Tagesneiriskerrer^
Aschaffenburg' 18. Juni. Zum dritten Male innerhalb
weniger Wochen ist im Untermain von Höchst an ein großes
Jilchsterben zu beobachten. Zu Tausenden liegen die Fisch-
leichen an den stillen Ufergewässern, vor den Weüranlagen
Schleusen. Die Fische sind vermutlich durch giftige
Abwaner der am Main gelegenen chemischen Fabriken ge¬
lotet worden Nach dem Gutachten der Fischer gilt die
Fricherei auf dem Untermain alö vernichtet
Gieße«' 18. Juni. Infolge der anhaltenden Trockenheit
"'eie Vogelsberger Müller gezwungen, ihren Betrieb
«Etehen zu laßen, da die Gebirgsbäche nicht das erforder¬
liche Wäger mit sich führen.
Der Zustand Roseggers hoffnungslos. Wie aus Graz
gemeldet wird, hat sich der Zustand des Dichters Rosegger,
der in Krieglach weilt, verschlimmert: er ist jetzt üoffnungs-
los.
Berlin, lg. Juni. Der „B. Z. a. M." wird aus Stock-
gemeldet: Zar Nikolaus ist jetzt mit seiner Familie
nach Moskau gebracht worden, da sein bisheriger Auf¬
enthalt in Jekaterknenburg durch die Aktion der Tschecho-
Slcwaken und der Uralkosaken gefährdet wurde.
Die Kolonialwaren nach dem Kriege. Für die erste
Zeit nach Friedensschluß ist mit folgender Regelung der
Versorgung von Kolonialwaren zu rechnen. Da sich Vor¬
räte in den Ursprungsländern sowohl an Kaffee wie auch
an -v.ee, jtgkao und Reis infolge der stockenden Ausfuhr
angesammelt haben, ist mit einem reichlichen Angebot an
b;.ekn Waren zu rechnen. Soweit wir also ans Valuta-
rncksichten in der Lage sein werden. Kolonialwaren zu be-
wird dies ohne Schwierigkeiten geschehen können.
Für bre Einfuhr teüoch wird eine Zusammenfgssuna in der
vand von besonderen Wirtschaftsstellen geschaffen werden,
'"dem die Ware dort gekauft wird, wo sie den niedrigsten
Trers hat ferner soll dadurch eine gleichmäßige Verteilung
der cingesuhrten Waren auf die einzelnen Lanüesteile ge-
stchert werden. Die Einfuhr wird nicht jedermann freistehen.
Vielmehr soll der Handel nur soweit zugelassen werden, als
an dem Geschäft mit der beteiligten
Warengattung beteiligt war. Von einer Kontingentierung
des Handels ist abgesehen, jedoch wird verhindert werden,
daß die großen kapitalkräftigen Unternehmungen das Ge¬
schäft an sich reißen,- auch den wirtschaftlich schwächeren Kauf¬
leuten wird ein angemessener Anteil an der Einfuhr gesichert
werden. Lediglich für die Einfuhr von Tee soll auf Wunsch
der beteiligten Kreise eine Kontingentierung der Einfuhr
stattsinden. da bei diesem Geschäft spekulative Umsätze nicht
in Betracht kommen. Der Sitz der vier Wirtschaftsstellen
für den Handel mit Kaffee, Tee, Kakao und Reis wird
Hamburg sein.
Das großx Los der Roten Krcnz-Lotterie. ein Geldge¬
winn von 109 990 Mark, ist in ein Eölner Losgeschäft
gefallen. Die Gewinnerin ist eine arme Kriegerfrau deren
Mann in französischer Kriegsgefangenschaft ist
Eine bedeutsame Erfindung. Die „Pharmaz. Ztg." be¬
richtet: Die chemische Fabrik Theod. Goldmann A.-G, in
Esten verkaufte ihr Patent auf unmittelbare Venzingewin¬
nung aus Kohle und durch „Erdülspaltung" an eine Kon¬
sortium für 30 Millionen Mark. Die Erfindung soll einen
gewaltigen Schritt auf dem Wege unserer Freimachung von
ausländischen Rohstoffen bedeuten.
