Full text: Fuldaer Zeitung (1938)

Mittwoch, den 7. Dezember 1938 
Fuldaer Zeitung Är. Äf 
Mches Sreisblakt 
Woran -u 
manchmal denkst 
Die Räder furren Die Arbeit drängt. Das hastige 
Ireiben der Tagespflicht ist um dich Du bist ganz ge¬ 
wannte Aufmerksamkeit. Aber plötzlich ertappst du dich 
dabei, dah deine Gedanken eigene Wege gegangen sind. 
Kanz weitab von der Gegenwart haben sie dich geführt. 
Da waren plötzlich wogende Felder, eine strahlende 
Sonne lag über den Wäldern und Höhen, «in Vogel¬ 
ruf ging schüchtern durch die Stille. Weihe Wolken 
schwebten über den lichtblauen Himmel, und eine Sehn- 
FULDA 
6»lfferllabiert ^^\ö'ü.1nhaüFr 
größte Auswahl bei Qtn-Qe* RhabanusstraBe 29 
«acht nach einem Unbekannten ging mit ihnen. 
So kehrten deine Gedanken zurück, und es ist fast 
wie ein Erschrecken in dir. Das waren ja deine tiefsten 
Wünsche, zu denen du nur nicht den Mut des Bekennt¬ 
nisses hast Diese Arbeit ist nicht das, was dich glücklich 
zu machen vermag. Diese Welt, in der du lebst, weil du 
dich selbst in sie gedrängt hast, unbestimmten Wünschen 
folgend, ist nicht die Welt, in die du nach deinem Väter- 
erbe gehörst. In deinem Blut lebt etwas anderes, eben 
TRänte! und Rlciöct 
immer gut und preiswert von 
0 0 0 0 0 
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diese andere Welt der Berge und Felder, der Stille 
und uferlosen Weite. 
Aber du weiht ebensogut, dah es von heute auf mor¬ 
gen kein Zurück gibt, ja, dah es dieses Zurück vielleicht 
überhaupt nicht geben kann. — Und wieder ziehen deine 
Gedanken ihre eigenen Wege. Wärst du wirklich so viel 
glücklicher, wenn du in der eigenen Welt geblieben 
wärest? Sind nicht überall und für jeden Wünsche offen? 
Trägt nicht jeder Last und jeder eine Unzufriedenheit? 
Du hast ja Beispiele um dich. So blick hin, schau tief 
hinein, lausche auf die Stimmen um dich: Es ist überall 
dasselbe. 
Ja, blick nur genau hin. Du findest auch, wie jeder 
auf seine Weise und nach seinem Gesetz das Glück der 
Arbeit empfängt und jenes Glück, das er sich auherhalb 
der Pflicht bereitet. Jeder hat sich seinen Kreis gefchaf- 
fen, in dem er die Blumen seiner Freuden pflegen 
tarnt, nach seinem Mah und nach den Voraussetzungen 
in seinem Wesen. Du machst davon keine Ausnahme. 
Und die Räder surren. Die Pflichten drängen. Deine 
Gedanken kehren wieder zu ihnen zurück, und es ist 
etwas in dir, das dir sagt: Ich habe mich mit meinen 
Gedanken verirrt. Nun bin ich wieder daheim! 
Luftschutz Sanitatsübunv 
Wie bereits gestern kurz mitgeteilt wurde, findet 
morgen nachmittag im Zentrum der Stadt eine Luft¬ 
schutzsanitätsübung statt. Von der Bekanntgabe des 
Fliegeralarms an bis zur Entwarnung ist das Uebungs- 
gebiet für jeglichen Verkehr, also auch für die Fuh- 
gänger, gesperrt. In diesem Zusammenhang sei auch 
auf die amtliche Bekanntmachung des Herrn Oberbür¬ 
germeisters als Ortspolizeibehörde in der gestrigen Num¬ 
mer der Fuldaer Zeitung hingewiesen. 
