Arettag, den 16. Dezember 1958
Auldaer Zeitung )tr. 289
Etliches flrdeblafl
von den Launen der halb wilden, unbe-
/dolf-ßiHe-p-Tlatz?
' 4 (neben <fir fast)
nur Petersbergerstr. 10.
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Krippenlisaren
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Strumpfe,
Der Landrat: Dr. Burkhardt«
men-Unterwäsche
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bringt Erfolg
man braucht
Weiche Felle
gestöber.
Wolfsspuren!
und der Erde. Zudem sei sie dem Menschen nicht nur
nützlich durch ihr Fleisch, sondern vor allem auch durch
ihre Flügels edern, durch die der Kaiser den Königen
und Fürsten befehle.
Ahnenpässe
Ahnentafeln
Parzeller&Co.
vor m. Fuldaer Actlendruckerel
dere Schlittenspur entdecken, und selten hatten die Tiere,
der Wildnis ihre Fährten in den tiefen Schnee ge¬
zeichnet.
Nur einmal stießen wir inmitten dieses unberührten
Friedens auf die Spuren eines tragischen Kampfes. An
einer lichten Stelle war der Schnee blutrot gefärbt,
daneben konnte ich die abgenagten Knochen und Haut¬
fetzen eines Renntieres entdecken. Hier hatte ein Wolf
sein Opfer geschlagen!
Mehrere Tage fuhren wir so durch den einsamen
Wald und über kahle, schneeverwehte Höhen, und schlie¬
fen dazwischen nur kurze Zeit in ärmlichen Blockhütten
und Lappenzelten. Immer wurden wir gastfrei mit
Kaffee und Renntierfleisch bewirtet. Solch ein Renn¬
tierschinken hat einen eigenartigen Geschmack. Er erin¬
nert stark an Kaugummi. Beißt man in die dicken Fett-
schichten, glaubt man Talgkerzen zu kauen. Die natür-
lichen Fettpolster der Tiere sind ein guter Schutz gegen
die strenge Winterkälte.
Drei Monate Nacht
Fast dreiviertel des Jahres liegt das Land in Schnee
und Eis vergraben. Die Sonne kommt für lange Zeit
nicht mehr zum Vorschein, über drei Monate ist es un¬
unterbrochen dunkel — Tag und Nacht. Dann flackert
das Nordlicht fahl am Himmel und der Mondschein ver-
wandelt den froststarren, Winterwald in eine unwirk-
liche Geisterlandschaft. Die Augen gewöhnen sich schnell
an den nächtlichen Lichterglanz und man kann sich auch
während''der Polarnacht ganz gut zurechtfinden.
Ja, bei sternklarem Himmel sind diese Schlittenfahr¬
ten von bezauberndem Reiz. Doch wehe, wenn ein
Schneesturm losbricht! Dann gilt es, unaufhörlich die
ermüdenden Tiere anzutreiben, denn im Umkreis von
vielen hundert Quadratkilometern gibt es oft keine ein¬
zige Hütte, in der der Reisende Zuflucht fände. Oft wer¬
ben Menschen auf dem Gang zum nahen Vorratsschup-
pen vom Schneesturm überrascht. Sie irren stundenlang
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Beinahe stimmte es
,Ast es wahr, daß du in Monto Carlo zehntausend
Mark gewonnen hast?"
,La, so ungefähr! Genauer gesagt, es ist nicht m
Monto Carlo sondern in Zoppot gewesen, und es wa¬
ren nicht zehntausend sondern zehn Mark, und ich habe
sie nicht gewonnen, sondern verloren!"
ist noch niemand eingefallen, beim Derspeifen
edier „jut jebratenen Jans" von der sprichwörtlichen
‘ Dummheit der „dummen Gans" zu sprechen. <5- 'st
^ch tatsächlich nicht ersichtlich, weshalb wir diese Re¬
densart gebrauchen, besonders nicht, warum man Frauen
in wenig schmeichelhaftem Vergleich mit dem Martins-
voqel bringt. Aufgeregte Manner, die das tun, sollten
öi|fen, daß schon Sebastian Brant, der 1531 in Strafe-
bürg starb, in seinem Lehrgedicht „Das Narrensch'ff,
auch von einem Mann sogt: „Manchen dunkt, er wär'
migig gern, und ist ein ganfe dach!"
Im nördlichsten Winkel Europas, dort, wo die Renn¬
tierlappen mit ihren mächtigen Herden über die end¬
losen Schneeflächen ziehen, merkt man nicht viel vom
Getriebe der Welt. Abseits der wenigen Tauristenstra¬
ßen gibt es keine Hotels und Fremdenführer, und be¬
sonders im Winter ist das Reisen hier noch ziemlich
abenteuerlich.
