Das Vertrauen schwindet.
Pole« — Japan — China zucken die Achseln. v
Wie die Neutralen, ein wenig spät freilich, den
Wert der schönen Redensarten der Entente einzu¬
schätzen lernen, so lassen sich auch die Polen nicht von
der ihnen von der Pariser Ententekonferenz vom
<3. Juni verspräche wen Gründung ein»§ Groß-
Polens —mit anderer Leute Territorialbesitz ist die
Entente freigebig — verlocken. Mit bitterer und tref¬
fender Ironie sagt die Warschauer Regierung:
„Der Zeitpunkt der Beschlußfassung, nicht der
Inhalt der Resolution verleiht ihr den eigentlichen
jCharakter."
In der Tat, solange das zaristische Rußland Polen
besaß und — auch noch im Weltkriege — unterdrückte,
hat die Entente still geschwiegen. Von jeher habe»
Sie Westmächte Polen genarrt. Napoleon l. hat die pol
Nischen Freiwilligen für sich bluten lassen, aber als e»
im Jahre 1812 in der Lage war, ihre Wünsche z,
befriedigen, hielt er sie hin; ebenso haben die West
«nächte 1863 die Polen enttäuscht. Die Warschauei
Negierung hat also recht, wenn sie das Heil Polen!
ho» dem Zusammenwirken mit den Mittelmächten er.
hofft.
Selbst Verbündete der Westmächte haben zu ihnet
wenig Vertrauen. Ein so ausgesprochener Engländer,
freund, wie der einstige japanische Außenminister
und frühere Botschafter in England, Kato, bekunds
eine gewisse Geringschätzung gegen die Alliierten. Ha!
schon der gegenwärtige Außenminister Goto kürzlich
einem englischen Ausfrager cr'mrt. er sei weder
deutschfreundlich, noch briten fein blich
sondern für ihn feien nur die japanischen Interesses
maßgebend, so hat Kato dies noch unterstrichen: er fea
nicht für eine Intervention in Russisch-Ostasien, aber
wenn japanische Interessen gefährdet wären, so württz
er natürlich für eine japanische Aktion eintreten, -*
gleichgültig ob die Alliierten zustimmten okwl
nicht. Das klingt weder für den speziellen Bundes
genossen England schmeichelhaft, noch für Amerikq
bas sich einbildet, feine Abneigung gegen ein jap»
nisches Vorgehen halte die japanische Regierung in
Zaume.
Tas stolze Selbstbewußtsein. das aus den Worte«
der japanischen Staatsmänner spricht, geht den Chi-
Uesen ab. Denn wenn es wahr ist/daß die chine¬
sische Regierung sich entschlossen hatte, die etwa 10 00s
jht China lebenden Deutschen zwangsweise nach Austra¬
llien zu verschicken, was für die Chinadeutschen per«
söulich und geschäftlich fatal gewesen wäre, so kanr
nmn gewiß sein, baß dieser Entschluß nicht dem freie»
Willen der chinesischen Regierung entsprungen war,
China hat sich nach dem Abbruch der diplomatische«
Beziehungen und selbst noch nach der Kriegserklä¬
rung anständiger gegen die in China lebenden Deutz
schen benommen, als manches auf seine westliche Kun
tur stolzes Volk im gleichen Falle getan hat. Viel¬
mehr hatte sich die chinesische Regierung lediglich den«
Drucke der Ententegesandten, besonders dek
englischen, gefügt. England wollte wie überall die
handelspolitischen Fäden, die die Deutschen mit un¬
säglichem Fleiße im Auslande gesponnen haben, auch
in China zerreißen, wozu die Abschiebung der Deut¬
schen als das wirksamste Mittel erschien. Es geh!
eben nichts über Englands berühmtes „fair Play".
Nach der im Reichstag vom Vertreter des Aus¬
wärtigen Aints abgegebenen Erklärung haben es sich
Wrtgens die Engländer im Zusammenhang mit den
Merhandlungen im Haag über deutsch-englischen Ge-
Eangeneamrstausch anders überlegt, und die Gefahr
Der Deportation dürste für die Chinadeutschen besest
>tigt sein.
vom Mede«.
Londoner FriedenSznverssckt.
Karlsruhe, 17. Juni. Nach der Zürcher Botz vertritt
*um in aut unterrichteten Kreisen in London die Ansicht,
*»« die KriedenSverhandlungen b i s »um Herbst
«»Aick sein werden.
