Full text: Fuldaer Kreisblatt (50.1918)

RLumnnq von Paris? 
Zürich, 27. März. Nach Parier Meldungen steht eine 
Berlantbarung der französischen Regierung betreffend 
schleunige Vorkehrungei, für die Räumung fcr Hauptstadt 
bevor Man erwartet abermals eine Uetzerfiedelung der 
Regierungsstellen nach Bordeaur. 
Weitere Verstärkungen. 
Genf. 27. März. Pariser Blätter vom Freitag Abend 
melden, daß neue Verstärkungen aus den eng¬ 
lischen Garnisonen nach Frankreich seit Tagen 
unterwegs sind Der „Matin" beziffert sie auf mehr als 
4uv 0 00 Mann. — Aussagen von Reisenden aus Frank¬ 
reich und gewisse Anzeichen im französischen Bahnverkehr 
lassen darauf schließen, daß die französischen Kolonialtrup- 
perr in Eikzügen ans ihren südfranzösischen Winterguartie- 
ren an die Front gebracht werden. Auch zwischen Italien 
und Frankreich rollen seit Freitag unausgesetzt Militär- 
slie. 
Englische Befürchtungen. 
Mailand. 27. März. Oberst Repington mackt der eng¬ 
lische. Regierung anläßlich der erfolgreichen deutschen Of¬ 
fensive an der Westfront Vorwürfe, weil sie es den Deut¬ 
lichen durch ihre verschiedenen Unternehmungen gestattet 
habe, die zahlenmäßige Neberlegenheit zu erreichen Der 
feindliche Ansturm richte sich hauptsächlich gegen die Eng¬ 
länder. Die Offensive werde jedoch noch, auf andere Stel¬ 
lungen der englischen Front ausgedehnt, um die gesamte 
Hindenburglinie Arras-Vimy-Mesfines und alle anderen in 
Flandern ausgebauten Stellungen zurückzuerobern. Der 
Htznglische Militärkritiker sagt im voraus, sobald die Opera- 
t'oncn sich der Küste nähern, wird auch die Tätigkeit der 
deutschen larine zunehmen. Die Möglichkeit einer deut¬ 
schen Landung an der Südo stk Liste Englands 
sei nicht ausgeschlossen, weshalb schon jetzt die Re¬ 
serven der Landwehr mobilisiert werden sollten. Aehnliche 
Befürchtungen äußern die radikalen „Daily News". ' 
Der Stützpunkt der englischen Stellnng. 
Basel. 27. März. „Morning Post" und „Daily Tele¬ 
graph" melden, daß der deutsche Stoß direkt gegen 
Amiens gerichtet sei. Diese Stadt sei aber aeraöeder 
Stütz- und Angelpunkt der englischen Stellungen Die Eng¬ 
länder dürften daher keinesfalls Amiens aufgeben. Es 
würden sich daher um den Besitz dieser Stadt die schwersten 
Kämpfe entwickeln. 
Genf. 27. März. Der „Corriere" meldet aus Paris daß 
man damit beginnt, die Zivilbevölkerung aus 
A micn s nn d Evmpiegne zu entfernen, um die 
militärischen Maßnahmen nicht zu behindern. 
Vor dem letzten Rettungsversuch. 
r ' „Pall Mall Gazette" sagt, daß die gegenwärtige 
Kraftprobe zwischen den seindlichen Armeen vor drei 
Wochen keine klare Entscheidung erkennen lassen werde. 
Die Alliierten müßten systematisch zurückgehcn,' und 
»egen diesen Nachteil tauschen sie den Vorteil ein. 
dabei die Reihen ihrer Feinde zu lichten, solange, bis 
per.Punkt erreicht ist, von dem aus der letzte Versuch 
Unternommen werden kann, um einen Umschwung der 
!Lage herbeizuführen. 
Dsr 
132 000 Kilogr. Bomben. 
An den siegreichen Großkampftagen Der Schlachtz 
ttmschen Arras und La Fere Haben unsere gesamten; 
Lustsireitkrüfte hervorragenden Anteil. 
