ws fireisblaff
Eine Puppe
seht auf Reifen"!
x Ausgeregt kommt Klein-Erika eines Morgens zur
Mutter gelaufen: „Mutti, ach Mutti — Lenchen ist
jpeg! Wo ist denn bloh mein Lenchen hin?" Trostlos
anb fragend blicken die großen Kinderaugen Mutter an.
Mutter wiegr den Kopf: „Ja weißt Du, ich glaube,
Lenchen ist ein bißchen verreißt. Zur Erholung näm¬
lich, auch Puppen müssen sich mal erholen, gerade so
mie die Menschen. Oder sandest Du nicht, daß Lenchen
furchtbar blaß aussah? Sie hatte doch schon gar keine
r3ten Bäckchen mehr. Und wie ihr die Haare ausgingen!
(Geschenke für den Herrn, die Freude bereiten', sind
StrnßenSomaschen, Glace- u.W löleder-
Handschuhe und Selbstbinder
von
Zahner,
2/41
KarlstraOe.
Sie muh überhaupt krank gewesen sein, denn die Arme
und Beine baumelten doch ganz kratftlos, nicht wahr?"
Dos kleine Mädchen sieht sehr unglücklich aus. „Ich
will lieber ein krankes Lenchen als gar keins", sagte es
leise. Aber da ist nun nicht viel zu machen — dis
Puppe ist fort. Klein-Erika denkt immerfort an Len-
chen. Da steht nun der hübsche Puppenwagen, und kein
Lenchen fitzt darin. In dem Schränkchen hängen alle
die niedlichen Kleidchen, die man Lenchen anziehen
könnte — alles ist aus! Und Klein-Erika sucht voller
Trauer wenigstens den alten Teddybär hervor, der noch
ous ihren ersten Lebensjahren vorhanden ist und fetzt
ihn in den Puppenwagen und fährt ihn ein bißchen in
der Wohnung spazieren. Aber was ist schon ein Teddy
für ein großes Mädchen??
Vielleicht ist es ganz gut, daß Klein-Erika nicht weiß,
wie es in dieser Zeit ihrem Lenchen ergeht, sonst würde
ihr vor Leid das Herz brechen. Die Puppe Lenchen ist
nämlich in der Puppenklinik und macht gerade eine hef¬
tige Operation durch. Arme und Beine liegen zunächst
einmal lose aus dem Operationstisch herum und werden
nun mit neuen Gummischnüren befestigt. Dann reißt
jemand Lenchen die Perrücke herunter, die ja wirklich
nicht mehr schön war und setzt ihr dafür eine wunder-
Ausrüstungen
Hl "Solidschuhe
Schuh- und Sporthaus
12707
Kind
volle neue auf, mit langem blonden Haar zum Zöpfe¬
flechten. Und endlich holt man einen großen Schmink-
kasten und Lenchen bekommt wieder rosige Bäckchen und
frische rote Lippen.
Es ist ein kleiner Puppenpatient, der hier in der
Puppenklinik wieder heil und gesund gemacht wird. Und
während die Puppe Lenchen alle diese Heilkuren durch¬
macht, läßt die kleine PuppenmuUer den Kopf hängen
und trauert ihrem Lenchen nach. Und eines Tages setzt
sie sich hin und schreibt mit ungelenker Kinderschrist
einen Bries an den Weihnachtsmann. „Lieber guter
Weihnachtsmann!", steht darin, „ich will auch immer
ganz folgsam sein."
Mutter hat versprochen, den Brief persönlich beim
Weihnachtsmann abzugeben. Und ich bin überzeugt, daß
er sich erweichen läßt. Ganz sicher wird die Puppe
Lenchen zu Weihnachten in einem neuen Kleidchen und
höchst fidel unter dem Tannenbaum sitzen ... S.
Fuldaer Zeitung 3tr. 282
Donnerstag, bett 8. Dezember 1938
Kurzschrift Reichskiftungsfchretben in Ful-a
Fuldas beste Kurzschriftler
Auch in diesem Jahre
hatten sich zum Reichs¬
leistungsschreiben in
Kurzschrift wieder eine
stattliche Zahl Steno¬
grafen eingefunden.
Rund 150 Teilnehmer
hatten den Mut, ihre
Leistung zu beweisen.