Däe Kriedensfrage in England und die Rentralen.
Hinter den Kulissen der Versailler Konferenz.
Bern, 17. Juni. Bon besonderer Seite eriäbrt das
Berner Tagblatt. daß es gelegentlich der Zusammenkunft
der Entente-Ministerpräsidenten in Versail¬
les zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten kaut West-
fchmvtzer Blätter berichten von sehr bewegten Ausein,
audersehung e u. bei denen es stürmisch zumng und
»obei sich Clemenceau sogar soweit hinreißen ließ, daß
«r mitte« in den Beratungen aufsvrang und den Konferenz-
aaum verließ. Die Blätter erfahren zuverlässia, daß von
englischer Seite vorgeschlagen wurde, die Ausstellung eines
-genauen fest umriffenen Kriegszielprogramms der Entente
in erörtern. Lloyd George erklärte hierzu: Man
dränge in England darauf, einen Versuch zur
LriedenSanbahnnng zn unternehmen, der die Würde
und das Prestige der Entcntcländer wahren würde, aber
die Möglichkeit zu einer Annäherung biete. Clemenceau
protestierte heftig mit byc Begründung, daß dies einem un¬
mittelbaren Friedensangebot gleichkäme und von Deutschland
als bas Zugeständnis der Schwäche ausgelegt werden müßte,
Lloyd George gab indessen Clemenceau nicht aanz nach und
er wurde beschlossen, einen Versuchsballon in möalichst un-
merklicher Form loszulassen, den man jetzt wobl in den
UriedenSerörterungen der Ententepreffe sehen dürste.
Schweizer Hosfnunaen.
Zürich, 17. Juni. Sämtliche Schweizer Blätter beschäf¬
tigen sich eingehend mit den in fast allen kriegführenden
Ländern unvermittelt eingetreteneu Friedenserör^
terungen. Die Zürcher Pvst betont, die Zeit sei heute
reif, daß ernsthaft alle Möglichkeiten zu einer Friedensver-
»ittlung und zur Herbeischafsung eines Friedens von den
verantwortlichen Stellen geprüft werden müßten. Die Zür¬
cher «orgcnzeitung hebt hervor, die Diplomatie aller krieg-
führenden Länder habe auf dem beliebten Nmweae über die
Presse ein zaghaftes Gespräcl, begonnen, dessen Leitgedanke
»er Friede sei. Besondere Beachtung verdiene dabei, daß
in Parts diesmal das erste Wort vom Frieden
ertönte DaS Berner Jntelligrnzblatt meint, auch der
Friedenswille Frankreichs beiginne sich nun «»er Wsslt zu
csfenbarcn.
Holländische Vermittclungsadsschte«?
Zürich, 17. Juni. Der Zürcher Post wird ans Holland
berichtet, daß dort eifrig Anstrengurrgen gemacht werden,
um jetzt eine Friedensvermittlung durch die Neutralen cin-
zulciten. Das Zürcher Blatt bemerkt hierzu: Sofern diese
holländische Aktion zustande käme und sie eine ernstliche
Gewähr für ihren Erfolg in sich trage, sei kein Augenblick
daran zu zweifeln, daß sie in Bern lebhaften Widerhall fätldc.
Kriegömüüigkcit im belgischen Senat.
Zürich, 17. Juni. Die Zürcher Morgenzeituna bringt
Nachrichten von zunehmender Kriegsmüdigkeit der belgischen
leitenden Kreise. Einzelne belgische Senatoren babcn sich an
die Parlamentsmitglieder mit der Bitte gewandt, sie sollten
ihren ganzen Einfluß zn Gunsten eines allaemeincn Frie¬
dens geltend machen, der angesichts der Not »nd des Elends
Belgiens dringend erforderlich schiene.
l
Der Kaisxr a» de» Evangelischem Kirchenausschnß.