Während der Vorbereitungen für die Durchbruchs¬ 
schlacht. haben unsere Flugzeugbeobachter, aller feind- 
fichen Gegenwirkung die Stirne bietend, ihre Aufklä¬ 
rung lückenlos bis weit ins Hinterland des Feindes 
getragen. Da» Netz seiner rückwärtigen Stellungen war 
km Lichtbild festgelegt, der Verkehr auf Bahnen 
und Straßen peinlichst überwacht und so der deut- 
Ett Führung die Gewißheit verschafft, daß der Gegner 
den: ihm unmittelbar bevorstehenden Stoß keine 
ntnis hatte. Die eigene Infanterie war durch Licht¬ 
er über jede Einzelheit der zu stürmenden Kampf¬ 
stellung des Gegners, über jedes Maschinengewehrnest 
und jeden Minenwerserstand unterrichtete Eigene 
Fagdstreitkräfte hatten diese gefahrvolle Tätigkeit der 
Beobachter geschützt und den seindlichen Luftstreit- 
kräften den Einblick in unsere Vorbereitungen durch 
Rücksichtslosen Angriff erfolgreich verwehrt. 
A!» am 2l. 3. der Nebel, der in den Morgcnstuu- 
te» jede Flugtätigkeit ausschloß, sich verzog, zeigten 
Mc gesamten Luftstreitkräfte den gleichen unüderwind- 
ßichen Angriffsgeist wie die auf dem Schlachtfeld vvr- 
stürmendcn Truppen. Die Jagdstreitkräste behaupteten 
die unbedingte lieberlegenheit in der Luft. Sie schossen 
am ersten Angriffstage allein 8 Fesselballone ab 
pnd haben im Verlauf der weiteren Kangpftage bisher 
83 Flugzeuge zum Absturz gebracht. Der 67. und 68. 
Luftsieg des Rittmeisters Freiherrn v. Rnhthofen be¬ 
weist die oft bewährte Ueberlegenheit unserer alten 
Meister des Luftkampfes. 3 Abschüsse des Leutnants 
KSindisch an einem Tage zeigen, daß auch der Nach¬ 
wuchs an Leistungen nicht nachsteht. 
? Starke Schlachtgeschwader begleiten, das erbitterte 
Feuer der feindlichen Maschinengewehre nicht achtend, 
in ganz geringer Höhe die stürmende Infanterie. Sie 
brachten feuernde feindliche Batterien durch Wursminen, 
Bomben und Maschinengewehrfeuer zum Schweigen und 
rissen an den Hauptbrennpunkten des Kampfes die 
stürmende Truppe über die letzte feindliche Gegen¬ 
wirkung weg. Sie griffen die heraneilenden Kolonnen 
des Gegners aus 8 0 Meter Höhe an, zersprengten 
kie vor dem Eingreifen und brachten Verwirrung und 
Schrecken in den Rückzug des Gegners. 
Auch die Flngabtvehrkanoncn 
haben sich vom ersten Angriffstage an am Vormarsch 
beteiligt; Krastwagxngeschütze folgten unmittelbar der 
stürmenden Truppe und sicherten im eroberten Ge- 
Wnde Flugzeug und Ballonbeobachter. Unsere Bomben¬ 
geschwader haben in den Nächten vor und zwischen 
den Schlachttagen Bohnknotenpunkte hinter der feind¬ 
lichen Front trotz des teilweise ungünstigen Wet¬ 
ters in großem Maßstabe mit Bomben angegriffen. 
Auch die englischen Hafenorte Calais und Dünkir¬ 
chen wurden mit 10 650 Kilogramm Bomben belegt. 
.Von besonderer Bedeutung ist der Angriff auf eine 
lHaupteisenbahnlinie hinter der Schlachtfront, der aus 
jganz geringer Höhe 36 Kilometer hinter der Front 
äusgeführt, besonders gute Erfolge zeitigte. Im ganzen 
wurden von de» Bombengeschwadern in vier Nächten 
8A2KÜ« MlpAjWM Bomben gcworfcht. 
Amerikas Kriegsteilnahme» 
Ncwhork im Kriegssicbcr. 
Das Amsterdamer „Algemeen Handelsblad" er¬ 
fährt aus Newhork: 
Der ernste Zustand an der Front wird all¬ 
gemein empfunden. Die Blätter geben Sonderaus¬ 
gaben aus. Tie Stimmung schwankt von Nachricht 
zu Nachricht. 
a . Natürlich ließ die Regierung es von Anfang an an 
Aufmunterung nicht fehlen. Wilsons Gratulations- 
> telegramm (!!) an den. englischen Oberkommandieren¬ 
den tn Frankreich, Haig, wurde natürlich in Newhork 
zur Stimmungsmache reichlich ausgenutzt. Zum Ueber- 
ftuß hreb auch noch Wilsons militärischer Sachver¬ 
ständiger, General Woad„ in dieselbe Kerbe; er erklärte 
in der militärischen Kommission des Senats, die Sach¬ 
verständigen seien alle davon überzeugr. daß die^ 
^ffsEnsive nicht gelingen werde. Er 
empfahl aber doch, daß die amerikanische Armee s o 
rasch als möglich zwei Millionen Mann über den 
Ozean senden und weitere zivei Millionen zu Hause 
ausbilden solle. 
