Mrung abgegeben, daß sie sich nicht für berechtigt
halten, im. Namen ihres Volkes zu sprechen, da sie
von niemand erwählt, vielmehr von den Behörden
ernannt worden seien."
- Für Deutschland handelt es sich um Gebiete, die
auf dringenden Wunsch der eigenen Bevölkerung von
deutschen Truppen besetzt worden sind und die um des¬
willen jetzt unmöglich wieder schutzlos dem Belieben der
Russen überlassen werden können.
I Eil-- , * >
^ Rußland und Sic Entente^
’ Japan darf nicht zugrcifen: Reuter meldet au^
Washington: „Die Alliierten und die Vereinigten
Staaten haben sich über eine Politik des N i ch t'ein-
^reifens in Ru tz! and geeinigt. Gleichzeitig bieten
sie Rußland Zufuhren und jede mögliche Hilfe an.
Für den Augenblick wird also kein Eingreifen stattfin-
Sen. England und die Vereinigten Staaten haben
der japanischen Regierung initgeteilt, daß ihr neuer
Kurs nicht von einem Verdacht gegen Japan einge¬
geben sei, sondern daß es sich dabei nur uin eine poli¬
tische Frage handelte."
Japan darf also seine Hoffnungen auf Ostasien
licht verwirklichen. Tie Entente hofft offenbar wieder
darauf, daß es ihr gelingen könne, mit irgendeiner
russischen Partei den Frieden umzustürzen und Ru߬
land wieder flott zu machen. Fr- den Fall will
üe Japan nicht in Ostasien wissen^ ,
„Bolschcwiki" in Amerika? >.«—
Nach amerikanischen Zeitungen besteht eine starke
Streikbewegung unter den Telegraphenangestebven. be-
onders unter denen der großen „Western Union Tele-
zraphengescllschaft", iveil man ihnen das VOreins¬
recht verweigert hat. Die Verwaltungen behaup-
en, es handle sich zirm Teil um eine „Bolschewiki-
rewegung".
Rußland: Ukrainisches.
S A. A. Sewrjuk, ehemaliger Vorsitzender der
mkrainischen Friedensdelegation und zeitweiliger ukrai¬
nischer Gesandter in Berlin, hat m diesen Tagen seine
»Slbberufung erhalten. Er gehörte der alten, sozial-
revolutionären Negierung an. — Der Hetman Skoro-
jpadski bemüht sich rveiler, eine neue 'Regierung zu
bilden.
AnweLLerwoLSerr über Rußlands
Voliskouimissarc erschösse«?
Pariser Blätter melden befriedigt aus Stockholm
Aus Pikolawiv werden schwere Unruhen gemeldet
*lC Bolkstommissare der Republik des Don und de:
Republik von ^aueis sind angeblich erschossen würden
. Mko!a:ew rst das moderne Gegenstück zu Sebasto
lLu tt;*cr Krieqshafcu im Schwarzen Meer
Stadt und va,en gehören nicht mehr zu dem Ge.
biete der Ukraine. >
» Nachricht klingt wahrscheinlich. Hier im äußer¬
sten Sudos.cn hatten die Engländer mit besonders
großem Geldaufwckndc einen Umschwung der Tina,
angestrebt. ^
U::V in Sibirien ganz ähuliüO ,***
J iner Havasmeldimg aus Moskau zufolge hat sick
^n ^haroin eine neue Acgiernng gebildet, bestehend aut
General Chorwat. dem früheren Direktor der ostchrne-
' -v «. WLIV UUU
Io®. Tie neue Regierung stehe ir
:: (wneral Semenow, dem Che
an Transüaikalien, der gegen di,
körn pst?,
l. nach Meldungen russischer Blätter
nui'chen schwer, bedenklich, verwunde
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Frankreichs Weißbluten»^
„Eine gewisse Erregung." A k
^chie Erregung der französischen Arbeiterschaft über
vre Burchfuhrnng des Gesetzes Mourrier, das die Ar-
stärker als bisher zum Heeresdienst heran-
§^Yt, schemt sich iivch keineswegs gelegt zu haben. Die
Kammergruppe empfing eine Abordnung
Meta klarbeitert, er bände Frankreichs, wo-
vel die Lage eingehend besprochen wurde.
