Amtliches Kreisblatt
FuKaer ZeikuNg Nr. 262
Montag, den 14. November 1938
Die Aufregung
Es gibt Menschen, die immer
ausgeregt sein müssen. Sie suh¬
len sich nicht wohl, wenn sie
nicht inmitten ihrer Umgebung wie die leibgewordene
Unruhe wirken. Es geschieht nichts, was diese Aufregung
rechtfertigte, und es liegt nichts vor, das aus gelassener
Ruhe zwingen könnte. Denn die kleinen Widerwärtig¬
keiten, die es überall gibt, sind nur wert, daß man über
sie mit einem Achselzucken hinweggeht. Aber auch sie
find für den Aufgeregten Anlaß, sich aufzuregen und
schließlich auch die andern in den Strudel seiner Auf¬
geregtheit hineinzuziehen. Wenn man dann aber die
Dinge auf ihren wahren Kern untersucht, so ergibt sich
zumeist, daß es um ein Nichts ging und daß man dar¬
über mancherlei versäumt hat, was wichtig gewesen
wäre
Wo Menschen zusammenkommen, besteht auch die
Möglichkeit, daß Temperamente aufeinander prallen.
Warum Sennefelders
Vollkornbrot ä
rach rheinischer Art •
, e . immer frisch — saftig
. . . sehr bekömmlich
. . . äußerst billig' und dazu das beliebte
Ünb das ist ganz gut so. Der Phlegmatische wird ein-
mal von dem Lebhaften mitgerissen, der Gefühlvolle
wird von dem Nüchternen zu fachlicher und kühler Be¬
urteilung geführt. Kommt es einmal anders, daß näm¬
lich auch ein paar Hobelspäne fallen, nun, daran geht
auch nicht gleich einer zugrunde, und der echte Sinn
für die Gemeinschaft hilft auch über solche Klüfte hin-
weg.
Es fällt mir ein kleines Erlebnis aus alten Tagen
ein. Zwei Brüder, beide in verantwortlicher Stellung
und beide Verwalter recht ansehnlichen Vermögens. Da
kommt der eine aufgeregt und erbittet von dem Bruder
Rat und Hilfe. Ein großes Objekt ist in Gefahr, ver¬
loren zu gehen. Es drehte sich um Hunderttausende, die
auf dem Spiele standen. Also war die Aufregung wohl
verständlich. Daß sie trotzdem nicht richtig war, hat der
Bruder des Betroffenen bewiesen. In seiner kaltblüti¬
gen Ruhe hörte er sich die Sache an, und er zwang ihn
in einen Sessel, erklärte ihm: Jetzt rauchst du erst ein-
mal in aller Ruhe eine Zigarre und erzählst, dann ro*-
den wir beraten, was zu tun ist, und dann werden wir
ebenso ruhig handeln, ohne Uebereilung, ohne Auf¬
regung. Und als der Aufgeregte immer wieder tempera¬
mentvoll werden wollte, nötigte er ihn immer wieder
zu kühler Ueberlegung und sachlicher Beratung. Aber
dann folgte auch die klare Handlung, nicht überstürzt,
sondern überlegt und ruhig, Zug um Zug. Ueberflüssig
zu sagen, daß dieses Handeln erfolgreich war, daß über¬
haupt kein Verlust entstand, so drohend er noch kurz
vorher vor der Tür gestanden haben mochte.
Dieser Erfolg wäre bestimmt nicht erreicht worden,
wenn in der Weise gehandelt worden wäre, wie es der
Aufgeregte vorhatte. Und ebenso bestimmt wird auch
sonst noch oft mancher Mißerfolg darauf zu buchen sein,
daß der Aufgeregte viele Dinge übersieht, die für den
Erfolg wichtig sind.