Das Volk weiß natürlich längst, daß es mit diesem 
„so rasch als möglich" einen bedenklichen Haken hat. 
Bezeichnend für den allgemein erkannten Ernst des 
Zustandes-sei, daß die Zeitungen, von denen sonst keine 
an diesen hohen Feiertagen erscheine, ununterbrochen 
Extrablätter ausgeben. Selbst die konfervattven Blät¬ 
ter, die seit den kritischen Tagen des Bürgerkrieges 
niemals am Sonntag gedruckt hatten, gaben Sonntaqs- 
blatter aus, um das Volk zu mahnen, in dieser 
Krisis standzuhalten. 
* * 
• -2 zbrß, 
t TaS große Wort vor der Schlacht. 1 
Die inzwischen eingetroffene Nummer des Pariser 
^stew York Herab)" vom 19. März veröffentlicht eine» 
Brief eines Amerikaners Franc Gardner, worin dieser 
am Schluß eine ernste Warnung an Deutschland richtet. 
Er sagt unter anderem: „Tie Perbandsmächte wer¬ 
den Deutschland in allernächster Zeit einen der¬ 
artigen Schlag versetzen, daß der Kaiser der Ge- 
wart und des Totschlags nicht länger damit prahlen 
„Gott mit unS", sondern stöhnen wird „Die 
Holle ist mit uns". 
.Der Schrei der Verzweiflung dieses Kaisers werde 
durch die ganze Welt dröhnen." 
. SSr" der Verzweiflung dröhnt augenblicklich 
durch die Welt, tztur in Bezug aus seinen Ursprung 
hat Gardner daneben geraten. Au» deutschem Munde 
kommt er nicht. 
' - * 1 
I Amerika will schnellstens helft«. ' r~' 
Wie aus Washington gemeldet wird, erklärte der 
Vorsitzende der Militärmission im Senat, daß die Ein- 
iberufung der dienstfähigen Männer bis zum 
4 5. Lebensjahre notwendig sei. Ter Vau von 
Transportschiffen müsse man im verdoppelten Tempo 
betreiben. 
Eine Munitions-Explosion in Jersey City. 
Nenyork, 26, März. Die Stadt wurde am Nachmittag 
vor einer starken Explosion erschüttert. Wie gemeldet wird, 
flogen Munitionswagen am Güterbahnhof von Jersey 
City in die Lust. In dem großen Warenlager von Jersey 
City fand eine Explosion statt, die das Gebäude verstörte. 
Die Trümmer fingen Feuer. Kleine nachfolgende Explo¬ 
sionen bewiesen, daß das Lager Schießbedarf enthielt 
Der Krieg zur Se^. 
U-Boot-Beute. 
J Berlin, 27. März. (Amtlich.) Unsere Unterfer- 
voote versenkten im Aermelkanal und in der Irischen 
See 5 Dampfer und mehrere Segler mit zusammen 
20 000 Br.-Reg.-To. Die versenkten Dampfer waren 
.sämtlich tiefbeladen. Namentlich wurden festgestellt! 
die englischen bewaffneten Dampfer „Navigator" (3798 
Br.-Reg.-To.), „Tweed" (1777 Br.-Reg.-To.) mit Koh¬ 
lenladung, der englische Segler „Eliza Anne", die eng¬ 
lischen Fischkutter „Margaret", „Waoe", „Sanrise" und 
der belgische Fischkutter „O. 266". 
^ Der Chef des Admiralstabes der Marine. 
