Mittwoch, den 7. Dezember 1938
Fuldaer Zeitung Är. Äf
Mches Sreisblakt
Woran -u
manchmal denkst
Die Räder furren Die Arbeit drängt. Das hastige
Ireiben der Tagespflicht ist um dich Du bist ganz ge¬
wannte Aufmerksamkeit. Aber plötzlich ertappst du dich
dabei, dah deine Gedanken eigene Wege gegangen sind.
Kanz weitab von der Gegenwart haben sie dich geführt.
Da waren plötzlich wogende Felder, eine strahlende
Sonne lag über den Wäldern und Höhen, «in Vogel¬
ruf ging schüchtern durch die Stille. Weihe Wolken
schwebten über den lichtblauen Himmel, und eine Sehn-
FULDA
6»lfferllabiert ^^\ö'ü.1nhaüFr
größte Auswahl bei Qtn-Qe* RhabanusstraBe 29
«acht nach einem Unbekannten ging mit ihnen.
So kehrten deine Gedanken zurück, und es ist fast
wie ein Erschrecken in dir. Das waren ja deine tiefsten
Wünsche, zu denen du nur nicht den Mut des Bekennt¬
nisses hast Diese Arbeit ist nicht das, was dich glücklich
zu machen vermag. Diese Welt, in der du lebst, weil du
dich selbst in sie gedrängt hast, unbestimmten Wünschen
folgend, ist nicht die Welt, in die du nach deinem Väter-
erbe gehörst. In deinem Blut lebt etwas anderes, eben
TRänte! und Rlciöct
immer gut und preiswert von
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diese andere Welt der Berge und Felder, der Stille
und uferlosen Weite.
Aber du weiht ebensogut, dah es von heute auf mor¬
gen kein Zurück gibt, ja, dah es dieses Zurück vielleicht
überhaupt nicht geben kann. — Und wieder ziehen deine
Gedanken ihre eigenen Wege. Wärst du wirklich so viel
glücklicher, wenn du in der eigenen Welt geblieben
wärest? Sind nicht überall und für jeden Wünsche offen?
Trägt nicht jeder Last und jeder eine Unzufriedenheit?
Du hast ja Beispiele um dich. So blick hin, schau tief
hinein, lausche auf die Stimmen um dich: Es ist überall
dasselbe.
Ja, blick nur genau hin. Du findest auch, wie jeder
auf seine Weise und nach seinem Gesetz das Glück der
Arbeit empfängt und jenes Glück, das er sich auherhalb
der Pflicht bereitet. Jeder hat sich seinen Kreis gefchaf-
fen, in dem er die Blumen seiner Freuden pflegen
tarnt, nach seinem Mah und nach den Voraussetzungen
in seinem Wesen. Du machst davon keine Ausnahme.
Und die Räder surren. Die Pflichten drängen. Deine
Gedanken kehren wieder zu ihnen zurück, und es ist
etwas in dir, das dir sagt: Ich habe mich mit meinen
Gedanken verirrt. Nun bin ich wieder daheim!
Luftschutz Sanitatsübunv
Wie bereits gestern kurz mitgeteilt wurde, findet
morgen nachmittag im Zentrum der Stadt eine Luft¬
schutzsanitätsübung statt. Von der Bekanntgabe des
Fliegeralarms an bis zur Entwarnung ist das Uebungs-
gebiet für jeglichen Verkehr, also auch für die Fuh-
gänger, gesperrt. In diesem Zusammenhang sei auch
auf die amtliche Bekanntmachung des Herrn Oberbür¬
germeisters als Ortspolizeibehörde in der gestrigen Num¬
mer der Fuldaer Zeitung hingewiesen.
Seine Verkitschung de» soldatischen Empfinden»
Der Reichsarbeitsminister weist darauf hin, dah es
bei Aufstellung von Ehrenmalen geboten ist, Darstellun¬
gen zu vermeiden, die das soldatische Empfinden des
Volkes stören. Die Denkmalsentwürfe dieser Art sol¬
len daher den zuständigen Stellen der Wehrkreise zur
Vorprüfung oorgelegt werden.
Versammlung -es Reichskolomalvun-es
Rassenpolitik un- Kolonialproblem
Die Kolonialfrage ist in den letzten Monaten in
Deutschland immer stärker in den Vordergrund getreten.