Pimpfe wieder mal ganz groß
Nicht Drückeberger noch Bleichgesichter — sondern
Pimpfe, die stark und sieghaft sind, bereiten sich in die¬
sen Tagen auf einen großen Kampf vor. Am 27. No¬
vember werden die Führermannschaften der einzelnen
Fähnlein im Jungstamm II1/167 die Gepäckmei¬
st e r s ch a f t um den Wanderpreis des Jungstammes
Fulda-Stadt über 15 km ausgetragen. Die Mannschaf¬
ten, bestehend aus 20 Führern, geht als geschlossene Ein¬
heit in Zeitabständen aus die Strecke. Aus Dem Marsch
werden Hindernisse genommen — versteckte Kontrollsta¬
tionen gesucht — Zelte aufgebaut und eine Brücke über
einen Bach geschlagen. Das Ziel ist der SA-Brigade-
sportplatz, wo die Wehrbahn noch zu durchlaufen ist.
Am Vorabend der Gepäckmeisterschaft werden 700
Pimpfe mit dem Fanfarenzug ein öffentliches
Liedersingen durchführen. Alte Kampflieder,
Marsch- und Lagerlieder werden in den mit Fackel» er¬
hellten Abend hinausschallen.
Inmitten dieses großen öffentlichen Singens findet
dann auch noch ein Singwettstreit der einzelnen Fähn¬
lein statt.
Alle Bewohner Fuldas sind zu dieser Veranstaltung
herzlichst eingeladen.
«Hochzeit im Schlitzerlanö
Heimatabend anläßlich des 5. Jahrestages des RSG Kraft durch Freude
Hatte di« NSG.-,,Kraft durch Freuds" am Samstag
zu einem Heimatabend in den Stadtsaal einge laden, so
verdiente sich der Abend diesen Namen auch wirklich,
denn die Trachtengruppen von Gersfeld und Schlitz
ließen mit ihren Liedern, Tänzen und ihrem Spiel ein
Stück heimischen Volkstums erstehen, von dem sicher
mancher in der Stadt gar nicht mehr wußte, daß es so
ausgeprägt und kraftvoll sich rings um Fulda erhal¬
ten hat.
Da dieser Abend anläßlich des 5. Jahrestages der
NS.--Gemeinschäft „Kraft durch Freude" veranstaltet
wurde, so gab KdF.-Wart L o h m ü l l e r zunächst einen
Ueberblick über di« Arbeit«» di«s«r Organisation im
Kreis Fulda. In den letzten fünf Jahren, so sagt« der
Redner, habe wohl jeder gemerkt, was KdF. wolle,
denn wann hätte es sich früher ein Arbeiter träumen
lassen, daß er einmal Fahrten unternehmen könne, wie
sie jetzt KdF. für die Schaffenden bis in ferne Meere
und Länder durchführe. Im vergangenen Jahr seien
im Kreis Fulda von KdF. 222 Veranstaltungen aufge¬
zogen worden, weiter Musikkurse, Abende des Volks¬
bildungswerkes, 40 Landfahrten- 6 Seefahrtn, 11 Wo¬
chenendfahrten und 41 Betriebsfahrten. Die Fahrten hat¬
ten über 8000 Teilnehmer, dazu kommen über 5000
Teilnehmer von KdF.-Zügen, die in die Rhön kamen
ober hier verpflegt wurden. Der Förderung der Lei¬
besübungen und der Verwirklichung von „Schönheit
der Arbeit" in den Betrieben habe die besondere Sorge
von KdF. gehört.
Bon der Erschaffung des Schlitzerlandes erzählte
Lehrer Steinacker von Hackeshausen, und da
konnte man zu der Ueberzeugung kommen, daß in die¬
sen 16 Dörfern des Schlitzerlandes der Mutterwitz zu-
Hause sein muß. Etwa die Tatsache, daß man dort auch
für di« Zahlwörter eine männliche, ein weibliche und
eine sächliche Form hat, indem man nämlich zwee Män¬
ner, zwo Frauen und zwa Kinder, wie auch, daß
man nach der Tracht unterscheiden kann „die ist verhei¬
ratet, die verlobt und die hat noch keinen" spricht für die
vielen Eigenheiten, die sich dort bis heute bewahrt ha-
den. Wilhelm S u p p e s von Schlitz berichtete spaßige
Geschehnisse aus der Soldatenzeit.