Hw Arbeitervertreter führten vor allem bittere
^lage über.die Maßnahmen, die von der Regierung
«t gewissen Provinzzcntren, so im Loiregebiet, gerrvf-
L", von den Regierungsagenten mit äußerster 1
Brutalltat durch geführt wurden.
t„ ^denklich scheint die Lage nach wie vor
sv den M r lr t a r w e r k st ä t t e n v o n L h o n zu fein,
bivr/1^ rL01-1! vorsichtigen Genfer Meldungen unter der
di- ^rschaft eine „gewisse Bewegung" herrscht, weil
b ä dort beschäftigten Arbeiter der Jahresklassen 1910
ö' ^ bTC 1890 dis 1892 geborenen Militär,
h,V„U0e- V erngezogen werden sollen. Andere Mel-
tro«-» V'^n I)in3u' daß sehr strenge Maßregeln ge-
UN seren, um die „Freiheit der Arbeit"
^vs solche Wendungen unter dem Regime
eincnceaus bedeuten, läßt sich unschwer erraten.
Bolk^-ii-^"/i^meine Erregung weiter französischer
dendön E d^uindet sich auch in der immer lauter wer,
visioi, nach Klarstellung und neuer Re-
D°r s°ztalist„ch,
in der -^geordnete Renaudel macht sich
Bcweamw crr "dermals zun, Wortführer dieser
^i durchs die die Affäre des Kaiserbriefes
«us nicht qa:cae'<-,' rn»sm0 im Kammerausschuß durch-
dringen! Eine Frage der l',?
darf nicht bestehen. W'enn ^
wäre, so würden nicht von übtxaml, crer Jji-eu!urt0
fcie Verhandlungen über den sooenann/^^
Frieden" müssen zu einem Ergebui aefübi-t'lwlwl"
«' E» wissen, »,vi, %icfö "a'ÄijiW?"
Ztadtverordnetensitzung.
* Fulda, den 28. Mai 1918.
An der gestrigen Sitzung der Stadtvcrordnctenverfamm-
imw nahmen 21 Mitglieder teil. Ter Magistrat war ver¬
treten durch die Herren Oberbürgermeister Tr. Antoni und
.„^'^öneten Arnö. Den Vorsitz führte Stadtverordneten¬
vorsteher Herr Justizrat Rang.
1. Teuerungszulage« für die beiden Lyceen. Ueber die-
der zum drittenmale auf der Tagesordnung steht,
LL»? -taötv. Voümcr über 1 Stunde. Darnach be¬
willigte der Unterrichtsminlster seither grundsätzlich nur an
nn ^ wcl.schc Lyeeum einen Zuschuß. Seit diesem Jahre
w Minister auch für die weltlichen Lehrkräfte an
d,m katholischen Lyceum Mittel bereitsestellt. kür die Ordenö-
fraueu dagegen nicht. Dies sei immerhin ein Entgegen-
h mrnen des Ministers und der seinerzeitige Protest der Stadt¬
verordnetenversammlung sei somit nicht ohne Erfolg gewe-
UN. Einspruch müsse seöoch noch weiter erhoben werben
gegen oie »nuieiche Behandlung hinsichtlich des Schulbesuchs
f° ei,0-uie töer Minister den Kindern kaLoljfcher Konfession
den Besuch der evangelischen Lyceen. umgekehrt — abgesehen
OiN/,elfallen, bei denen init großen Schwierigkeiten die
Erlaubnis erwirkt worden sei — den evangelischen Kindern
aber nicht den Besuch der katholischen Lyceen. Der Magistrat
.?."vlrgge nun die Gewährung einer Teuerungszulage von
V030 an das katholische Lyceum. nnd weiter beantrage
Magmrat gegen Xe ungleiche Behandlung betr. des
<-chuibc,uchs Einivrnch zu erheben Außer den 6 weltlichen
Lehrkräften wirkten nun an dem kathvlischcn Lyceum «Ober-
M«r^r-l7 >^löem?tf0U£tt- 0®ne Zweifel würden auch diese
mnüchtilch ihrer Nahrung und Kleidung durch die allgemeine
Teuerung betroffen, wenn sie auch sonst ans die Annebmlich-
J»en des Lebens verzichtet haben und für Gotteslobn unter-
ricyten. T-i"scn L densfrauen könne daher eine Teuerungs¬
zulage Nicht versagt werden nnd deshalb beantrage er: l Zn-
ftimEntnc! znm Magistratsantrag betr. Bewilligung von'gOM
..»ark -rcuernngszulage an das katholische Lyceum nnd Ein-
vruch gegen die unqleiche Behandlung hinsichtlich des Schnl-
veuich»: 2. Bewilligung einer weiteren Tenernnaszulaqe
vrm 600f» Mark für die an dem katholischen Lnceum unter¬
richtenden Ordeysfräuen.
