Full text: Fuldaer Zeitung (1938)

■■■iiiiiiuMyHi. .. 
:u 
V \ <<• 
■ ■ 
SW 
■ . . 
SÄ 
s -V 
' ~ V» •?^x" - 
•. ■ 
*v, * ‘ - ■ 
, » ö’”'* v& 
- v , v '--' *-■ ■ 
■*** - x ’ T 
<2i2är'> 
K&y : Xs. -. •,< .• > ;,•<;••" '3&>SKitv- <*» ‘ ’ ■. ■ /vA.c-tttA >.•■<, 
A 
U / A7 ' 
P “ *X ä ’ / 
r-.-<r -• 
» O. s « 
t ■’t / ä.'-z» v- x> 
■j. 
Kv ■ - . *2 '^' * 
U'> X ,/ p/»* • ■? 
M V ~ r ';;<■ • <£A:.5kg/ » 
Zwischen UliSlt und Vogvlsderg 
„ m. ,.,.. Die tägliche Heimatbeilage der Fuldaer Zeitung 
IlmMches Kreisblak, ~ » Montag, den 5. Dezember 19ZS 
Die „Hessen Straße ist vollendet! 
Das letzte Sdlftfiif der ReichSautebiitzn zwilchen Solid und Amnklurt seiner Sdtimmuug übergeben - Sie Snuleüer 
Weinrich und Sprenger zerreißen die Bänder - Sm «reise »er Autebnbnarbetter 
(Bericht unseres zu den Eröffnungsfeierlichkeiten entsandten —io—Schriftleiters) 
Fkalt und regenschwer zieht der West durch das Aula, 
tal,' über das bei Kirchhain ihn kühnen Bögen die 
große Autobahnbrücke hinwegsührt. Schon seit vielen 
Monaten hallt das romantische Hessenland-Tal vom 
Lied der Arbeit wieder, aber heute ruht diese Arbeit 
aus. Von den Brückengeländern wehen di« Fahnen, 
alles prangt im Schmuck der Tannengirlanden und vor 
den Pylonen haben die Ehrenformationen der Glied«, 
rungen Aufstellung genommen. Aus dem ganzen Tal 
ist di« Einwohnerschaft zusammengeeilt, um der Stunde 
beizuwohnen, da eines der schönsten Stück« deutscher 
Reichsautobahn seiner Beistrnmung übergeben wird, 
und da vor allen Dingen das Band zwischen den Gau¬ 
hauptstädten Kurhessens und Hessen-Nassaus geschlossen 
wird. Trotz des naßkalten und regnerischen Wetters ha. 
den feiertägliche Ruhe und festesfreudig« Stimmung 
ihren Einzug ins Aulatal gehalten und mit ihnen find 
die vielen Ehrengäste aus nah und fern gekommen. 
Kurz vor 11 Uhr trifft die Kolonne der Wagen des 
Obergruppenführer Seh del und General Doll- 
mann die Borbeifahrt ab. 
Arbeiterabordnungen aus beiden Gauen sowie die 
Ehrengäste versammeln sich alsdann im „Deutschen 
Haus" in Alsfeld zu einer herzlichen Kamerad¬ 
schaftsfeier, in deren Verlauf die beiden Gau- 
leitet abermals das Wort ergreifen und auf die Be¬ 
deutung dieses Tages Hinweisen. Nach einem gemein¬ 
samen Mittagsmahl bestreiten Künstler des Reichs¬ 
senders Frankfurt ein gelungenes Unterhaltungspro¬ 
gramm, während Gauleiter Staatsrat Weinrich zu 
seinen kurhessischen Arbeitern fährt, die seiner bei einem 
Kameradschaftsabend in der Kulturhalle Hersfeld har¬ 
ren. Auch hier ergreift er nochmals das Wort, um 
allen denen zu danken, di« durch ihren Fleiß und ihre 
Einsatzbereitschaft an der Fertigstellung dieses letzten 
hessischen Teilstückes beigetragen haben und dann als 
Parole für di« Feier das Goethewort „Tages Arbeit. 
abends Gäste, smrre Wochen, ftohe Feste" zu geben. 