(WTB.) Berlin. 14. Juni. Au; ein vom Deutschen
Evangelischen K i r ch e n a u s s ch u ß bei seiner Tagung
in Eisen ach am 11. Juni an den Kaiser gerichtetes Be-
grüßungstelegramur ist folgende Drahtantwort eingegangen:
„Wärmsten Dank für den treuen Gruß. Die evangelische
Kirche bgt jedes Jahrhundert ihrer Geschichte in besonders
schwerer Zeit begonnen. Aber der steghafte Glaube der Re¬
formatoren und die Freiheit des in Gott gebundenen Ge¬
wissens. die in ihr fortleben, haben alle Stürme überwun¬
den und sie zu einer der tiefsten Segensguellen kür Volk
$ und Vaterland werden lassen. Der Weltkrieg, in dem
sie ihr fünftes Jahrhundert beginnt, hat zu einer außer¬
ordentlichen Steigerung der religiösen Bedür f-
nisse, aber auch zu einer Störung des Familien¬
lebens und der harmonischen Entwicklung der Jugend
sowie zu einer Verschiebung aller'überkommenen Verhältnisse
geführt, die ihr neue ungeahnte Aufgaben stellen werden.
Sie für diese Aufgaben rüsten und stärken zu bellen und
ihr die Wege zn immer tieferer Verankcruna im deutschen
Volksleben zu ebnen, ist mir ein Herzensanlicaen, das für
mich neben der verständnisvollen Duldung An¬
dersdenkender zu den wertvollsten Traditionen des
Hauses Hohenzollern gehört. Ich grüße den Kirchenansschuß
und die Gemeinden der deutschen Landeskirchen mit dem
Wunsche, daß nach siegreichem Frieden die Kirche der Re¬
formation sich als eine der Kräfte bewahre, ans denen ein
auch innerlich starkes und geläutertes Volk erwachse. Der
Reformationssvende für den Wiederaufbau der Auslands-
gcmeinben gehört mein besonderes Interesse. Wilbelm I. R.
sWTB.) Berlin, 16. Juni. Ans Anlaß des 30i äh ei¬
gen Regie rungsiubilän ms richtete der Kaiser
an den Kronprinzen ein Telegramm, in dem er ihm
witteilt, daß als „Anerkennung für die hervorragenden Lei¬
stungen im gegenwärtigen Krieg" das Linienschiff „Kron¬
prinz" künftig „Kronprinz Wilhelm" heißen soll. Der
nächste vom Stapel gelassene Panzerkreuzer soll den Namen
„Prinz Eitel Friedrich" erhalten,
:: Der 30 Jahrestag Ser kaiserlichen Thron beste i-
Krrng ist auf Wunsch des Kaisers im Lande nicht
festlich begangen worden. Eine Feier war im Großen
Hauprquartler. Auf eine Ansprache des Generalfeld¬
marschalls v. Hindenburg sprach der Kaiser in ©egen-
fcort des Kronprinzen und des Prinzen Heinrich
zunächst seinen Dank an Hindcnourg und seinen „treuen
hochbegabten Mitarbeiter" aus und kam dann darauf,
was dieser Krieg bedeutet:
„Ich wußte ganz genau, um was es sich handelte,
denn der Beitritt Englands bedeutete einen Welt¬
kampf, ob gewollt oder nicht. Es handelte sich nicht
tun einen strategischen Feldzug, es handelte sich um
den Kampf von zwei Weltanschauungen. Entweder
soll die Prentzisch-deutsch-geruranische Weltanschauung
— Recht, Freiheit, Ehre und Sitte — in Ehre bleiben.
Ober die angelsächsische, das bedeutet: dem Götzen¬
dienste des Geldes Versalien. Die Völker der Welt
arbeiten als Sklaven für die angelsächsische Herren-
casse, die sie unterjocht. Diese beiden Anschauungen
gingen miteinander, und da muß die eine unbedingt
überwunden werden; und das geht nicht in Tagen
»nd Wochen, au chnicht in einem Jahre. Dieses war
tnir klar; und da danke ich dem Himmel, daß er
Euere Exzellenz und Sie, mein lieber General, Mir
»ls Berater zur Seite gestellt hat. Daß das deutsche
trolk und Heer — Volk und Heer ist ja jetzt dasselbe —
su Ihnen voll Dankbarkeit hinausblickt, brauche ich
Acht zu sagen. Ein jeder draußen weiß, wofür er
kämpft, das gibt der Feind selbst zu. Und infolgedessen
Verden wir den Sieg erringen! Den Sieg der
deutschen Weltanschauung, den gilt es!"
In seiner Antwort auf ein Glückwunschtelegramm
teS Reichstages hat der Kaiser in einer längeren De¬
pesche geantwortet, worin er in gleichem Gedanken-
prnge sagt:
„Das deutsche Volk, das einer ganzen Welt in
«hrelangem Ringen die Stirn bot, ist von Gott zu
Großem bestimmt, nicht nur für sich, sondern für die
I«nze Menschheit."
