Full text: Fuldaer Kreisblatt (50.1918)

!; 
I 
Der Melt-Rrieg. 
Me destschea Md öjteneichische» 
Tagesberichte. 
Sbend-Sericht. 
Berlin, S. April, abends. (®JS. Amtlich) 
dem Schlachtfelde in Krankreich nichts Renes. 
Bo« 
Der Sfterreichisch-ungarische Heeresbericht. 
lWTB.) Wie«, z. April. Amtlich wird.verlantbart: 
Km Etschtal mnrden italienische Erknndnnastrnppen ab- 
gewiesen. 
Der Chef des Generalstabs. 
Der KvLeg zur See. 
Beschießung von Civitavecchia. 
' Berlin ^4. April 1818. (AmtlM) 
Im westlichen Mittelmeer versenkten unsere U-Boot« 
7 Dampfer und 13 Segler von zusammen mindestens 
SSO# Brntrorcgistertonnerr. 
Unter den versenkten Dampfern, die gesichert uni: 
bewaffnet waren, befanden sich der englische Dampfe« 
„Man Macdougall" (4710 To.), die italienischen Damp¬ 
fer „Bengasi" (1755 To.) und „Tripoli" (1743 To.) 
lpwie der italienische Bewacher „Utrecht" (1397 To.), 
Die Segler hatten Schwefel, Phosphat, Erz und Kohl« 
geladen. 
i Um 21. März beschoß ein U-Boot die befestigte 
Und für den italienischen Transportverkehr wichtige 
Hafenstadt Civitavecchia mit beobachteter Brand- 
Wirkung. Der Chef des Admiralstabes der Marine. ' 
X ! 
Ml 
Die deutschen Truppe» landen in Finnland. 
Berlin, 3. April. (Amtlich.) 
Teile unserer Seestreitkräfte haben heute morgen 
mach beschwerlichem Marsche durch Eis- und Minenfelder 
Die für die Hilfeleistung in Finnland bestimmten Trup¬ 
pen in Hangoe (Süd-Finnland) gelandet. Der Chej 
Des Admiralstabes der Marine. 
Von den Aalandsinseln her sind die deutscher 
Truppen jetzt in Fiunland eingerückt. Sie haben zu« 
-Landung den südwestlichsten Hafenplatz Finnlands ge¬ 
wählt. Hangoe hat große Hafenanlagen, und von dorl 
führt eine Bahn ins Innere des Landes. Ungefähr 15( 
Kilometer sind es von hier bis Helsingfors, de« 
Hauptstadt Finnlands. Der amtliche Bericht erwähn: 
keinen Widerstand, der der Landung entgegengefetz! 
wäre, die Forts von Hangoe haben also geschwiegen 
In ««««serer Hand beherrschen sie, vereint mit den Be¬ 
festigungen der Oeselgruppe, den Zutritt in den Finni¬ 
schen Meerbusen. 
Von üer weft-Zront. 
Vor «cncn Kämpfe«. 
Der „Rieuwe Rott. Courant" berichtet a««S Paris: Man- 
eire Barres schreibt: Wir haben die Schlacht noch nicht ge- 
»onnest, aber mir haben Zeit gewonnen «nid ein solcher 
»ewinn ist schon ein Sieg. Ein französischer Minister er¬ 
wartet. dah ein neuer Angriff bevorsteht, denn das hinter 
de« Deutschen liegende Gelände fei schwarz von Truppen 
und ieyt griffe auch die schwere Artillerie in den Kampf ein / 
und beschieße die Zufahrtsstraßen der Deutschen. Der Nach¬ 
schub an Artillerie und Munition für die Alliierten treffe in 
guter Ordnung ein. Der Minister gab zn. daß der Gegner 
«nt kämpfe und in -gehobener Stimmung sei. 
Die „Daily News schreibt: Der Bormarsch der Deut- 
scken ist nun zum Stehen gebracht worden. Diese Offensive 
war aber vielleicht nur.ein Borspiel für einen neuen Ver¬ 
such der Deutschen, zn einem Durchbruch der Ententefront 
r« kommen. 