Stolz müsse alle diejenigen an diesem Tag« beseelen, 
di« von sich sagen können: auch ich habe meinen Tell 
dazu beigetragen, daß Landes- und Gaugrenzen aU- 
mählich verschwinden, daß die Straßen des Führers 
alle Volksgenossen im großdeutschen Vaterland mit- 
einander verbinden, nicht nur räumlich, sondern auch 
seelisch verbinden. Rauschender Beifall der Arbeiter 
unterbrach immer und immer wieder die Red« des 
Gauleiters, und den Höhepunkt erreichte der Kamerad- 
schastsabend njit der Aufführung des „Frontgockel" 
durch di« Kurhessische Landesbühne. 
Am heutigen Tage fahren bereits die Wagen aus 
allen Teilen des Reiches über die neue Strecke, ein 
großes Werk ist vollendet und einer der schönsten 
Landstriche des Hessenlandes ist erschlossen, aber ruhe- 
und rastlos geht die Arbeit weiter am Auf- und Aus¬ 
bau unseres herrlichen deutschen Vaterlandes. 
Gauleiters und feiner Begleitung aus Kassel vor der 
Brücke ein. Gauleiter Weinrich schreitet in Begleitung 
vom Führer, der SA-Brigade 46, Oberführer Huwerth- 
Fulda die Front der angetretenen Ehrenformationen 
ab und dann eröffnet bej Leiter der OBR Kassel, Di¬ 
rektor bei der Reichsbahn Liebetrau, die Weihestunde 
mit einer kurzen Ansprache, in der er eingangs den 
Gauleiter, die Ehrengäste, die Mitglieder der Forma¬ 
tionen und die Arbeiter herzlich willkommen heißt, um 
dann in wenigen Worten die Bedeutung des eben zu 
eröffnenden Teilabschnittes zu streifen. Göttingen und 
Karlsruhe seien nunmehr durch das weiße Band der 
Autobahn miteinander verbunden und nicht mehr lange 
werde es dauern, da sei auch der Abschnitt Karlsruhe- 
Salzburg fertiggeftellt. Direktor Liebetrau hob dann 
weiter hervor, daß alle Orte an der neuen Strecke 
durch die Reichsautobahn einen bedeutenden Auftrieb 
erfahren werden, daß auf einem der schönsten Punkte, 
auf der Höhe des Rimbaches ein Gasthaus für den Per¬ 
sonenverkehr und ein Fernlastbahnhof erstehen werden 
und gedachte abschließend der Kameraden, die beim Bau 
der Autobahn Opfer der Arbeit geworden sind. 
Nachdem das Lied vom Guten Kameraden verklun¬ 
gen ist und der Betriebsobmann Schmidt-Saofen ein 
paar kernige und herzhafte Worte an die Erschienenen 
gerichtet hat, ergreift 
Gauletter Staatsrat Weinrich 
das Wort. Er sprach zunächst davon, wie segensreich 
sich der Bau der Reichsautobahn für di« Arbeitslage in 
Kurhessen ausgewirkt habe, wie di« Straßen des Füh¬ 
rers aus sorgenden Arbeitslosen ftohe und chr Brot 
verdienende Deutsche gemacht habe, um dann auf das 
seiner Bestimmung zu übergebende Teilstück zu sprechen 
zu kommen, das auch er als eines der schönsten im wei- 
ten Umkreis bezeichnete. „Römerstrahen", und bei uns 
im Hessenland sogar „Franzosenstraßen", habe es ge¬ 
geben, aber diese Straßen seien nicht für das deutsche 
Volk, sondern gegen es gebaut worden. Di« Straßen 
des Führers sind für das Volk gebaut und für diese 
große Tat gebührt dem Größten aller Deutschen unser 
aller Dank. . 
Das Siegheil auf den Führer und die National¬ 
hymnen brausen in das sonntägliche Gebirgstal, und 
dann zerreißt der Wagen des Gauleiters das Band 
u. eine lange Kolonne fährt zum erstenmal auf der neuen 
Strecke, überall gegrüßt von den Fahnen und von den 
am Rande stehenden Arbeitern und Einwohnern der an¬ 
liegenden Ortschaften. Kurz vor Alsfeld trifft sich die 
Wagenkolonne des Gauleiters mit der aus Frankfurt 
kommenden des Gauleiters Sprenger, der bei 
Reiskirchen das letzte Teilstück der OBR Frankfurt 
eröffnet hat. Aus einer festlich geschmückten Tribüne 
nehmen die beiden Gauleiter zusammen mit NSKK- 
miHiiiiHHiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiHiuiimiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiniiniiiiiiimiiiiniimiiiiiiHitiiimiiii 
Fas- und Fischerei im Dezember 
Herrlich sind die Dezembertage für den Jäger, wenn 
er bei schönem Wetter von einer Treibjagd zu andern 
kommt, und bunt« Strecken am Ende des Jagd tag es ge¬ 
legt werden können. Fuchs und Schnepfe stellen, w>e 
immer, fo auch jetzt etwas Besonderes dar und jeder 
möchte gern derjenige fein, der „ihn" oder „sie" erlegt 
hat. Mit dem ersten Schnee ist jetzt auch zu rechnen und 
den passionierten Jägern macht es viel Freude, Marder 
und Iltisse auszuneuen. Auch der Schwarzwildjäger 
kommt jetzt zu seinem Recht; denn keinen Neuschnee läßt 
man vorübergehen, ohne eifrigst aus Sauen zu kreisen. 