Ein Stück Volkstum in Person war mit den Trach¬
tengruppen aus Gersfeld und Schlitz nach Fulda
gekommen. Die prächtigen Trachten gaben dem Abend
fein echtes und buntes Bild, in dem sich stammesmäßige
Eigenart spiegelte und die Liebe, mit der man hier wie
dort am Brauchtum festgehalten hat. Unter der Lei¬
tung von Gastwirt Leubecher erfreute di« Gers¬
felder Trachtengruppe mit schönen und vielfältigen Tän¬
zen und sang, von Lehrer Buhl dirigiert, die hüb¬
schen Lieder ihrer Heimat. ,,Hochzeit im Schlitzerland"
hieß das Theaterstück, mit dem di« Trachtengruppe aus
Schlitz dartat, wie fest gerade sie an den Gebräuchen
ihrer Heimat festhält, auch wenn die Stadtleute man¬
ches nicht verstehen wollen. Aber schließlich ließ sich
der eine Stadtmensch, der in dem Spiel vorkam,
gleichfalls dahin bekehren, daß die Schützer schon im
Recht sind. Für Spiel, Lied und Tanz spendete die
Besucher viel Beifall. Diesem Dank gab Kreisobmann
W t l l h a r d t, der auch Kreisleiter E h s e r hatte be¬
grüßen können, Ausdruck, wobei er diese aus dem
Volkstum heraus gebornen Darbietungen als ein wirk¬
liches Bild von „Kraft durch Freude" bezeichnete. Zum
Rest des Abends hatten dann die bis dahin nur zuschau¬
end Tätigen noch reichlich Gelegenheit, selbst aktiv in
die Tanzvorführungen einzugrsisen. W. D.
SA Rachrichtenschein für jeden
Erhöhung der wehrhaften Ausbildung - Arbeitsgemeinschaften gebildet
Der Stabschef hat in einem Erlaß angeordnet,
daß der Nachrichtenschein der SA von jedem männlichen
Deutschen erworben werden kann. Dieser Erlaß hat
folgenden Wortlaut:
„Um jedem Deutschen di« Gelegenheit zu geben,
seine Kenntnisse im Hören und Geben von Morse¬
zeichen nachzuweisen, ordne ich an, daß der „Nachrich¬
tenschein der SA" mit Wirkung vom 11.11.1938 nicht
nur mehr von Angehörigen der SA, des NSKK und
des NSFK, sondern von jedem männlichen
Deutschen erworben werden kann."
Um geeignete Volksgenossen zum Erwerb des Nach-
richtenscheines der SA erfassen zu können, Rüben die
bestehenden Nachrichtenstürme nach dem Vorbild der
Sportabzeichengemeinschaften sog. „Arbeitsgemein¬
schaften zur Erlangung des Nachrichten¬
scheines der SA".
Der vor 2 Jahren im Einvernehmen mit dem Ober¬
befehlshaber des Heeres eingeführte „Nachrichtenschein
der SA" ist in der Zwischenzeit bereits von zahlreichen
SA-Führern und -Männern erworben worden. Diese
Entwicklung war nur dadurch möglich, daß sowohl die
persönlichen wie die technischen Voraussetzungen in
Form von ausgebildeten Prüfern und geeigneten
Uebungsräumen geschaffen wurden. Es konnten im
letzten Jahr.auch bereits Abkommen mit der Führung
des NSKK und des NSFK dahingehend getroffen
werden, daß der „Nachrichtenschein der SA" von An¬
gehörigen dieser Gliederungen erworben werden kann.