Auch im Ausland wird zur Zeit die Rückgabe der
deutschen Kolonien sehr lebhaft diskutiert, allerdings
meistens in einem Sinne, der dm berrchtigtm An¬
sprüchen Dmtschlands wenig oder gar nicht gerecht
wixd. In diesen Diskussionen spielt die rassenpolitische
Einstellung des nationalsozialistischen Deutschlands eine
große Rolle. Aus Unverständnis oder aus bösem Willm
werden daraus völlig abwegige und absurde Folgerun-
gen hinsichtlich einer künftigen EingebormmpolitL
Dmtschlands gezogen um damit zu beweisen, dah
man Deutschland keine Kolonien anvertraum könne.
Aber nicht nur int Ausland, sondern auch bei uns selbst
herrschen auf diesem Gebiet noch vielfach völlig irrige
Auffassungen. Um hier Wandel zu schaffen. geht zur
Zett eine große Aufklärungsaktion über die Kolonial¬
frage durch Dmtschland. To hatte auch der KreiS-
verband Fulda des Reichskolonialbundes gestern abend
zu einer Versammlung in dm großen Stadtsaal ein-
geladen. Es sprach Pg. Dr. Günther Hecht vom
Rassenpolttischen Amt der NSDAP in Berlin über das
Thema: Die Bedeutung kolonialer Rassen¬
probleme und die Aufgaben deutscher
Eingeborenenpolitik. Leider war der Besuch
der Veranstaltung beschämend gering. Der Leiter des
Fuldaer Kreisverbandes, Dr. Rottsal, der die Ver¬
sammlung mit einer kurzen Ansprache eröffnete, sprach
darüber sein tiefes Bedauern auS.
In seinem fast zweistündigen, äußerst anregenden
und aufschlußreichen Vortrag führte der Redner etwa
folgendes aus:
Die Kolonialforderungen Dmtschlands sind nicht in
erster Linie aus wirtschaftlichen, polttischen oder recht-
lichen Gründen gestellt, sondern sie sind vor allem für
unS eine Frage der Ehre. Die Vorenthaltung
der Kolonien ist der letzte Schandfleck von Versailles,
der noch nicht getilgt ist. Das muß dem deutschen Volk
hmte ganz klar werden. Nachdem Dmtschland wieder
zur Großmacht aufgestiegen ist, sind die Voraussetzungm
geschaffen, die Rückgabe der uns geraubten Kolonien zu
fordern. Von feiten des Auslandes werden nun gerade
in letzter Zeit die lächerlichsten Behauptungen aufgestellt,
um damit zu beweisen, daß Dmtschland auf Grund
seines Rassestandpunktes zur Verwaltung von Kolonien
ungeeignet sei. In diesem Zusammenhang spielm auch
die angeblichen „Judenverfolgungen" in Dmtschland eine
große Rolle. Dazu haben wtt gmndsätzlich zu sagen:
Der Jude ist Parasit in unserem Volkskörper und muß
daher von einem rassisch empfindenden Volke ausge-
schieden werden. Der Neger aber ist etwas ganz anderes.
Er lebt fein eigenes Leben, hat feine eigene soziale
Gemeinschaft. Vor seinem Anderssein haben Wtt eine
tiefe und ehrliche Achtung.
Der Redner gab dann hn Verlauf seiner Aus¬
führungen ein Bild der Kolonialgeschichte. In den
ersten zwei bis drei Jahrhunderten europäischer Koloni-
sationszeit empfand man die Verschiedmartigkeit zwi-
schen dm Europäern und dm Eingebormm als eine
Naturtatsache. Man lebte in dieser Wirklichkett als
selbstverständlich. Erst um 1800 herum entstand im
angelsächsischen Raum die Idee des Humanitären
Liberalismus. Im französischen Raum setzte sich
als Folge der französischen RMolution die Auffassung
von der bedingungslosen Gleichheit aller
Menschm durch. Diese Geistesrichtung zeitigte verhäng¬
nisvolle Folgen. Der Eingeborene wurde gezwungm,
seine eigene Gemeinschaftsartung aufzulösen, weil man
sich einbilde, was für den Weihen gut sei, fromme
auch dem Farbigen. Man gab den Eingeborenen wett¬
gehende Rechte in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht,
Dabei wurden die Eingeborenen danach eintaxiert, ob
sie fich mropäisch gehen konnten oder nicht. Man
vergaß aber, daß alle diese Dinge reine Aeußerlichkeiten
find, die die innere Haltung deS Farbigen nicht be¬
rühren. Man gab dem Farbigen das Recht, Waffen¬
träger zu sein, und schmte sich nicht, ihn auf euro-
päischem Boden gegen Weiße kämpfen zu lassen.
