Full text: Fuldaer Zeitung (1938)

Amtliches krelsbiaN 
Auldaer Zeitung Nr. 289 
gteifog, den 16. Dezember 
JL 
Juda ohne Mas 
10- 
bis zum Tale 
aufnimmt, die 
klingt mir das 
Kindormünder 
Reichsautobahnen mit je einem Arbeiter dieser Bau¬ 
leitungen vor. Dann kam die Freude zu ihrem Recht. 
Regierung. Die Umbildung soll in erster Linie Lord- 
kanzler Lord Maugham, Derleidigungsminister Sir Thi 
mas Jnskip und Landwirtschaftsminister Morrison be¬ 
treffen. 
In einem zweiten Prozeß wurden sechs Arbeiter der 
Traktorenfabrik Oktjabr wegen angeblicher Unterschla¬ 
gung von Ersatzteilen ebenfalls zum Tode verurteilt. 
Diese Ersatzteil« sollen an Einzelbauern weiter verkauft 
worden fein. 
britsleistung jetzt mehr Recht al« irgendjemand anderes 
habt. Euch heute zwei Stunden richtig zu freuen." 
Minutenlanger tosender Beifall dankt« dem Führer, 
und begeistert stimmten di« Teilnehmer in das Siegheil- 
Rufen auf den Führer und die Lieder der Nation ein. 
Damit war der erste Teil der Festfolge abgeschlossen. 
In der Pause stellte Generalinspektor Dr. Todt dem 
Führer die Betriebsführer der Obersten Bauleitung der 
Dr. Goebbels wies in diesem Zusammenhang auf die 
Tatsache hm, daß jeder fleißige deutsche Arbeiter nach 
der Schaffung des Volkswagens das beglückende Be¬ 
wußtsein werde haben dürfen, die Straßen, die von ihm 
».Wenn wir auf so gewaltige innenpolitische Werke in 
einem Jahr der größten außenpolitischen Erfolge zurück¬ 
blicken können", rief Dr. Goebbels unter stürmischen Bei¬ 
fallskundgebungen aus, „dann können wir sagen: Es ist 
ein gesegnetes Jahr des Nationalsozialismus gewesen!" 
Ich muß gestehen, daß ich wenig Mut hatte, die Fahrt 
auf tschecho-flowakisches Staatsgebiet, das alle guten 
Straßen nach der Karpato-Ukraine verloren hat, fortzu- 
DNB Berlin, 15. 12. Die 3000 Autobahner, die als 
Gäste des Führers in der Reichshauptstadt wellen, trafen 
sich am Donnerstag mittag zu einem gemeinsamen M i t- 
t a g e s s e n in der Dcutschlandhalle. 
Gegen 14.30 Uhr traf Reichsminister Dr. Goebbels 
ein und nahm wie im Vorjahre, als die Fertigstellung 
des 2000. Kilometers festlich begangen wurde, zur grö߬ 
ten Freude der Autobahner wieder das Wort, um die 
3000 Kameraden als Gauleiter von Berlin zu begrüßen. 
Dr. Goebbels führte den Autobahnarbeitern den un¬ 
geheueren Wandel vor Augen, der sich feit der Macht- 
Übernahme durch den Führer auf allen Gebieten des 
chorst-Wessel-Lied nach und fröhliche 
schmettern Lieder der HI. 
wenn man nur das im Interesse der Gesamtheit aufge¬ 
stellte Ziel erreicht. 
Im übrigen aber habe die heute kaum mehr vorstell¬ 
bare Not von damals nur deshalb gebannt werden kön¬ 
nen, weil Staatsführung und Dolksgefolgschaft mit vol¬ 
lem gegenseitigem Verständnis Hand in Hand arbeiteten. 
-Eine Führung ohne Volk", so betonte Dr. Goebbels 
unter erneuten Beifallskundgebungen, „ist ebensowenig 
wert wie ein Volk ohne Führung. Darum sollen sich 
aber auch diese beiden Faktoren gemeinsam an dem ge- 
meinsamen Werk erfreuen. Deshalb, meine Autobahn¬ 
arbeiter, sind auch Sie nun vom Führer nach Berlin 
eingeladen worden." 