Seine Verkitschung de» soldatischen Empfinden» 
Der Reichsarbeitsminister weist darauf hin, dah es 
bei Aufstellung von Ehrenmalen geboten ist, Darstellun¬ 
gen zu vermeiden, die das soldatische Empfinden des 
Volkes stören. Die Denkmalsentwürfe dieser Art sol¬ 
len daher den zuständigen Stellen der Wehrkreise zur 
Vorprüfung oorgelegt werden. 
Versammlung -es Reichskolomalvun-es 
Rassenpolitik un- Kolonialproblem 
Die Kolonialfrage ist in den letzten Monaten in 
Deutschland immer stärker in den Vordergrund getreten. 
Auch im Ausland wird zur Zeit die Rückgabe der 
deutschen Kolonien sehr lebhaft diskutiert, allerdings 
meistens in einem Sinne, der dm berrchtigtm An¬ 
sprüchen Dmtschlands wenig oder gar nicht gerecht 
wixd. In diesen Diskussionen spielt die rassenpolitische 
Einstellung des nationalsozialistischen Deutschlands eine 
große Rolle. Aus Unverständnis oder aus bösem Willm 
werden daraus völlig abwegige und absurde Folgerun- 
gen hinsichtlich einer künftigen EingebormmpolitL 
Dmtschlands gezogen um damit zu beweisen, dah 
man Deutschland keine Kolonien anvertraum könne. 
Aber nicht nur int Ausland, sondern auch bei uns selbst 
herrschen auf diesem Gebiet noch vielfach völlig irrige 
Auffassungen. Um hier Wandel zu schaffen. geht zur 
Zett eine große Aufklärungsaktion über die Kolonial¬ 
frage durch Dmtschland. To hatte auch der KreiS- 
verband Fulda des Reichskolonialbundes gestern abend 
zu einer Versammlung in dm großen Stadtsaal ein- 
geladen. Es sprach Pg. Dr. Günther Hecht vom 
Rassenpolttischen Amt der NSDAP in Berlin über das 
Thema: Die Bedeutung kolonialer Rassen¬ 
probleme und die Aufgaben deutscher 
Eingeborenenpolitik. Leider war der Besuch 
der Veranstaltung beschämend gering. Der Leiter des 
Fuldaer Kreisverbandes, Dr. Rottsal, der die Ver¬ 
sammlung mit einer kurzen Ansprache eröffnete, sprach 
darüber sein tiefes Bedauern auS. 
In seinem fast zweistündigen, äußerst anregenden 
und aufschlußreichen Vortrag führte der Redner etwa 
folgendes aus: 
Die Kolonialforderungen Dmtschlands sind nicht in 
erster Linie aus wirtschaftlichen, polttischen oder recht- 
lichen Gründen gestellt, sondern sie sind vor allem für 
unS eine Frage der Ehre. Die Vorenthaltung 
der Kolonien ist der letzte Schandfleck von Versailles, 
der noch nicht getilgt ist. Das muß dem deutschen Volk 
hmte ganz klar werden. Nachdem Dmtschland wieder 
zur Großmacht aufgestiegen ist, sind die Voraussetzungm 
geschaffen, die Rückgabe der uns geraubten Kolonien zu 
fordern. Von feiten des Auslandes werden nun gerade 
in letzter Zeit die lächerlichsten Behauptungen aufgestellt, 
um damit zu beweisen, daß Dmtschland auf Grund 
seines Rassestandpunktes zur Verwaltung von Kolonien 
ungeeignet sei. In diesem Zusammenhang spielm auch 
die angeblichen „Judenverfolgungen" in Dmtschland eine 
große Rolle. Dazu haben wtt gmndsätzlich zu sagen: 
Der Jude ist Parasit in unserem Volkskörper und muß 
daher von einem rassisch empfindenden Volke ausge- 
schieden werden. Der Neger aber ist etwas ganz anderes. 
Er lebt fein eigenes Leben, hat feine eigene soziale 
Gemeinschaft. Vor seinem Anderssein haben Wtt eine 
tiefe und ehrliche Achtung. 