Daneben ruft aber auch die Pflicht! Jede freie Zeit soll 
der Jäger für den gewissenhaften Abschuß des weib¬ 
lichen Wildes verwenden. Im „Deutschen Jäger", Mün¬ 
chen, sind im Laufe des Herbstes öfters wertvolle Auf¬ 
sätze in dieser Hinsicht erschienen, nach denen sich der 
ausübende Jäger orientieren kann. Im übrigen steht 
der Monat Dezember noch ganz im Zeichen der Treib- 
jagden auf Hasen, Kaninchen und Fasanen. Rebhühner 
dürfen nicht mehr geschossen werden und auch das 
Gamswild hat vom 1. Dezember an Schonzeit. Im 
bayrischen Hochgebirge und seinen Dorbergen dürfen 
Abschußhirsche nur mit Genehmigung des Kreisjäger¬ 
meisters bis zum 31. Dezember erlegt werden. — Von 
einer Notlage des Wildes kann bisher noch keine Rekle 
sein, oft aber kommt ein hoher Schnee sehr überraschend 
und bann ist es schlimm, wenn das Wild noch nicht an 
die Fütterung gewöhnt ist. Es ist deshalb Pflicht eines 
jeden Reoierinhabers, dafür Sorge zu tragen, daß die 
Fütterungen beschickt werden. Wo es noch nicht ge¬ 
macht worden ist, tut Eile not. Bei sehr hohem Schnee¬ 
fall muß der Schneepflug eingesetzt werden. Heideflä- 
chen, Schneisen, Grasstellen usw sind freizulegen. Auch 
denke der Heger an das erhöhte Salzbedürfnis des Wil¬ 
des im Winter Für den Wilderer ist der Schnee in 
zweifacher Hinsicht von Bedeutung. Er ist nicht nur der 
Verräter, sondern auch der Helfer Jeder verdächtigen 
Fußspur im Revier ist nachzugehen und der Jäger muß 
sie sich genau merken. — Die Sportfischerei ist be¬ 
schränkt auf den Fang des Huchens, der jetzt gut an die 
Angel geht. An warmen Tagen wird manchmal auch 
noch ein Hecht beißen. Zander und Schied greifen bei 
gutem Wetter noch ab und zu nach dem Spinnköder. 
Die Uferfischerei lohnt sich nicht mehr, da auch Barsche, 
Rotaugen usw. das tiefe Wasser aufgesucht haben. Mit 
dem letzten Dezembertage ist die gesetzliche Schonzeit 
des See- und Bachsaiblings, des Lachses und der Pei- 
pusiee-Maräne, ebenso der Seeforelle sowie sämtlicher 
Renkenarten zu Ende. Nur die Schonzeit der Bachforelle 
«rsteckt sich noch weiter. 
Die neue Teilstrecke 
Mit der Freigabe der Teilstrecke Gießen—AlsseU) ist 
die große Autostraße vollendet, die unser Gebiet von 
Norden nach Süden durchzieht und auf der der Führer 
am 23. 9. 1933 vor 700 Arbeitern den ersten Spatenstich 
zum Autobahnbau vollzog. Es ist eine der schönsten 
Strecken, die sich, ohne das Naturbild zu stören, in di« 
hügelige Landschaft Oberhesfens einschwingt und dem 
Fahrer einen reizvollen Ausblick auf den Vogelsberg ge¬ 
währt. Stellenweise sind die beiden Fahrbahnen bis 25 
Meter auseinandergezogen und durch Waldstreifen ge¬ 
trennt; dann wieder hat man die Fcchrbwhnen auch ge¬ 
staffelt, d. h. die eine Strecke bis zu drei Meter tiefer 
gelegt, um Abwechslung ins StraßenbM zu bringen und 
einen freien Blick in die Täler zu schaffen. 36 Rast- 
und Parkplätze — also fast alle zwei Kilometer — er¬ 
möglichen dem Autofahrer den Aufenthalt im Walde 
oder aus Wiesen mit ausreichendem Platz zum Zelten. 