Als ich kürzlich nach Finnisch-Lappland kam, mußte
ich einen Renntierschlitten mieten. In einem kleinen
Lappendorf begann ein langes Handeln mit einem pelz¬
vermummten Nomadensohn. Zweimal wurde der große
Kaffeekessel über das knisternde Holzfeuer gehängt, bis
wir uns geeinigt hatten. ,
Dann standen die beiden Pulks mit den schnauben¬
den Renntieren bereit. Viel Gepäck konnte ich in dem
Die Gans ist wirklich bester als ihr Ruf, ske wird
pon Leuten vom Fach sogar für den gescheitesten unter
gen Hausvögeln gehalten. Seit der sagenhaften Erret¬
tung des Kapitols hot sie mehr als einmal ihre Klugheit
bewiesen. So kommt es, daß wir im Grunde keine Er-
klärung dafür kennen, weshalb di« Gans „dumm" ist.
Einsichtsvolle und kluge Menschen haben es immer
für ihr« Pflicht gehalten, der viel geschmähten Gans zu
ihrem Recht zu verhelfen; denn das Hilfsmittel, um das,
was sie in Stunden einsamster und angestrengtester Ge¬
dankenarbeit erdacht hatten, der Nachwelt zu überlie¬
fern: den Gänsekiel, den verdankten ske jo ihr.
In einer Zeit fortschreitender technischer Entwicklung
hat die Stahl- oder Gold- oder Glasfeder den Kiel ver-
drängt, einst aber wußte man die Gänsefeder zu rüh¬
men, ja, im 16. und 17. Jahrhundert hat es eine um¬
fangreiche Literatur gegeben, die die Kunst des Schrei¬
bens und die Schreibfeder zum Inhalt hatte. Manches
darunter, Ernstes und Heiteres, ist wohl des Ermähnens
wert.
Ein gewisser Michael Fendius, der bei seinen Zeit¬
genossen im Rufe eines gelehrten Sonderlings stand,
ließ es sich nicht verdrießen, im 16. Jahrhundert 326 la¬
teinische Doppelverse verschiedener Güte zum Lobe der
Gänsefeder zu dichten. Und ein Mann namens Maser,
der den gleichen Vornamen wie Fendius trägt
und pfälzgräslicher Leibarzt war, ist in einer
Lobrede auf die Gans der .Meinung, Jie gehöre
einem der besten und edelsten Geschlechter an, da sie ja
in und auf drei Elementen lebe: der Lust, dem Wassel
jegeiszi
Preisliste frei!
umher, finden den Weg nicht zurück und bleiben ver¬
schollen. Erst im Frühjahr, wenn die hohe Eisdecke
schmilzt, findet man ihre Leichen sehr oft nur wenige
Schritte von der rettenden Behausung entfernt.
Der Schneesturm rast
Kurz vor dem Ziel sollte ich ebenfalls noch die
Schrecken des Polarwinters kennenlernen. Wir hat¬
ten die schützenden Wälder verlassen. Die Renntiere
quälten sich über die weite, flache Tundra. Grauen¬
haft öde und faszinierend zugleich wirkte die weihe,
todesstarre Wüste. Das Schneemeer schien unendlich
zu fein. Als ich einmal den Pulk verließ, versank ich
bis an die Brust in der flaumigen Masse. Nur die
Renntiere konnten mit ihren tellerbreiten, weitgespreiz-
ten Husen über die grundlosen Schneewehen hinweg¬
kommen. Doch als sich ihnen em beißend kalter Sturm¬
wind entgegenwarf, wurden auch ihre Bewegungen im¬
mer matter. Auf einmal begann es in der schnee-erfullien
Luft zu heulen und zu jammern. Nadelspitze Eiskri¬
stalle sausten uns wie tausend schmerzende Pfeile ins
Gesicht. Ein Schneesturm begann über die Tundra zu
rasen!
Nur mühsam kamen wir gegen die wirbelnden
Schneewolken an. Mir war, als säße ich völlig nackt
im Schlitten, denn auch der dicke Renntierpelz schützte
kaum nach vor dem eisigen Sturmwind. Die ganze
Umgebung hatte sich in eine bleigraue, frofttlirrenbe
Hölle verwandelt. Zeitweilig kannte ich kaum das
schnaufende Renntier vor der Pulkspitze sehen. Mit
klammen Händen hat ich das Leitseil um den Arm ge¬
wickelt, um die Verbindung nicht zu verlieren. Ermü¬
dend wirkte das böswillige Fauchen des Sturmes, und
auf einmal schien alles um mich herum in weiche, wo-
genbe Wolken zu versinken ....
Da wurde ich jäh in die Höhe gerüttelt. Vor mir
stand die pelzvermummte Gestalt meines lappischen
Führers. Dieser abgehärmte Nomadensohn gehörte
nicht zu den Menschen, die sich in einem Schneesturm
zu Tode schlafen. Unaufhörlich trieb er die Renntiere
zu neuen Kraftanstrengungen an, bis uns der schützende
Wald wieder aufnahm und ein kleines Blockhaus, unser
Reiseziel, erreicht war.
Die Bewohner, einfache Fischerlappen, empfingen
uns mit gewohnter Gastlichkeit. Leise unterhielten sie
sich mit dem Schlittenführer und richteten aus ein paar
Renntierfellen unser Lager her. Wohlgeborgen saßen
wir hinter den festen Wänden und wärmten die Hände
am prasselnden Kaminfeuer. Draußen fauchte noch im¬
mer der Schneesturm. Aber es hörte niemand mehr
hin, der weiße Tod war längst vergessen. Wir blickten
tatendurstig auf die zerknitterte Landkarte und sprachen
schon wieder von der nächsten Fahrt.