Dr. Goebbels sprach dann von den ungeheueren 
Schwierigkeiten, die sich namentlich aus der Durchfüh¬ 
rung des gigantischen Werkes der Westbefestigungen der 
Verwirklichung des diesjährigen Bauprogramms der 
Reichsautobahnen entgegenstellte. „Wenn es trotzdem 
gelungen ist, den 3000. Kilometer Reichsautobahnen pro¬ 
grammgemäß dem Verkehr zu übergeben", stellte Dr. 
Goebbels unter stürmischer Zustimmung fest, „ist das der 
Umsicht unserer Ingenieure und dem Fleiß unserer deut¬ 
schen Arbeiter zu verdanken." 
Tod« Verurteilten handelt «8 sich um Jungkommunisten, 
die das erste Jahr auf verantwortlichem Posten tätig 
waren. 
EP. Bukarest. Mit der Unterschrift des Königs 
Earol, des Ministerpräsidenten Patriarch Miron Chri- 
ftea, des Justizministers Jamandi und des Innenmini¬ 
sters Calinescu ist am Donnerstag in den späten Abend¬ 
stunden eine Gesetzesverordnung über die Gründung 
einer rumänischen Einheitspartei erlassen worden, die 
den Namen „Front der nationalen Wiedergeburt" tra¬ 
gen soll. 
Die Verordnung bestimmt, daß im rumänischen 
Staat nur diese Front der nationalen Wiedergeburt als 
einzige politische Organisation bestehen darf. Zweck die¬ 
ser nationalen Einheitsfront soll die Mobilisierung des 
nationalen Gewissens zu einer solidarischen und ein- 
heitlichen Aktion für die Verteidigung und Entwicklung 
des Landes und für die Konsolidierung des Staates 
fein. Die Bewilligung der Tätigkeit einer neuen Par¬ 
tei, also auch der Einheitsfront, wird vom Justizmini¬ 
ster erteilt, wenn eine derartige Eingabe mit 25 Unter- 
schriften, darunter mindestens 20 Unterschriften von am* 
tierenben oder ehemaligen Ministern oder Staatssekre¬ 
tären, vorgelegt wird. Die königlichen Räte sind von 
amtswegen Mitglieder dieser neuen Organisation. 
• kZ cxx-r -----’ OCLUIIKL 
Varietä-Buhnen boten ein buntes und abwechslungsrei¬ 
ches Programm, in dem hohe artistische Leistungen, Mu- 
I'k, Tanz und Humor so vielseitig geboten waren, daß 
fte Jebem etwas brachten. Den AbWuß bildete ein 
Gastspiel Erich Carows, der sich in der tragischen Gro¬ 
teske „Familienidyll" als ein echter deutscher Volksdar- 
fteller erwies. 
Im übrigen kann jeder rumänische Staatsbürger, 
der das 21. Lebensjahr vollendet hat, mit Ausnahme 
der aktiven Militärpersonen und der Richter, um die 
Aufnahme in die Einheitsfront ersuchen. Die Front 
der nationalen Wiedergeburt ist allein dazu berechtigt. 
Kandidaten für die Parlaments- und Gemeindewahlen 
sowie für die Wahlen zu den Berufsoerbänden aufzu¬ 
stellen. Jede andere politische Betätigung außerhalb 
des Rahmens der neuen Einheitsfront wird als Ge¬ 
he i mb ü n'd e l e i betrachtet. Die Beteiligung an fol- 
chen Bewegungen soll mit dem Verlust der bürgerlichen 
Rechte auf die Dauer von zwei bis fünf Jahren be¬ 
straft werden. 
_ Di« in der Verordnung vorgefchriebene Eingabe mit 
25 Unterschriften wurde bereits am Donnerstagabend 
betn Justizminister vorgelegt, ber bie Bewilligung zur 
Aufnahme ber Tätigkeit ber Front ber nationalen Wie- 
bergeburt sofort erteilte. Die Eingabe würbe allen ehe¬ 
maligen Ministern zur Unterschrift vorgelegt. Folgenbe 
frühere Minister hoben ihre Unterschrift verweigert: 
Maniu (früher Nationalzaranist), Modgearu, Micescu 
(früher nationalchristlich), Georg Bratianu und Dinu 
Bratianu (früher liberal). 
looooo litauische Stimmen weniger 
Dagegen gewannen di« Memeldeutschen 235 000 Stimmen 
DNB Memel. Di« Wahlkrtiskommissio« gibt nun¬ 
mehr bas vorläufige amtliche Ergebnis btt Memelländi- 
schen Lanbtagswahl bekannt. Es bringt gegenüber ber 
bereits übermittelten Gesamtziihlung nur unwesentliche 
Aenberungen. Insgesamt würben 2 093 466 gültige 
Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf biememel- 
deutsche Liste 1826 981 Stimmen (87,3 o. $>.), bie 
litauischen Listen erhielten ingsefamt 266 485 Stimmen 
(12,7 v. H.). 
