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Kr. 87
Amtliches.
Annahme von Lriegsanleihe
an Zahlnngrftatt.
Bei -en Verkäufen und Versteigern«?«!« ans Beständen
'der Heeres- nnd Marinerer,valtnng. die für Kriegszwecke
nicht mehr benötigt werden, kann die Zahlung vorzugsweise
durch Hingabe von Kriegsanleihe geleistet werden. Diese
Vorschrift erstreckt sich auf alles, was bei der Demobilisierung
znr Abgabe an die Bevölkerung frei wird, also insbesondere
anf Pferde. Fahrzeuge nnd Geschirre; Feldbahngerät. Motor,
lokomotiven und Kraftfahrzeuge nebst deren Zubehör; Fnt-
tcrmittel nnd sonstige Vorräte; landwirtschaftliche Maschinen
nnd Geräte sowie Werkzeuge, Fabrikeinrichtiiggem mit den
zugehörigen Maschinen nnd Geräten; Eisen, Stahl nnd an¬
dere Metalle; Holz nnd sonstiges Vanmaierial: Webstoffe
und Rohstoffe aller Art. Känser, welche die Bezahlung in
Kriegsanleihe anbieten, werden bei sonst gleichen Geboten
in erster Linie berücksichtigt. Die Kriegsanleihe wird zum
vollen Nennbeträge angerechnet nnd bis zur Höhe des Kanf-
oder Zuschlagsprcises in Zahlung genommen.
Als Kriegsanleihe gelten die Sprozcntigen Schuldver¬
schreibungen aller Kriegsanleihen ohne Unterschied sowie
die erstmalig bei der 6 Kriegsanleihe ansgegebensn 4li-pro-
zentigen auslösbarem Schatzanweisungen.
Ich bringe dieses wiederholt zur öffentlichen Kenntnis.
Die Herren Bürgermeister wollen für sofortige Bekanntgabe
in ihren Gemeinden Sorge tragen.
Fulda, den 18. Avril 1818.
Der Landrat:
Freiherr von Doernberg.
Der Herr Staatssekretär des Kriegsernährunasamts hat
durch Verordnung vom 19. März 1918 sR.-G.-Bl. S 132s in
Abänderung des § 6 Abs. 1 der Verordnung über den Ver¬
kehr mit Stroh und Häcksel vom 2. August 1917 lRl-G.-Bl.
S. 685s den H ö ch st preis für S t r o h h ä ck s e l wagen des
Steigens der Kosten des Berhücksels ab 1. Avril 1918 ans
12 0 Mark für die Tonne erhöht.
Fulda, den 6. April 1918.
Der Landrat.
Freiherr von Doernberg.
Infolge des Friedensschlusses mit Groß-Rußlanü treten
nach einer Verfügung des Kriegsministerinms für die in der
Land- und Forstwirtschaft beschäftigten russischen Gefangenen
dieselben Arbeitsbedingungen ein wie für die ukrainischen!.
Die Gemeinde- und Gutsvorsteher werden ersucht, den
Arbeitgebern amtlich bekanntzugeben, daß ihnen infobgedes-
sen die russischen Kriegsgefangenen nur dann belasten wer¬
den können, wenn sie ihnen vom 1. April ds. Is ab einen
Mindestsohn von 50. Unteroffizieren von 60 Psg. zahlen.
Arbeitgeber, die nicht hiermit einverstanden sind, müssen
die Kriegsgefangenen in das Lager zurückbringen. Ersatz
darf nickt gestellt werden.
^Fulda, den 5. Avril 1918.
Der Landral:
Freiherr von Doernbera.
Der Auszügler Wilhelm Tiehl zu Ellers, Haus
Nr. 18. ist wegen N i ch t a n me ld u n g seines Kar-
tosfelvorrates bei der Ortsbehörde gerichtlich mit
KO Mark bestraft worden. Gleichzeitig ist Einziehung
der verschwiegenen Menge Kartosfelu erkannt worden
Fulda, den 11. Avril 19,18.
Der Landrat.
Freiherr von Doernbera.