Der Redner gab dann hn Verlauf seiner Aus¬ 
führungen ein Bild der Kolonialgeschichte. In den 
ersten zwei bis drei Jahrhunderten europäischer Koloni- 
sationszeit empfand man die Verschiedmartigkeit zwi- 
schen dm Europäern und dm Eingebormm als eine 
Naturtatsache. Man lebte in dieser Wirklichkett als 
selbstverständlich. Erst um 1800 herum entstand im 
angelsächsischen Raum die Idee des Humanitären 
Liberalismus. Im französischen Raum setzte sich 
als Folge der französischen RMolution die Auffassung 
von der bedingungslosen Gleichheit aller 
Menschm durch. Diese Geistesrichtung zeitigte verhäng¬ 
nisvolle Folgen. Der Eingeborene wurde gezwungm, 
seine eigene Gemeinschaftsartung aufzulösen, weil man 
sich einbilde, was für den Weihen gut sei, fromme 
auch dem Farbigen. Man gab den Eingeborenen wett¬ 
gehende Rechte in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht, 
Dabei wurden die Eingeborenen danach eintaxiert, ob 
sie fich mropäisch gehen konnten oder nicht. Man 
vergaß aber, daß alle diese Dinge reine Aeußerlichkeiten 
find, die die innere Haltung deS Farbigen nicht be¬ 
rühren. Man gab dem Farbigen das Recht, Waffen¬ 
träger zu sein, und schmte sich nicht, ihn auf euro- 
päischem Boden gegen Weiße kämpfen zu lassen. 
Schundfilme u. übelste Literatur trugen weiter dazu bei, 
bei den Farbigen die Achtung vor dem Weißm, nicht 
zuletzt auch vor der weißen Frau, zu untergraben. Kein 
Wunder, daß man schließlich auch nichts mehr dabei 
fand, toenn sich Weiße und Schwarze ntitemanber ver¬ 
mischten. Die erschütternden Folgen einer solchen Poli¬ 
tik gegenüber dm Eingeborenen liegen heute vor aller 
Augen. 
Wie gedenkt das nationalsozialistische Deutschland 
nun in Zukunst seine Eingeborenenpolitik zu führen? 
Stadfgefchehen 
Wehrmacht fpen-ete 1350 Mark 
„lag bet nationalen Solidarität" im Standort Fulda 
Die am Tag der „nationalen Solldarttät" durch die 
Offiziere, Beamten und Hauptwachtmeister durchgesührte 
Sammlung der im Standort Fulda liegenden Truppen¬ 
teile ergab den ansehnlichen Betrag von Rm. 
13 51.61, gegenüber Rrn. 556.33 im Vorjahre. 
Wenn man diesen Betrag zu dem der Stadt Fulda 
hinzurechnet, erhöht sich der Gesamtbetrag auf 
Rm. 6339.61. 
Radfahrer von einem Lieferwagen erfaßt 
Gestern nachmittag ereignete sich in der Paulusprome- 
nade ein Zusammenstoß zwischen einem Lieferwagen 
und einem Radfahrer. Der Lieferwagen kam au» dem 
Paulustor und fuhr in Richtung Friedrichstraße. Der 
Radfahrer wollte anscheinend in die Wilhelmstraß« ab« 
biegen. An der Straßenecke Paulusallee—Kastanien¬ 
allee fuhr der Lieferwagen dem Radfahrer in die Flanke. 
Der Radfahrer, ein junger Mann, wurde ein Stück 
sortgeschleudert und blieb blutüberströmt bewußtlos lie¬ 
gen. Das Fahrrad wurde zertrümmert. Auch der Lie¬ 
ferwagen erlitt Beschädigungen und mußte abgeschleppt 
werden. Der Verletzte wurde nach der ersten Hilfe in 
der „Hauptwache" dem Krankenhaus zugeführt, wo ein 
Bruch des Ober- und Unterschenkels festgestellt wurde. 
Die DM5 Abteilung Arbellsopserversorgung 
- kurz belichtet 
üblicher Weise geehrt worden war, hiell Kreispropa¬ 
gandaleiter Pg. K e m l e r einen Vortrag über die gro¬ 
ßen politischen Ereignisse des Jahres 1938. Anschließend 
erläuterte der Ortsgruppenwalter eingehend die Bor¬ 
teile, die die Verordnungen vom 21. 12. 37 bezüglich 
der Renten für Kriegsteilnehmer und deren Witwen 
und Waisen brachten. 