Vorbereitung weiterer Entscheidnngskänipso. 
lWTB.) Rerlin, 3. April, während der seit einigen 
Tagen im Westen cingetrctenen Kampfpause haben sich 
die Engländer und Franzosen immer wieder in nutzlosen 
Gegenangtcifsen verblutet und ihre Verluste ins Ungeheure 
gesteigert. Dagegen haben örtliche Erfolge die Deutschen in 
den Besitz wichtiger Höhenstellungcn auf dem «v e st liehen 
Avre-Ufer gebracht. Gröbere Kainpsbandlunaen spielten 
sich zur Zeit auf dem Schlachtfclde im Westen nicht ab. Dies 
ist nur natürlich. Nach so qeivaltiacn Schlügen wie denen 
der letzten Woche, mußte eine Kampfpause eintreten. um die 
weiteren Entscheidnngskämpfe vorzuberei- 
t e tt. Auch bei den früherer,- Offensiven hat die deutsche 
Oberste Heeresleitung so verfahren. So folgte dem Durch¬ 
bruch von Gorlice, nachdem der San erreicht «var. eine län- 
«m Pause, nach deren Ablauf ein ,„nso kräftigerer und er¬ 
folgreicherer Ansturm losbrach. Das gleiche trat in Italien 
nach der Erreichung der Tagliarnento-Linie ein. Eine mctho- 
dische Kriegführung hat bisher die deutschen Erfolge stets 
gewährleistet, 
Die Schlacht im Westen. 
Die englischen KriegSkorrcspondenten melden, daß aus 
beiden Seiten schwere Geschütze herangeführt ivcrden «nd 
daß die grobe Schlacht jeden Augenblick «vieder entbrennen 
kann. „Daily Nervs" betont, daß die Deutschen immer noch 
große Reserven an die Front führerr. 
Man rechnet mit der Preisgabe von Amiens. 
-stürich. z. April. Mailänder Blätter melden ans Paris, 
daß jetzt die Alliierten an der Westfront mehr als 7 0 D i- 
Visionen konzentriert hätten, durch die sie den Ent¬ 
scheidungskampf mit dem Feinde zn ihren Gunsten zu wen- 
dew hoffen. Möglicherweise werde man Amiens 
noch preisgebe«« müssen, Compiegnc dagegen unter 
allen Umstünden halten. — Nach Meldungen aus Lnon vom 
Sonntag wurde der Telegrammverkehr von Paris nach Bor¬ 
deaux einer besonderen militärischen Ueberwachung unter¬ 
stellt. Der Reiseverkehr Paris — Bordeaux erleidet 
seit SorknabeNd einschneidende Besch änkurtgen 
und Verzögerungen, für die ein Grrmd nicht gegeben 
wird. 
Die deutschen Tanks. 
lieber die großen Tanks, die in der Schlacht .m Westen 
nerv. > det «verden, berichtet Reuter. Die Deutschen haben 
drc« n von Tanks. Die erste Art sind diejenigen, die 
der : ,.,ii Herr Armee abgenommen worden sind. Die zweite 
Art «ft kle neren Umfangs und läuft wesentlich geräuschloser. 
Sie sind nark bewaffnet und stark gepanzert. Die dritte 
Art. die sogenannten Landkreuzer, sind besonders -große 
Tanks. D«e kleineren, schnellen Tanks sind 26 Fuß lang, 
10 Fuß breck und 11 Fuß hoch. Die Landkreuzer sind 45)4 
Fuß lang Friß breit und fast ebenso hoch. Die Bewaff¬ 
nung besteht aus Kanonen. Maschinengewehren und Flam- 
menwersern. Besonders die Flammenwerfer erhöhen die 
große Zerstörungskraft der Tanks. Wie cs heißt sollen die 
Mannschaften die Tanks hermetisch verschließen können, 
wenn sie durch Gaswolst-n fahren. 
Die Fcrnbeschicßung von Dünkirchen. 
Bakei. 3. April. Daily Mail meldet aus Frankreich: 
Der deutschen Fernbcschießung auf Dünkirchen sind 13 Tote 
und mehr als 50 Verletzte zum Opfer gefallen. 
Die Beschießung von Paris. 