Bei ber vorigen Landtagswahl im Jahre 1935 
wurde» 1962 061 gültige Stimmen abgegeben. Davon 
entfielen auf die damalige memeldeutsche Einheitsliste 
1592 604, auf die litauischen Listen 369 457 Stimmen. 
Di« Litauer haben also über 100 000 Stimmen ver¬ 
loren, während die rnerneldeutsche Liste einen Zuwachs 
von rund 235 000 Stimmen erzielen konnte. 
Reue Umbildung -es englischen Kabinetts? 
EP London. Dem liberalen „Star" zufolge be¬ 
absichtigt Ministerpräsident Chamberlain für den An¬ 
fang des nächsten Jahres eine neue Umbildung seiner 
Die Kinder fingen mir ihre alten Heimatlieder vor. Welch 
seltsamer heimeliger Tonfall, welch seltsam« Sprache. 
Ich rätsele vergeblich daran herum. Da gibt mir der 
Lehrer Aufklärung. Als nämlich bie Ahnen dieser 
Münnichswieser Kinder in das Hochtal kamen, in dem 
sie noch heute wohnen, sprachen sie mittelhochdeutsch, das 
das Deutsch, in dem Walter von der Vogelweide und 
die Minnesänger dichteten. Dieses Deutsch ist nun den 
Ururenkeln, die zum Teil bie Lautverschiebungen nicht 
mitgemacht haben, heute noch geläufig, unb so fingen 
diese Kinder ihre uralten Lieder in einer Sprache, bie 
bei uns nur noch bie Germanisten kennen und im Ion 
iener ebenso alten Weisen, wie fle bei uns die Jugend- 
beroegung erst wieder entdeckt hat. Ein wundersamer 
Bogen spannt sich über die Jahrhunderte hinweg in die¬ 
ses Tal. Aber zum unendlich Alten gesellt sich mit der- 
selben Selbstverständlichkeit das lebendige Neue. Ms 
ich Abschied nehme von Münnichswies, 
Allgemeines Varleienverbot in Rnmünien 
Es wir- eine «Front -er nationalen Wie-ergeburt" verordnet 
1938 ein gesegnetes Fahr 
Dr. Goebbels sprach vor 3000 Autobahn-Arbeitern in -er Deutschlan-halle 
deutschen Volkslebens vollzogen hat und der nur hadurch 
möglich war, daß an dem durch unb burch kranken 
Dolksorganismus eine grundlegende Reform vollzogen 
wurde. Es fei bas burch eine Unsumme hervorragenber 
Leistungen und Taten geschehen, und eine dieser gran¬ 
diosen Leistungen sei der Bau ber Reichsautobahnen. 
Auch hierbei habe es anfänglich an Zweiflern und Nörg¬ 
lern, an Besserwissern unb Kritikastern nicht gefehlt. Der 
Führer aber habe auf sie nicht gehört. Er habe, um die 
Not zu wenden, auch dieses so schwere Problem der Ar¬ 
beitsbeschaffung mit Mut und Tatkraft angepackt, unb 
gmar ohne viel nach ben Methoben zu fragen. Stürmt* „,c O11U uie 
scher Beifall war bas Echo auf bie Feststellung des Mini- .gebaut worben sind, auch selbst benutzen zu können 
fters, bah diese Methoden auch gänzlich gleichgültig sind, „W— ——1 -------- - - 
17 liyuiKivrte Volkskommissare 
in einem Fahr 
DNB Riga. Wie über eine zuverläs" -e Quelle aus 
TOosfau 0 er lautet, sollen in letzter Zeit drei weitere 
Volkskommissare ber Sowjetunion abgesetzt und verhaf- 
tet worden fein, unb zwar der Volkskommissar für Ge¬ 
sundheitswesen, Boldyrew, ber Volkskommissar für Bin- 
nenhanbel, Smirnow, unb ber Volkskommissar für Post- 
unb Telegraphenwesen, Berman. Der Volkskommissar 
Berman hatte früher hohe Funktionen in ber GPU 
inne; er war schon unter Jagoda Chef der Verwaltung 
der Zwangsarbeitslager unb GPU-Gefängnisie gewesen 
unb bekleidete später unter Jeschow den Posten eines 
stellvertretenden Kommissars für innere Angele"mhei- 
ten. Als Volkskommissar war Berman nur wen über 
ein Jahr tätig, nachdem drei seiner unmittelbaren Vor¬ 
gänger (Rykow, Jagoda unb Chalepski) beseitigt wor- 
ben waren. Mit der Verhaftung Boldyrews, Smir¬ 
nows unb Sermons (für die bis jetzt offiziell noch keine 
Nachfolger ernannt find) erhöht sich die Zahl der allein 
im Laufe dieses Jahres „liquidierten" Volkskommissare 
der Sowjetunion auf 17 von insgesamt 27. 