Schundfilme u. übelste Literatur trugen weiter dazu bei,
bei den Farbigen die Achtung vor dem Weißm, nicht
zuletzt auch vor der weißen Frau, zu untergraben. Kein
Wunder, daß man schließlich auch nichts mehr dabei
fand, toenn sich Weiße und Schwarze ntitemanber ver¬
mischten. Die erschütternden Folgen einer solchen Poli¬
tik gegenüber dm Eingeborenen liegen heute vor aller
Augen.
Wie gedenkt das nationalsozialistische Deutschland
nun in Zukunst seine Eingeborenenpolitik zu führen?
Stadfgefchehen
Wehrmacht fpen-ete 1350 Mark
„lag bet nationalen Solidarität" im Standort Fulda
Die am Tag der „nationalen Solldarttät" durch die
Offiziere, Beamten und Hauptwachtmeister durchgesührte
Sammlung der im Standort Fulda liegenden Truppen¬
teile ergab den ansehnlichen Betrag von Rm.
13 51.61, gegenüber Rrn. 556.33 im Vorjahre.
Wenn man diesen Betrag zu dem der Stadt Fulda
hinzurechnet, erhöht sich der Gesamtbetrag auf
Rm. 6339.61.
Radfahrer von einem Lieferwagen erfaßt
Gestern nachmittag ereignete sich in der Paulusprome-
nade ein Zusammenstoß zwischen einem Lieferwagen
und einem Radfahrer. Der Lieferwagen kam au» dem
Paulustor und fuhr in Richtung Friedrichstraße. Der
Radfahrer wollte anscheinend in die Wilhelmstraß« ab«
biegen. An der Straßenecke Paulusallee—Kastanien¬
allee fuhr der Lieferwagen dem Radfahrer in die Flanke.
Der Radfahrer, ein junger Mann, wurde ein Stück
sortgeschleudert und blieb blutüberströmt bewußtlos lie¬
gen. Das Fahrrad wurde zertrümmert. Auch der Lie¬
ferwagen erlitt Beschädigungen und mußte abgeschleppt
werden. Der Verletzte wurde nach der ersten Hilfe in
der „Hauptwache" dem Krankenhaus zugeführt, wo ein
Bruch des Ober- und Unterschenkels festgestellt wurde.
Die DM5 Abteilung Arbellsopserversorgung
- kurz belichtet
üblicher Weise geehrt worden war, hiell Kreispropa¬
gandaleiter Pg. K e m l e r einen Vortrag über die gro¬
ßen politischen Ereignisse des Jahres 1938. Anschließend
erläuterte der Ortsgruppenwalter eingehend die Bor¬
teile, die die Verordnungen vom 21. 12. 37 bezüglich
der Renten für Kriegsteilnehmer und deren Witwen
und Waisen brachten.
Brieftauben wurden prämiiert
Dieser Tage hielt der Verein für Reisebrieftauben-
zurcht „R.B.Z." Fulda in dem Dereinslokal „Zum golde¬
nen Anker" eine Schlagausstellung ab. 16 Züchter hat¬
ten je 10 Tauben ausgestellt. Bei der vorausgegange-
nen Prämiierung erreichten mehrere Tiere bei einer
Für zarte Haut u. Stachelbärte
Lehmanns Hauchdünn die bewährte
Höchstbewertungsziffer von 20 Punkten die stattliche
Zahl von 18 Punkten. Bei der Gesamtbewertung der
einzelnen Schläge errangen in der A-Klasse I. V o g-
l e r den 1., M. Koch den 2. und O. Baier den
3. Preis. In der Klasse B (Jungzüchter) gingen als
Sieger hervor: die Vereinskameraden Berthold,
Schneider und Reith. Die gutbesuchte Ausstellung
zeigte, daß der „R.B.Z." auf dem richtigen Wege zur
Zucht der idealen deutschen Reisebrieftaube ist.
Preisgekrönte Kaninchenzüchter
hielt Dienstag nachmittag im Gesellenhaus eine recht
gut besuchte Versammlung ab. Nachdem das Andenken
der in letzter Zeit verstorbenen sieben Mitglieder in
Auf der dieser Tage in Kassel veranstalteten Landes-
»fachgruppenschau der kurhessischen Kaninchenzüchter, auf
der insgesamt 1100 Tiere ausgestellt waren, erhielten
folgende Mitglieder des Kaninchenzuchtvereins e. B.