, Die Beschießung des Pariser Gebietes durch das 
Ferngeschütz wurde Montag fortgesetzt. Zwei Frauen 
wurde«« verwundet. . - ........ ... .< „ 
j , Eine stolze. Fliegertat. " •’ 
Am Abend des 1. April schaukelten dicht vor 
Arras fünf englische Fesselballone in der Luft. Nach¬ 
dem die englischen Flieger durch einen Angriff einer 
^deutschen Jagdstaffel hinter ihre Front zurttckgeschlagen 
waren, girrg Leutnant Rüth mit einer Jagdmaschine 
blitzschnell zum Angriff gegen die Fesselballone vor, 
Schnell hatte er die beiden ersten erledigt, brennend 
kamen sie herunter. Trotz wütendem Ftakfeuer stürzte 
er sich «um auf den dritten und setzte auch diesen durch 
Nahangriff mit dein Maschinengewehr in Brand. Von 
den deutschen Beobächlungsstellen wurde der Her¬ 
gang - gesehen und frisch zurückgcdrahtet. Während 
nun alles die Rückkehr des erfolgreichen Fliegers mit 
höchster Spannung erwartete, schraubt sich dieser un- 
erwartet mitten in den englischen Sprengwolken noch¬ 
mals ein Stück in die Höhe, bog seitlich ab und neigte 
sich erneut zum Sturzflug gegen den vierten Ballon. 
Auch dieser ging in Flammen auf. Gleichzeitig grifj 
Feldwebel Wagner den fünften Ballon überraschend von 
oben her an und brachte ihn brennend herunter. Beide 
Flieger erreichten, vom englischen Geschoßhagel vergeb¬ 
lich verfolgt, wo. sie von ihren Kameraden und den 
höheren Kommandostellen herzlich beglückwünscht wur¬ 
den. Die ganze englische Ballonausstellung in dieser 
Gegend war damit binnen 10 Minuten vernichtet. 
Die Flicgcrjagd. 
Die „Daily Mail" meldet aus Paris: Der Fliegcr- 
dienst ist verstärkt worden. Seit Mittrvoch voriger Woche 
»vurdeu alle eben entbehrlichen französischen und englischen 
Flieger von der italienischen Front geholt. Ferner wurden 
englische Flieger, die in der Ausbildung begriffen «varen, 
zur Verstärkung herangeholt. Auch die Flieaer des Lon¬ 
doner Luftdiensies «vurden an die Front gebracht. Ferner 
werden noch weitere 250 Flieger für den Frontdienst frei¬ 
gemacht. Eine besondere Abteilung von Fliegern hat von 
General Foch den Befehl erhalten, nach den deutschen Fern¬ 
geschützen zu suchen, «veil nach Ansicht der Pariser Behörden 
vier Geschütze Paris beschießen. 
sWTB.t Berlin, 3. April. Während der letzten Tage des 
vorigen Monats beschränkten tiefhängende Wolken. Regen 
und Sturm die Tätigkeit der deutschen Luftstreit¬ 
kräfte, im wesentlichen auf Nahcrkundung über dein 
Schlachtfelde und Bekämpfung von Erdzielen in «rnd hinter 
der Kampflinic. Beide Aufgaben wurden erfolgreich gelöst. 
Unsere Ballone waren an einzelnen Tagen bei Windstärken 
von über 20 Sekundenmetern in der Luft, «im den Verlauf 
der Kampfhandlungen zu überwachen und das Feuer der 
eigenen Artillerie zu leiten. Wichtige Bahnhöfe, besonders 
E o m v t e a n c und L o n f u c a n bei Amiens sowie Vcr- 
kehrsmittclpunktc und Trnppcnansammlungen hinter der 
feindlichen Front wurden in den Stunden günstiger Witte¬ 
rung «virksam mit Bomhcn angegriffen. Der Hafenvlatz und 
EtappenHanptort Boulogne erhielt in der Nacht vom 1. 
znm 2, April Bomben schwersten Kalibers. Günstigeres Wet¬ 
ter gestattete am 1. April eine planmäßige Fernerkundung. 
Sie batte eine sehr rege Luftkampftätiakeit zur 
Folge. 22 Flugzeuge und fünf Ballone des Feindes 
«vurden abgeschossen. Die Gesamtverluste un¬ 
serer G eg «rer seit Beginn der Durchbruchsschlacht betra¬ 
gen nunmehr 10 2 Flugzeuge und elf Ballone. Un¬ 
sere Flugabwehrgeschütze sind daran mit der außerordent¬ 
lichen Zahl von 46 Flugzeugen beteiligt. Leutngnt Bon- 
ga r t s besiegte 33, Leutnant K roll 23 Gegner. Wir bü߬ 
ten 32 Flugzeuge ein (davon zehn diesseits) und vier Bal¬ 
lone. 
Schwere Bcrluste englischer Hilfsvölker. 
