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Nr. 135
der Velt-Rrieg.
Nie deutschen und österreichischen
Tagesberichte.
Zeinöliche Räumung
öes (harlepont-Val-es.
Der große feindliche Gegenangriff auf der ganzen
Linie zusammengebrochen. — Heber Earlepont
und Eaisnes vorgestoßen. — Gishee mehr als
13 000 Gefangene.
Großes Hauptquartier, 12. Juni. (WTB.) Amtlich.
westlicher llriegrschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Artilleriekämpfe Wechselnder Stärke. Die Jniantcrie-
tätigkcit blieb ans Erknndnugsgefechte beschränkt.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
I« schweren Kämpfen hat die Armee des Generats von
Hntier gestern den erwarteten, zur Wicdercinabme des Sö-
henblocks südwestlich von Noyon geführten grosten Gegen-
ongriff mehrerer französischer Divisionen znm Scheitern
gebracht. Unter schwersten Verlusten wnrde der Feind auf
scln-r ganzen Angrisfssront von Le Ptonron bis Authienl
znrnckgcworfcn. Seine in grosier Zahl znm Einsatz gebrach¬
ten Panzerwagen liegen zerjchosien ans dem Kamvsselde
Zwischen Mery und Vello», wo der feindliche Ansturm
an unserem Gegenstotz zerschellte, dauerten erbitterte
«amvse bis zur Dunkelheit an.
Das westliche Oiseufer nördlich der Matzmündnng wnrde
vom Feinde gesäubert. Die Zahl der von der Armee eint
gebrachten Gefangene» hat sich ans mehr als 13 »00 erhöht.
Der Verlust der Höhen südwestlich von Noyon zwang den
Feind zur Nänmung seiner Stellung im Carlevont-Walde
anf dem Ostnfer der Oise.
Dem weichenden Feinde stietzen wir über Earlcvont und
EaisneS nach und erreichten kämpfend die Linie nördlich
von Bailly—Tracy de Bal—westlich Nampcel.
Hartnäckig und keine Opfer scheuend setzte der Fein-
feine vergeblichen Angriffe nordwestlich von Ehatean-Thierrq
kort. Mehrsocher Ansturm brach hier blntig zusammen.
Der Erste Generalquartier meisten
Ludendorff.
Der deutsche Abendöerrcht.
(Amtlich.) Berlin, 12. Juni, abends.
Oertliche Kämpfe auf dem Schlachtfelds südwestlich
Ion Noyon und südlich der Aisne.
Oesterreichischer Kriegsbericht.
Wien, 12. Juni. Amtlich wird Verlautbart:
An der Gebirgs- und Piavefront anhaltende Ar-
Llleriekämpfe. Im Abschnitte des Stilfscher Jochs,
vestlich Asiago und am Monte Asolone feindliche Bor-
iiöße abgcwiesen. In Albanien, im Raume bei Sina-
premte, nordwestlich Korea, dauern die Kämpfe mit
>en angreifenden Franzosen an. Der Chef des Ge-
»eralstabes.
der Seekrieg.
«*«.) Berlin. 12. Fnni. Amtlich. Fm Mittelmeer
«nrden durch unsere U-Boote 8 Dampfer von zusammen
versenkt Brntto-Registcr-Tonnen
Der Chef des Generalttabcs.
—--
öon -er Vest-Zront
. *1od)ö Flankensront bedroht.
1“' TiL neue deutsche Offensive
u.miwriu1"« elnf wird von den Militarkrititern der
schweizerischtn Presse nach ihrem bisherigen Verlauf als ein
Erfolg der deutschen Massen und als eine
irt) /‘k cö£ri ^lle der Franzosen gewertet. Nach
dem Mteil der Fachkritik ist die empfindliche Schlappe der
»rten dadurch verursacht worden, datz die sranzvsischen
Verstärkungen so spat e.ntrafen. datz nicht einmal mehr die
dinteren Linien gehalten werden konnten. Das Eraebnis
des deutschen Einbruches in die französische Front ivtrd
darin znsaminengcfatzt, das, die deutschen Linien mit einem
Ecklage nicht nur näher an Paris hergekommen seien, son-
«krn datz auch die Flankensront General Fvchs
Donnerstag, Sen 13. Zum
jetzt in gefährlicher Weise im Rücken bedroht
werde. Durch die Entwicklung, die öer deutsche Angriff
«genommen habe, sei die Lage der französischen Truvven mehr
als kritisch geworden.
Die Verluste des Feindes.
(WTB.) Berlin» 11. Juni. Ter Anblick der Kampfstätte
und der französischen Rückmarschwege bestätigt die Angaben
der niedergedrückten Gefangenen über die schweren und
blutigen Verluste des Feindes. Die 428. Division
der Franzosen darf als grötztenteils vernichtet 'geltem Ins¬
besondere haben die Infanterie-Regimenter 76 und 131
schwer geblutet. Ebenso erging es der in den Abschnitt ge¬
worfenen 1. Kürassier-Division, von der das 4. und 11. Küras¬
sier-Regiment ganz ungewöhnlich schwere Verluste hatten.