Der Bamberger Retter
Dr. Kroeber sprach in -er Lan-esbiblisthek
Ins Land der Franken fahren, wenn es wieder
Sommer geworden ist, das wollen sicher sämtliche Hörer
des gestrigen Vortrags von Dr. Kroeber. Und wenn
dieser Wunsch für diesen und jenen schöne Wirklichkeit
wird, so wird diese Fahrt auch zum Bamberger Reiter
hinsühren. Für viele mag das schon lange ein ersehn¬
tes Ziel sein, Dr. Kroeber hat seinen Hörern bargetan,
daß dies so gut wie eine notwendige Reise ist.
Das Bild des Bamberger Reiters ist seit einigen
Jahren viel zu sehen, aber darin hat der Redner sicher
recht, daß jenes adlige Werk deutscher Kunst noch nicht
genug gekannt, nur selten wirklich in feiner Tiefe und
Größe erfaßt "ist Zur vertieften Kenntnis dieses Bild-
wertes hat Dr. Kroeber den Hörern in der Landes¬
bibliothek einen schönen Beitrag gegeben, der seine be¬
sondere Anschaulichkeit durch Neuaufnahmen des Lei¬
ters erhielt, wie wir sie in solcher Schönheit noch nicht
gesehen haben. So stand das Bild des edlen, adligen
deutschen Menschen vom Georgenchor des Bamberger
Domes, des Reiters, der ein Held ist, auch wenn er
fein Schwert führt, vor den Hörern auf als dauernde
Verpflichtung zur Größe.
Die deutsche Kunst ist nicht nur schön, sondern sie ist
tief, unerschöpflich tief, fo sagte der Redner, und er un¬
ternahm es bann, von bieser Schönheit unb liefe beut-
scher Kunst zu sprechen, inbem er ben 'Bamberger Wei¬
ter als die Verkörperung eines Ideals herausstellte, das
zu ben Grünben beutschen Wesens unb beutscher Art zu
führen vermag Wir wissen nicht, welcher Meister ben
Weiter geschaffen hat unb wen er barftetlen soll, aber
diese Fragen sinb nicht enlscheibenb. Man kann auch
nUtteilungen der
NSDAP
JtS-Jtauenfdjaft unb JlS-Jrauenroert
Es wirb täglich außer Samstags von 9—1 Uhr unb
8—6 Uhr im Heim ber NS-Frauenschaft (Heinrichstraße
13) für bas Winterhilfswerk genäht. Alle
Ortsgruppen werben gebeten, sich recht zahlreich zu be¬
ledigen. Die Kreissrauenschaftsleiterin.
BD1R Fulda-Stadt herhören
Jeglicher Dienst fällt heute abend aus. Die Arbeits¬
gemeinschaften im BDM-Werk finden in der nächsten
Woche wie bekannt statt. Der Gruppenappell in der
Gruppe 11 findet heute abend ausnahmsweise statt.
fragen, warum die vergangenen Jahrhunderte den Rei¬
ter kaum gekannt haben. Der Redner hatte dafür nur
die Erklärung, dah man die Kunst des Südens zu sehr
vergötterte und entsprechend in seiner Haltung auf ein
anderes Ideal gerichtet war. Schön war die Gegenüber¬
stellung mit dem Weiter aus Venedig, dem Colleoni, der
einmal als ber „Antipobe" bes Bamberger Reiters be¬
zeichnet würbe
Der Rebner sprach von bem Bamberger Reiter als
bem Spiegel helbischer Art unb der Sehnsucht des Par-
zival nach dem Göttlichen, als einem Ausdruck deut¬
scher Frömmigkeit. Bamberg könne man als Zielpunkt
seines Sehens aufsuchen, denn wer sich dort verhafte,
ber verhafte sich bei ben ewigen beutschen Werten. Wie
ber Retter auf einem ungleichförmigen Sockel steht, ber
hier Stein bleibt unb hort zur Pflanze geformt ist, bie
roieberum im Sltanthusblatt ein lauernbes Gesicht zeigt,
es barüber auswärts geht zu bem Pferb, weiter zu bem
Reiter, über bem sich schließlich ein stolzer Balda-
chin erhebt, so sah ber Redner darin symbolisiert
die Erhebung vom Stein über die Pflanze zum Tier,
zum Menschen unb schließlich zum Göttlichen. Er sprach
von der Gewißheit des Menschen, mit den Kräften der
Erde unb bes Dämonischen oerhastet zu sein unb seiner
Fähigkeit aus zu ben Sternen zu blicken.
