Full text: Fuldaer Kreisblatt (50.1918)

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Nr. 121 
Montag, den 27. Mai 
50. Jahrgang. 
1918 
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Der Welt-RrLeg. 
vte dezttschen mb österreichischen 
Tagesberichte. 
Von den Fronten. ^ 
" (Amtlich.) Großes Hauptquartier, den 25. Mai 
1918. (WTB.) ' 
Westlicher Kriegsschauplatz. ) 
Die Kampftätigkeit der Artillerien blieb tagsüber 
»ei Sturm und Regen in mäßigen Grenzen. In Ver- 
»indung mit nächtlichen Teilangriffen des Feindes 
»ordwestlich vom Kemmel, nördlich und westlich von 
«lbert nahm sie vorübergehend große Stärke an. Die 
kindlichen Angriffe brachen überall verlustreich zusam- 
nen. Bei Hamel warfen wir den Feind im Gegen- 
toß zurück; im übrigen wurden seine Sturmtruppen 
chon vor unseren Linien zusammengeschossen. 
Die Besatzung eines Beobachterflugzeuges, Leut- 
lant Eisenmenger und Vizefeldwebel Gund, haben am 
i3. Mai aus einer Kette von 6 englischen Kampfein¬ 
itzern 4 Flugzeuge abgeschossen. 
* 
Großes Hauptquartier, 28. Mai. lWTB. Amtlich) 
Westlicher Kriegsschauplatz. 
Südlich vom N i e u p o r t - K a n a l und beiderseits von 
Dirinuide nahmen wir bei kleineren Unternehmungen 
mehr als 70 Belgier gefangen. 
Das tagsüber mäßige Artille riefen er wurde am 
Abend in einzelnen Abschnitten der Kampsfroutcn lebhaf¬ 
ter. Mch Einbruch der Dunkelheit trat im Kemmelge- 
riet, südlich von der Somme, zwischen M o r e «11 und 
Montdidier zeitweilig erhebliche Fencrsteigernna ein. 
Bei B « c q » o y scheiterten mehrfach englische 
Vorstöße. Auch in d.a übrigen Abschnitten danerte rege 
Erknndungstätigkeit des Ferndes an. Hierbei wurden west¬ 
lich von M o n t d i d i c r Amerikaner, im A i l e t t e - Grunde 
Franzosen und aus dem Süduser der Ais ne nördlich von Lti 
Renville Engländer gefangen. 
Der Erste Generalanartiermeister: 
Ludendorss. 
Oesterreichischer Kriegsbericht. 
\t Wien, 25. Mai. Amtlich wird verlautbart: 
Die Kämpfe im Zugna-Raum flauten gestern we¬ 
sentlich ab. Auf der Hochfläche von Asiago und an der 
unteren Piave scheiterten feindliche Erkundungsvorstötze. 
In Riva wurden durch feindliches Artilleriefeuer einige 
Häuser beschädigt, lieber dreißig feindliche Flugzeuge 
haben Feltre mit Bomben belegt. Der Chef des Ge¬ 
neralstabes. 
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Zur italienischen OFfknsive sn ZS 'tugna Torta 
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lWTB.) Wien. 28. Mai. Amtlich wird verlautbart': 
Anßer einigen durch Artilleriefeuer unterstützten Erkundnngs- 
»ersnchc» der .Italiener am T o n a l c - A b sch „ i t t kei>v 
besonderen Ercignisie. 
Der Ehcs des GcneralitabeS. 
Sbend-Vericht. 
Berlin, 26. Mai. abends. lWTB. Amtlich) Bonden 
Kriegsschauplätzen nichts Neues. 
^ Der Krieg zur See. 
Im Irischen Kanal versenkt. 
Der irische Postdampfer „Jnniscarry" (1450 Lo.' 
wurde nach einer Reutermeldung am 24. Mai auf der 
Reise von Fishguard nach Cork torpediert und sank. 
Fünf Mann der Besatzung einschließlich des Kapitäns 
wurden gerettet. Die übrigen 37 Mann werden ver¬ 
mißt und sind wahrscheinlich umgekommen. Die „Jn- 
niscarrh" sank sehr schnell. Einer der Ueberlebenden 
^rde an Bord des U-Boots genommen. Der Kapitän 
„Jnniscarry" ist ernstlich verwundet. 
) 50 amerikanische Soldaten vermißt» ~ 
" — Der armierte Hilfskreuzer „Moldävia" (9500 To.' 
ist am 23. Mai früh torpediert worden und dann gesun¬ 
ken. Keine Menschenverluste unter der Mannschaft. 
Doch werden 50 amerikanische Soldaten vermißt, und es 
ist zu fürchten, daß sie in einer Abteilung durch die 
Explosion getötet worden sind. 