Don Frankfurt aus läuft die Strecke zunächst nörd¬ 
lich, biegt hinter Butzbach nach Nordosten von der Main- 
ebene ab, schneidet die Taunusberge und zieht auf die 
Hochebene. Von der Anschlußstelle Gießen (Steinbach) 
verläuft sie nach Norden, zwischen Oppenrod und Burk¬ 
hardsfelden biegt sie bei km 67.0 nach Osten ab, führt 
weiter zwischen Bersrod und Winnerod an den Orten 
Reinhardshain, Lumda (hier kreuzt sie die Straße Grün¬ 
berg—Londorf) und Atzenhain vorbei, die sie rechts lie¬ 
gen läßt. Von hier biegt die Linie etwas nach Nor¬ 
den ab an Burg- und Nieder-Gemünden vorbei und 
nimmt ab ungefähr km 90.0 einen östlichen Verlaus an 
Ehringshausen und Romrod vorbei nach der Anschlu߬ 
stelle Alsfeld. Bei km 102.0 kreuzt die Reichsautobahn 
die Straße Romrod—Alsfeld. Damit werden Gegenden 
Oberhessens erschlossen, die bisher nur schwer und mit 
erheblichem Zeitverlust zu erreichen waren. Bis jetzt be¬ 
stehen folgende Anschlußstellen: an der Umgehungsstraße 
bei Frankfurt, dann bei Homburg, Bad Nauheim, Oie- 
ßen/Lich, Homberg-Grünberg (Atzenhain) und Alsfeld. 
Eine weitere Anschlußstelle bei km 28 zwischen Friedberg 
und Köppern ist geplant. Trotz des hügeligen Gelän¬ 
des weist di« Linienführung nur eine stärkste Steigung 
von 1:16 (6.25 Prozent — etwa am km 92 mit dem Blick 
auf das Feldatal — auf. 
Große Leistungen wurden schon bisher beim Bau 
der einzelnen Autobahnstrecken vollbracht. Die Achtung 
vor diesen Leistungen gebührt den Kops- und Hand¬ 
arbeitern der Reichsautobahn, von denen zur Zeit rund 
14 000 im Bereich der Obersten Bauleitung Frankfurt 
am Werke sind. Bei dem Verlauf der neuen Linie durch 
größer« Waldgebiete war die Abholzung von rund 300 
Hektar Wald erforderlich. Rund 700 000 obm Mutter- 
hoben und Rasen wurden für die Wiederandeckung und 
Begründung der Böschungsflächen und des Mittelstreifens 
abgehoben. Für die Herstellung der Dämme und der 
Ueberführungsrampen waren 4 500 000 cbm Bodenmas¬ 
sen erforderlich. Da die Trasse teilweise durch Felsgebiet 
geführt ist — was der Autobahn durch di« an den Seiten 
liegenden Basaltmassen ein charakteristisches Gepräge 
gibt —, wurde sehr viel Sprengstoff gebraucht. 56.5 km 
Entwässerungsleitungen waren zu verlegen. Trotz des 
großen Geräte- und Maschinenparks waren ständig 3000 
Arbeiter auf der Baustelle erforderlich. Die Gesamtzahl 
der geleifteten Tagewerke im Erdbau, Brückenbau, Dek» 
kenbau und sonstigen Arbeiten beträgt rund 2 100 000. 
An Bauwerken wurden 50 Brücken, t4 größere 
Durchlässe und 61 Rohrdurchlässe ausgeführt. Die 
lieber- und Unterführungen leiten den Verkehr kreu¬ 
zungsfrei über die Reichsautobahn ober unter ihr hin¬ 
durch. So werben z. B. bei km 65.2 di« Bahnlinie 
Dießen—Fulda, die Wieseck und ein Feldweg von einem 
Stahlüberbau mit 19.50 Meter überbrückt. Bei km 67.1 
ist die Kreuzung mit der Reichsautobahnstrecke Gießen 
—Montabaur bzw. Abzweigung. An diesem Bauwerk 
fft besonders hervorzuheben, daß es in der Kurve und 
zugleich in einer Steigung liegt. Die Unterführung der 
Straße Reinhardtshain—Bersrod bei km 72.1 erfolgt 
durch eine schräge Stahlbrücke. Eine besonders schwie¬ 
rige Aufgabe war die Ueberbrückung der Eisenbahn 
Niedergemünden—Kirchhain bei km 87.2, da hier gleich¬ 
zeitig ein neues Bett für bie Ohm geschaffen werden 
mußte. Insgesamt wurden rund 775 000 qm Fahrbahn¬ 
decken und rund 135 000 qm Seitenstreifen hergestellt. 