Zu dieser Sache sprachen noch die Herren Stadtv. Jestädt
Kapp. Sinaex und der Herr 1. Beigeordnete Arnd Hierauf
wurden die Anträge Vollmer einstinnnia anaenomwen.
2 Bewilligung einer lleberschrcitung des Haushalts¬
planes — Es hmidelt sick in der Hauptsache um die Bewil-
ttgnna einer Kriegsznlage an Direktor Ritzel — wird an¬
genommen.
g. Nachweis über den Stand der Spareinlagen und Rück¬
zahlungen bcr der Sparkasse.
1. Nachweis über die Gasabgabc im 1. Rierteliahr 1917.
r>. Nachweis über die SSasserabgabe im i Vierteljahr 1917,
«. Rechnung von dem Haushalt der evangelischen Klein-
kinderschnle für 1916/17
haben zur Kenntnis aeöient.
^Uö Smsr ptm^a-n ik ttotybuntsfäß,
Fulda, den 28. Mai 1918.
Kirchliche Rachrichte». Kaplan Emil Jestädt in Mit-
tclkalbach wurde vom 1. Juni ab zum Kavlan in Cassel,
Pfarrer plisabetü, und Kaplan Karl Livvert in Batten
zum Kaplan in Mittölkalbach. Kreis Fnlda. ernannt.
Persönliches. Landgerichtsrat Rospott in Cassel wurde
zum Landgrichtspräsid-mten in Bierefctd ernannt
Die Temperatur war heute früh beinahe auf den Null¬
punkt gesunken. Gestern Nacht soll strichweise das Kartoffel¬
kraut erfroren sein.
Bcrbestxrnng der Znverbindnng von Fulda nach Hersfeld.
em Abgeordneten Werner sSeröfeld, ist von der Eisen-
bahndir^ktwn su Frankfurt a. M. folgender Veicbeiö zlrae-
?^vgen: „ttus die an den Herrn Minister vom 12. 4. 18 betr
Verbesseruna der Ziigverbindungen von Fulda nach Hersfeld!
Kerlen wir Ew Hochwohlgeboren ergebenst mit. daß der jetzt
1“.-. ) Nür nachm, in Frankfurt a. M. abfharende. und 12,54
nachm, in Hanau-Lst erntreffende Werktagspersonenzug 803
vom l Pnni dS. ->,s. an täglich verkehren und bis Bebra
diirchgeführt wird Der Zug föstrt 12,58 nachm, in Hanau-
Oft ab und trifft 3,o-> nachm, in Hanau->0st ab und trifft 8,53
nachm, in Fulda, 4,5/ tu Hersfeld nnd 5,16 nachm itt Bebra
eilt. In Bebra werden die Anschlüsse an die Pz. 808 nach
Thüringen. Berlin jBebra ab 5.30 Mir nachm.» und 648 »W.»
nach Cassel ,Bebra ab 5,28 nachm.» erreicht. Als Gcgenzun
wird ein ebenfalls täglich verkehrender Personenzug 806
gefahren, der 11,50 nachm, in Bebra abfährt und 5.30 vorin
in Frankfurt a. M. Hptb. cintrifft Der Personenzug 808
Bebra ab 1*07 vorm., Frankfurt a. M. Hptb. an 6.42 vorm'
krmmt dakM in Fortfall. — Die Züge halten an allen Zwi-
schenstationen.