Es dürften die besten
Stenografen Fuldas ge¬
wesen sein, wenigstens
in den höheren Abtei¬
lungen, die den Sonn¬
tag vormittag dafür
opferten, um zu bewei¬
sen, daß sie die Kurz¬
schrift nicht nur als
Handwerkszeug in
ihrem Beruf betrach¬
ten, sondern sie als
eine Kunst lieben und
ihretwegen auch einmal
W
ein Opfer bringen.
Idealismus gehört nun
Lieber iso Silben!
Aufn.: Haeberle.
einmal schon dazu,
mehr zu leisten, als
3m Vordergrund die Siegerin der Gruppe, Irl. Schönherr, Fulda
was man täglich
braucht. Interessant ist die Feststellung, daß in den
höheren Abteilungen größtenteils sehr gute oder wenig¬
stens gute Arbeiten abgegeben wurden. Der größte
Prozentsatz dieser Leistungsschreiber gehört der Kurz-
FrauWeißerziihlt'sder
ganzen Nachbarschaft..
wie einfach jetzt das Säubern
der fettigen und schmierigen Ar¬
beitsjacken, Hosen und Schürzen
ist. Ob Schlaffer-, Schmied-,
Monteur- oder andere Werk¬
stattkleidung - in heißer iMi =
Lösung einweichen und mit <Mi
nachkochen, so sagt sie. Und wer es erprobt, bestätigt,
daß es nicht nur eine einsache, sondern vor allem auch billige
Methode ist, die jede richtige Handwerkerfrau kennen sollte!
Fulda: 140 Silben: Friedrich, Henni, Rhodius & Co.
Die Leitung des Leistungsschreibens lag in den Hän-
den des Kurzschriftlehrers am Berufserziehungswerk
der DAF., Willy Mül ler, der auch der Leiter der
Kurzschriftvereinigung der DAF. ist. Sie arbeitet jeden
Freitag von 20.30—22 Uhr in den Unterrichtsräumen
des BEW. der DAF., Sturmiusstraße 2 in mehreren
Abteilungen, der Schreibfchnelligkeit der Teilnehmer ent-
sprechend. Durch bewährte, schon lange Zeit für die
Kurzschrift tätige Mitarbeiter werden hier Ansagen von
80 Silben aufwärts bis über 200 ©Üben gegeben. Je«
dem Kurzschriftler, der ernsthaft danach strebt, einmal
Leistungen über dem Durchschnitt zu vollbringen, steht
es frei, diese Uebungsabende zu besuchen. Im Kreise
gleichgesinnter Kameraden und Kameradinnen kann er
hier sich in seinem Berufe ertüchtigen, um auf seinem
Posten das Beste zu leisten für Volk und Vaterland.
382 Reinanfchlave in -er Minute
schriftvereinigung der DAF an, die in ihren
wöchentlichen Uebungsabenben die Leistung ihrer Mit¬
glieder zu vervollkommnen sucht. Der Erfolg hat ge¬
zeigt, daß dort ganze Arbeit geleistet wird. Größten¬
teils sind die Leistungen der Teilnehmer gegenüber dem
letzten Leistungsschreiben gestiegen, teilweise sogar ganz
beträchtlich.
Nachstehend geben wir die besten Leistungen der ein¬
zelnen Abteilungen, die mit sehr gut bewertet werden
konnten an: 220 Silben: Schönherr, Elisabeth,
Arbeitsamt Fulda; 200 Silben: Twardawa, Käthe,
Textilwerk Fulda; 180 Silben: Bohl, Grete, Dal.
Mehler A.-G.; Eckhardt, Wilhelmine, Cmaillirwerk
A.-G.; Fischer, Hilde, Bal. Mehler A.-G.; Kre-
m e r, Josefa, Dresdner Bank; Schubert, Alonsia,
Stöbt. Sparkasse; liebe lack er, Paula, Textilwerk
(Eine Rhönerin erzielte dieses ausgezeichnete (Ergebnis
In Bayreuth wurde in Anwesenheit des Gauleiters
der Bayrischen Ostmark und Reichswalters des NS.«
Lehrerbundes, Wächtler, die Deutsche Meisterschaft auf
der Schreibmaschine ausgetragen. Es nahmen 186 der
besten deutschen Maschineschreiber und Maschineschrei¬
berinnen teil, darunter ein blinder Maschineschreiber,
der ausgezeichnete Leistungen vollbrachte. Außer den
deutschen Maschineschreibern beteiligten sich auch zwei
ausgezeichnete Maschineschreiberinnen aus Dänemark.