In Erfüllung der der SA gestellten Aufgabe zur
Erziehung des wehrhaften Deutschen genügt es aber
nicht, sich auf diesen Sondergebieten des Nachrichten¬
wesens nur auf Angehörige der SA, des NSKK und
NSFK zu beschränken. Mit dieser Verfügung und den
Maßnahmen zur Durchführung wird nun erreicht wer¬
den, daß die wehrhafte Ausbildung und Erziehung der
deutschen Männer auf eine noch breitere Basis ge¬
stellt wird. Darüber hinaus bedeutet aber dieses Ab-
konnnen noch, daß auf einem sehr wichtigen Gebiet
der wehrhaften Ausbildung für die Wehrmacht selbst
gute und umfassende Vorarbeit geleistet wstd.
Stadfgefdiehen
Arbeitsjubiläum bei der Reichsbahn
Heute feiert der Hilfsschlosser Joseph Schmitt II
am Reichsbahn-Ausbesserungswerk Fulda sein fünfund-
zwanzigjähriges Arbeitsjubiläum.
Ein Lehrgang für autogenes Schweißen
wurde heute vormittag in der städtischen Berufsschule
eröffnet. Zu dem Lehrgang, der von dem Landes-
Handwerksmeister Hessen in Verbindung mit der Ful-
daer Kreishandwerkerschaft veranstaltet wird, haben
sich etwa 20 Teilnehmer, zum größten Teil Schmiedege-
fellen aus dem Fuldaer Land, gemeldet. Der Kursus
dauert eine Woche und wird Samstag nachmittag um
4 Uhr mit einem Filmoortrag „Autogenes Schweißen"
im Restaurant Waldfchlößchen abgeschlossen. Der Film,
dessen Besuch frei ist, dürfte bei den Fuldaer Metall¬
handwerkern sicher starkes Interesse finden.
3n zwei Souder Veranstaltungen
bracht« das Union-Theater einen Vortrag des Schrift¬
stellers W. Kunde, der an Hand zahlreicher Skizzen
- kurz belichtet
und Schl achten pläne einen Ueberblick über die Vor¬
gänge der Marneschlacht gab , die zu der Überraschen¬
den Wendung des Krieges geführt haben. Ein Film
„Volk an der Front" leitete mit Originalausnahmen zu
dem eigentlichen Vortrag über. Im Anschluß an die
Darlegungen des Redners wurde noch ein Film gezeigt,
der vom Wiederaufbau unserer stolzen Wehrmacht
kündete.
Drei Berkehrsunfalle
Vergangene Nacht gegen 2.30 Uhr rannte in der
Frankfurterftraße ein Motorradfahrer gegen einen dort
haltenden Fernlastzug. Der Fahrer des Motorrades
wurde von seiner Maschine geschleudert und zog sich da¬
bei so schwere Verletzungen zu, daß er mit dem Sani¬
tätsauto ins Krankenhaus gebracht werden muhte. Da
der Verunglückte stark nach Alkohol roch, wurde im
Krankenhaus eine Blutprobe entnommen.
Ein zweiter Verkehrsunfall ereignete sich heute vor¬
mittag kurz vor 4 Uhr in der Leipzigerstraße vor der
Gastwirtschaft „Deutscher Kaiser". Auf der durch
den Nebel schlüpfrig gewordenen Straße kam ein Mö-
Fulöa Rhön Sanvvrkreis:
Chorleiter Tavunv in Fulöa
Trotz dem herrlichen Herbstwetter hatten sich am
Sonntag nachmittag die Chorleiter des Fulda-Rhön-
Sängerkreises im Ballhaus in Fulda zusammengefun¬
den, um wichtig« Aufschlüsse über den Uebungsstoff zu
gewinnen, der für die Hundertjahrfeier des
Mitteldeutschen Sängerbundes im Früh¬
jahr 1939 in Kassel zu bewältigen ist/ Eingangs der
Tagung begrüßte Kreisführer L o h f i n k die etwa 40
Chorleiter des Fulda-Rhön-Sängerkreises Leider mußte
er feststellen, daß der Bezirk Hünfeld nur einen ein¬
zigen Vertreter, Lehrer Gies-Burghaun, entsandt hatte.