Zur Feststellung der durch Abrundung der Etnzelb'e-
der Besitzstener >n der Zeit vom 1. Avril 1917 bis
ui. März 1918 erwachsenen Mehreinnahmen und der vom
• -Vuli 1917 bis zum 31. Mürz 1918 vereinnahmten Zinsen
irn,cr ift die Einreichung der Best«- nnd Krieas-
«8‘i • Lositz - nnd Krieqsstcnereinnghmebnchcr
... D'^Gemcinde- und Gntsvorstände haben für sofor¬
tige Einreichung zu sorgen.
Fulda, den 15. April 1918.
Der Vorsitzende
der Einkommenstenerneianlaannaskommrssion.
_^ 2- B.: Falken t h a l.
De? Welt-Reieg»
Dse öWischen «nd WerreWschen
Gros,es Hauptquartier, 18. April. iWTB. Amtlich»
Westlicher Kriegsschauplatz.
Anf dem Schlachtselde an der Lqo machten «nscre An-
«risfe gegen eilig auf Kraftwagen und mit der Bahn heran-
«csührtc englische Divisionen gnte Fortschritte.
Montag, den 15. flpril
Von de» Höhen von Meesen lMesines» ans stichen mir
über den Steenbach vor und erreichten de« Oftrand von
Wnlvergen. Südlich vom Ploegsteert - Walde voraedrnngene
Truppen schwenkten in schnellem und selbständigem Handeln
unter ihrem Regimentskommandeur Oberstlentnant Pol¬
mann nach Norden ei», erstürmten die befestigte Höhe von
Rossignol nnd reichten den nördlich am Walde entlang vor-
gestoßenen Abteilungen die Hand. Der stark verdrahtete,
schwer zunehmende Wald fiel durch Umfaffnng. Zwischen dem
von Armenticres ans Baillenl «. Merville fsihrenden Bahnen
trngen mir den Angriff bis an die Bahn von Baillenl nach
Merris und an den Ostrand des Walde von Nievpe vor.
Südlich von Merville überwanden unsere Truvvcn den Cla-
rence-Flnß nnd erreichten nach Erstürmung von Locon den
La Bassee-Kanal nordwestlich von Bcthnnc.
An der Schlachtfront z« beiden Seiten der Somme hielt
in vielen Abschnitten lebhafter Artilleriekamps an. Oert-
iiche Vorstöße unserer Infanterie beiderseits des Lnce-Ba-
ches brachte 400 Gefangene sFranzosen nnd Engländer» ein.
Zwischen Maas nnd Mosel drangen Erkundnngsabtci-
lnngcn in französische nnd amerikanische Gräben ei» und
machten Gefangene In erfolglosen Gegenangriffen erlitt
der Feind schwere Verluste.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Nenes.
Der Erste Generalanartiermeister:
L « d o n.d o r s f.
*
Großes Hauptquartier. 14. April. lWTB. Amtlich».
Westlicher Kriegsschauplatz.
Anf dem Schlachtselde an der Lyö gewannen wir
in zähem Kampfe Boden. Südlich vom Donve-Bache intch-
stiesten die Truppen des Generals von E b e r h a r d t die
feindliche Stellung südwestlich von W u l v e r g e m
und erstürmten nach erbittertem Ringen mit englischen znm
Gcgcnangrisse angesetzten Verbänden N i c « v e k e r k e. Ein
in den Abendstunden dnrchgeführter Angriss unter Führung
des Generals M a e r k e r brachte «ns in den Besitz der Höhe
westlich vom Orte. Bei Baillenl wurde wechselvoll ge¬
kämpft. Die Orte Merris nnd Bie«x Beranin wur¬
den genommen Dem Schiachtfcide znstrebende sernd-
lichc Kolonnen erlitten in unserem durch Erd- nnd Luft¬
beobachtung wirksam geleiteten Fener schwere Verluste.
Am der Schlachtfront zu beiden Seiten der S o m m e
Artillcrickämpfe. Ein Angriss mehrerer französischer Batail¬
lone gegen Hainvillers brach blutig zusammen.
Zahlreiche Gefangene blieben in unserer Hand.
