FuldaerZertung
Kurhessische Tageszeitung Amtliches Kreisblatt für Stadl- und Landkreis Fulda
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Freilos, den 23. Dezember 1938
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öefedilwöile in inan en
Das Rätselraten vor der neuen nationalen Offensive
Von unserem Berliner Schriftleiter Dr. R. Vogel
Immer, wenn mit Sicherheit eine neue national«
Großoffensive zu erwarten steht, wird in Paris und
London von einer Vermittlungs- oder sogar Versöh¬
nungsaktion gemunkelt. Was mußt« nicht alles dazu
herhalten, um di« gewagtesten Kombinationen der mit
Rotspanien sympathisierenden Blätter zu rechtfertigen?
Man kennt in Paris und in London die verzweifelte
Lag« der roten Machthaber nur zu genau, um nicht
«itten letzten Versuch zu ihrer Rettung zu unterstützen.
Nichts beleuchtet vielleicht di« verzweifelte Situation in
Barcelona und Valencia stärker, als die Oeffnung eini¬
ger weniger, noch nicht demolierter katholischer Kirchen
und di« Wiederzulassung von Gottesdienst. Vielleicht
wird dies« ungewollte Bestätigung dessen, was man
in Frankreich und England nicht wahrhaben wollte,,
nun jene Scheuklappen-Männer wie die angelsächsischen
Besuchsreisenden von den wahren Zuständen im Bol¬
schewistenparadies überzeugen.
Bor ungefähr einem halben Jahr gestattete man
zum ersten Male wieder in aller Heimlichkeit einem
Priester, einem gefallenen Baskenführer in Barcelona
das letzte Geleit zu g«ben. Komisch, die gleiche Press«,
di« spaltenlang über Kirchenverfolgungen in anderen
Ländern lästert, sah in dieser Meldung nicht etwa eine
Bestätigung jener grauenhaften Riedermetzelung von
17 000 Geistlichen in Rotspanien und der Zerstörung
der Kirchen und Klöster, sondern einen besonders „reli¬
gionsfreundlichen und demokratischen Dersöhnungsakt".
Was ist denn überhaupt noch an Priestern und Mön-
chen in Rotspanien am Leben?! Man konnte sich fetzt
großzügig geben, weil man wußte, daß keine Kirchen und
keine Priester mehr da sind.
Aber es sind auch keine Lebensrnittel mehr vorhan¬
den! Und dieser Mangel wird von Tag zu Tag ent¬
scheidender, da vor allem Madrid und Barcelona in den
dritten Kriegswinter hineingehen. Nationalspanien hat
«inen Ueberfluß an Lebensmitteln.. Roilvamen verhun¬
gert langsam, benn die Lebensmittelzufuhr durch die
Häfen wird immer schärler mit Flugzeugen und Kriegs-
schiffen der Nationalen kontrolliert.
Es ist fetzt vielleicht ganz gut, noch einmal einen
Rückblick aus die vergangenen zwei Jahr« zu werfen,
um die Gesechtspause im Dezember zu erklären. Kein
Geringerer, als der französische General Duval hat in
seinem Buch „Lehren und Entwicklunaen des fvanischen
Bürgerkrieges", zu dem Generalstabsches Weygand da»
Vorwort ichrieb, Franco das Zeugnis ausgestellt, er
habe angesichts der wenigen Eisenbahnlinien, der un-
geheuren Schwierigkeiten im Bergland an den Fronten,
dem Mangel an schwerer Artillerie mit einer erstaun¬
lichen Schnelligkeit alle sein« Operationen bisher durch-
ge ührt Er hätte gar nicht schneller marichieren und
verstoßen können. In der Tat: Franco hat noch nie¬
mals einen Fußbreit eroberten Boden ausgegeben. Da,
wo wie bei Teruel, am Ebrobogen die Roten durch
Gegenstöße geringen Raum gewannen, wurden sie
regelmäßig durch zermürbende Gegenstöße zurückgewie-
sen Es liegt ein starkes Prinzip in diesem Grundsatz
beschlossen keinen Fußbreit preiszugeben
Die Parallelität dieser beiden letzten Schlachten liegt
vor unseren Augen Bei Teruel verblutete die beste
Armee der Katalanen. Ihr« Verluste im Ringen um
den Ebrobogen werden auf etwa 50 000 Mann geschätzt
gegen etwa 70 000 bei Teruel. Sie sind jetzt erschöpft
und bieten das Letzte an Hilfsmannschaften, ja selbst
an Frauen aus, um di« Front zu halten. Aber di« ver¬
läuft zum Teil in den Hochgebirgen, wo jetzt 10 bis
20 Grad Kälte herrschen, ein steter eisiger Wind pfeist.
es kaum Weg« gibt und der Schnee hoch liegt.