25 Millionen-Dollar-Kre-it für China 
EP Washington. Amtlich wird bestätigt, daß die 
amerikanische Regierung China einen Kredit von 25 
Millionen Dollar gewährt hat. Di« Anleihegewährung 
erfolgt durch die Federal Export- unb Import-Lank, 
bte dazu ausdrücklich ermächtigt worden ist. Der Kre- 
dlt ist für den Ankauf von landwirtschaftlichen Maschi¬ 
nen, Kraftwagen — insbesondere Lieferwagen —, ©en- 
jm und amerikanische Fertigwaren bestimmt. Di« An¬ 
leihe, für die die chinesische Staatsbank die Garantie 
übernommen hat, ist in fünf Jahren zurückzahlbar. 
Leichtsinn am Steuer foröert drei To-esopfvr 
. DNB Torgau. Gestern nachmittag ereignete sich in 
der Nahe von Züllsdorf ein schweres Kraftwagenunglück, 
dem drei Menschen zum Opfer fielen. Ein Leipziger 
Personenkraftwagen, der von einer Frau gesteuert wurde 
ftihr mit voller Wucht gegen einen Baum, wobei bie 
Fahrerin, deren Kind und eine Begleiterin aus der 
Stelle getötet wurden. Das Unglück ist darauf zurück- 
Wführen, daß die Fahrerin ihrem Kind während der 
Fahrt etwas zu essen gab, wobei sie bie Gewalt über 
das Steuer verlor. 
Dem Turztal abwärts folge ich bann 
ber Waag, wo mich die große Oststraße 
von Sillein heraufführt. In Rosenberg, wo der große, 
jüngst verstorbene Slowakenführer Pater Hlinka begra¬ 
be» li«gt, nehme ich hastig das Mittagsmahl. Es ist 
schlecht reifen in diesen Gegenden zu dieser Jahreszeit. 
Di« Tage sind kurz, selbst wenn es einmal nicht von 
ber Früh bis in den Abend regnet und nebelt. Man 
muß haushalten mit den wenigen Stunden Tageslicht, 
die es jetzt gibt, denn das Fahren bei Nacht mag im 
Reiche nichts Besonderes fein, hier aber, wo kein Bau- 
^rhaus mchm in zweiter Lesung 
einstimmig die Expoitgesetzvorlage an. Dabei erfiätk 
England mit niemand einen 
Handelskrieg wünsche. 
schätz, wie sich IV* Stunden später Herausstellen soll. 
Auch Presow gehörte einst zu ben schönen Städten 
ber deutschen Zips. Auf dem Markte steht eine Herr- 
l'che gotische Kirche. Aber längst rft es in der siowa- 
kische» Flut ertrunken. Zudem ist es, 35 Kilometer 
nördlich von dem an Ungarn gefallenen Kaschau von 
Flüchtlingen überschwemmt. Hatte es bislang 22 000 
Einwohner, so beherbergt es heute 60 000. Kein Wun- 
ber, daß man mir in den einigen beiden Hotels mit 
einem Achselzucken begegnet. Als ich mich bereits mit 
bem Gedanken vertraut mache, irgendwo in meinen vor- 
sorglich mitgebrachten Schlafsack zu kriechen, naht mir 
nach langem Herumsuchen der Retter in Gestalt eines 
sudetendeutschen Musikers, der alle feine Beziehungen 
springen läßt, um mir eine so unbehagliche Nacht zu 
ersparen. Schließlich werde ich als Dritter noch auf ben 
Siman eines Hotelzimmers gesteckt, zusammen mit zwei 
ieljr östlichen Partnern, mit denen ich sonst wohl nicht 
einmal an einem Tisch gesessen hätte. Aber es gab we¬ 
nigstens keine Wanzen unb am anderen Morgen stehle 
ich mich eilig davon. 