Brieftauben wurden prämiiert 
Dieser Tage hielt der Verein für Reisebrieftauben- 
zurcht „R.B.Z." Fulda in dem Dereinslokal „Zum golde¬ 
nen Anker" eine Schlagausstellung ab. 16 Züchter hat¬ 
ten je 10 Tauben ausgestellt. Bei der vorausgegange- 
nen Prämiierung erreichten mehrere Tiere bei einer 
Für zarte Haut u. Stachelbärte 
Lehmanns Hauchdünn die bewährte 
Höchstbewertungsziffer von 20 Punkten die stattliche 
Zahl von 18 Punkten. Bei der Gesamtbewertung der 
einzelnen Schläge errangen in der A-Klasse I. V o g- 
l e r den 1., M. Koch den 2. und O. Baier den 
3. Preis. In der Klasse B (Jungzüchter) gingen als 
Sieger hervor: die Vereinskameraden Berthold, 
Schneider und Reith. Die gutbesuchte Ausstellung 
zeigte, daß der „R.B.Z." auf dem richtigen Wege zur 
Zucht der idealen deutschen Reisebrieftaube ist. 
Preisgekrönte Kaninchenzüchter 
hielt Dienstag nachmittag im Gesellenhaus eine recht 
gut besuchte Versammlung ab. Nachdem das Andenken 
der in letzter Zeit verstorbenen sieben Mitglieder in 
Auf der dieser Tage in Kassel veranstalteten Landes- 
»fachgruppenschau der kurhessischen Kaninchenzüchter, auf 
der insgesamt 1100 Tiere ausgestellt waren, erhielten 
folgende Mitglieder des Kaninchenzuchtvereins e. B. 
Der Bamberger Retter 
Dr. Kroeber sprach in -er Lan-esbiblisthek 
Ins Land der Franken fahren, wenn es wieder 
Sommer geworden ist, das wollen sicher sämtliche Hörer 
des gestrigen Vortrags von Dr. Kroeber. Und wenn 
dieser Wunsch für diesen und jenen schöne Wirklichkeit 
wird, so wird diese Fahrt auch zum Bamberger Reiter 
hinsühren. Für viele mag das schon lange ein ersehn¬ 
tes Ziel sein, Dr. Kroeber hat seinen Hörern bargetan, 
daß dies so gut wie eine notwendige Reise ist. 
Das Bild des Bamberger Reiters ist seit einigen 
Jahren viel zu sehen, aber darin hat der Redner sicher 
recht, daß jenes adlige Werk deutscher Kunst noch nicht 
genug gekannt, nur selten wirklich in feiner Tiefe und 
Größe erfaßt "ist Zur vertieften Kenntnis dieses Bild- 
wertes hat Dr. Kroeber den Hörern in der Landes¬ 
bibliothek einen schönen Beitrag gegeben, der seine be¬ 
sondere Anschaulichkeit durch Neuaufnahmen des Lei¬ 
ters erhielt, wie wir sie in solcher Schönheit noch nicht 
gesehen haben. So stand das Bild des edlen, adligen 
deutschen Menschen vom Georgenchor des Bamberger 
Domes, des Reiters, der ein Held ist, auch wenn er 
fein Schwert führt, vor den Hörern auf als dauernde 
Verpflichtung zur Größe. 
