscheine. Tie Reichs-» 
nabm?^Zf'Sl .bestreitet erneut, daß die Beschlag-» 
i »ri L Kleidung bis auf zwei Anzüge geplankj 
ser. Weiteres gibt sie bekannt: Zur Förderuna der Ab- 
stette a?nrpSteI Kleidung hat die Reichs-BekleidungÄ 
stelle angeordnet, daß für die Erteiluna eines Bezuas-- 
IttTae n^gen Abga^bescheiniguu/?e i7e g lki chZ 
b'-auwi-n" Kleidungsstücke mehr abgegeben zu werdem 
? rma" ie^ beispielsweise für eine« 
frmnmmw i ? C einen Bezugsschein über eine« 
Voraussetzung bei dieser Artz 
von Bezugsscheinertettung ist allerdings, daß das abZ 
gegebene Kleldungsstück mehr oder zum mindesterL 
Für eu^jalt, als das verlangte neue. 
BezuaübA.^sö,.^"lormen kann man außer einem 
Sfr ,! einen Bezugschein für 
""b Madchenkleidung bekommov für Ulankas 
mänte?Eo"blusen,fürUniformmänt-l auch Damen? 
Niantek. Zu beachten ist jedoch neck wie vor, daß! 
Ächeiwonnn^"^^ElN auf Oeerk!.'';nng die Abgabe-! 
** Mit 74 Jahren wieder an die Front. Der in¬ 
folge seiner langjährigen Tätigkeit in München weiter 
bekannte Arzt Tr. Dominikus Cornet, der schon den 
Feldzug 1866 und den Feldzug 1870-71 mitgemacht hak, 
6?^ brejer Tage als Oberstabsarzt neuerlich wieder an 
ein Knegslazarett an der Ostfront ah. Unlängst empfing 
er' aus den Händen des Kaisers das Eiserne Kreuz zwei¬ 
ter Klasse zu seinen früheren Kriegsauszeichnungen, 
.. ** „Schläfst du, Mutter . . . ?“ Von dem er¬ 
schütternden Tode einer Kriegersfrau wisseit die Blätter 
aus dem Dorfe Letschin im Oderbruch zu erzählen. 
Hier wohnfe die Arbeiterfrau Liebe, deren Mann im 
Felde steht, mit ihren drei kleinen Kindern. An einem 
Dage begehrte der Briefträger Einlaß ipj> 
oie Wohnung, um der Frau einen kleinen Geldbetrag 
i auszuzahlen, den ihr der Mann geschickt hatte. Als 
der Beamte feinen 'Einlaß fand, erinnerten sich di« 
deachbarn, daß sie die Frau seit mehreren Tagen nich« 
gesehen hatten. Man öffnete daher die Wohnung unÄ 
fand die Frau tot im Bette liegen. Ter Tod mußt« 
schon vor ungefähr drei Tagen eingetreten sein. Die 
.drei Kinder hockten verschüchtert in den Ecken. Si« 
L?"en sich nicht zu rühren gewagt, weil sie mernten, 
die Mutter schlafe und sie dürften sie nicht stören. 
Ihren Hunger hatten sie in der »Zeit notdürftig mik! 
I Brotpesten, die sie in der Wohnung fanden, gestillt. 
tk Mizinnsök für einen neuen Motor, das ist das 
Neueste in der Technik. Nach „Wall Street Journal". 
Newhork, hat der Vorsitzende des Bureaus für Luft- 
schiffährtskunde,, Coffin, sich über den neuen Liberty- 
Motor ausgesprochen. Danach steNt dieser zwar sonst 
alle europäischen Motoren in den Schatten, aber eine 
ihm anhaftende Eigenschaft bewirkt, daß . er auch nicht 
vollendet ist. Ueber diesen Fehler sagt „Wall Street 
Journal": Ter Motor verträgt aus irgendeinem Grunde 
weder mineralisches Schmieröl, noch künstlichen Gra¬ 
phit, sondern arbeitet nur vollkommen unter Rizinus¬ 
öl. Dieser Umstand ist sehr bedenklich; denn der Motor 
braucht stündlich 1 Gallone Oel. Bei Indienststellung 
von 1000 Flugzeugen würden also (vorausgesetzt eine 
Tagesleistung von 5 Stunden) täglich 5000 Gallonen 
Rizinusöl gebraucht. Darum wird amtlich aufgefor¬ 
dert, Rizinusöl anzupflanzen. Sachverständige bezwei¬ 
feln aber sehr, ob es möglich ist, Rizinusöl in gv- 
nügendcr Menge zu beschaffen. 
Einstweilen braucht Deutschland also keine — Ri¬ 
zinusplage für unsere Flieger zu befürchten haben. 
Veaer-V»rtcht. 
Meist nur schwach bewölkt, trocken, etwas wärmer, 
nachts leichter Frost. 
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