Die übrigen Bezirke waren zum Teil vollzählig ver¬
treten. Kreischormeister Domorganist Fritz Krieger,
in dessen Händen der Chorleiter-Lehrgang
lag, betonte, daß den Chorleitern für die Hundertjahr¬
feier manche Arbeit harre, die aber mit gutem Willen
und Sängeridealismus leicht zu bewältigen sei. Gerade
auf bas ® a u f i n g e n, bas die „Chöre der Zehn¬
tausend" bringen soll, müsse man ein besonderes
Augenmerk richten, damit eine volle Einmütigkeit er¬
zielt werde.
Die anwesenden Chorleiter setzten sich nun unter
Leitung des Kreischormeisters zu einem, Männerchor
zusammen, der alsbald feine Arbeit begang. Jeder ein¬
zelne Chor wurde zunächst erklärt und namentlich auf
den Rhythmus aufmerksam gemacht Hierzu konnten
die anwesenden Bezirkschormeister, di« an «dem Gau»
Chorleiter-Lehrgang in Kassel teilgenommen hatten,
wertvolle Aufklärung geben und den Chorleitern im
Fulda-Rhön-Sängerkreis bie Auffassungen von Prof.
Dr. Laugs-Kasfel vermitteln Mit dem „Deutschen
Gruß" von Karl Hallwachs (Kassel) würbe begonnen.
Dann ging man ben Chor ..Aus bem beutschen Parnaß"
öoh Jos. Butz durch, bem „Die Ehre Gottes aus ber
Natur" von L van Beethoven folgte Auf biefen Chor
legte man großen Wert, daß er in Kassel wirkungsvoll
zum Vortrag gebracht werden kann. Ein besonders
guter Chor soll die „Sturmbeschwörung" von Johann
Dürrner werben. Selbstverstänblich wirb auch bas
deutsche Volkslied alter Meister bei bem Gausingen
einen Ehrenplatz erhalten, dafür bieten die Chöre:
„Freiheit, die ich meine" von Karl Groos, „Der Lin-
benbaum" von Fr. Schubert, in vierstimmigem Satz von
Silcher unb „Lützows wilde Jagd" von Karl Maria
von Weber eine sichere Gewähr. Aber auch die neue
Chorliteratur kam zu ihrem Recht: „Volk will zu Volk"
von Otto Scheuch, „Sturmbann" von Hans ©fieber,
„Morgen marschieren wir" von Bruno Stürmer, und
besonders bas Reiterliedchen im Volkston „Der Fähn¬
rich" von Gauchormeister Pros. Dr. Rob. ßaugs, fan¬
den freundliche Aufnahme, ebenso bie weitere Bearbei¬
tung von Dr. ßaugs, „Ein Heller unb ein Batzen",
Georg Nellius: „Spinn, Mäbchen, spinn". Bei diesem
Chor wurde besonders auf den Schlußakkord hingewie¬
sen. Auch bie Komposition unseres (Bauführers H. R. F.
Wilke: „So grün als ist bie Heibe". fanb lebhaftes In¬
teresse. Wohl bie meiste intensive Arbeit würbe auf
ben Chor von Kurt ßißmann: „Psalm ber Arbeit"
gelegt. Dieser Chor mürbe mit besonderer Sorgfalt be¬
sprochen, auf dem Klavier erläutert und gesungen. Er
bietet manche Klippe, ist aber wegen feines neuzeitlichen
Textes sowie der flotten Rhythmen sehr dankbar. Diesen
Chor sollten sich alle Gesangvereine zu eigen machen,
da er bei vielen Anlässen zum Vortrag gebracht wer¬
den kann, weil er ber Arbeit bes schaffenden Deutschen
gewidmet ist.