Einige Bilber führten in bas kaiserliche Bamberg
ein, zeigten ben Ausbauwillen nach bem 30jährigen
Krieg unb ließen bie Musikalität ber Stabt ahnen. Der
Rebner erinnerte besonbers an bie Musik Johann Se¬
bastian Bachs, bie in bieser Stabt wie in keiner an-
bereu zu Hause sei, unb vertrat mit eblem Eifer die
These, baß bie Deutschen erst einmal nad> Bamberg
pilgern sollten, ehe sie Kunstreisen ins Auslanb machten.
Dr. Kroeber hat ben Bamberger Weiter im Son¬
ne n l i d) t photographiert, wie er gen Silben ins Licht
xeitet, unb biefe Aufnahmen sinb von außerorbentlicher
Schönheit unb Belebtheit. Interessant zum Beispiel, wie
belebt auch ber Kops bes Pferdes war. das bei schlechten
Abbildungen manchem etwas „steif" Vorkommen mag.
Und bann ging ber Rebner ber Schönheit unb bem
Sinngehalt bes Retters nach, zu besten eblem Maß auch
nach bem Anblick wilder Renaissance-Pferde und ihrer
grimmigen ober sich felbstverherrtichenben Weiter zurück-
kehren kann als zu einem Kunstwerk von tiefer Sym¬
bolik, das bem beutschen Menschen besonbers nahe stehen
muß.
Die Hörer dankten dem Redner herzlich. Bibliotheks-
Inspektor Semper hatte zu Beginn den Redner im
Namen von Direktor Dr. T h e e l e begrüßt unb gab
zum Schluß auch bem Dank ber Gäste freundlichen Aus-
druck.
W. Dillinger.
Fulba Preise:
Aus weiße Wiener: Jos. Rohr, Kohlhaus einen
Ehrenpreis, zwei erste, zwei zweite und einen dritten
Preis. Seo A u t h, Johannesberg einen zweiten Preis.
Joses Göbel einen dritten Preis.
Aus blaue Wiener: Wilhelm Ziegler zwei
zweite und einen dritten Preis. Emil Fritz, Fulda
einen zweiten und einen dritten Preis. Karl Schrei¬
ner, Bronnzell einen dritten Preis. Otto From¬
mer. Nonnerod einen Ehren» und einen ersten Preis.
Richard A f t u n g, Eichenzell einen dritten Preis. Her¬
mann Gärtner, Lehner; zwei dritte Preise.
Auf ausgestellt« Pelzsachen erhielten folgende
Mitglieder der Frauengruppe Fulda Preise: Frau
Fritz, Fulda einen Ehren- und einen zweiten Preis.
Frau R öd i g, Fulda einen ersten Preis. Frau B r e h 1,
Fulda einen ersten unb einen zweiten Preis. Frau
Händler, Fulda einen zweiten Preis. Frau Schä¬
fer, Fulda einen ersten Preis. Frau Erb, Fulda
einen ersten Preis.
Die richtige „Bienenweiöe"
Lin Vortrag in ber Ortofadjgruppe ber Fuldaer Imker
In ber Monatsoersammlung der Ortsfachgruppe der
Fuldaer Imker sprach Fräulein D e i n h a r t von „Lohe-
land" über das Thema „Bienenweide". Die Rednerin
forderte vor allem die Anpflanzung der Saalroeibe,
bie sich als nettarfpenbenbe Pflanze im zeitigen Früh-
fahr burch ben Reichtum an Pollen günstig auf die
Brutentwicklung unb bamit auf bie Frühtrachi auswirke
Frl. Deinhart hat burch starke Saalweibenpollentracht
unb begleichen auffallenbe Erfolge erzielt. Deshalb auch
immer ber bringenbe Ruf der Imker „Schützt bie Saal-
roeiben*. Gerade der Wald habe in diesem Jahr zeit¬
weise viel Nektar gespendet. Dieser dunkle bis schwarze
Honig sei sehr aromatisch, weise einen stärkeren Eisen¬
gehalt auf und sei befonbers Lungenkranken zu emp¬
fehlen. Neu aufzustellenbe Bienenkörbe sollten mög¬
lichst nahe an ben Wald tjeranfommen. Al» nächster
Rebner sprach Herr Bernharb über Gewinnung unb
Behanblung bes Wachses. Der Dierjahresplan forbere
größere Wachserzeugung unb bas Sammeln kleinster
Rückstänbe. Gelegentlich oon Stanbbegehungen fei bei
Nichtorganisierten Imkern festgestellt worben, daß bas
Wachs nicht genügenb gesammelt, vielfach sogar durch
Motten zerstört war, eine Folge mangelnder Aufklä-
rung und Beratung Der Redner zeigte dann am prak¬
tischen Beispiel die richtige Art der Wachsgewinnung
aus alten Waben unb Wgchsresten. An bie beiben Re¬
ferate schloß sich eine rege Aussprache an.