Ein Pferd von Bienen getötet. Von einem Bienen¬
schwarm überfallen wurde in Gerwischkehmen. Kreis Gum¬
binnen. ein vor dem Geschäft eines Kaufmannes stehendes
Fuhrwerk des Landwirts Radtke. Ein Pferd des Gespanns
wurde durch Bienenstiche getötet.
Ein Urlauber als sammelnder Klosterbruder. Bei einem
eigenartigen Schleichhandel wurde ein Nürnberger Urlauber
abgefaßt. Der junge Mjann zog, als sammelnder Kloster¬
bruder verkleidet, in der Umgebung von Tüurn umher und
sammelte Eier als fromme Gaben angeblich für das Franzis¬
kanerkloster in Gößweiustein. Die fromme Bevölkerung gab
so reichl/h, daß in der Wohnung des „Klosterbruders" große
Mengen von Eiern von der Polizei beschlagnahmt wurden.
~er Schwindler selbst wurde festgenommen.
Die Wncherverdienste eines Kriegsgewinnlers. Bon der
Koburger Strafkammer wurde der Kaufmann Heinrich Simon
wegen Vergehens in 311 Fällen gegen die Höchstvreisordnung
sowie übermäßiger Preissteigerung zu einer Geldstrafe von
12 035 Mark event. zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Der
Betrag von 26 4Q3 Mark als übermäßiger Gewinn wurde
eingezogen. In etwa 5V weiteren Fällen wurde der Ange¬
klagte freigeiprochem Aus der Verhandlung ging hervor,
daß der Angeklagte in den drei Kriegsjahren 741009 Mark
verdient hat.
Schweineglück hatte ein Landwirt aus dem Krummhörn
bei Leer. Innerhalb kurzer Zeit warfen seine beiden Sauen
zusammen 24 Ferkel, die nach vierwöchiger Zucht für rund
4000 Mark verkauft wurden, also jedes Ferkel für etwa
170 Mark.
von heute ab
nehmen Sie Sriesträger Seftellungen auf das
„Zuldaer Rreisblatt" fürs nächste Vierteljahr an.
Man bestelle möglichst frühzeitig.
Israelitischer Gottesdienst.
Samstag, den 22. Juni 1918
Entzünden der Sabbath-Lichter 8.35 Uhr.
Vorabendgottesdienst 8 Uhr 20 Min.
Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 5 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 10 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienst:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 8 Uhr 20 Min.
Abends tO Uhr 35 Min.
jj 3n der demnächst ltattkindenden
16oldankaufsvochg 1
i vom 16 bis 23. Juni wird die Gold- und 1
|P Silberankaufsstelle:
= Viefimarklplatz I4a (Gemeindehaus) m
» täglich «
jj von Morgens 10 bis v*6 Uhr Abends ■
| ununterbrochen geöDuet kein, W
vjjj an den, beiden Sonntagen den 16. und 23. >
von 11 bis %i Uhr.
Die £inlieferer nehmen in foFern an einer
Verlosung von Prämien
m teil' als die Prämie auf eine bestimmte Nummer der Cin» ü
1= Iieferung fällt. 6s kommen zur Verteilung:
1 Bilder, Denkmünzen, |
m Einfassungen zu den Denkmünzen, |
W Metten, Serpeniinbriefbeschwerer etc. §
Im Lichtspieltheater
jj wird auf Goldgeld eine Frei karte gewährt, k
Gold= und Silber=AnkaufsstelIe I
■ Fulda. I
• VeMe.Ssrlchr.
.Wärmer, zunächst trocken, vielfach Heiter, später zuneh
meude Bewölkung, etwas Regen und Gewitterneigung.
!