Nördlich von M i h i e l führten wir einen e r s o l g r e i ch cn
B o r st o st gegen amerikanische Truppen ans. fügten ihnen
schwere Verluste, z« und brachten Ewfangenc zurück.
Im Lnitkampf wurden in den letzten Tagen 3 7
feindliche Flugzeuge und 8 Fesselballone abgeschos-
scn. Leutnant Menckhoff errang seinen 24. Lnitsieg.
Bon den anderen Krieasschan"läbcn nichts Neues.
Der Erste Grncralauartiermcistcr:
Lndendorff.
Abend-VeriM.
Berlin. 14. Avril, abends. lWTB: Amtlich.»
Anf dem Sch lacht f-c l d an der Lys erfolgreiche
Kämpfe zwischen Rienwekerke nnd Vieux Ber-
q »i n. _
Der österreichisch-nngarische Tagesbericht.
lWTB.» Wien, 14. Avril. Amtlich wird verlantbart:
An der italienischen Front keine besonderen Ereignisse.
Der Chef des Gcneralstabs.
Der Luftkrieg
Deutscher Lnstangriff auf Mittelengland.
lWTB.» Berlin, 14. April. Amtlich. In der Nacht
vom 12. znm 13. Avril griff Fregattenkapitän Straf,er
mit einem unserer M a r i n e l n f t sch i st: - Ge sch >v a d c r
wichtige Stapel-, Herstcllnngs- nnd Berschifsnngsvlätzc der
Kriegsindnstric Mittel-England an. Beworfen wurden
Birmingham, Nottingham. Sheffield. Leeds,
Hnll nnd Grimsby. Trotz anstcrordentlich starker artil¬
leristischer Gegenwehr nnd Flieqerversolgnng sind alle Lnft-
schisfe wohlbehalten zurückackebrt. ^ln dem Finge haben be¬
sonderen Anteil die Lnstschiiskommandanten Hanptmann
Manger, Kavitänlcntnant Elirlick »Herbert». «. Frevdenresch
nnd Flenn«ing und Korveltenkapilän Arnold Schütze mit
ihren tapferen Besatzungen.
Der Ehes des Admiralstabes der Marine.
* * *
lWTB.» London. 13. April. Ncnter meldet amtlich:
Feindliche Luftschiffe überflogen abends die O stk liste
nnd griffen die östlichen Bezirke Mittelenalands an. Ein
oder zwei Angreifer drangen tiefer in dg?r Binnenland nnd
warfen einige Bomben ab Der Angriff dauert noch an.
lWTB.» London. 13. April. Ncntcr. An dem Lnftan-
grisf in der letzten Nacht nahmen' vier Luftschiffe teil,
zwei dranaen einiae Meilen in daS Innere vgL von den
beiden anderen erreichten eins die Midland?, dg? andere
erreichte beinabe die Nordwestlüste. Die Angreifer fuhrest
in groster Höhe nnd zeigten keine Neigung. Versuche zn
SS. Jahrgang.
1918
unternehmen, in die verteidigten Gebiete durchzudringen.
Die meisten. Bomben wurden auf offenes Feld abgeworfen.
Abgesehen davon, daß in einem Orte vier Häuser zers
stört wurden, ist nach den vorliegenden Berichten der an¬
gerichtete Schaden unbedeutend. Zwei Männer, zwei Frauen!
und ein Kind wurden getötet. Acht Männer, secks Kranen
und Lin Kind würden verwundet.
Lnftangrisfe ans Paris.
lWTB.i Paris, 13. April. Havas meldet amtlich: Deut¬
sche Flieger überflogen unsere Linien und richteten sich
nach Süden. Nur zwei von ihnen gelang es. die Umgebung
von Paris zu überfliegen und einige Bomben ab-
zuwerien. Der zweite Alarm wurde um 10 Ubr 10 gegeben
und hörte um 10 Uhr 40 auf. Die Zahl der Ovker ist noch
nicht bekannt, sie wird veröffentlicht, sobald die Berichte be¬
kannt gegeben sind.
lWTB.» Paris. 13.' April. Havas teilt heute Mittag
amtlich mit; Die Zahl der Opfer der Luftangriffe
in der letzten Nacht erhöhte sich auf 2 6 Tote und 7 2 Ver¬
wundete.