LandtagSabgeordneter Wattl-aum, Mitglied der
christlich-sozialen Partei, tritt nach einer Meldung der
„Frankfurter Zeitung" in den Redaktionsstab der
„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" ein.
7: Nebcr Vereinheitlichungen im Rcichseiscnbakm-
wesen hat im Finanzausschuß der württembergischen
i2. Kammer Ministerpräsident Frhr. v. Weizsäcker be¬
züglich der Frage nach weiterer Vereinheitlichung mit¬
geteilt, daß nach dem Kriege eine über die bisherige
Betriebsmittelgemeinschaft hinausgehende Vereinheit¬
lichung auf dem Personalgebiete, in der Konstruktion
und im Beschafsungswesen, wie auch in der Umleitungs-
!ftage zweifellos sich durchsetzen werde. Durch Umlei¬
tung allein verliert Württemberg 3 Millionen Mark,
ianch über einen Anschluß an die preußisch-hessische
— Verhandlungen über eine Eisenbahngemeinschaft,
Gemeinschaft, die auch noch dem Kriegsbeginn wie¬
der einsetzten, haben bisher kein positives Ergebnis
gehabt. Zur Ruhe kommen werden aber die Ver-
einheitlichkeitsbestrebungen nicht.
:: Für KaemPfS Nachfolger wird noch immer sei¬
tens der Fortschrittlichen Polkspartei der Mandats¬
interessent gesucht. Man hofft nach neuesten Meldun¬
gen, daß der frühere Kolonialsekretär Dernburg sich
zur Annahme der Kandidatur bereit finden lassen
werde. — DaS Mandat ist der Volkspartei ziemlich
sicher, da die Sozialdemokratie mit zur Front, de«
offiziellen und der unabhängigen, in den Kampf ziehst
Abgeordnetenhaus.
— Berlin, 17. Juni 1018.
Das Haus setzte die zweite Lesung des Kustns»
tztats fort.
Abg. Hofftnau» (U. Soz.): Die Kinder werden nur:
unterrichtet, um sie später besser ausnutzen zu kön¬
nen. Die 1914 die Schule verließen, sind heute schon-
im Schützengraben. l
Abg. Mallee (kons.): Wir haben im Schulwesens
die größten Fortschritte gemacht, die größten fei • 1880J
also seit Beginn der konservativen Herr" hast im Ab¬
geordnetenhaus.
Kultusminister Dr. Schmidt: Wenn die Verfeh¬
lungen Jugend"cher mit, 5 Millionen angegeben wer»
m, so handelt es sich dabei auch um junge Leute
zwischen 12 und 8 Jahren, und nicht allein um Be«
ifungen, sondern auch erst um Strafverfolgungen.
:r allgemeinen Anerkennung der Lehrer schließe ich
lich an. Die Zulassung der Lehrer zum Universität»»
in in kann ich aber nicht ohne weiteres befiir«
>rten. Die geistliche Schulaufsicht wird zum Teil
:rch die Verfassung festgelegt.
Abg. Schraver (fteik.): Der staatsbürgerliche Uw,
verricht bedarf einer stärkeren Grundlage.
» Abg. Elsncr (Ztr.): Die Jugendpflege muß eine
hingehendere Fürsorge erfahren.
Abg. Gottschall (natl.) :Bei dem Ausbau der
^Volksschule darf die Eigenart der Mittelschule nicht
verschwinden.
. Damit schließt die Aussprache. Die vorliegenden
Mnträge werden angenonunen bezw. an Ausschüsse"
verwiesen.
' ES beginnt die zweite Lesung des Etats de-
Ministeriums des Innern.
Hierzu liegen vor ein Antrag Fuhrmann bekr.
freie politische Betätigung der Beamten, und ein An¬
trag Lieber (natl.), den Betrag für Fürsorgebestre»
vungen für die gefährdete Jugend zu erhöhen.
Abg. Lieber (natl.) begründet seinen Antrag. Der
wundeste Punkt unserer Politik ist und bleibt die Ost»
Mark.
Abg.'Inst (natl.): Die politische Zurückhaltung darf
für die Beamten des inneren Dienstes nicht gelten.