! ! Wöchentlich 120 000 Tonnen im Durchschnitt. r 
Wenn es noch eines Beweises dafür bedürfte, daß 
unsere U-Boote viermal schneller versenken als die 
englischen Werften bauen, so hat ihn das konservative 
Unterhausmitglied Bellairs durch seine Kritik der Rede 
des englischen Ministers Geddes erbracht. Bellairs be¬ 
hauptete, daß sich der Verlust des Weltschiffsraums, 
ungerechnet den durch Seeunfälle aller Art entstandenen 
Schaden, im Jahre 1917 auf (p/, Millionen Br.-Reg.-To 
^rn Wirklichkeit hat der Verlust 9% Millionen 
Br.-Reg.-To. betragen; doch Bellairs rechnet für Eng¬ 
land zu günstig und fährt deshalb fort: Die deutschen 
U-Boote versenkten mithin wöchentlich 120 000 Br.- 
Reg.-To. im Durchschnitt. Da die englischen Werften 
un Januar 1918 nur 50000 Br.-Reg.-To. erbauten, 
während dre englische Handelsflotte sich nach amtlichen 
englischen Berichten wöchentlich um 70 000 Br.-Reg.-To , 
im Februar sogar um 80 000 Br.-Reg.-To. verminderte, 
so folgt hieraus, daß die Welttonnage in dieser Zeit 
wöchentlich mehr verlor, als England in einem ganzen 
Monat erbautes Bellairs kam auch auf die mit den 
Geleitzügen verknüpften Nachteile zu sprechen und 
faßte sein Urteil zusammen in die Worte: „Ich glaube 
Vicht an die Wirksamkeit der Geleitzüge!" .x._ 
Wieder 20 000 Tonnen. 
Berlin, 26. März 1918. (Amtlich.) kTnfere Un¬ 
terseeboote haben in der Irischen See und an der Ost-, 
rüste Englands neuerdings 20 000 Bruttoregistertonnen 
feindlichen Handelsschiffsraumes vernichtet. Der Chef 
des Admiralstabes der Marine. . * 
Rriegs-Merlei. 
Der Friede mit Rumänien. 
Berlin, 26. Mürz. Wie die „Germania" bürt, wird der 
(Abschluß der Friedenöverhandlungcn mit Rumänien e 
nach Ostern erfolgen 
Die Kämpfe in Finnland. 
Tft „rote" Front durchbrochen. 
Räch amtlichen Meldungen aus Finnland ist di« 
Front der Roten bei Towdstehus durchbrochen. Di«. 
Roten fliehen panikartig südwärts. Ein Flankenangriff 
aus östlicher Richtung habe die Entscheidung gebracht. 
Die Roten haben große Mengen Kanonen, Maschinen¬ 
gewehre. Eisenbahnwagen und Munition zurückgelassen. 
Zahlreiche Gefangene sind gemacht worden. Die Offen¬ 
sive wird weiter auf Tammerfors fortgesetzt. 
Spaltung unter den ftnnländischcn Sozialisten. l 
Nach dem amtlichen Sprachrohr der bürgerlichen! 
finnischen Regierung in Wasa haben sich die Rechts¬ 
sozialisten in Helsiiigfors von den Linken getrennt. 
Sie verurteilen aufs schärffte da Vorgehen der Roten; 
und haben sich zum Kampf ge die Anarchie zu- 
sammengesch lassen. Den .v hrern der Links-- 
sozialisten, wie dem als Quertreiber berüchtigten Haspa- 
lainen, wurde die Aufnahme verweigert. ( t 
! Schweden: Wachsende Brotuot. 
t .. * s^Ut 8 April ab tritt für alle Haushaltung^ 
^ ir .^000 Kronen Einkommen eine Verkürzunot 
^ver Brotration um einen Kupon pro Tag und PersM 
.^te VolkshaushattungS^ehörde berechnet jetzt, datz 
idle Getreidevorrüte Schwedens bis zum 5. Äücm» 
Archen werden. Die geplante Einschränkung wird Li«' 
rl1. D « ge hinausschieben. Ma« 
.nimmt an, daß sich bei den Selbstversorgern nocht 
Vorräte befinden, die verborgen gehalten werden.) 
selbst Optimisten hoffen nicht mehr auf die' 
^«land und Amerika in den nächsten Mona-en 
.als Ersatz für deri beschlagnahmten Schiffsraum vev-i 
traglm) versprochenen Getreidemengeu. j ,, 
Was die Nkrainc liefern kann. 