Fliegerangriffe ans Ealais.
Paris, 14. April. St. Omer und C a i l a i s werden täg¬
lich von deutschen Fliegern beschossen. Die Ge¬
samtzahl der Toten wird bis jetzt mit 113, die der Verwun¬
deten mit 192 angegeben.
Der Seekrieg.
U-Bootbeute an Transportern
Im Sperrgebiet um England wurden von un¬
seren U-Booten 32 000 Bruttorcgistertonncn feind¬
lichen Handelsschiffsraumes vernichtet. Schwer getrof¬
fen wurde durch die Versenkungen wiederum der Trans¬
portverkehr im Aermelkanal zwischen der französischen
und englischen Küste. Zwei 6060 Br.-Reg.-To. große,
tiefbeladene Damvfer wurden dort in gut durchgeführ-
ten Angriffen bei'starker feindlicher Gegenwirkung aus
Geleitzügen herausgeschossen. Ein 5000 Br.-Reg.-To.
großer Tankdampfer, der durch Zerstörer gesichert war,
wurde an der englischen Westküste versenkt. An den
Erfolgen hat der Kapitänleutnant Remh den Haupt-,
llnteil. Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Ueber die Wirkung unseres U-Bootkrkeges liegen!
5e^te wieder ans der feindlichen Presse bestätigende
Zeugnisse vor. Hurd schreibt im „Daily Telegraph":,
Infolge schlechter Organisation und irregeleiteten Stre-
iens ist unsere Kampfkraft während eines Jahres
im 25 v.. H. vermindert worden. Der Ernst der Lage
iesteht darin, daß wir ein Jahr verloren haben, wäh-,
wird der Feind ein Jahr gewonnen hat. Das Ergebnis!
)es Krieges ist gefährdet, da Flotte, Heer, Mnnstion,
rnd Ernährung in die eine Forderung zusammen-!
stufen: Schiffe!" Das „Journal of Commerce" vom!
>1. März beschinert sich über die wabrbeitswidvigen Ber-!
instangaben der britischen Admiralität: „Die Tatsache!
»leibt bestehen, daß an erster Stelle die Handelsflotte:
stot zu leiden hat. Jetzt wird uns endlich, wenn auch!
üelleicht nicht die ganze Wahrheit, so doch immer-,
»in soviel über die Schistsranmangelegenbeit mit-:
»eteilt, daß jedermann unsere gefährliche Lage ein*
ehen muß. Heutr weiß das Volk, daß die bisherigen
»ernhigenden Erklärungen nichts anderes gewesen sind,
>ls eine rein politischen Zwecken dienende
v ch a u st e l l u n g. Jetzt endlich wird uns reiner Wein
:ingescheykt. Je nach dem. was die Schiffbauindustrie!
n den nächsten zwölf Monaten leistet, werden wir
tandhalten oder fallen. Die Bereinigten Staaten kön¬
nen uns setzt nicht helfen. Wenn sie uns überhaupt
loch helfen können, kann es lange dauern!"
* * *
Deutsche Seestrcitkriiste ?n Helsingfortz.
Berlin, 13. April. (Amtlich.i Ter die Hilfsun-
ernehmung der Armee nach Finnland unterstützende
keil unserer Seestreitkräfte ist am 12. April nach-
nittags in den Hafen von Helsingfor? lSüdfinnland)
nngelaufen und vor der Stadt zu Anker gegangen.;
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Amerikanischer Werstarbeiteransstand.
AnS Newhork wird gemeldet, daß in Puge-
• [ound eine kleine Gruppe Vorarbeiter der Schiffs-
verften die Arbeit wegen Lohnfragen niederaelegt
qicht fertiggest^llt werden, sondern auch die 225 neu ge-!
„lanten Bauten nicht begonnen werden. Der Streik
vird dadurch verschlimmert, daß die Transportarbei¬
ter der Hafenbezirke sich dem Ausstand angeschlossen
haben als Protest gegen die strengen Regigrungsmaß»!
nahmen. Jetzt wird versucht, durch den Einfluß des Ar-i
beitersührers Gvmpers einen Ausgleich zu schaffen.
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