Demgegenüber ist es doppelt erfreulich, datz unsere Ver¬
luste sich trotz der Schwöre der Kämpfe in mäßigen
Grenzen bewegen.
Gefährdung der Aisne—Oise-Front.
Zürich. 12. Juni. Wie die Zürcher Morgenzeitung be¬
richtet. geht ans französischen Nachrichten hervor, datz es den
Franzosen schwer möglich sein werde, an der O-iie—Aisne-
Front standzuhaitLL. da das Waldge.biet von Laiane. das
ihnen starke Stützpunkte bot, immer mehr mit Umzingelutzg
bedroht ist.
Paris beispiellose Verwirrung.
Neuerdings wird aus Genf gemeldet: Paris biete
schon jetzt das Bild einer belagerten Stadt. Viele
Tausende von Verwundeten würden in Spitälern un¬
tergebracht, und große Massen von Flüchtlingen, selbst
aus der unmittelbarsten Umgebung, überfluteten die
Stadt. Im allgemeinen herrsche in Paris überaus
große Kopflosigkeit und Verzweiflung.
Hofftnmgslos ...
Die „Neuen Zürcher Nachrichten", melden: „Noch
keine Schlacht dieses Jahres hat die nun cingetrctcne
totale Unterlegenheit der französisch-englischen Armee
in Frankreich in dem Maße offenbart, wie die augen¬
blickliche zwischen Noyon und Montdidier."
Fach will . . .
i Wie das „Berner Tagblatt" berichtet, hat Gene¬
ral Fach erklärt, er werde Reims verteidigen,
um zu verhindern, datz durch dessen Fall die Cham-
pagnefront ihrer gesicherten Anlehnung beraubt wird.
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„Die Entscheidung bevorstehend."
Zürich, it Juni. Wie der „Eorriere della Sera"
meldet, sprach B a l s o n r am Sonntag vor seinen Wählern.
Er bezeichnet die Entscheidung als unmittelbar bevor¬
steh c n d, o h n e d a tz - a m i t d e r K r i e g f tt r E n g l a nd
z n Ende sei.
Ter deutsche Stoß nicht ansznhaltcn.
Rotterdam. 12. Juni. Nach einer Drahtuna öes Lon¬
doner „Daily Telegraph" ans Paris gaben die französischen
Militärs zn, daß der e r st e Vorstoß der Deutschen
nicht a u fzu h älten g ew e s e n s e i n. Der Angriff sei
nicht überraschend gekommen. Wenn es dem Feind gelinge,
die Eisenbahn bei Restons in seine Gewalt zu bekommen,
beherrsche er auch die Aisne und erhalte eine ante Ansgangs-
stclluna für einen neuen Vorstoß auf Paris.
Basel. 12. Juni. Die „Morning Post" schreibt, daß der
Vorstoß der Deutschen bei, Noyon ein Rätsel sei,
da die Vorbereitungen des Feindes schon lange vorher er¬
kannt morden seien. Es müsse unbedingt eine Aufklärung
erfolgen wie der neue Erfolg möglich gewesen sei
Genf. 32. Juni. „Petit Journal" meldet von der Front:
Wir haben uns mit der Preisgabe französischen Bodens ab-
gefnnden. da sie nur vorübergehend sein wird. Die Rück¬
nahme unserer Linien In der Richtnna auf Eom-
piegne ist nicht ohne Verluste äbgelanfen. die an eini¬
gen Brennpunkten erheblicher waren.
^ Die Eisenbahn Paris Elialonii nnter Fener.
Zürich, 12. .Juni. Der Eorriere della Sera bestätigt,
daß die Anwesenheit des Feindes an der Marne die Eisen-
SS. Jahrgang.
I9IS
bahn Paris—Chalons tatsächlich unterbreche, und daß diese
Linie im Bereiche schwerer deutscher Artillerie lieae. Ein
dichtes Eisenbahnnetz südlich dieser Linie gestatte den immer¬
hin fühlbaren Schaden einigermaßen zu vermindern.
Pessimismus aus der englischen Militärkritik.
Genf. 12. Juni. Die Schweizer Depescheninformatipn
meldet aus Mailand: In den Kreisen der englischen MLli-
tärkritiker herrscht, wie öer Secolo aus London vernimmt,
über den gegenwärtigen Ausgang der deutschen Offensive
eine sehr pessimistische Meinung. Man erkennt offen an,
daß die Lage täglich ernster werde, und verhehlt sich auch
nicht, daß die Bedrohung von Paris von einem Tag ans
den anderen fühlbarer werde.
Der Gcländegewinn seit dem 21. März.