Minister des Innern Drews: Auch Beamte des
inneren Dienstes haben sich der Agitation in Wort und-
Schrift zu enthalten. Politische Beamte haben die
Stellung, die Politik der Regierung zu vertreten.
Neuste Sitzung morgen 10 Uhr. Tagesordnung:
Kleinere torlagen, Fortsetzung.
ARgLmrine Kriegsnachrichten.
Teutsch-cngUscher Gesangcneu-NnStausch in Sicht.
- Die Bestrebungen und die bezüglichen Verhaud«
Ilungeu in Hollands Residenzstadt Haag verspreche»
einen Erfolg. Nach der holländischen Zeitung
»aderland" hat nmn sich im Princip bereits geeinigt,^
>aß die Mehrzahl der gegenseitigen Kriegsgefangenen^
ilfo Unteroffiziere und Soldaten, die eine längeres
sgeit in der Kriegsgefangenschaft waren, nach ihreotz
Vaterland zurückgebracht werden, mit der Garantie^,
daß sie nicht neuerdings an Kriegsoperationen teU^
nehmen.
Fasson: Neue Rnstnupe«.
k Der Rat der FeldmarlSälle bat eine Versammlung
abgehalten. Das Blatt „Asaki" meldet, daß die Verlamnk-«
l'.i.ia über die Errickitung von Gardekorps, wix sie iwj
der deutschen Armee bestehen, und über die AbsKaffung-
des Briaade^Ystems beraten habe. Die Armee soll dem»?
nächkt auf 23 Armeekorps erhöht werden, die aus zwets
Divisionen von je drei Reaimentern besteben sollen. Anch-
für d?e Marine sind Veränderungen in Erwägung gezogen?
worden. ' f
Die Zeitungen betssre-den die Bedentnng der veröftenb»)
lichten Kriegserklärung der russischen Regierung attj
di? aegenrevolutionäre neugebildcte Reaiernng in Sibimen.'
Sollte das die Ursache der japanischen Rüstungen scin?tz
China: Japan greift zn.
J STeuler meldet amtlich aus der japanischen Haupt»
stadt Tokio: Infolge von Unruhen sind in Swataui
IProvinz K w a n t u n g) japanische Seesoldaien a»
Land gesetzt worden.
Ein Englandsciud in Australien. !
Die Londoner Zeitschrift „The Round Tablc" b.ingit
tzinen Brief aus Australien über die Lage nach der er-»
«reuten Ablehnung der Ucberserwehrpflicht. Dabei wirdi
stuf den höchst entschiedenen Widerstand hingewiesen,
der in mehreren australischen Staaten mit Hilfe der
^ömisch-katholischen Kirche organisiert worden war^
;aupt und Führer dieser Opposition ist der neue Erz^
ischof von Melbourne, Dr. Mannix. Er ist stolz darauf
,en Staat Victoria von einem wehrpflichtsreundlicher»
zu einem gegnerischen gemacht zu haben. Dr. Mannix
ist ein irischer Sinn-Fein-Schwärmer mit einem tiefe»!
Haß gegen das britische Weltreich, namentlich gegear
England. Am bekanntesten ist sein Satz, die britifch«
Sache sei ein schmutziger Handelskrieg. Tatsächlich be¬
wirkt Dr. Mannixs Einfluß das A u f h ö r e n von Mel«
düngen irischer römisch-katholischer Rekruten. 1
\ Frauen als Flieger. - 1
1“^ Der englische Arbeitsminister Roberts erzählte In
einer Fraucnversammlung in Sheffield, die Negie¬
rung beabsichtige, die englischen Frauen zum Flieger«,
dienst heranzuziehen. Er knüpfte daran die Hoffnung,
daß seiner Ansicht nach die Frauen sehr gute und«
erfolgreiche nrilitürische Flieger werden würden. Dia
dort anwesenden Frauen sollen die Ankündigung nri»
Begeisterung ausgenommen haben, so behaupten we«i
Nigstcns die englischen Blätter.
Wahrscheinlich meinen die „begeisterten" Frauen»
ihre lieben Mttsckiweftern. die die Fliegerei riskieren,
wollen. '
-—■- Kleine Kriegs»,ächrichten. '
" Generalmajor Sir John Monast Kob hat den
Befehl über ein australisches Armeekorps und gleich»-k
zeitig den Rang eines Generallautnants erhalten. Daiß