Für die gesamten Bauleistungen von 100 000 cbm Bau- 
werksstampfbeton und 17 000 cbm Eisenbeton sowie 
200 000 cbm Deckenbeton wurden 650 000 t Kies, Sand 
und Splitt und 105 000 t Zement verbraucht. An Stahl 
wurden eingebaut 2900 t in die Bauwerke und 830 t in 
bie Fahrbahndecken. 
Godenkpräsuns 
zur Schaffung Groß-euffchlan-s 
Aus Anlaß der Befreiung der Ostmark und des 
Sudetenlandes hat das Wiener Hauptmünzamt 
nach Entwürfen des bekannten ostmärkischen 
Künstlers, atabem. Bildhauer Hanifch-Concöe, 
eine Gedenkmedaille ausgeprägt, in der diese 
welthistorischen Ereignisse sinnbildlichen Ausdruck 
finden. Die Prägung zeigt ein hervorragend ge¬ 
staltetes Bildnis des Führers und Schöpfers 
Großdeutschlands sowie den Reichsapfel. 
(Weltbild, M.) 
MV 
. - I 
i k I 
| 
- 
■ 
... 
r 
& ' ■ 
p • - 
< .v M •. : 
RNA ' RARA 
, / AR 
~ # V 
i 
H 
M 
;W 
MM 
| MO 
j UE 
Zur Erinnerung an die Nefreiung 
-eö Eu-eteniandes 
Vorteile vollstän-igen Ausmelkens 
Leider ist die Bedeutung wirklich sachgemäßen Mel¬ 
kens noch nicht überall genügend bekannt. Es märe 
sonst nicht erklärlich, daß die gewiß nicht zahlreichen 
Melkerschulen so viel Müh« mit der Werbung für den 
Besuch der Lehrgänge haben. 
Tatsache ist, daß ohne Mehraufwen¬ 
dungen von Futter allein durch richtig es 
Melken und vollständiges Ausmelken 
die Milchmenge und besonders der Fett, 
ertrag der Kühe merklich gesteigert wird. 
Bei Tieren mit verhältnismäßig geringen Leistungen 
möchte man dies für verständlich halten. Daß aber ge« 
rabe auch Tiere mit hohen Leistungen ohne entspre¬ 
chende Sorgfalt nicht bas letzte hergeben, beweist fol¬ 
gendes Beispiel: 
Eine mittelschwere Herdbuchkuh gab vor einigen 
Jahren nach dem vierten Kalb die ausfallende Milch¬ 
menge von 43 Liter Milch täglich. Schon vorher war 
zur Steigerung der Leistung der Abstand zwischen dem 
Melken auf möglichst gleichmäßige Zeiträume sestge- 
legt. Die Milchkontrolle ergab dabei folgende Mengen- 
und Fettgehaltserträge: 
Melkzeit: Milchmengen: Fettgehalt: 
morgens 
morgens 
nachmittags 
abends 
3,45 Uhr 
10,30 Uhr . 
3,45 Uhr 
9,30 Uhr 
9,3 kg 
10,1 kg 
12,0 kg 
12,1 kg 
3,2 e/o 
3,2 e/o 
3,3 e/o 
3,5 % • 
Der betreffenbe Melker, ein ruhiger, 
Viehpsleger, gewann also insgesamt 43,5 
Prozent Fett von der Kuh. Aus Anraten 
digen Beamten der Melkerschule übte er 
verständiger 
kg mit 3,3 
des zustän- 
sich in der 
Nachmassage mit Ausmelken und Kontrollgriffen und 
Die größt« Demonstration Groß» 
Deutschlands für bett 
<M Sozialismus der tat 
ist das lDinterhilfswerk. 
ininiiiiiiiitiiiiiiiHtiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiniiiiiiiiii 
brachte sie von da ab zur Anwendung. Der Erfolg war 
überraschend: nach der Massage gab bie Kuh nochmals 
in jeher Melkzeit 0,3—0,5 kg Milch, insgesamt an ei¬ 
nem Tage 1,6 kg Milch mit 8,3 Proz. Fett mehr, so daß 
die gesamte Tagesleistung auf 45,1 kg mit 3,5 Prozent 
Fett stieg. Ein Preismelken in derselben Landesbauern¬ 
schaft ergab, daß von allen beteiligten Berufsmelkern 
— es waren nicht die schlechtesten l — durchschnittlich 
87 ccm Milch im Euter gelassen wurden und durch Nach- 
melken noch gewonnen werden konnten. Das geringste 
Nachgemelk war 15 ccm, das höchste 550 ccm. Wenn 
man dies« Zahlen entsprechend dem dreimaligen Melken 
am Tage verdreifacht und in ihnen nur 7 Prozent 
Fettgehalt annimmt, so errechnet sich hieraus eine 
Mehrleistung der völlig ausgemoltenen Kuh gegenüber 
der nicht restlos entmolkenen von 75 kg Milch mit 5 kg 
Butterfett im Jahr. Diese Zahl auf die 10 Millionen 
deutschen Milchkühe übertragen, ergibt eine Milch- und 
Fellmenge, di« in der Erzeugungsschlacht nicht über¬ 
sehen werden kann und barfl Jeder Diehhalter — bas 
gleiche gilt auch für bie Ziegenbesitzer — bekümmere sich 
beshalb darum, das Melken bis in die letzten Fein¬ 
heiten zu lernen und richtig durchzuführen. 
wurde auf Anordnung des Befehlshabers der 
Heeresgruppe V, des Generals der Infanterie 
List, im Wiener Heeresmufeum ein tschechischer 
Grenzpfahl aufgestellt, der sich früher am Brük- 
kenkops von Engerau bei Preßburg befand. Seit 
1918 ist dieser Grenzpfahl das erste Stück, das 
dem Wiener Heeresmufeum neu einverleibt wurde. 
(Presse-Hoffmann, M.) 
Die kleinen Heimafnachriditen 
Untergötzenhof. (87 Jahr« alt.) Ihr 87. Ge- 
burtstag feierte am Samstag bie Auszügerin Frau 
Pauline Dernbach. Das greife Geburtstagskind 
ist geistig noch sehr ftisch und verrichtet noch selbst 
ihre häuslichen Arbeiten. Wir wünschen der treuen 
Leserin unserer Zeitung noch einen langen und schö¬ 
nen Lebensabend. 
_ Lahrbach. (Dorfgemeinschaftsabend.) Am 
Samstag hatte der Leiter des Lahrbacher Rhönklubs, 
Lehrer Wolf, die Bevölkerung zu einem Dorsabend 
eingeladen. In Verbindung mit dem Frauenarbeits¬ 
dienst, dem Gesangverein „Frohsinn", unter Leitung 
von Lehrer Kuhn, wurden den zahlreich Erschienenen 
ein paar Stunden köstlicher Unterhaltung geboten. Aus 
den Darbietungen strahlte besonders die Siebe und 
Verbundenheit zu unserer Heimat hervor. Im Mittel¬ 
punkt der Deranstaltung stand ein Lichtbildervortrag 
eines unserer besten Rhönkenner, Hauptlehrer i. R. Abel, 
der mit warmen Worten die Liebe zu unserer Rhön 
wachzuhalten wußte. Gemeinsam gelungene Volkslie¬ 
der ließen auch die zahlreichen Zuhörer an dem Ge¬ 
lingen des Abends teilhaben. 
Lahrbach. (Einbruch.) Dieser Tage verübten zwei 
junge Burschen einen Einbruch in das hiesige Arbeits¬ 
lager der weiblichen Jugend. Sie stiegen nachts in den 
Schlafraum ein und versetzten die Mädchen in große 
Aufregung. Bei den Tätern handelt es sich um zwei 
hiesige Einwohner, die bereits feftgeftellt werden konn¬ 
ten. 