Neuer Kanalplan ln Frankreich 
~ .GP. London. Wie ber Korrespondent des Dalln 
aUS W'6 mc(M- s'»d Zwischen de^fraL 
terefFe.nten*'Iße rhönht & ,Qa>i< holländischen 
4 ® Verhandlungen über den Bau eines 
DhPiahrts-Kana 15 vom Atlantik zum Mittelmeer burdi 
.„im Gange. Der Kanal soll für Ozean- 
rrkh« CLfUIkLrur Kriegsschiffe Englands unb Frank- 
Jem- .?‘e Kosten einer Verbreiterung 
unb Vertiefung des zwischen Bordeaux unb La Nou« 
$funb’t(runbniei25Äwn1:ieheS T"b-n auf 90 Millionen 
-Piuno (runb 1125 Millionen Rm.) geschätzt 
^inzu. die. Arbeite/Sten mcht vor 
Li19h42 ,ei”-r Hunderttausend Mann 
mürben bei den Arbeiten Beschäftigung finden. 
Rie-erträchtises iü-isches Bubenstüü 
Das Immunitätsrecht zur Flucht mißbraucht 
ungarischen Abgeordnetenhaus 
fam der riesige Devisenschiebungsskgndal des Juden 
Ne 90™ ?pr,a<^’ ^ssen echt jüdische Handlungsweise 
die Abgeordneten aufs leidenschaftlichste erregte. 
.... natwnaloölkische Abgeordnete Franz Rainik 
führte aus, da es sich bei dieser jüdischen Skandalaffäre 
F°^te.n Ausmaßes nicht um einen Cinzelfall handele, 
t?6 • Pflicht, «ine Ordnung zu schaff' 
liw' die ehrlich arbeitende Bevölkerung wirk- 
rtibiStor U'£ »r iUt>ifd>e ^ordnete und Gene, 
ralöirertor ber Rimamuranyer Hüttenwerke Paul 
Biro, der durch eine Mitteilung aus Amster- 
bam (!) auf fein Abgeordnetenmandat verzichtet hat, 
habe fem Immunitätsrecht in niederträchtigster 
zu bf iü *<r ^ei V ba3u benutzt, ins Ausland 
IrLte tini6n\ 6 £ babe es möglich fein können, so 
Tnn? «^.^'„haß die Tochter Biros vor wenigen 
Mro« ° Ianfle' "»rhdern der ganze Schwindel 
Biros aufgeflogen war, einen Scheck auf 800 Dollar 
D°n J?er Ungarischen Nationalbank bekam, so daß sie 
gleichfalls unbehelligt das Land verlassen konnte Es 
Recht"babe'** veffenttichteit, die ein 
Jtedjt habe, alles zu erfahren, Über ein so schwere Be- 
bebigsich durch eine nichtssagende, 
Mitteilung, unterrichtet werde^ Da 
bekanntlich aber auch andere ähnlich groß angelegte 
Verschiebungen nationaler Werte nach bem Auslcmd 
T”" "n Gange seien, so., könne hier eine sini- 
ermaßen wirksame Abhilfe nur ein strengeres Juden- 
befLe.n scheinen im Interesse des Lan¬ 
des nicht länger hinausgezögert werden dürfe 
Ministerpräsident Jmredy erklärte darauf in sei- 
W<M»r^erUn6' ,ba6 .artc Maßnahmen in dieser Devi- 
senschiebungsangelegenheit bereits ergriffen feien und 
daß gegen all« künftigen ähnlichen verbrecherischen 
n,d,t nur E der ganzen Strenge des 
Gesetzes vorgegangen werde, sondern daß auch Prä- 
**^6’nQ^en 5Ur Verhinderung derarti¬ 
ger Verbrechen ergriffen werden würden 
Während nach dem „Star" der Rücktritt Lord 
Nlaughams auf eigenen Wunsch erfolgen soll, hat fitfi 
Chamberlain, immer nach den Angaben des liberalen 
Blctttes, zur Umbesetzung des Landwirtschaftsmini, 
steriums infolge der ständig wachsenden Opposition g«. 