vorkrag im Raturheilverein
lieber die Entstehung unb Bekämpfung von Rheu-
matismus unb Gicht wirb Dr. meb. B. W Müller,
Naturheilarzt in Sobernheim a. b. Nahe, in einem Vor¬
trag des Prießnitzvereins im Ballhaussaal sprechen.
6ro6fim6gtbimg ber NSSM
Aufruf -es Kreisleiters
Am Freitag, dem 9. 12., um 20.15 Uhr findet im
Stadlsaal eine Großkundgebung der RSDAP statt, die
unter dem Motto steht:
„Die alten Kämpfer und die HI"
Ls ist die erste Großkundgebung der Partei im Win¬
terhalbjahr 1938/39. Vielen unserer Volksgenossen sind
die Versammlungen der Partei längst mehr geworden
al» eine liebe Gewohnheit. So labe ich zu dieser
Kundgebung die gesamte Bevölkerung der Stabt Fulda
ein. Die Politischen Leiter, die SA, die SS, da» RSKK,
das RSFK, die Walter der DAF und die werkscharen
nehmen geschlossen an dieser Kundgebung, die ganz im
Rahmen unserer alten beliebten 6ampfoerfammlungen
dnrchgeführt wird, teil.
L» spricht der Reichsredner Pg. Ranbenheimer,
Berlin.
Der Kreisleiter.
WWIilIII!II!!s!ss!!iis!i!isi!II!sssIIIssssIssssss!»IssIs>sIss!ssIsIss!siss!!Is!sss!ssl!!s»!ss!issss»s!IsN»ssss>I!I»»IsI!l
Vor allem werben wir baoon ausgehen, baß ber Ein¬
geboren« erbbedingt anders ist als wir. Es ist daher
nicht möglich, bie Eingeborenen zu Trägern unb Gestal-
lern unserer Kultur zu erziehen. Ebensowenig kann
man bem Farbigen ein tiefes menschliches Verständnis
für unsere soziale und gesellschaftliche Ordnung bei¬
bringen. Seine Gemeinschaftsartung ist eben völlig
anders, als bie unsere. Aus raffenpolitifchen Gründen
werden wir selbstverständlich eine biologische Vermi¬
schung zwischen Weißen unb Eingeborenen mit allen
Mitteln unb eine soziale Vermischung weitgehend ver¬
hindern. Die Eingeborenen können auch nicht Reichs¬
bürger fein. Sie werden aber in ihrem Lebensraum
eine Füll« von Rechten erhalten, damit sie eine Lebens-
ordnung entwickeln können, die ihnen gemäß ist. Für
uns wird der Eingeborene kein Arbeits-
tier noch etn Ausbeutungsobjekt, son¬
dern ein Betreuungsobjekt (ein. Deshalb
wird auch ber Farbige unter die Obhut ber Deutschen
Arbeitsfront gestellt. Es wirb ein besonderer Treu¬
händer für den farbigen Raum bestellt werden, der da¬
für sorgt, daß dem Eingeborenen feine natürlichen
Rechte bleiben. Unter einer weitfchauenden Plan¬
wirtschaft werden die Eingeborenen nicht nur einem
äußeren, sondern auch einem inneren Aufstieg entgegen
gehen.
Arn Schlüsse feines Vortrages wies der Redner dar¬
auf hin, daß die Schutzgebiete niemals Sieb,
lungsräume für die deutsche Bevölkerung werden
könnten. Deutschland, das selbst Mangel an Arbeits¬
kräften habe, könne es sich nicht leisten, Menschen nach
Uebersee abzugeben. Die Kolonien seien vielmehr in
erster Linie lebenswichtige Rohstoffquellen. Darüber
hinaus stellten sie eine hohe Schule der Erziehung nor-
bisch germanischer Charaktermenschen. Herrentum
im besten SiHne könne sich in ben Schutzgebieten
bewähren. Wer in bie Kolonien hinausgehe, der
müsse draußen bestes Deutschtum vertreten unb als Na¬
tionalsozialist denken unb handeln.