Borf<f>. (Schwerer 11 n f al 1.) Am Samstag 
nachmittag verunglückte der 25jährige ledige Bergmann 
Josef Knauf von hier In dem Untertagebetrieb der Ka¬ 
ligewerkschaft Sachsen-Weimar in Unterbreizbach. Durch 
herabstürzende Kalisalzbrocken zog sich der genannte 
Bergmann schwere Verletzungen der Wirbelsäule und 
der Nieren zu. Der Bedauernswerte wurde in das 
Knappschaftskrankenhaus zu Bad Salzungen überführt. 
hemmen. (Von der Landwirtschaft.) Un¬ 
sere fortschrittlichen Bauern schafften sich durch den 
Bau von Kartoffelsilos, die 100 bis 150 Zentner fas¬ 
sen, große wirtschaftliche Vorteile. Eine Dampfkolonne 
zieht von Haus zu Haus und bewirkt so, daß das tägliche 
Kochen der Futterkartoffeln wegfällt. Da bie einge- 
dämpften Erbäpfel nicht an Wert verlieren, ist es 
möglich, daß die Silos erst im Frühjahr angebrochen 
werden. Dies bedeutet eine Erleichterung für die Bau¬ 
ersfrau und Ersparnis an Brennmaterial und Durch- 
Uk 
Schliß. (A b f ch i e ds f e i e r.) Im Gemeinschafts¬ 
saal fand eine Abschiedsfeier für den nach neunjähriger 
Tätigkeit von Schlitz scheidenden nach Gießen versetzten 
Studiendirektor Dr. Lade statt. Studienassessor Schnei¬ 
der würdigte in einer Ansprache die Tätigkeit des all¬ 
seitig beliebten Schulmanns. Bürgermeister und Orts¬ 
gruppenleiter Dittewich hob bie Verdienste um Stadt 
und Partei hervor, dabei ein wertvolles Buch überrei¬ 
chend, und Forstverwalter i. R. Nowraty dankte für 
die Mitarbeit im Heimatmuseum und Berkehrsverein, in 
deren Namen ein Bild vom sonnigen Schützer Trachten¬ 
fest mit warmen Worten übergebend. Vorträge und 
Gesänge der Schüler und Schülerinnen umrahmten die 
eindrucksvolle Feier. 
Lauterbach. (Die Kinderlähmung imKreis 
Lauterbach.) In einem Bericht des Kreisgesund» 
heitswmtes auf einer Tagung der Bürgermeister des 
Kreises Lauterbach wurden Angaben über den gegen¬ 
wärtigen Stand der Kinderlähmung im Kreise gemacht. 
Danach traten in zehn Fällen Krankheiten bei Kindern 
auf, die aber alle gutartig verlaufen sind. Die Patien¬ 
ten befinden sich auf dem Wege der Besserung. Neue 
Fälle sind im Kreis Lauterbach nicht bekannt geworden. 
Alsfeld. (In den kochenden Schlachtkes¬ 
sel gestürzt.) In einem unbewachten Augenblick 
stürzte ein dreijähriger Jung« aus Bernsburg in den 
mit siedendem Wasser gefüllten Schlachtkessel. Mit schwe¬ 
ren Brandverletzungen wurde der Junge in hoffnngs- 
losem Zustand in das Krankenhaus eingeliefert. 
Hanau. (Eröffnung einer Umgehungs- 
straß e.) Arn Samstag wurde nördlich von Hanau eine 
Umgehungsstraße dem öffentlichen Verkehr übergeben. 
Damit erfährt der Fernverkehr insofern eine wesentlich« 
Erleichterung, als er in Richtung Frankfurt, Fulda, 
Gießen und umgekehrt nicht mehr durch bie Innenstabt 
von Hanau geleitet wird. Die neue Autoumgehungs- 
strahe ist ausschließlich für motorisierte Fahrzeuge zuge¬ 
lassen und ihre Benutzung für Fußgänger, Radfahrer 
und Pferdefuhrwerke verboten. Bei der Anlegung dieser 
Verbindungsstraße zwischen der R eichsstraße Nr. 40 
(Saarbrücken-Berlin) und Nr. 8 Nürnberg-Köln) wurde 
den vielseitigen Ansprüchen des modernen Kraftfahrver¬ 
kehrs Rechnung getragen und aus diesem Grunde die 
Linienführung der Straße entsprechend gewählt. Als 
Bauweise für die Fahrbahndecke wurde ein Zement¬ 
betonbelag, der mit einer Baustahlgewebeeinlage bewehrt 
wird und den schwersten Verkehr aufnehmen kann, vor» , 
gesehen. Für den Bau der Umgehungsstraße mußten 
msgejamt rund 240 000 Kdm. Erde bewegt werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.