Wie stets bei allen Kämpfen der Engländer mußten auch jetzt 
wieder ihre Hilfsvölker aufs schwerste bluten. Sie wurde«« 
stets an den Brennpunkten der Käinpse eingesetzt. Die kana¬ 
dische Kavalleriebriaadc. die nördlich von Mörenil attackierte, 
wurde durch deutsches Fener fast bis zum letzter« Mvnn 
vernichtet. 
' Halb Frankreich Kricgszonc. V 
Der französische Ministerrat hat angeordnet, daß 
die Departements Eure und Seine et Oise, die Arron- 
dissernents Melrrn und Fontainebleau, die Departements 
Bonne, Cole d'Or, die Arrondissements Bcsancon und 
Pontarticr neuerdings in die Armcezone einbezogen 
werden. Tie Grenzlinien für den Vollkommen dem 
dberkoinrnando unterstellten Eisenbahirverkehr wurden 
wie folgt festgesetzt: Rouen, Sergnigny, Romillh, La 
Puthenaye, Surdon, Alencon. Lemans, Angers, Tours, 
Bourges (260 Kiloineter südlich .Paris), Montchanitt, 
'stdagny, Dole und Montarlier.,« j 
i 
76»#« Flüchtlinge in Paris. 
Haag, 3. April. „Daily Erpreß" berichtet aus' Paris: 
Ueber 70 000 Flüchtlinge aus den von den Deutschen besetz¬ 
ten Gebieten sind in Paris angekomrnen. Sie erzählen, daß 
«h.re Häuser und ihr ganzes Eigentum ruiniert und ihr 
ganzer Besitz durchweg dem Erdboden gleichgemacht wor¬ 
den sei. 
Haig als Sündenbock. 
' Englands trübste Tage. V 
Aus erbeuteten Briefen neuesten Datums und Aus¬ 
sagen gefangener englischer Offiziere und Mannschafte« 
geht hervor, daß die Rückwirkung der englischen Nie, 
derlage auf die Stimmung in Volk und Heer sehr star? 
ist. Lloyd George, der in Offizierkreisen schon frühe» 
wenig geschätzt wurde, «st jetzt auch bei der Mannschaft 
verhaßt. Die Trnppe ist überzeugt, daß die Abberw 
fung des Feldmarschalls Haig, der sie so schlecht geführt 
hat, unvermeidlich sei. Die Unfähigkeit der . Führung 
und die Unordnung hinter der Front lägen so klar zu. 
tage, daß die Gefangenen erklärten, ganz offen darübe, 
sprechen zu können ohne daß die Deutschen damit etwa- 
Nettes erfahren «vürden. 
Foch soll alles machen. . 
Der neueste Entente-Generalissirnils, der Mamt 
des großen Reserve-Manövrierheeres, der Mann Clet 
«neneeaus und seiner engeren Sippe, soll jetzt Rettunß 
bringen, und die kleine Kampfpause an der West» 
front schreibt man ihm bereits als „Erfolg" zugute 
Cleinenceau schwört auf seinen General Foch. Jed« 
Kritik, die ihm in der Armeekommission Vorgehalte» 
wurde, schüttelt er mit dem Ausspruche ab: „Fock 
wird es machen." In Paris mag inomentan nm 
solchen Mitteln noch zu wirtschaften sein. Nicht i» 
London. Dort ist inan einerseits eifersüchtig auf die 
Franzosen, und andererseits glaubt man, daß Foch dit 
Engländer zu sehr bluten lassen wolle. S, 
heißt es in England, der in Compiegne entworfen. 
Kriegsplan sei für Englands Mann es krass 
furchtbar. Er enthält nicht allein Stipulationei 
über die bedingungsloste Verteidigung verschied« 
ner eventueller Rückzugslinien, sondern äußert bedenv 
liche Abmachungen betreffs der auf britischem Bode» 
noch befindlichen Truppen. Und darüber ist England« 
das das entscheidende Blutopfer iminer anderen $» 
überlassen pflegt, in bitterster Aufregung. 
In Paris traut ««an Foch dennoch nicht. 