Mit Aufmerksamkeit unb Interesse arbeiteten alle
Chorleiter an biesem ersten Chorleiter-Lehrgang im
Fulda-Rhön-Sängerkreis mit, ber bestimmt fruchtbrin-
genb sein wirb. Am Schlüsse bes Lehrgangs sprachen
ber Kreisführer unb ber Kreischormeister allen Teil¬
nehmern Dank unb Anerkennung für die geleistete Ar¬
beit aus, betonend, daß doch auch die Chorleiter in
ihren Vereinen dahin wirken möchten, daß bei ber
Winterarbeit in ben Chorvereinen der Hundertjahrfeier
in Kassel großes Interesse entgegengebracht werde, da¬
mit auch der Fulda-Rhön-Sängerkreis in Kassel ehren¬
voll bestehen könne. 0- 2-
belfernlastzug ins Schleudern und rannte gegen einen
Straßenbaum. Der Anprall war so heftig, daß der Baum
mit der Wurzel aus ber Erde gerifsen wurde unb sich
längs auf ben Bürgersteig legte. Der Lastzug, ber
leichte Beschädigungen banontrug, konnte erst nach län¬
gerem Aufenthalt seine Fahrt sortsetzen.
Am Sonntag nachmittag lief am Wallweg ein Junge
in ein vorbeifahrenbes Motorrab. Der Junge würbe
leicht verletzt, bas Matarrab leicht beschäbigt.
Die Polizei als Friedensstifter
Ein Streit, der gestern vormittag in einem Hause
in der Pfandhausstrahe zwischen zwei Frauen ausbrach,
nahm schließlich derartige Formen an, daß die Polizei
einschreiten unb burch energisches Dazwischentreten bie
Ruhe roieber Herstellen mußte.
Anglerglück
war einem Fuldaer Sportangler beschieden. Er
fing in ber ßüber bei Oberbimbach einen Hecht, ber
bas stattliche Gewicht von 10 Psunb aufwies.
65 Jahre Krieverkamera-fchatt 1873 Ful-a
Anläßlich ihres 65jährigen Bestehens hatte bie Krie-
gertamerabfdjaft 1873 Fulda am Samstag abenb zu
einem Kameradschaftsabend mit Familienangehö¬
rigen eingeloben. In {einer Begrüßungsansprache
gab ber Kameradschaftsführer Eb. Schmitt
einen Rückblick auf ben am 18. Oktober 1873
in ber Harmonie mit 72 Kameraben g« grün¬
beten Sriegeroerein 1873 unb entwarf ein Bild über
bie Entwicklung bes Vereins, wobei er auch bie neuen
Aufgaben umriß, bie bem Reichskriegerbunb (m Zu¬
sammenhang mit ber auf Befehl bes Führers erfolg¬
ten Umgliederung zugefallen sind Mit Stolz kann bie
Kriegerkamerabschaft 1873 Fulda heute auf eine Schar
alter treuer Kameraden zurückblicken, bie ihr 45 bis 50
Jahre bie Treue gehalten Haden.
Anschließenb ergriff ber ftettoertretenbe Kriegerka¬
meradschaftsführer Miller bas Wort unb verbreitete
sich eingehenb über die Aufgaben des NS-Reichskrieger»
bunbes.
Im Verlaufe bes Abends nahm Kriegerkamerab-
schaftsführer Schmitt folgenbe Ehrungen vor: für
50jährige treue Mügliebschaft erhielt Kamerad Seb.
Iost bie Golbene Ehrennabel bes Kyffhäufer-
bunbes; bie Silberne Schiehehrennabel erhielt Ka-
merab Grein unb eine Ehrenurkunde für ben Schieß-
bienft würbe Kamerab Neuhann ausgehänbigt.