Die deutsche Kunst ist nicht nur schön, sondern sie ist 
tief, unerschöpflich tief, fo sagte der Redner, und er un¬ 
ternahm es bann, von bieser Schönheit unb liefe beut- 
scher Kunst zu sprechen, inbem er ben 'Bamberger Wei¬ 
ter als die Verkörperung eines Ideals herausstellte, das 
zu ben Grünben beutschen Wesens unb beutscher Art zu 
führen vermag Wir wissen nicht, welcher Meister ben 
Weiter geschaffen hat unb wen er barftetlen soll, aber 
diese Fragen sinb nicht enlscheibenb. Man kann auch 
nUtteilungen der 
NSDAP 
JtS-Jtauenfdjaft unb JlS-Jrauenroert 
Es wirb täglich außer Samstags von 9—1 Uhr unb 
8—6 Uhr im Heim ber NS-Frauenschaft (Heinrichstraße 
13) für bas Winterhilfswerk genäht. Alle 
Ortsgruppen werben gebeten, sich recht zahlreich zu be¬ 
ledigen. Die Kreissrauenschaftsleiterin. 
BD1R Fulda-Stadt herhören 
Jeglicher Dienst fällt heute abend aus. Die Arbeits¬ 
gemeinschaften im BDM-Werk finden in der nächsten 
Woche wie bekannt statt. Der Gruppenappell in der 
Gruppe 11 findet heute abend ausnahmsweise statt. 
fragen, warum die vergangenen Jahrhunderte den Rei¬ 
ter kaum gekannt haben. Der Redner hatte dafür nur 
die Erklärung, dah man die Kunst des Südens zu sehr 
vergötterte und entsprechend in seiner Haltung auf ein 
anderes Ideal gerichtet war. Schön war die Gegenüber¬ 
stellung mit dem Weiter aus Venedig, dem Colleoni, der 
einmal als ber „Antipobe" bes Bamberger Reiters be¬ 
zeichnet würbe 
Der Rebner sprach von bem Bamberger Reiter als 
bem Spiegel helbischer Art unb der Sehnsucht des Par- 
zival nach dem Göttlichen, als einem Ausdruck deut¬ 
scher Frömmigkeit. Bamberg könne man als Zielpunkt 
seines Sehens aufsuchen, denn wer sich dort verhafte, 
ber verhafte sich bei ben ewigen beutschen Werten. Wie 
ber Retter auf einem ungleichförmigen Sockel steht, ber 
hier Stein bleibt unb hort zur Pflanze geformt ist, bie 
roieberum im Sltanthusblatt ein lauernbes Gesicht zeigt, 
es barüber auswärts geht zu bem Pferb, weiter zu bem 
Reiter, über bem sich schließlich ein stolzer Balda- 
chin erhebt, so sah ber Redner darin symbolisiert 
die Erhebung vom Stein über die Pflanze zum Tier, 
zum Menschen unb schließlich zum Göttlichen. Er sprach 
von der Gewißheit des Menschen, mit den Kräften der 
Erde unb bes Dämonischen oerhastet zu sein unb seiner 
Fähigkeit aus zu ben Sternen zu blicken. 
Einige Bilber führten in bas kaiserliche Bamberg 
ein, zeigten ben Ausbauwillen nach bem 30jährigen 
Krieg unb ließen bie Musikalität ber Stabt ahnen. Der 
Rebner erinnerte besonbers an bie Musik Johann Se¬ 
bastian Bachs, bie in bieser Stabt wie in keiner an- 
bereu zu Hause sei, unb vertrat mit eblem Eifer die 
These, baß bie Deutschen erst einmal nad> Bamberg 
pilgern sollten, ehe sie Kunstreisen ins Auslanb machten. 
Dr. Kroeber hat ben Bamberger Weiter im Son¬ 
ne n l i d) t photographiert, wie er gen Silben ins Licht 
xeitet, unb biefe Aufnahmen sinb von außerorbentlicher 
Schönheit unb Belebtheit. Interessant zum Beispiel, wie 
belebt auch ber Kops bes Pferdes war. das bei schlechten 
Abbildungen manchem etwas „steif" Vorkommen mag. 
Und bann ging ber Rebner ber Schönheit unb bem 
Sinngehalt bes Retters nach, zu besten eblem Maß auch 
nach bem Anblick wilder Renaissance-Pferde und ihrer 
grimmigen ober sich felbstverherrtichenben Weiter zurück- 
kehren kann als zu einem Kunstwerk von tiefer Sym¬ 
bolik, das bem beutschen Menschen besonbers nahe stehen 
muß. 