Einem Pressebericht zufolge soll in der erste» 
Vollversammlung der Export-Abteilung der Staats» 
kommiffion für den Warenaustausch zwischen d« 
llkraine und den Aiittelmüchten festgestellt worden sein, 
daß die Ukraine größere Mengen Weizen, Rogge» 
; Gerste, Hafer, Zucker, Zuckerrüben, Eisen- und Manga» 
erze liefern könnte. Die Forderung ukrainischer Inter, 
essen durch Ausfuhr von Endprodukten in Form tm 
Mehl und raffiniertem Zucker wird als erwünscht 
'bezeichnet, wozu aber die Einfuhr von Packmat«, 
rial aus Deutschland erwünscht wäre. Die Frage^ 
wieviel Getreide die Ukraine an die Mittelmäch^ 
abgeben könnte, sei abhängig auch von der eventuell 
Lieferung an Groß-Rußland. 
Italienische Truppe« für Frankreich. 
Zürich. 27. Mürz. Mailänder Telegramme bestättgcn, 
daß italienische Truppen auf dem Weqe nach der Westfront 
stnd. 
Wachsende italienische Besorgnis. 
Von der Schweizer Grenze, 27. März. In Italien wächst 
die Besorgnis über die Unsicherheit der Lage. Immer un¬ 
ruhiger wird die Möglichkeit einer neuen Offensive des 
Feindes ins Auge gefaßt. So meldet das „Giornale d'Jta-. 
lia" aus dem Kriegsgebiet, an der Gebirgsfront perhinder» 
ten noch Schneewehen den Nachschub des Feindes. Immerhin 
sei es wahrscheinlich, daß ar-ck, die Oesterreicher ans reifen 
würden. Sobald die deutsche Offensive im Westen ihren 
Höhepunkt erreicht habe, müsse man sich auf eine aewaltige 
Ancriffsschlacht von der Nordsee bis zur Adria gefaßt machen. 
Starkes Steigen des Markkurscs. 
Stockholm, 27. März. Das siegreiche Vorqchen im We¬ 
sten hat heute in höchst bemerkenswerter Weile den Mark¬ 
kurs. beeinflußt. Dieser stieg um 4% Kronen, was die 
bisher höchste Steigerung für einen einzigen Tag bedeutet. 
Im privaten Nachmittagsverkehr erfuhr der Markkurs eine 
weitere Steigerung um nahezu zwei Kronen. 
Für die zurückgekehrten 
Kriegsgefangene« 
soll eine Tankspende veranstaltet werden. < | 
«« Folgende Allerhöchste Kabinetts-Ordre wird zm 
öffentlichen Kenntnis gebracht: 
"Der Friedensschluß mit der Ukrainischen Bolltz. 
republik, dem die Siege des deutschen Schwertes weiter, 
Friedensschlüsse folgen lassen werden, wird zahlreichen 
deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen die langersehnt« 
Freiheit wiederschenken. Es ist Mein besonderer Wunsch, 
daß Volk und Heer, Behörden und Organe der freien 
Liebestatigkeit zusammenwirken, um unseren jetzt oder 
spater aus Feindesland zurückkehrenden Landsleuten 
nach schweren opferreichen Jahren einen warmen Enrp» 
sang und heilende, pflegende Fürsorge in der Heimat 
zuteil werden zu lassen. Als Grundstock für die Auf- 
wendungen, die dazu erforderlich sein werden, lass« 
Ich Ihnen 250 000 Mark zu gemeinsamer Verwendung 
zugehen. Den heimkehrenden Gefangenen ersuche Ich. 
beim Empfang Meinen Kaiserlichen Willlommenqrub 
in geeigneter Form zum Ausdruck zu bringen." 
Großes Hauptquartier, den 25. Februar 1918. j 
qez. Wilhelm ü. 
Dieser Schritt des Kaisers wird allerseits freudig 
begrüßt werden. "Es sind Schritte eingeleitet wordew 
zu einer größeren Sammlung von Geldmit¬ 
teln und nützlichen Ge brauch s gcgenstän dem 
Jedem aus der Gefangenschaft zurückkehrcndcn Deut¬ 
schen werden Liebesgaben überreicht werden. Für di« 
Durchführung dieser Sammlung sind natürlich be¬ 
deutende Austvendungen notwendig. An der erprobte» 
Opfcrwilligkeit des deutschen Volkes in der Heimat ist 
nicht zu zweifeln. Jeder möge daran denken, toiei 
schwer die aus Feindesland zurückgekehrten Deutsche»! 
ui der langen Gefangenschaft gelitten haben, und welches 
Freude ihnen die Liebesgaben als erster Willkommeu-. 
grüß der Heimat bereiten werden. , , 
ocr 
rst j 
Ein großer Anleihe-Erfolg 
ist eine siegreiche S6)lachk! 
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