Tic Verseuchung der schwedischen Küst. durch englisch« 
1 Minen. 
1 Wie Stockholmer Blätter melden, werden an der 
schwedischen Westküste weiterhin englische Minen 
in wachsender Zahl aufgefischt. So ist eine verankerte 
Mine innerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer an¬ 
getroffen worden. Hierzu bemerkt ,,Stockholms Dag- 
blad": „Die letzte amtliche Mitteilung beweist, daß 
eine fiemde Macht innerhalb schwedischen Gebiets 
ern Minenfeld gelegt hat. und noch dazu in einer Tiefe 
vm nur drei Metern, also auf eine für dsss Schiffahrt 
äußerst gefährlicke Weise. Eine gröbere Verach¬ 
tung von Rechten der Neutralen, um eine von der briti¬ 
schen Admiralität kürzlich gebrauchte Wendung zu 
wiederholen, kann schwerlich gedacht tverdrn, und es 
scheint uns unbedingte Pflicht der Regierung zu 
sein, mit gehöriger Eile Schwedens Interessen zu 
wahren." ..... ... 
Vorn LL-BooLLrieg. 
Trotz Sicherung und Geleitzügen. 
(Amtlich.) Berlin, 25. Mai 1918. U-Boots¬ 
erfolge auf dem Nordsee-Kriegsschauplatz nach neueiu- 
gegangenen Meldungen unserer U-Boote: 16 500 
Vruttorcgistcrtonne». Ein tiefbeladener Frachtdamp¬ 
fer von mindestens 6000 To. wurde aus starker Siche¬ 
rung, ein anderer großer, beladener Dampfer aus 
gesichertem Geleitzug herausgeschosscn. Ter Chef des 
Admiralstabes der Marine. 
* 
iWTB.l Berlin. 26. Mai. Amtlich. Neue llntcrsee- 
bootserfolge im Sperrgebiet «nt Italien: 
Fünf Dampfer von zusammen etwa 27 000 Art. 
Hiervon versenkte das von dem Kapitänleutnant Hein¬ 
rich X V XVI l. Prinz von Rens; beschligtc Unterseeboot drei 
wertvolle große Dampfer von znsammen rund 19 000 Brt., 
darunter den sranzösischcn Truppentransporter „Taut Anna", 
9330 Brt. 
Im Anschluß an die am 8_ Mai veröffentlichte» Erfolge 
eines N-Krcnzers im Sperrgebiet «m die Azoren ist .nach¬ 
träglich sestznstcllcn, daß ein van ihm ans einem aroßcu ge¬ 
sickerten Geleitzng ans dem Wege von Gibraltar nöck Eng¬ 
land durch eine» Torpedo versenkter Dampfer, der auf etwa 
4300 Tonnen geschätzt wnrde. inzwischen als der englische 
Trnppentransportdampser „Nirpnra" von 7840 Brt. mit einer 
englischen Kavallcrieabteilnng an Bord ermittelt wnrde. 
Der Chef des Admiralstabes der Marine. 
Berlnst eines dentschen Unterseckrrnzers. 
lWTB.) London. 25.- Mai. Die Admiralität teilt mit: 
Eines unserer atlantischen Geleilunterseeboote berichtet nach 
der Rückkehr in seinen Stützpunkt: Am 11. Mai sichtete es 
auf der Höhe des Cap St. Vincent, während es ans einen 
Geleitzua wartete, ein deutsches Unterseeboot vom 
shgeuannten K re u z e r t y p »nd vernichtete cs. Da zur¬ 
zeit schwerer Seegang war, gab es keine Ueberlebenden. Kurz 
darauf wurde ein anderes feindliches Unterseebool gesichtet, 
OOS aber durch eiliges Tauchen dem Schicksal seines Gefährten 
entging. Angesichts der Tntfache, daß es der erste Untersce- 
kreuzer war, der zerstört worden ist. wnrde beschlossen, von 
der üblichen Regel, die Zerstörung einzelner feindlicher Un¬ 
terseeboote nicht zu melden, abgesehen. (Zusatz des Wolff- 
schcn Telegraphenbiiteans: Da über eines unserer westlich 
von Gibraltar operierenden Unterseeboote seit lännerer Zeit 
keine Nachrichten vorliegen, muß mit dem Verlust ans die 
von englischer Seite gemeldete Weise gerechnet werden. 
.v • ‘ .♦ 
Versenkung der „Wien" im Triester Handelshafen. 
(WTB.) Wien, 24. Mai. In einer schriftlichen Beant- 
wortuna der Anfrage des Reichsratsabgeordneten D e n k be¬ 
treffend die Torpedierung S. M. Schiffes „W ien" er¬ 
klärte der Lan'desverteidigungsminister. daß es 
feindlichen Motorbooten gelungen sei, sich den mit Sperr-, 
anlagen gesicherten Einfahrten des neuen Triester Han- 
delsh afens unbemerkt zu nähern. Daß außM dem Kriegs¬ 
schiff „Wien" noch ein zweites Schiff einen Torvedotreffer 
erhalten hätte, entspreche nicht den Tatsachen. Die Organe, 
die an dem Verluste der „Wien" die Schuld trügen, würden 
zur Verantwortung gezogen werden. Der Vorwurf, 
unsere Schiffe lägen untätig in den Häfen, könne sich nicht 
auf die weitaus überwiegende Mehrzahl unserer Einheiten 
beziehen, da diese bis aufs äußerste angestrengt und tätig 
seien. 