87 Teilnehmer errangen die Meisterwürde. Die Frank¬
furter Höchstleistung wurde von Frau Re sei Mül-
ler«Bleuel, Fsm.-Schwanheim, erzielt mit 382
Reinanschlägen in der Minute und der Not« „Sehr
gut". Frau Müller-Bleuel ist gebürtig aus Mittel¬
berg bei Poppenhausen und erhielt ihre Ausbildung
in Fulda in der Privathandelsschule Aug. Schlitzer.
M Weihnachten
Fernsprecher 2011
Kleinverkauf: Marttftr. 32 (Buttermarkt)
Rheinwein
Moselwein
Frankenwein
(Bocksbeutel)
Rotwein
Süßwein
Sekt
Weinbranö
Arr«
Rum
Likör
Apfelsaft
Traubensaft
M Weihnachten
Joseph Schmitt
Ful-a
Weingroßhandlung
Die bekannte oute Bezugsauelle
Stadtgefchehen
Verbesserung der Straßenbeleuchtung
An verschiedenen Stellen unserer Stadt werden zur
Zeit die alten Gasbeleuchtungseinrichtungen durch ver¬
besserte Konstruktionen ausgewechselt. So wurde ge¬
stern an der Ecke Petersbergerstraße—Heinrichstrahe
eine neue Gaslaterne aufgestellt. Zwei weitere sollen
noch in dem oberen Teil der Petersbergerstraße ange¬
bracht werden. In den nächsten Wochen werden noch
- kurz belichtet
beladenem Rollfuhrwerk, das nach dem Buttermarkt
abbiegen wollte, stürzte plötzlich eine Anzahl Stiften her¬
unter. Dabei wurde eine hiesige Einwohnerin von ei¬
ner herabsollenden schweren Kiste getroffen und zu Bo¬
den geworfen. Die Frau, die anscheinend innere Ver¬
letzungen erlitt, mußte ins Krankenhaus eingeliefert
werden.
J eftgenommen
Paul von der Brake
Elektro- und Radio-Geschäft
SIEMENS g
HAUSGERÄTE °
Erhältlich bei:
An die BetriebsMm in Fulda!
Morgen, Freitag abend, führt die Hitler-Jugend ihre
„Versammlung der Jugend"
im Stadtsaal zu Fulda durch, aus der einer der ältesten
Stoßtruppredner der Reichspropagandaleitung, Pg.
Raubenheimer, spricht. An dieser Großkund¬
gebung soll, soweit nur irgend möglich, jeder Junge und
jedes Mädel aus den Betrieben Fuldas teilnehmen.
Ich bitte daher die Betriebssichrer, ihren Jugend¬
lichen so frei zu geben, daß sie möglichst restlos gegen
19.45 Uhr zum Antreten zur Stelle sein können.
Der Kreisleiter.
an einigen anderen Punkten der Stadt die alten Gas-
lampen durch modernere ersetzt werden. Die Maßnahme
der Stadtwerke hat sich als notwendig erwiesen, da die
bisherige Beleuchtung angesichts des stark gestiegenen
Verkehrs vielfach nicht mehr genügt.
Bei der Arbeit verunglückt
Ein in einem hiesigen Betrieb beschäftigter junger
Arbeiter aus einem Nachbardorfe geriet mit der Hand
in eine Maschine und verletzte sich dabei so schwer, daß
er ins Kankenhaus gebracht werden mußte.
Ein eigenartiger Unfall
ereignete sich gestern mittag gegen 11.30 Uhr am Peters,
tor vor dem Haufe Nr. 7. Von einem mit Stückgut
wurde gestern hier ein Wjähriger Mann, der aus dem
Arbeitshaus in Breitenau entwichen war. Er steht im
Verdacht, in Niedermöllrich einen Einbruch verübt zu
hoben. Der Festgenommene wurde in das Amtsgerichts-
gerichtsgesiingnis eingeliefert.
Lifenbahn-fifeintierzuchf-verein „Jlügelrab" Fulda
Bei der 6. Landesfachgruppenschau des Gau Kur¬
hessen in Kassel, erhielten folgende Züchter des Vereins
Preise: Auf Wiener weiß: Aug. Herbert einen
1. Preis, H. Goldbach einen 1. Preis, W. Maier einen 1.
Preis, Leo Mehler zwei 2. Preise, A. Haiser einen 2.
Preis, K. Schneider einen 2. Preis, H. Oswald einen
2. Preis. Auf Widder erhielt der Züchter Lindner
einen ersten Preis.