gen den gegenwärtigen Landwirtschaftsminister Morrison 
entschlossen. Der Posten des Verteidigungsministers 
werde dagegen überhaupr fortfallen, da der aus führen¬ 
den Industriellen zusammengesetzte beratende Regie-' 
rungsausschuß für eine ausreichend« Gewährleistung der 
Züsammensassung der Landesverteidigungskräfte sorge. 
Schließlich berichtet der „Star" noch, Lord Winter- 
ton, der zur Zeit mit dem für die zivile Verteidigung 
verantwortlichen Sir John Anderson zusammenarbeitet, 
werde ebenfalls aus dem Kabinett austreten. 
ernroagen und kein Rad beleuchtet ist, und sogar man- 
ches Auto so tut, als sei alle Tage Verdunkelungsübung, 
wo ein Abgleiten aus der Fahrspur Versacken im 
Schlamm bedeutet und man nicht den nächsten Ab- 
schleppdienst telephonisch zu Hilfe holen kann, läßt man 
es lieber bleiben. Und da es bereits Nacht wird, als 
'ch mich der deutschen Zips nähere, als zur Linken 
die Hohe, zur Rechten die Niedere Tatra aus Nebel¬ 
schleiern herübergrüßen, tirtt wieder einmal die Frage 
nach einem fJcadrtquartier an mich heran. 
Auch das ist gegenwärtig hier nicht so einfach, wie 
daheim. Ueberall liegen Soldaten. Man fürchtet, daß 
die Polen mehr nehmen wollen, als ihnen zusteht. Dro¬ 
ben, an der Tatra-Grenze hat es bereits Gefechte ge¬ 
geben. Motorisiert« Kolonnen begegnen mir. Manchmal ---------- vrllulcll ™t, |ut„u. 
gibt es einen langen Halt, well die Straßen verstopft fetzen und ich sondierte deshalb, ob es nicht bester durch 
sind. Soll ich nach dem herrlichen Käsmark abbie- 
gen fall ich im vorwiegend deutschen Poprad ober 
in dem slowakischen Nürnberg L e u t s ch a u ins Quar- 
her gehen? Werde ich noch irgendwo ein Bett bekam- 
men, nachdem, wie es heißt, die aus den an Ungarn ab¬ 
getretenen Gebieten Evakuierten, die noch vielen Tau- 
senden Zählen, in den Kurorten der Zips untergebracht 
worden find'. Oder soll ich doch lieber noch hundert Kilo¬ 
meter herunterschnurren, damit der Sprung nach Ehust 
am nächsten Tage nicht allzulang wird? Während ich 
vor der baulichen Pracht des Leutschauer Rathaus tanke 
— bei einem Juden natürlich, denn all« Tankstellen hier 
und weiter östlich find in jüdischen Händen — fällt der 
Entschluß noch 61 Kilometer auf mich zu nehmen und 
bis nach Presow weiterzufahren. Kein kluger Ent» 
Di« größt« Demonstration <8roß- 
veutschlands für den 
Sozialismus der tat 
ist das lv i nterhilfswerk. 
Wi« emleranwmuggei nufg,„ 
m-------- - - - - ' - ~ * - Vie israelitische Gemeinde in Genf als jtn<m 
DNB Gens. Die Polizei hat in einem franst 
©renjort Annemasse einen von Genf aus seit K 
3e!t betriebenen jüdischen Emigrantenschmuaael n' 
®eele der Genfer Jude Jacques Bloch und 
israelitische Gemeinde war, aufgedeckt Block, 
meindediener der Genfer israelitischen Gemeind! 
mürbe von jüdischen Emigranten, wenn sie ■l^ 
»oben betreten hatten, mit Vorliebe zur AeikrS^” 
A-I-Mch „n* Ät 
2l°ch hatte hieraus für sich ein einträgliches S ' 
entwickelt unb sich zur Durchführung bes 
ge s einen Genfer Kraftdroschkenfahrer unter älS^8' 
beffen wirtschaftlicher Notlage dienstbar zu machen ? 
mußt. Der Droschkenfahrer führte die Juden in lei». 