Das Militär stellt gegenwärtig in verschiedenes 
öffentlichen Anlagen, so im „Caroussell" un- 
im Tuileriengarten, Gräben her, die durch Holzdäche, 
und Sandsäcke gedeckt werden. Vor den Eingänge» 
werden Schutzvorrichtungen gegen Granatsplitter anga 
bracht für Passanten, die vom Bombardement übe» 
rascht werden. Sie kö««nen in diesen Gräben Schutz 
suchen. , , 
Frechheit, verlaß mich nicht! -"1 
denkt John Bull, und darum nimrnt er im Augerv 
blick der höchsten Not den Mund ain vollsten. Nach 
der „Westminster Gazette" hat Sir William ©oobe, 
Mitglied der Ententetommission für Lebensmittel 
I erklärt, daß ein Frieden ohne Entschädigung 
die Lebensmittelversorgung Englands noch schwierige, 
gestalten würde. Wenn nach dein Kriege die. 200 5DH& 
uonen Europäer ihre knappen Rationen vergrößern 
wollen, kann dies nur auf Kosten Englands geschehen. 
Deshalb dürfe nur ein für England siegreicher Frieder, 
geschlossen werden, da allein dies die Möglichkeit 
bietet, einer «vetteren Herabsetzung der Lebensmittel« 
ration vorzubeugen. 
In diesem Augenblick der großen Niederlagen mi 
der Westftont nimmt sich eine derartig anmaßendes 
Sprache recht sonderbar aus. , 
Englisches Lob. 
Kopenhagen, 3. April. Den Londoner Blättern zufolge 
melden die englischen Korrespondenten, daß sich in der gro¬ 
ßen Schlacht deutlicher denn je gezeigt habe, daß die Erfolgs 
der Deutschen namentlich aus die Tüchtigkeit z««rückzuftlhren! 
seien, mit der die Trupnen angewendet würden. In erster 
Linie aber auf die geistHe Arbeit der Stäbe, »"rner ans die 
Gründlichkeit der Offiziere bei der Erfüllung ibter Pflichten 
und auf die gute Ausbildung der Unteroffiziere. Ein Kor¬ 
respondent ineint, daß die deutschen gemeinen Soldaten die 
englischen an Tüchtigkeit nicht erreichten, aber der deiltsche 
Mann sei tapfer, geborsain lind treu und führe aus. «vaS 
ihm besohlen werde. 
Englische Plünderer in Frankreich. 
Wie die Engländer die bundesbrüderliche srarrzö- 
sische Zivilbevölkerung behandeln, darüber sirrd in 
de«« wiedereroberten und ncu besetzten Ortschaften «u der 
! Westfront Mitteilungen gesammelt worden. Die Städte 
Ham, Noyon. Neslc und Montdidier wurden völ- 
l lia von der Zivilbevölkerung geräumt. Einzelne Franzo- 
fert, die ihr Hab und Gut nicht im Stich lassen «vollten nnk» 
sich versteckt hielten, erzählen nun von der Zeit der eng¬ 
lischen „Okkupation". Sie sagest: „Die Engländer haben sich 
d««rch ihr Verhaltest gegenüber der Zivilbevölkernng hier 
überall sehr nnbclicht ecinacht. Lebensmittel crbiclt nur, 
wer Geld genug batte, sie koch genug zu bezahlen/ Biele 
von »ns waren sich darüber einig, daß es der ärmeren 
Bevölkerung zur Zeit der Verwaltung des 
Landes durch die Deutschen besser erging. Drei 
Tage vor Erstürmung von Ham erhielte«« wir Befehl, sofort 
die Stadt zu ränmcrr. Es «vurden Züge bercitacstellt, in die 
unsere Landsleute wie Schafe hineingcpfercht wurden. Mit¬ 
nehmen konnte man fast nichts. Kaum war die Stadt ge¬ 
räumt, so stürzten sich die englischen Soldaten 
in die Häuser und plünderten. Alles wurde er¬ 
brochen und durchwühlt. Die Soldaten betranken 
s j ch z«!,n Teil sinnlos und gaben sich dann einer barbarischen 
Zerstörungswut bin Niemand schritt ein. Dieses Wüsten 
dauerte so lange, bis die englische,. Soldateska durch die 
stürmenden Deutsche««,' hinansgcivorscn wurde." Tatsächlich 
bietet Ham ein trauriges Bild. ES bat wesentlich «nebr durch! 
das Treiben der Engländer als durch die Bestchiesinnq ge¬ 
litten Alle Scheiben nnd Türen sind ringcschlagen. Schränke 
und Truhen erbrochen Alles liegt voll Schm««tz nnd Nnrat. 
Glücklicherweise war die Stadt als bisheriger Sitz eines 
englischen Armeekorps so reich verproviontiert. dasi die hin- 
dnrchinarschierenden Dcntschcn ans den Vorräten sofort ver¬ 
pflegt werden konnten. 
l .
	        
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