Ein festliches Ereignis
Das NS Reichs Symphonie Orchester spielte in Ful-a
Der große Stadtsaal war ausverkauft. Schon die¬
ser Umstand schuf zu einem Teil jene erwartungsvolle
Stimmung, die außergewöhnlichen künstlerischen Ereig¬
nissen vorauszugehen pflegt Noch mehr aber wurde
man in jene Stimmung hineingezogen beim Anblick des
stattlichen Orchesters: 16 erste Violinen, 8 Bratschen
ufw. Dazu noch die zwar ungewohnte, aber geschmack¬
volle Kleidung der Musiker und das volle Stimm-Getön
dieses mächtigen Klangapparates. Endlich hatten auch
die letzten Besucher ihren Platz eingenommen. Der Diri¬
gent des Abends, zugleich der erste Dirigent des Or¬
chesters selbst, erschien: Generalmusikdirektor Franz
Adam, vom Publikum herzlich begrüßt. Und bann
begann das Konzert, in seiner Art zweifellos das schönste
und prächtigste unseres Fuldaer Konzertwinters
Schon die ersten Takte der das Programm eröff¬
nenden „Oberon-Ouvertüre,, von Carl Ma¬
ria von Weber ließen die Qualität des Spitzen-
orchesters erkennen. „Hüons Horn" erklang in wunder¬
voller Weichheit und zauberhaft war das Piano der ge¬
dämpften Geigen sowie das Elsen-Hufchen der Flöten
und Klarinetten. Eine wahrhafte Traumstimmung bis
zum (Eintritt des Fortisstmo-Schlags des ganzen Or¬
chesters der dem feurigen Allegro-Teil verausgeht. Was
die Darstellung dieses Hauptteils angeht (die Oberon-
Ouvertüre ist Webers schwungvollstes Werk dieser Art),
so [ei hier nur gesagt, daß sie schlechthin vollkommen war:
vollkommen in der Präzision des Zusammenspiels, in
der Durchsichligkeit des musikalischen Geschehens, in
Dynamik. Phrasierung und formaler Interpretation.
Man wird bie*e Ouvertüre Webers auch anderswo nur
feiten in so verfeinerter und doch einheitlichen und mit¬
reißenden Art zu hören bekommen. Der Eindruck war
denn auch überaus stark, und brausender Beifall dankte
dem Orchester und seinem Führer, dessen ganz besonde¬
res Verdienst zweifellos die so fein abgeschliffene Ein¬
studierung der Ouvertüre ist und der das Werk wie
die noch folgenden in überlegener, genialer Weise diri¬
gierte.
Dann hörte man zwei Stücke aus der „Böcklin-
Suite" von Max Reger, op. 128: „Im Spiel der
Wellen" und „Die Toteninsel", Tondichtungen nach be¬
rühmten Bildern des Malers Arnold Böcklin in einem
wohl von Frankreich her beeinflußten und doch ganz
eigenen impressionistischen Orchesterstil. Sie zeugen von
einem kaum glaubhaften Klang-Farbensinn des großen
deutschen Komponisten, dem man zu Lebzeiten vorgewor¬
fen hat, er könne nicht für das Orchester schreiben! Die
Aufführung der Stücke erfüllte auch die Differenziert¬
heit dieser Partitur bis ins letzte, so daß wohl auch für
den Hörer, der noch nicht viel Orchestermusik solcher
oder ähnlicher Art gehört hat, ein voller Eindruck ent¬
stand. Dem Reichs-Symphonie-Orchester und seinem
Dirigenten gebührt besonderer Dank dafür, daß sie sich
immer wieder für die Kunst Max Regers einsetzen. Wir
freuen uns noch mehr davon zu Horen beim nächsten
Konzert, wie wir hoffen bereits im nächsten Jahr. Und
dann wenn möglich ein ganzes, in sich geschloffenes
Werk.
Der erste Teil der Vortragsfolge wurde beendet durch
ein „Festliches Vorspiel" von Franz Adam.