Wagen über bie bei Geyf mit Rücksicht auf die fA 
ttöllierttn'°n7 ^.u^lug-r-erkehr nur unregelmäßig L 
troQ erten Uebergange und brachte sie entweder 
Aixlles-Bains ober nach Lyon, wo sie dann mellt 
Pariser Schnellzug bestiegen. Die polizeilichen Crmw 
ihraelititoe? ba6 ein einziges Mitglied 
israelitischen Gemeinde in Genf über 100 Derlon.n s” 
Überschreitung der französischen Grenze ermöglich/ 
M°» erwartet deshalb eine Reihe weiterer Vehaftungen 
Bloch gab dem verleiteten Kraftfahrer für seine ftnh, 
SbJCb'05? fnappen Kilometergelder, während be/ 
3ube nach seinen eigenen Aussagen von ber n», 
d» ifraelitifdjen Gemeinde in ©en“ m/‘ 
^enii'ch 8W0 Franken für diese .^ilsszwecke" erb sitz 
dezeichnend sür die jüdische Verlogenheit ist schliß 
^'rhb“6 leitens der israelitischen Gemeinde sofort erklärt 
wurde, em Mann namens Jacques Bloch sei völlig un- 
ekannt (.), Auch habe man nie gedacht, daß sich ,jn‘ 
»S'S^r0^1 ^er die Grenze abspielen kannte 
Bloch müsse auf eigene Faust gehandelt haben (!). W 
Stalin wir- scharf bewacht 
Warschau. „Maly Dziennik" veröffentlicht "eine Mel¬ 
dung aus Moskau, wonach der neue GPU-Chef als 
vordringliche Aufgabe den persönlichen Schutz Stalins 
neu organisiert hat. Die Spezialtruppe der GPU, bie 
bish« auf dem Kreml Dienst tat, sei sofort durch eine 
Abteilung kaukasischer Bergtruppen abgelöst worden, 
di« Berija blindlings ergeben rft. Um das Eindringen 
von Attentätern in den Kreml unmöglich zu machen, seien 
ferner überall Licht- und Tonsignale angelegt worden, 
die das geringste Geräusch in das Wachtlokal weiter¬ 
leiteten. 
Wieder dreizehn Todesurteile 
EP Moskau. Im Gebiet von Stalingrad wurden 
wieder zwei Prozesse gegen „Saboteure und Schädlinge 
der Wirtschaft" durchgeführt. In dem einen Falle wür¬ 
ben sieben Personen der Veterinärstation, darunter eine 
¥”*= 55^ SrÄ®Ä'i',be,5S'w'“ns 

Ungarn ginge, das sich jetzt des Besitzes der schönen 
M'/sa Straße erfreuen kann die bie Tschechen einst als 
Marschstraße für ihre Verbündeten aus der Sowjetunion 
^"ten unü die nun ziemlich wertlos geworden ist. 
Schließlich siegte inbeffen ber Vorsatz, unter allen Um- 
ftanben zu erhrnben, welche Verkehrsoerbindungen aus 
ber Slowakei überhaupt noch nach der Karpato-Ukraine 
bestehen. Mit der Eisenbahn ist es in P r e s 0 w jeden- 
falls aus. Von hier aus gehen nach Ehust Autobusse, 
die fahrplanmäßig zehn, meistens jedoch zwölf unb mehr 
Stunden benötigen. 
Bi, Vranov im Topa-Tal gibt es noch eine so- 
genannte grofje Straße. Don hier bis ins nächste Tal 
»eiter östlich verlaufen im Norden und Süden noch je 
Zwei bescheidene Straßen. Dorn Ung-Tal, das vom Uzo- 
ter Paß herunterkommt, unb in das meine Straße bei 
’45 e r e 31 n einmünddet - 20 Kilometer oberhalb des 
ttagarn gefallenen Uzhorob, ber einstigenHaupt- 
ftabt der Karpato-Ukraine — gibt es nach Osten nur noch 
«inen einzigen Weg, der die Bezeichnung Straße kaum 
verdient. Bis- man die große Straße nach Ehust wie- 
der unter die Pneus bekommt, sind es jedenfalls 91 
Kilometer, die nur durch 9 Kilometer gute Verhältnisse 
zwischen Polana und Svalava im Latorica-Tale unter- 
brocken werden. (Fortsetzung folgt) 
Uerlag: Verlag Fuldaer Zeitung G. m b H. 