(Beit 75 Jahren in Fnlöa
Betriebsfeier zum Geschäftsjubiläum der Firma Fritz
Zu einem gewiß seltenen Fest, dem 75jährigen Geschäfts-
jubiläums, hatten sich am Samstag bie Angehörigen
ber Familie Fritz mit Gefolgschaftsmitgliedern unb zahl¬
reichen Säften in einer kleinen Feier vereint, bie von der
echten Zimmermeister-Tradition der Familie, oon der
guten Zusammenarbeit im Betrieb unb der Anerken¬
nung Zeugnis gab, deren sich die Firma allgemein er¬
freut. Hans Fritz, der jetzige ßeiter, gab einen Rück¬
blick auf den Werdegang der Finna, die *1858 oon fei¬
nem Großvater gegründet wurde und durch Können und
Fleiß in den 75 Jahren zu ihrer jetzigen Bedeutung ge¬
führt wurde. Meisterbrief und Photographien der Zir¬
bel ter. von Zimmermeister Mathias Fritz, dem Grün¬
der, zeigten, welchen Ansehens sich die Firma schon bald
erfreute, so traft sie mit bedeutenden Ausgaben betraut
wurde. Joses Fritz, der Seniorchef und sein Sohn
Hans Fritz haben das Werk vergrößert und in der gu¬
ten alten Tradition weitergeführt. Die Ausführung
des Dorn-Turmhelrnes nach dem Brande von 1905 so¬
wie zahlreiche Wohn- unb Industriebauten sind mit bem
Namen ber Firma verbunden. Das gute Verhältnis
zwischen Betriebsführung und Gefolgschaft erroetfe sich
auch darin, daß einige Gefolgfchaftsmitglieder 25, 30
und sogar bis zu 44 Jahren bem Betrieb angehören.
Kreisleiter E h f« r überbrachte als erster ber zahl¬
reichen Gratulanten feine Glückwünsche. Er betonte feine
Verbundenheit mit der Firma, die in Fulda immer ei¬
nen guten Klang gehabt habe unb ohne die man sich
das Zimmerhandwerk in Fulda nicht mehr oorstellen
könne. Auch bei der Gestaltung der nationalen Feier¬
tage habe sich tri« Firma Fritz stets in den Dienst der
Sache gestellt; für di« gute Zusammenarbeit mit der
Partei dankte ber Redner herzlich. Kreisobmann
W i l l h a r t> t unterstrich die Worte des Kreisleiters und
Morgens und abends
Ch lorodont
verhütet Zahnstein-Ansatz
konnte bestätigen, daß in der Firma Fritz eine solche
Ordnung herrsche, wie sie die DAF. erstrebe. Im Auf¬
trage des Reichsinnungsmeisters überbrachte der stell¬
vertretend« Jnnungsmeifter Kuhn als Andenken ein
holzgeschnittes Sinnbild des Zimmerhandwerkes und von
der Bezirksstelle Hessen eine Ehrenurkunde mit den be¬
sten Glückwünschen des Zimmerhandwerks. Berufs-
schuldirektor Feldmann gratulierte als Ortsführer
der TN., die der Firma Fritz ihr schönes Heim ver¬
danke, als ßeiter der Städt. Berufs- unb Fachschule, de¬
ren Nachwuchs durch bi« Firma stets Förderung erfah¬
ren habe, sowie als Vertreter der Technikerfchaft.