Die Hörer dankten dem Redner herzlich. Bibliotheks- 
Inspektor Semper hatte zu Beginn den Redner im 
Namen von Direktor Dr. T h e e l e begrüßt unb gab 
zum Schluß auch bem Dank ber Gäste freundlichen Aus- 
druck. 
W. Dillinger. 
Fulba Preise: 
Aus weiße Wiener: Jos. Rohr, Kohlhaus einen 
Ehrenpreis, zwei erste, zwei zweite und einen dritten 
Preis. Seo A u t h, Johannesberg einen zweiten Preis. 
Joses Göbel einen dritten Preis. 
Aus blaue Wiener: Wilhelm Ziegler zwei 
zweite und einen dritten Preis. Emil Fritz, Fulda 
einen zweiten und einen dritten Preis. Karl Schrei¬ 
ner, Bronnzell einen dritten Preis. Otto From¬ 
mer. Nonnerod einen Ehren» und einen ersten Preis. 
Richard A f t u n g, Eichenzell einen dritten Preis. Her¬ 
mann Gärtner, Lehner; zwei dritte Preise. 
Auf ausgestellt« Pelzsachen erhielten folgende 
Mitglieder der Frauengruppe Fulda Preise: Frau 
Fritz, Fulda einen Ehren- und einen zweiten Preis. 
Frau R öd i g, Fulda einen ersten Preis. Frau B r e h 1, 
Fulda einen ersten unb einen zweiten Preis. Frau 
Händler, Fulda einen zweiten Preis. Frau Schä¬ 
fer, Fulda einen ersten Preis. Frau Erb, Fulda 
einen ersten Preis. 
Die richtige „Bienenweiöe" 
Lin Vortrag in ber Ortofadjgruppe ber Fuldaer Imker 
In ber Monatsoersammlung der Ortsfachgruppe der 
Fuldaer Imker sprach Fräulein D e i n h a r t von „Lohe- 
land" über das Thema „Bienenweide". Die Rednerin 
forderte vor allem die Anpflanzung der Saalroeibe, 
bie sich als nettarfpenbenbe Pflanze im zeitigen Früh- 
fahr burch ben Reichtum an Pollen günstig auf die 
Brutentwicklung unb bamit auf bie Frühtrachi auswirke 
Frl. Deinhart hat burch starke Saalweibenpollentracht 
unb begleichen auffallenbe Erfolge erzielt. Deshalb auch 
immer ber bringenbe Ruf der Imker „Schützt bie Saal- 
roeiben*. Gerade der Wald habe in diesem Jahr zeit¬ 
weise viel Nektar gespendet. Dieser dunkle bis schwarze 
Honig sei sehr aromatisch, weise einen stärkeren Eisen¬ 
gehalt auf und sei befonbers Lungenkranken zu emp¬ 
fehlen. Neu aufzustellenbe Bienenkörbe sollten mög¬ 
lichst nahe an ben Wald tjeranfommen. Al» nächster 
Rebner sprach Herr Bernharb über Gewinnung unb 
Behanblung bes Wachses. Der Dierjahresplan forbere 
größere Wachserzeugung unb bas Sammeln kleinster 
Rückstänbe. Gelegentlich oon Stanbbegehungen fei bei 
Nichtorganisierten Imkern festgestellt worben, daß bas 
Wachs nicht genügenb gesammelt, vielfach sogar durch 
Motten zerstört war, eine Folge mangelnder Aufklä- 
rung und Beratung Der Redner zeigte dann am prak¬ 
tischen Beispiel die richtige Art der Wachsgewinnung 
aus alten Waben unb Wgchsresten. An bie beiben Re¬ 
ferate schloß sich eine rege Aussprache an. 
vorkrag im Raturheilverein 
lieber die Entstehung unb Bekämpfung von Rheu- 
matismus unb Gicht wirb Dr. meb. B. W Müller, 
Naturheilarzt in Sobernheim a. b. Nahe, in einem Vor¬ 
trag des Prießnitzvereins im Ballhaussaal sprechen. 