(WTB.) Berlin, 12. Juni. Der Gelände gewinn
öer Deutschen seit dem 21. März beträgt 65 66 Qua¬
dratkilometer. In dieser Zahl ist der Geländegewinst
des Angriffes zwischen Montdidier und Noyon nicht einbe¬
griffen. Die Entente konnte dageg'en bei all ibren Gro߬
schlachten an der Somme, bei Arras und in Flandern ledig¬
lich 561 Quadratkilometer in vielmonatlichen Kämpfen
erobern. — Die G es an g e n e n z a h l seit dem 21. Mürz
ist mit den letzten Erfolgen an der Matz auf 20 8 0 00 ge-
'st i e g e st.
lW.) Berlin, 12. Juni. Nordwestlich von Chatean-
Thierry griff am Morgen ses 11. Juni nach kurzer starker
Fenervorbereitnng unter dem Schutz des Morgennebels der
Feind in mehreren Wellen tief gegliedert unsere Stellungen
an. Auch hier wurden smntliche Angriffe nnter blntigcn
Berlnste« für den Feind abgcwiesen, der im Lanse des Tages
unter Einsatz frischer Kräfte, ohne jegliche Rücksicht auf Ver¬
luste. seine verzweifelten Vorstöße wiederholte, ohne datz es
ihm gelang, irgendwelche Vorteile zn erringen. Unser Ar-
tillcriefener. die Abwehr nnd die Gegenangriffe unserer In¬
fanterie fügten dem Feinde ganz antzerordenilick schwere
Verluste zn. Eine größere -inzahl Gefangener blieb in
dentschcr Hand.
Der 400. Lnftsieg des Jagdgeschwaders „Richthosen".
(WTB.) Berlin, 11. Juni. In zahlreichen Lustkäm¬
pfen. die am 9. Juni trotz tief hängender Wolken und
gegen Sibenö einsetzenden Sturmes an der Westfront ans-
gefochien wurden, errang das Jagdgeschwader
RichrHofen seinen 4N9. Luftsieg. Treu den alten
Ueberlieferungen hat das Geschwader auch nach dem Tod^
seines Führers und Meisters unermüdlich dem Beispiel
Richthofens nachgeeifert und an die alten Erfolae neue ge¬
reiht. In gleicher Weise war die Tätigkeit unserer a-esamtett
Luftstreitkräste am 9. und 10 von vollem Erfolg ge¬
krönt. Unsere Flngstreitkräfte nnd Flaks schossest
51 f e i n d l i ch e F l u gz e uge ab. Unsere Ve rl u st t
warendagegen ger i n g. Wir verloren nur acht Flug¬
zeuge.
.*
Frankreich wünscht
Friedensvors chläge.
Elcmenceaus Zeitung schreit nach Frieden.
„Homme libre", das Blatt Clemenceaus, worini
dieser früher seine Vorgänger auf dem Ministerpräsi¬
dentensessel stets bitter angriff, schreibt ziemlich klein-?
laut:
,Wir dürfen uns nicht mit gebundenen Händen
und Füßen einem Deutschland übergeben, das nicht
nur gegenüber den Vorschlägen Wilsons, sondern auch!
gegenüber den bestnnmten Vorschlägen der eigenen!
Neichstagsmitglieder taub blieb. Indessen ivollen wir!
seinem Militarismus die Behauptung nicht mehr ini
die Hände spielen, daß wir uns systeniatisch dem Frie-,
den widersetzen. Möge Deutschland also sprechen. Wiv
sind bereit, ihm Gehör zu schenken. Dagegen iveigerrü
wir uns, seine unbestimmten Vorschläge zu Besprechun-r
gen entgegenzunehmen."
Warn,» so kleinlaut aus einmal?
Die letzte Vertrauensdebatte in der Kammer hat?
,für diesen Diktator zwar ein erfreuliches Ergebnis!
chei der Abstimmung gehabt, aber ihr Verlauf wart
eine sehr ernste Mahnung. Es scheint diese Sitzung
eine der tumultugtischsten in der parlamentarischestt
^Geschichte Frankreichs gewesen zu sein. „Der General--
stab lügt! Die Soldaten haben keine Munition nichrß
Das Parlament ist niir noch eine „Chanidre en-!
chainee"!", so schrie man durcheinander. Gegen die¬
sen Lärm kam Clemenceau schlecht auf, und er machte,
wie selbst der Nationalist Berthelot in den Wandelgän¬
gen sagte, eine bejammernswerte Figur. Und seiuo
Reden bildeten ein trostloses Wehklagen: „Die Ber-i
luste der Engländer sind unglaublich hoch," so sägte!
er, „das Gebiet, das sie verloren haben, ist enorm^
der Rückgang der Franzosen ist beängstigend und get
fährlich!" Und eine Stimme von der Linken antq
wartete: „Sagen Sie so etwas im Schutzkeller, und^
werden sehen, wie es Ihnen ergeht!".