In der Art einer groß angelegten Passacaglia ertönt zu¬
erst, von den Instrumenten unisono vorgetragen, ein
ausgedehntes, sehr gesangliches Thema, das im Ver¬
lauf des Stückes zu festlichster Steigerung gebracht
wird. Diese Steigerung vollzieht sich in drei größeren
Formabschnitten, die nach der Intention des Kompo¬
nisten die Ueberschriften „Glaube", „Revolution"
(Trommelwirbel) und „Sieg" tragen könnten. lieber-
wältigend die Klangfülle des Schlusses, der auch die
Orgel (von Domorganist Fritz Krieger gespielt) und
einige zusätzliche Trompeten und Posaunen in den Kreis
der Instrumente einbezieht. Kaum endenwollender Bei¬
fall war der Dank für die glänzende Aufführung des
in feiner polyphonen Gestaltung interessanten und wir¬
kungsvollen Stückes.
Und dann die Wiedergabe des Hauptwerkes des
Abends: Anton Bruckners 4* Sinfonie. Sie
wurde in der Utfaffuttg dargeboten, was schon im
Hinblick auf die volle Wirkung des letzten Satzes, der
in der früher benutzten späteren Fassung leider stark
gekürzt ist, sehr zu begrüßen war. Unmöglich, hier auf
alle Einzelheiten der in jeder Hinsicht ganz vorzüglichen
Aufführung einzugehen. Wundervoll im ersten Satz
der Klang der Blechbläser beim Choral der Durch¬
führung, von höchstem Wohllaut das beseelt« Spiel
der Streicher am Ende des gleichen Teils, und herrlich
die echt symphonische Anbahnung des Schlusses. Ueber-
zeugend im zweiten Satz besonders die Dekla¬
mation des ersten Themas durch bie Celli sowie der
wunderschönen, weit ausgesponnenen Bratschenmelodie.
Bezaubernd reine Holzbläser-Klänge. Und tiefst« Ein-
drück« vermittelnd die Stelle der Verklärung gegen
Schluß des Satzes und sein Ausklang mit den Quart-
schlügen der Pauke und den zarten Triller der Brat¬
schen. Im Scherzo entzückte wiederum besonders
der Zusammenklang der Blechbläser (das Jagdthema
kam unübertrefflich zur Geltung) und hinreißend die
symphonische Gestaltung deS Final« in der Macht
seines Unisono-ThemaS, in der Wucht seiner chroma¬
tischen Gänge und seinen großen Steigerungen. Don
größter Klarheit das auch in seinen Nebenstimmen
erleuchtet« Gesangsthema. Wundervoll auch hier di«
Zusammenfassung des Ganzen am Schluß. Di« Bruckner-
Interpretation Franz Adams trägt dabei durchaus
persönliche Züge, indem sie einen gleichsam impro-
visierenden Charakter hat. Sie wird damit (bei nicht
immer ganz strikter Beachtung der originalen Dor-
tragsbezeichnungen) zweifellos einer Komponente deS
Brucknerschen Schaffens in besonderer Weif« gerecht.
Das Publikum folgte auch der Sinfonie (ihre
Spieldauer überschreitet eine voll« Stunde) mit gespann¬
tester Aufmerksamkeit und spendete Franz Adam und
seiner Musikerschar, di« sich mit ihrem tüchtigen, immer
wieder die anderen mitreißenden Konzertmeister an der
Spitze mit voller Hingabe, insbesondere auch für die
Bruckner-Sinfonie «insetzte, langanhaltenden, begeister-
ten Beifall. Auch hier sei den Ausführenden noch einmal
herzlichst gedankt, desgleichen aber auch der NS-Gemein«
schäft „Kraft durch Freude", die uns dieses außer-
ordentlich schöne und erhebende Konzert bescherte. Der
gut« Besuch desselben und di« Begeisterung, die es
auslöste, werden, rote wir hoffen, dazu ermutigen, fort-
zufahren in der Darbietung ernster und hochwertiger
Konzert«. Gewiß wird dieser Abend mit dem „Orchester
des Führers" in dankbarster Erinnemng aller der«
bleiben, die ihm beizuwohnen daS Glück hatten.
Hilmar HSckner,
Flllda, Am Schweinemarkt 4. Fernruf 3440
12730
Geschäftshaus
in der Kartstraße, seitheriges
Möbelgeschäft
ab 1. Januar 1939
xu »er
leien
Anfragen unter Nr. 12749 an die
ix?« Geschäftsstelle dieser Zeitung.
Das Zwangsvergleichsverfahren für den Bauern
ftarl Hiebler in Benenberg ist nach Bestätigung des
Vergleichsvorfchlages vom 20. Juli 1938 am 30. No¬
vember 1938 aufgehoben worben. — Lw. E. 140. —
Fulba, ben 6. Dezember 1938.
12719
Das Entfchulbungsaml beim Amtsgericht.