Durch den stellvertretenden Kreishandwerksmeister
B r e i d b a ch ließen die Handwerkskammer Kassel, ihr
Präsident unb Kreishandwerksmeister Richter im
Namen des ganzen Fuldaer Handwerks Glückwünsche
übermitteln. Da der Name Fritz auch mit dem Feuer¬
löschwesen Fuldas eng verknüpft ist, überbrachte Gut-
beriet von der Freiwilligen Feuerwehr Grüße und
Glückwünsche. Kreispropagandaleiter Remter konnte
mit den Glückwünschen den Dank für stete Hilfs¬
bereitschaft verbinden. Schließlich sprach noch Befolg-
fchaftsrnitglied Storch im Namen seiner Arbeitska-
meraben und gedachte besonders des toten Gründers der
Firma. Auch eine Abordnung des Zimmerhandwerks
ließ durch Zimmermeister Schneemann unb Mahr
Glückwünsche unb ein Geschenk überbringen. Nach dem
Dank für bie vielen Glückwünsche blieben bie Mitglie¬
der der Baufirma und bie Gäste noch gemütliche Stun¬
den zusammen. Am nächsten Tag machte bie Betriebs¬
gemeinschaft einen schönen Ausflug nach Würzburg.
Kaninchen Ausstellung
kreisfachgruppenschau der Kleintierzüchter aus Fulda
Stadt und Land
Die diesjährige Kreisfachgruppenschau der Kleintier¬
züchter aus dem Kreise Fulda, die am Samstag und
Sonntag im „Jägerhaus" Bronnzell stattsand, war vom
Kaninchenzuchtverein Bronnzell ausgerichtet worden.
Die äußerst zahlreich beschickte Ausstellung, die an den
beiden Ausstellungstagen sich eines regen Besuches er¬
freute, wies 215 Nummern auf und war ausschließlich
nur Wirtschaftsrassen, wie Angora, weiße unb graue
Wibber, französische Silberkaninchen, Groh-Chinchilla,
blaue unb weihe Wiener unb Klein-Chinchilla. Außer-
bem waren von Züchtersrauen angefertigte Pelzfachen
ber oerschiebensten Art ausgestellt. Das Preisrichterkol¬
legium fetzte sich aus ßandesfachgruppen-Vorfitzenben
M e t h - Kassel, S ch ö n h a 1 s - Bruchköbel unb Wilhelm
Ebert- Großauheim zusammen. Bewertet würbe
biesmal nach ben neuen Richtlinien vom' 1. Oktober
1938. Zur Verteilung gelangten 50 Ehrenpreise unb
brei erste Preise auf Pelzfachen. Außerdem kamen zur
Verteilung zwei Preise vom Reichsbund deut¬
scher Kaninchenzüchter. Einen dieser Preise
erhielt auf Zuchtstamm 1,2 Weiße Wiener Neumann,
Gersfeld. Den zweiten Preis, ebenfalls auf Zuchtstamm
1,2 Weiße Wiener, Joseph Rohr-Kohlhaus. Eine bron¬
zene Staatsmünze wurde auf Zuchtstamm 1,2 blaue
Wiener Wilhelm Ziegler, Fulda, zuerkannt. Mit der
bronzenen Preismünze der ßandesbauernschaft Kassel
wurde ein Zuchtstamm 1,2 kleine Chinchilla, Züchter
Ferd. Hörger, Gersfeld, ausgezeichnet Den Zufchlags-
ehrenpreis des Kaninchenzuchtvereins Bronnzell erhielt
Jos. Rohr, Kohlhaus.
Der Kleintierzuchtverein e. V. Fulda,
war mit 81 Tieren vertreten und errang 19 Ehren¬
preise, 13 erste Preise, 20 zweite und dreizehn dritte
Preise Der Eisenbahn-Kleintierzuchtverein „Flügelrad"
e. V Fulda erhielt auf 18 ausgestellte Tiere vier Ehren¬
preise, einen ersten, sechs zweite, und füid, dritte Preise.
Die Ausstellung wurde durch den Kreisfachgruppen-
vorsitzenden Wilh. Hohmann, Fulda eröffnet. Er
konnte in seiner einleitenden Ansprache u. a. als Ehren¬
gäste den Bürgermeister Hohmann, Bronnzell und
den Ortsbauernführer Hermann Bockmühl, der die
Hälfe am echten alten Erdal fest!
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