Die klaren, von einem tiefen Ernst unb einer gründ¬
lichen Kenntnis der Materie zeigenden Ausführungen
fanden eine aufmertfame Zuhörerschaft, die am Schlüsse
ihrem Dank durch lebhaften Beifall Ausdruck gab.
—nn—
Ausgleich ausfallender Arbeitszeit zu Weihnachten
Einzeln« Betriebe werden zwischen Weihnachten
und Neujahr ganz ober an einzelnen Werktagen schlie¬
ßen wollen, um ihren Gefolgschastsmitgliebern anläß-
llch des Weihnachts- und Neujahrsfestes in erhöhtem
Maße Gelegenheit zur Erholung unb Ausspannung zu
bieten. Die baburch auSfallenben Arbeitsstunden können
nach § 4 bet Arbeitszeitordnung durch Mehrarbeit an
den übrigen Tagen der gleichen oder der folgenden
Woche ausgeglichen werden. Dabei darf aber die tägliche
Gesamtarbeitszeit ausschließlich der Pausen 10 Stunden
nicht überschreiten. Wenn dieser gesetzlich festgelegte
Ausgleichszettraum nicht genügen sollte, kann das
Gewerbeaufsichtsamt auf Antrag genehmigen, daß bie
zwischen Weihnachten unb Neujahr ganz ober teilweise
ausfallende werktägliche Arbeitszeit m einem 10 Wochen
Schenkt zu Weihnachten l268®
Oberhemden
und Sporthemden
von
Zahner,
KarlstraBe.
nicht überschreitenden Zeitraum durch Vor- und Nach¬
arbeit oder, wenn sich der Ausgleich in diesen Grenzen
nicht durchführen läßt, an den Sonntagen ausgeglichen
wttd. Für Betriebe, die in den Stadtkreisen Fulda,
Hanau, Marburg und in ben Kreisen Fulda, Hanau,
Marburg, Gelnhausen, Schlüchtern, Hünfeld, Hersfeld
und Ziegenhain ansässig sind, ist das Preußische Ge¬
werbeaufsichtsamt in Fulda zuständig.
Wann und wo?
Mittwoch, den 7. Dezember
llnionlhealer. Die Fledermaus.
Europa-Lichtspiele: Ritter ohne Furcht und Tadel.
Reue» Theater: Sten ta Wafin.
Frankfurter Dülmen
Donnerstag, ben 8. Dezember
Schauspielhaus: Thomas Paine,
kleine» Haus: Der Mörder. Das Märchen. Die
tote Tante.
Schumann-Theater: Bezaubernbe Welt.
* So wird das Wetter
Di« Gesamtlage hat noch keine entscheidende Um¬
gestaltung erfahren. Noch immer werden durch eine
lebhafte Westströmung aus den verschiedensten Gebieten
des Atlantik stammende Luftmassen auf das europäische
Festland verftachtet, so baß trotz zeitweiliger Auf-
hettetung eine nachhaltige Wetterbesserung noch nicht
zu erwarten ist.
‘ Aussichten für Donnerstag: Bei Luftzufuhr
aus West häufig aufheiternd, doch auch Neigung zu
einzelnen Niederschlägen, für die Jahreszeit zu mild.
5kmveratur und Barometmtlmd in Fulda
Miigeieil! von Diplomoptiker Sauerborn
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meterstand
6. 12 6 Uhr abenbs
7. 12. 8 Uhr morgens
7. 12. 12 Uhr mittags
■ 65,0 <nn
/65,0 mrr
765.0 mm
t 4.0° C
+ 40 C
+ 4.0 C
Höchste Temperatur im Schatten am 6 12 + 6,0 C
Höchste Temperatur in her Sonne »>«- 6. 12. +10.5 C
Niedrigste Temperatur e*t 6. 12. 4-3 0 C
Nteüeri vi. v 6 ,12,-nnrq. Sie 7.12., 8 U. motu. 0,0mm
«Helot Feuchtigkeit ber Lust am 7.12., 12 Uhr mitt. 78,0%