Zirkus Althos. Anfangs Juni wird nach längerer Zeit
wieder einmal ein Zirkus Fist da beüichen und zwar soll
derselbe ans dem Mahr'schcn Zimmerplatze an der Kronbof-
strasie feine Anfstellung finden Dem Unternehmen, das zur r
Zeit in Cassel und vorher in Frankfurt a. M aastierte, geht }
' 'vn Ser auch von München geplanten Nichtherabsetzun« der
Brotration hat sich die württembergische Regierung nach
.manchen gewandt und von der bayerischen Regierung die
Auskunft erhalten, daß diese zu der Frage noch keine Stel¬
lung genommen habe.
Hünseld. 25. Mai. Den Viehhändlern Maier Katzen-
<tci» 4 nnd «crmuel Katzenstein 1 ans Rhina ist wegen uncr-
taubten Viehhandels vom Viehhanöelsverband in Cassel die
Z»swe:skarte bis 1. Juli ds, Js. entzogen worden.
Hebel, »Kreis Homberg), 25. Mai. Die älteste Einwoh-
unseres Ortes, die Witwe des ehemaligen Kurbcssischen
Gestutwarters Koch. Je nt» dieser Tage zwar körperlich
ichwach, jedoch geistig noch frisch, ihren 100. Geburtstag feiern.
fooffcl, 27. Mai. Aus dem Zuchthaus in Cassel sind sieben
Strafgefangene, schwere Verbrecher, die auf dem Sofe be-
ächäftiat wurden, entsprungen und trotz sofort aufaenommener
Verfolgung durch das Wesertor über die neue Hafcnbrücke
hinweg nach den Nachbarorten nnd von da in den angren¬
zenden Waldungen entkommen.
Franksnrt a. M., 27. M!ai. Wie bei den gestriaen Predig¬
ten in den katholischen Kirchen bekanntgeaeben wurde, sinderk
in diesem Jalire Fronleichnamsprozessionen a^ße-halb der
Kirchen nicht statt.
Tagesneuigkeitek»
Ersurt, 25. Mai. Ein Briefträger in Sötmnerda, der
eine 36iährige vorwurfsfreie Dienstzeit hinter sich hat. nahnr
während feiner Arbeit im Packraum 35 Kaffeebohnen, die
aus einem Paket gefallen waren, an sich. Die Erfurter
Strafkammer verurteilte ihn zu der- geringst zulässiqen Strafe
von 3 Monaten Gefängnis.
Hirschbcrg, 27. Mai. Nach schweren Gewittern a§i Don-
nerstag trat in dem Riescngebirge ein gewalttger Tempera¬
tursturz ein. Ans deni Hochgebirge schneite es in der Nacht
znm Sonnabend nnd am Tage selbst mehrmals. Der Schnee
laia am Sonntag noch bis auf etwa 800 Meter binab. Atrf
der Koppe erreichte die Schneehöhe % Meter. Die Tempera¬
tur sank im Tale bis ans drei Grad Wärme, ivübrend auf
dem Gebirge mehrere Kältegrade herrschten.
Das grösste Wasierkreitwert Europas wird Bauern er¬
kalten. Dem bayerischen Landtag ist nämlich soeben eine
Nachtragsforderung überreicht worden, aus der bervorgebt.
daß das Leitungsnetz mit einer Spannung von 100 000 bis
150 000 Volt betrieben werden soll und über ganz Bayern
ausgebreitet sein wird wird, und zwar von Kochel über Mün¬
chen Augsburg. Nürnberg, Schweinfnrt. Bamberg Bayreuth.