Rudolf Jacobs.
schützten mich vor Kälte und Schnee-
hiermtt ausgehoben.
Fulda, den 16. Dezember 1938.
,Lch bin ein kurzes Rohr, belachet in der Mitten,
Von dem, der micht gebraucht, geritzet und geschnitten;
Ich trinke schwarzen Saft, der auf dem weihen Feld
Gelehrte Furchen zieht, zu dienen aller Well."
Wie wir heute diese oder jene Füllfeder bevorzugen,
weil sie -besonders gut „in der Hand" liegt, so hielten
es unsere Vorfahren mit der Gänsefeder. Die Federn
aus-dem rechten Flügel wurden mehr geschätzt als die
des linken, weil sie nach links konvex und nach rechts
konkav waren. Die frische Feder wurde „gezogen",
durch glühende Asche oder heißen Sand bewegt oder gar
mit besonderen Säuren behandelL Für besonders gut
hielt man die holländischen Federn, und in Deutschland
wählte der „Schreibbeflissene" die .Hamburger See-
kiele", die die in Nordwestdeutschland gezüchtete „See*
gans" lieferte.
Alles in allem — die Gans verdient unsere Achtung.
Der Mann hatte recht, der in einer Veröffentlichung aus
der Mitte des vergangenen Jahrhunderts von der Gans
sagte: „Man sollte nie an einer Gans vorübergehen,
vhne den Hut abzunehmen und zu sagen: Ich emfehle
mich Ihnen gehorsamst! — In jeder lebendigen' ©ans
steckt nämlich eine große Autographensammlung, in je¬
dem Gänseslügel steckt der nächste Zeitgeist, und eine
gebratene ©ans ist doch nichts als die Witwe von ver¬
schiedenen Schriftstellern!"
Blchlklicklnvttizklliche Anordnung.
Nach amtstierärztlicher Feststellung der Abheilung
der IRaul- und Klauenseuche, nach durchgeführter und
amtstierärztlich abgenommener Desinfektion in den
Seuchengehöften und nach 14tägiger Beobachtung wird
meine viehseuchenpolizeiliche Anordnung:
a) vom 5. November d. Js. — Fuldaer Zeitung Nr.
255 — hinsichtlich der Ortschaft Harmerz,
b) vom 10. November d. Js. — Fuldaer Zeitung
Nr. 259 — hinsichtlich der Ortschaft Löschenrod und
c) vom 24. November d. Js. — Fuldaer Zeitung
Nr. 270 — hinsichtlich der Ortschaft Poppenhausen
icaes Sick 40 P|g Cjtofie Auswahl bei
Abgesehen
rechenbaren Renntiere, die uns häufig aus den wack¬
ligen Pulks warfen, wurde es eine märchenhafte Fahrt.
Unberührt wie feit Urzeiten stand der tiefverschneite
Winterwald. Im weiten Umkreis konnten wir keine an-
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schmalen, bootförmigen Schlitten nicht verstauen, aber
erstaunlich wenig zu solcher WildnisfahrL
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts firfgt Johann
ffsTift Sttegelius, dem seine Zeit dichterischen Ruhm zusprach:
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„O Feder, du regierst ausf Erd
Der Könige Scepter und Schwert,
Du meldest an zu jeder Zeit,
Ob Fried im Land sei oder Streit . « <
Ohn deine Hülse, Rath, Beistand
Ist kein gelehrter Mann im Land."
„Die Gans lebt auch noch nach ihrem Tode durch
ihre Federn fort", hkiht es bei einem andern alten Lob-
redner des Marttnsoogels, und ein anderer fügt nicht
ohne Geist einem seiner Werk« di« Bemerkung ein, die
Gänsefeder sei der „sechste Sinn", dessen man sich im
Umgang mit Abwesenden, wie der fünf anderen im Um¬
gänge mit Gegenwärtigen bedien«. In ebenso lebendem
Sinne heißt es in der „Gänse-Logia", einer überaus
luftigen Scherzschrift aus dem 17. Jahrhundert, die der
Gans eine unbestechliche Wachsamkeit nachrühmt: „Wie
manches arme Schülerlein hat die Schreibfeder aus dem
Gänsekiel aus dem Staube gezogen und in den Ehren¬
stuhl gesetzt, mit Reichtum und Ehren geziert." In der
„Gänse-Logia" steht auch bas folgende Rätsel:
yicwcetUuiq einet „ dummen Qans"
Von Adolf Neß
Das Rätsel van heute
Ausgepatzl!
Die beiden Ersten ohne Qual
Such' an dir selber zwanzigmal,
Und nach vollbrachter Drei und vier
Nennst du die Rechnung richtig mir.
Ha, wie des Zechers Auge lacht.
Wenn er das Ganze hat gemacht. E. E. A.
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•
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