6ro6fim6gtbimg ber NSSM 
Aufruf -es Kreisleiters 
Am Freitag, dem 9. 12., um 20.15 Uhr findet im 
Stadlsaal eine Großkundgebung der RSDAP statt, die 
unter dem Motto steht: 
„Die alten Kämpfer und die HI" 
Ls ist die erste Großkundgebung der Partei im Win¬ 
terhalbjahr 1938/39. Vielen unserer Volksgenossen sind 
die Versammlungen der Partei längst mehr geworden 
al» eine liebe Gewohnheit. So labe ich zu dieser 
Kundgebung die gesamte Bevölkerung der Stabt Fulda 
ein. Die Politischen Leiter, die SA, die SS, da» RSKK, 
das RSFK, die Walter der DAF und die werkscharen 
nehmen geschlossen an dieser Kundgebung, die ganz im 
Rahmen unserer alten beliebten 6ampfoerfammlungen 
dnrchgeführt wird, teil. 
L» spricht der Reichsredner Pg. Ranbenheimer, 
Berlin. 
Der Kreisleiter. 
WWIilIII!II!!s!ss!!iis!i!isi!II!sssIIIssssIssssss!»IssIs>sIss!ssIsIss!siss!!Is!sss!ssl!!s»!ss!issss»s!IsN»ssss>I!I»»IsI!l 
Vor allem werben wir baoon ausgehen, baß ber Ein¬ 
geboren« erbbedingt anders ist als wir. Es ist daher 
nicht möglich, bie Eingeborenen zu Trägern unb Gestal- 
lern unserer Kultur zu erziehen. Ebensowenig kann 
man bem Farbigen ein tiefes menschliches Verständnis 
für unsere soziale und gesellschaftliche Ordnung bei¬ 
bringen. Seine Gemeinschaftsartung ist eben völlig 
anders, als bie unsere. Aus raffenpolitifchen Gründen 
werden wir selbstverständlich eine biologische Vermi¬ 
schung zwischen Weißen unb Eingeborenen mit allen 
Mitteln unb eine soziale Vermischung weitgehend ver¬ 
hindern. Die Eingeborenen können auch nicht Reichs¬ 
bürger fein. Sie werden aber in ihrem Lebensraum 
eine Füll« von Rechten erhalten, damit sie eine Lebens- 
ordnung entwickeln können, die ihnen gemäß ist. Für 
uns wird der Eingeborene kein Arbeits- 
tier noch etn Ausbeutungsobjekt, son¬ 
dern ein Betreuungsobjekt (ein. Deshalb 
wird auch ber Farbige unter die Obhut ber Deutschen 
Arbeitsfront gestellt. Es wirb ein besonderer Treu¬ 
händer für den farbigen Raum bestellt werden, der da¬ 
für sorgt, daß dem Eingeborenen feine natürlichen 
Rechte bleiben. Unter einer weitfchauenden Plan¬ 
wirtschaft werden die Eingeborenen nicht nur einem 
äußeren, sondern auch einem inneren Aufstieg entgegen 
gehen. 
Arn Schlüsse feines Vortrages wies der Redner dar¬ 
auf hin, daß die Schutzgebiete niemals Sieb, 
lungsräume für die deutsche Bevölkerung werden 
könnten. Deutschland, das selbst Mangel an Arbeits¬ 
kräften habe, könne es sich nicht leisten, Menschen nach 
Uebersee abzugeben. Die Kolonien seien vielmehr in 
erster Linie lebenswichtige Rohstoffquellen. Darüber 
hinaus stellten sie eine hohe Schule der Erziehung nor- 
bisch germanischer Charaktermenschen. Herrentum 
im besten SiHne könne sich in ben Schutzgebieten 
bewähren. Wer in bie Kolonien hinausgehe, der 
müsse draußen bestes Deutschtum vertreten unb als Na¬ 
tionalsozialist denken unb handeln. 
Die klaren, von einem tiefen Ernst unb einer gründ¬ 
lichen Kenntnis der Materie zeigenden Ausführungen 
fanden eine aufmertfame Zuhörerschaft, die am Schlüsse 
ihrem Dank durch lebhaften Beifall Ausdruck gab. 