Amber«. Regensbnrg, Landshüt zurück nach München-Kochel.
ES wird ein Kostenanfivand von 78 Millionen notwendig
sein. Die Ueberschüsse sollen nur etwa 180 000 bis 328 000 Mk.
betragen, wovon 25 v. H. die Stromabnehmer erhalten, iodast
lediglich ein Reingewinn von 90 000 bis 164 000 Mark übrig
bleibt als Reserve für unvorhergesehene Ausgaben. Der
Betrieb wird gemischt-wirtschaftlich sein, indem Staat. Städte
nnd Ueverlandwerke beteiligt sind, und zwar zunächst mit
einem Stammkapital von 10 Millionen Mark, wovon 5 100 000
Mark der bayerische Staat, nnd 'die übrigen Reteiliaten den
Rest übernehmen Auf die Städte München. Nürnberg und
Augsburg entfallen je 400 000 Mark. Die Ablösung des Un¬
ternehmens durch den Staat ist nach 50 Jahren vorgesehen.
Letzte Nachrichten
s
nach den eingesrhenen Besprcch,rng--n der Zeitnnaen ein guter
Ruf voraus. ^
Die Altkleidersammlnng. Die Ablieferung von Anzügen
stößt überall auf erhebliche Schwierigkeiten, so daß die ?l'tf-
bringnng der von der Reichsbekleidnngsstelle geforderten
Zahl von Männeranzügen wenig wahrscheinlich ist. Der
Kreis Fulda mit Stadt soll, wie wir hören, nach einer Bcr-
füauna des Herrn Minister des Innern 875 Anzüge anf-
bringen: bis setzt ist aber noch wenig abgelie>rt worden.
Zwecks Vermeidung von behördliche^ Eingriffen kann nur
bringend geraten werden^ alte Kleider freiwillig abzuliefern
und zwar bald, zumal der in Aussicht gestellte lOvrozentige
2lnfschlaa zum Schätzungspreis nur bis znm 15. Juni gezablt
wird Zur freiwilligen Abgabe sollten sich besonders die¬
jenigen verpflichtet fühlen, die über größere Klciderbestände
verfügen.
Zur Herabsetzung der Brotration. Der württembergische
Minister des Innern v. Köhler teilte in der Sitzung der
Zweiten Kammer wegen der. grundsätzlichen Frage, vb es
gestattet sei. daß einzelne Kvmmnnnlverbnndc. die Ersparnisse
uvn Mehl aemncht hatten, rvn der Kürzung der Brotration
absebev. mit. daß die württembergische Regier,ing sich an die
Reich-.'getreidestelle in Berlin gewandt habe, die telearavbisch
die Antwort erteilt habe, daß die Reichsregiernna in dieser
Frage folgenden Stnudpiiiikt vertrete: Voraiissetznmn für die
Verwenduna von Ersparnisse zur Bcrmcidnna einer Kür-
znna der Brotration ist der acnanc zahlenmäßige Nachweis,
daß nickt Ersparnisse durch bisher geringere Bemessung der
Brotratirn erzielt worden sind. Die Entscheidnna darüber
ob überbanvt Abweichungen von der sestaesetzten Taarskovs- g
me"ae -uläMa sind wird vom Staatssekretär des Krieas I
crnährnngsamts nach dessen Rückkehr erledigt werden. We- l
Das Aufflammc« der Offensive. \
B - rlin. 28. Mai. Die „B o fl. Z t g." schreibt: Keine
neue Offensive, nein eine absolut planmäßige und snmftema--
tische Fortsetzung der seit dem 21. März ein geleiteten deut¬
schen Entscheidnngsofsensive. Gleichzeitig aber sollen die Ka¬
nonen an allen Fronten der beiden alten Angriffskeile diese
aus Amiens und Hazebrnok vortreibcn. Arras. das Erzgebiet
vr n Bethnne und Ipern sind wie vor aufs schwerste be¬