Verlagsdirektor: Bernhard E. Schulz, 
Hauptschristleiter: Justus Metnardt. 
Stellvertreter des Hauptschriftleiters: Dr Karl Au¬ 
st e r m a n n. Verantwortlich für Politik und Wirtschaft: 
Justus Meinardi; für Lokales Dr Karl Aust er¬ 
mann; für Heimat und Sport Edmund Bischoff; 
M^"ur und Unterhaltung sowie sämtliche Beilagen: ? 
Walther Dillinger; für Bebilderung: die Ressort- 
schriftleiter; für den Anzeigenteil: Oskar Kramer; 
Truck: Parzeller & Eo norm. Fuldaer Actiendruckerei, 
«amtlich in Fulda. 
Berliner Schriftleitung: Dr. Ruldof Bogest 
Sprechstunden der Schrifilellung nur von 11—12 Uhr. 
I/3o: Samstag/Sonntag allein 
über 14 000. Z. Zt. Preisliste Nr 6. 
Rückfendung unverlangt eingejandter Beiträge, für 
Oie feine Haftung übernommen wird nur unter Be- 
Nutzung beigelegten Portos Für die Richtigkeit fern- 
mündlich aufgegebener Anzeigen wird keine Gewähr .3 
übernommen. 
Bon Mbura nach W 
700 Kilometer nach Osten auf noch bei der CSR 
verbliebenen Straßen 
Von unserem Sonderberichterstatter Dr. Oldag 
II. 
Auf ber Wasserscheide zwischen Neutra und Waag 
biege ich mitten in tiefen Wäldern von der Straße ab. 
um in bas deutsche Dorf Münnichswies (Mönchs- 
wiese) zu gelangen. Ein kurzes Stück muß sich der Wa- 
ben durch den Schlamm eines Seitenweges quälen, der 
mehr einem Bachbett gleicht, bann öffnet sich zwischen 
h<chen Bergen bas Tal, in dem das abgelegene Dorf mit 
feinen 2000 Deutschen liegt. Man wohnt hier noch in 
den 1 kleinen Blockhäusern, die bereits die Ahnen vor 
600 Jahren errichtet haben mögen. Unvorstellbar« Mr¬ 
mut herrscht, und hätte nicht vor Jahren die deutsche 
Arbeitsvermittlung eingegriffen, wer weiß, was aus den 
Dörflern geworden wäre. In diesem Dorf Münnichs¬ 
wies zum Beispiel ist eine Kuh eine Seltenheit, und 
ganze vier Pferde befinden sich im Ort. Dafür blüht ein 
Kinderreichtum ohnegleichen und mag auch die tägliche 
Kost nur aus Kartoffeln mit saurer Milch bestehen und 
Brot eine seltsame Delikatesse fein, — bie Münnichs¬ 
wieser haben sich» nicht verdrießen lassen. 
Test nun die meisten während des Sommers als 
Wanderarbeiter ins Reich ziehen und deshalb mit einem 
fluten Spargroschen vor Weihnachten heimkehren kön¬ 
nen, geht es wieder bergauf. Rührend ist bie Heimat¬ 
liebe dieser Hinterwälder in den Karpaten. Keiner 
bleibt draußen, auch wenn die Ferne noch so sehr lockt. 
Kein Mädchen, das sich über den Winter hinweg als 
Magd verdingte. Vor Weihnachten, so lautet hier das 
ungeschriebene Gesetz, ist jeder wieder daheim. Es ist 
eine Heimatliebe von so unbändiger Kraft, das ihr selbst 
die jungen Lehrer verfallen sind, die, aus dem Böhmer- 
wald stammend, mit ihren tapferen jungen Frauen hier 
Arbeit und eine hohe Aufgabe gefunden haben. 
Man führt mich in die Schulstube zu den semmel¬ 
blonden Buben und Mädels. Sie sitzen in Strümpfen 
ba. Die unsäglich schmutzigen Stiefel stehen auf bem 
Flur in Reih unb Glied Es ist Hochwasser im Dorf 
Der dorfgemeinschaftliche Arbeitsdienst ist draußen am 
Werk, um die Wildwasserschäden wieder auszubesfern.
	        
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