—nn— 
Ausgleich ausfallender Arbeitszeit zu Weihnachten 
Einzeln« Betriebe werden zwischen Weihnachten 
und Neujahr ganz ober an einzelnen Werktagen schlie¬ 
ßen wollen, um ihren Gefolgschastsmitgliebern anläß- 
llch des Weihnachts- und Neujahrsfestes in erhöhtem 
Maße Gelegenheit zur Erholung unb Ausspannung zu 
bieten. Die baburch auSfallenben Arbeitsstunden können 
nach § 4 bet Arbeitszeitordnung durch Mehrarbeit an 
den übrigen Tagen der gleichen oder der folgenden 
Woche ausgeglichen werden. Dabei darf aber die tägliche 
Gesamtarbeitszeit ausschließlich der Pausen 10 Stunden 
nicht überschreiten. Wenn dieser gesetzlich festgelegte 
Ausgleichszettraum nicht genügen sollte, kann das 
Gewerbeaufsichtsamt auf Antrag genehmigen, daß bie 
zwischen Weihnachten unb Neujahr ganz ober teilweise 
ausfallende werktägliche Arbeitszeit m einem 10 Wochen 
Schenkt zu Weihnachten l268® 
Oberhemden 
und Sporthemden 
von 
Zahner, 
KarlstraBe. 
nicht überschreitenden Zeitraum durch Vor- und Nach¬ 
arbeit oder, wenn sich der Ausgleich in diesen Grenzen 
nicht durchführen läßt, an den Sonntagen ausgeglichen 
wttd. Für Betriebe, die in den Stadtkreisen Fulda, 
Hanau, Marburg und in ben Kreisen Fulda, Hanau, 
Marburg, Gelnhausen, Schlüchtern, Hünfeld, Hersfeld 
und Ziegenhain ansässig sind, ist das Preußische Ge¬ 
werbeaufsichtsamt in Fulda zuständig. 
Wann und wo? 
Mittwoch, den 7. Dezember 
llnionlhealer. Die Fledermaus. 
Europa-Lichtspiele: Ritter ohne Furcht und Tadel. 
Reue» Theater: Sten ta Wafin. 
Frankfurter Dülmen 
Donnerstag, ben 8. Dezember 
Schauspielhaus: Thomas Paine, 
kleine» Haus: Der Mörder. Das Märchen. Die 
tote Tante. 
Schumann-Theater: Bezaubernbe Welt. 
* So wird das Wetter 
Di« Gesamtlage hat noch keine entscheidende Um¬ 
gestaltung erfahren. Noch immer werden durch eine 
lebhafte Westströmung aus den verschiedensten Gebieten 
des Atlantik stammende Luftmassen auf das europäische 
Festland verftachtet, so baß trotz zeitweiliger Auf- 
hettetung eine nachhaltige Wetterbesserung noch nicht 
zu erwarten ist. 
‘ Aussichten für Donnerstag: Bei Luftzufuhr 
aus West häufig aufheiternd, doch auch Neigung zu 
einzelnen Niederschlägen, für die Jahreszeit zu mild. 
5kmveratur und Barometmtlmd in Fulda 
Miigeieil! von Diplomoptiker Sauerborn 
Ba.ome -rNano 
iu* 'Die«, es höbt 
reduzier 
■Ltjermo* 
meterstand 
6. 12 6 Uhr abenbs 
7. 12. 8 Uhr morgens 
7. 12. 12 Uhr mittags 
■ 65,0 <nn 
/65,0 mrr 
765.0 mm 
t 4.0° C 
+ 40 C 
+ 4.0 C 
Höchste Temperatur im Schatten am 6 12 + 6,0 C 
Höchste Temperatur in her Sonne »>«- 6. 12. +10.5 C 
Niedrigste Temperatur e*t 6. 12. 4-3 0 C 
Nteüeri vi. v 6 ,12,-nnrq. Sie 7.12., 8 U. motu. 0,0mm 
«Helot Feuchtigkeit ber Lust am 7.12., 12 Uhr mitt. 78,0%
	        
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