(W.) Londvn, 28. Mai. Lloyds meldet: Der englische 
Dampfer „Clan Mathson" ist nach einem Zusammenstoß ge¬ 
sunken. 
»vsiar-T-' !-•- 
von der west-Zront. 
(WTB.) Berlin, 26. Mai. Tag für Tag setzen die Fran¬ 
zosen die Zerstörung ihrer eigenen Stadt Laon fort. Aufs 
neue erhielt Sic Stadt am 25. Mai 108 ^'chuß. Die Bcschä- 
dkgungen sind erheblich. Mehrere Ziv » fielen den Gra¬ 
naten der eigenen Landsleute zum Op.-r. 
Stegemann über die Entwickelung der Lage. 
Bern, 25. Mai. Nach dem Berner Bund betont Stege- 
mann: Auf allen Kriegsschauplätzen im Westen und in 
Italien und auf dem Balkan beginnen sich die Zwischen¬ 
kämpfe zu Vorkämpfen zu gestalten. Ls läßt sich noch 
nicht einzeln unterscheiden, ob es sich um Ablenkungen oder 
um Erkundungen handelt. Vor allem bemerkenswert ist aber, 
daß diese starke Gesechtstätigkeit sich überall alcichzet- 
tia und gleichmäßig gellend macht. Zahlreiche Luft- 
lampfe sprechen ebenfalls dafür, daß man sich dem Ende 
der gewaltigen Spannung nähert, und daß diese 
sich mit großen neuen Operationen entladen wird. 
Der Luftkrieg 
Zn den letzten Lnstangrisfcn ans Paris. 
Die amerikanische Fliegerabteilung zu,r künftigen Mit¬ 
wirkung an der Abwehr deuti^ev Angriffe gegen Paris und 
Umgebung erhielt den Namen „Jagdstaffel Wilson". 
Ergänzende Berichte gestehen zu. daß den deutschen Flie¬ 
gern die zeitweilige Einkreisung der Hauptstadt gelang, da 
gleichzeitig in den Vororten im Norden, Osten. Süden und 
Westen Bombenabwürfe erfolgten. Bezüglich des innerhalb 
des Festungsmalles am schwersten betroffenen Stadtteiles 
wird nur mitgcteilt, cs handele sich um ein sehr volkreiches 
Stadtriertel. An der Verfolanug der deutschen Flieger, 
nahmen die hervorragendsten. Pariser Piloten teil, die noch 
gestern Morgen die Erkundungen nach allen Seiten erfolg¬ 
los sortsetzten. 
n. 
I 
Drvlftkkeut. 
, y T: Ter Präsident des Reichstages, Tr. Kaempf, ist 
Sonnabend nachmittags 5 Uhr sanft entschlafen. 
Joh. Kaempf wurde 1842 in Neu-Ruppin alsi 
Sohn des dortigen Professors Kaempf, Mitglied dev 
Nationalversammlung von 1848, geboren. Vom Gym¬ 
nasium kam er nach Brandenburg in eine kaufmän-! 
Nische Lehre, wandte sich später dem Bankfach zu und' 
wurde Direktor der Darmstädter Bank. Erst 1903 ließ! 
kr sich in den Reichstag wählen, und zwar für Berlin L 
Wer wird ReichstagSpräsident? 
(Tu.) Leipzig. 25. Mai. Aus Anlaß des Todes Kampfs 
machen die „Leipziger Neuesten Nachrichten" darauf aufmerk¬ 
sam. daß auf die Neubesetzung des Reichstagspräsidiums dies¬ 
mal die Augen der ganzen Welt gerichtet sein werden und 
schlagen, um unliebsamen Erörterungen zn vermelden, als 
parteilosen Kandidaten den Grafen Posadowsky vor. 
Kampfs Nachsolger. 
B c r l i n . 27. Mai. Die „Voss. Ztg." schreibt: Ans Ab- 
gcordnctenkrciien hören wir, daß die Absicht besteht, vci der 
Neubesetzung des Präsiventenpostcns den beiden stärksten 
Fraktionen, dem Zentrum und den Sozialdemokraten, die in¬ 
folge der Parteikonstellation von 1912 »»vertreten waren, 
heranzuzichcn. In Betracht kommen der Abgeordnete Fchren- 
bach vom Zentrum und der Abgeordnete Scheidemann von 
der Sozialdemokratie. Die beide» bisherigen Bizcpräsidenten 
Paasche «nd Dove würden in ihren bisherigen Stellen blei¬ 
ben. so daß in Znknnst vier Mitglieder des Präsidiums vor¬ 
handen wären. Die Kandidatnr deo Grase» Poiadowskn. die 
in der Presic erörtert wird, würde nach der persönlichen Seite 
hin eine aste» Parteien willkommene Lösung bedeuten, sie 
scheitert aber daran, daß der frühere Staatssekretär Vor¬ 
standsmitglied einer der kleinsten Fraktionen ist. der die 
große» Parteien den Vertritt nicht lasten wollen
	        
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