droht. Wird die Schlacht auch an dieser oder einer andere«
Stelle erneut autzbrcchen? Das ist die bange Frage die,
heute die feindlichen Heere bewegt. Wahrscheinlich eine neue
gewaltige Leistung hat »nscre Oberste HcercSleitnng voll¬
bracht. Während die Entente »eit Wochen von Siegen redet
und betont, daß der Gencralissimns Foch, nach Llond Georges
Angaben ein Mann von überragenden Fähigkeiten, die neu-
gebildete französische Reservear -nee zum Sieg- führen werde,
schweigt d»e deutsche Presse nnd Hindenbnrg handelt, nnbe-
merkt von den vielen französischen, englischen und amerikani¬
schen Flieger», die angeblich jede Slngrisfsvorbereitnng bis
anfs kleinste verfolgt haben nnd. wie der „Petit Parisieu"
unter dem 19. Mai mittcilt. sogar scstgestellt haben sollen, daß
die deutschen Truppen für den vorbereiteten mächtigen An¬
griff mit Lebensmitteln für sechs Tage ansgcstattet worden
seien, ist der Armee des dentichen Kronprinzen der überra¬
schende Einbrnch gelungen.
Die „Deutsche T a g e s z t g." urteilt : Mit stolzer '
Freude vernimmt das deutsche Volk die ncnc» Erfolge der-
Truppen des deutschen Kronprinzen! Der Chemins des
Danies, der im Jahre 1917 vielumkämpftc Bergrücken ist in
seiner ganzen Ausdeynung erstürmt. Das will etwas heißen
Sin der Aisne stehen unsere wackeren Truppen im Kampfe
find also eine ganze Reihe von Kilometern tief in die feind¬
liche Stellungslinie eingebrochen.
Der „B e r l. L o k a l a n z." meint, ans dem Vorstoß selbst
werde klar geworden sein, daß die Leistungsfähigkeit und die
Kampsbcieitfchaft unserer herrlichen Trnppcn uns iedcn An¬
griff ermöglichen.
Wahrscheinlich, heißt es in der „Nordd. Allg. Zei-
t u n g", ein ncnes Meisterstück der deutschen Kriegskunst. I«
breiter Front sind die Truppe« unseres deutschen Kronprin¬
zen in altgewohnter Schlagtraft znm Stnri» angetretcn und
hatten bis znm Abend die Höhen erstürmt, um deren Vefitz
im letzten Herbst so hart gerungen wurde und deren Gewinn
seinerzeit die Franzosen so unendlich viel Blut gekostet hat
Jv der „Krcnz.ztg." heißt es: Wenn die Feinde den
Mund recht voll nehmen und in die Welt hinaus vosanncn.
ihre Feldherren hätten Hindenbnrg die Initiative cuttvrtn-
den. schreibt ihnen unsere Oberste Heeresleitung erneut bas
Gesetz des Handelns vor. Glänzender kann die unaebrochene
Schlagkraft des deutschen Heeres nicht bewiesen werden wie
durch diesen Erfolg -es neuen ersten Schlachttages. Wie gut
muß wiederum die Siorbcreitnng gewesen sein, um diesen
neuen Schlag Hindcnbnrgs mit dem gleichen Erfolge zn krö¬
nen. wie er seinen bisherige» Schlägen und Hieben beschie-
den war.
Der Wiener Raubmord.
W i e « , 27. Mai. Der Bürokollcge des verhafteten 4ler- -
sicher,nigsbcamten Emo David Kurt Franke, bei dem man
den Schmuck nnd das Geld, das der ermordeten Gesellschaf¬
ter in Earl gehörten, gefunden hat. ist verhaftet worden ES
wurde von der Polizei sestgestcllt. daß er im Beisein und auf
Anstiften Davids den Mord int Hotel Bristol an der Gesell¬
schafterin Earl verübt hal.