1 das
V. «. L.
Donnersfag, d. 20. Sun! 1918
abends 8l/2 Uhr
auf der „ß a u p t w a di e"
Versammlung.
T*agesord nung:
1. Einkauf von Waren.
2. Anschluss an den Reichsr
bund des deutschen Le¬
bensmittelhandels.
3. Beschlussfassung über die
2. Einzahlung zum Stamm¬
kapital.
4. Wünsche und Anträge.
Wegen der Wichtigkeit der
Tagesordnung bitten wir um Er¬
scheinet aller Mitglieder.
Der Vorstand.
Ausruf!
Die Annahme -er
Männer-Oöerklelöer,
welche auf Grund der Bekanntmachung des Herrn Landrats
vom 7. Mai 1918 abgeliefert werden sollen, Adel noch wie
vor bis zum 15. Juli d. Je.
jeden Montag und Zreitag, vorm, von 9—jj Uhr
_im Heilig-Geist-Horpital statt.
L. Pfeiffer, Depositenkasse Julda
6ankgej<häft, ZrieSrichstraße 13
lStammhaus L. Pfeiffer, Gaffel, gegr. 1846
vergütet zurzeit für öareinlagen
auf proviflonsfreiem Scheck-Ionto 3'j.L Zinsen
auf Depofftenkrnto.'
bei Rückzahlung öbne vorherige Rünöigung Z'^
mit dreimonatiger Kündigung ^
mit sechsmonatiger Kündigung
Die Eröffnung eines Scheckkontos wird Jedermann nid)/ nur
^,U,flC,lnCn, fonbern ouch zum Sesten des Vaterlandes
des bargeldlosen Zahlungsverkehrs dringend
empfoh.en. Nähere Auskunft erteile ich bereitwilligst.
öekanntmachung.
Km Zreitag, den 2\ 3tnti d.)s
vormittags 10 Uhr
sollen im Versteigerungslokal, Ra-
nalstraße 5ö
) rraffenschrank
unö 1 Sofa
öffentlich meistbietend gegen Bar¬
zahlung zwangsweise versteigert
werden.
Fulda, den 20. Juni 1918.
Salzwedel
_ Gerichtsvollzieher.
deutfchlanö ringt um seine Zukunft!
. Die Erhaltung unserer wirtschaftlichen Kraft ist die Voraussetz¬
ung für einen endgültigen Sieg unseres Heeres. Die Reichsbank
kann aber ihre gewaltig gewachsenen Aufgaben nur erfüllen, wenn,
ihr Goldbestand ständig gestärkt wird und genügend Forderungen an
das Ausland Zuwachsen. Jeder kgnn zur Erreichung dieses Zieles
msthelsen, wenn er seinen Besitz an Gold und Juwelen der Reichs--
bank verkaufsweise zur Verfügung stellt. Die Veräußerung bedeutet
kein materielles Opfer, selbst die Hingabe liebgewonnener Stücke kann
unter dem Zwange der Verhältnisse nicht als solches erachtet werden,
es gilt, eine ernste vaterländische Pflicht zu erfüllen!
In der Provinz Hessen-Nassau findet unter dem Schutze des-
Herrn Oberpräsidenten, Staatsminister von Trott zu Solz während
der Zeit vom. 16.—23. Juni eine besondere
„Juwelen- und Goldankaufswoche"
tatt. Wir fordern alle Mitbürger und Mitbürgerinnen auf, sich
weitherzig alles entbehrlichen Schmuckes an Gold und Juwelen zir
entäußern und ihn der hiesigen Goldankaufsstelle im vaterländischen
Interesse zur Verfügung zu stellen.
Fulda, den 15. Juni 1918.
Der Lhrenaurschutz:
Freiherr v. Doernberg, Landrat
Lauster, Kaiserl. Bankdirektor,
G. Manieufsel, Direktor.
Dr. Antom, Oberbürgermeister,
Dr. Damian Schmitt, Bischof,
Er. Siemens, Rentner,
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