Das ist Spanien in Wahrheit. Diese Strapazen
sind nur zu ertragen bei guter Verpfleaung und genü¬
gendem Brennstoff für die kleinen Holzkohlenöfchen, die
die Spanier im Winter so lieben. Der Nachschub bei
der nationalen Front klappt bewunderungswürdig. Wie
es damit aber an der roten Front steht, zeigen am
besten die zahlreichen Meutereien, Kommandowechsel,
Erschießungen und — die Wiederzulassung der Got-
tesdienste.
Die sensationellen Funde nationalspanischer Offen-
sivpläne ausgerechnet im Kuriergepäck des englischen
Dizekonsuls zeigen, wie fieberhaft der rote Spionage¬
dienst daran arbeitet, der Gefahr der Dffenfioe oorzu-
beugen. Vor etwa drei Wochen war die Schlacht am
Ebro beendet Man kann sich ausrechnen, wie lange
Franco brauchen wird, um die Verbände für eine neue
große Offensive neuzuordnen. Weg« durchs Hochgebirge
gangbar zu machen, Geschütze und Munition in Stel¬
lung zu bringen Franco hat gerade bei Winlerosfen«
fioen immer Glück gehabt. Die Gegenoffensive bei
Teruel eröffnete ihm di« Ausgangsstellungen szum gro¬
ßen Frühjahrsdurchbruch ans Mittelmeer. Angesichts
der weiten Fronten ohne zusammenhängende Verteidi¬
gungssystem« läßt die Erwartung der neuen Großoffen,
sive di« Rotspanier in jener lähmenden Spannung, bie
di« Nerven zermürbt, weil die Roten eben nur in bie
Verteidigung gedrängt sind. Die Luftherrschaft liegt
längst auf nationaler Seite Sie ist gerade vor einer
neuen Offensive besonders wichtig.
Das letzte Dekret Francos wies noch einmal mit
Entschiedenheit alle jene Gerücht« zurück, bie an bie
Wiedereinsetzung des ehemaligen Königshauses in feinen
Grundbesitz anknüpsen und von einer Restauration der
Monarchie sprachen. Jrn Gegenteil, Franco hat nie¬
mals energischer als im letzten halben Jahr bie soziale
£etle bes Falangismus herausgesteltt. Er allein ist
der Führer Und er hat bie Parole ausgegeben: Nicht
«her Frieb«, als bis bas ganze ßanb nationalspanisch
Geworden ist. _________________
SteitMmitvfte- Dr. Goebbels erfrantt
hilgenfeldl spricht ;um volksweihnachtsfest
DNB. Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels ist an
«Jner akuten Darmgrippe erkrankt und infolgebeffen für
Ewige Tage bettlägerig. Er kann deshalb für die Frei¬
es abend zum Volksweihnachtsfest vom Saalbau Stieb»
E'chshain aus geplante Ansprache (eiber nicht halten An
feiner Stelle wirb der Reichsbeauftragte für das Win-
Ahilsswerk Reichshauptamtsleiter Hilgenfeldt sprechen.
Diese Rede wird über alle deutschen Sender übertragen.
Erft die Augen ausgeftoken, dann getötet!
Snglaubliche Brutalität der Engländer gegen Palästina Arader
dnb London. Durch bas gestern von uns veröffent¬
lichte Telegramm bes arabischen Palästinaausschusfes
über die brutalen britischen Unterdrückungsmethoden
werden erschütternde Einzelheiten bekannt. Geradezu
unglaublich sind danach die Grausamkeiten der Englän¬
der, die sich keineswegs darauf beschränken, bewaffneten
Freischaren entgegenzutreten, sondern vor allem die
unbeteiligte Zivilbevölkerung mit Quälereien und Ro¬
heitsakten verfolgen. Bei dem Angriff auf das arabische
Dorf Attil wurden fünf Personen willkürlich ausgewählt
und mißhandelt. Man versetzte ihnen Hiebe über den
Kopf und stach ihnen die Augen aus. Nachdem man sie
so in der scheußlichsten Weise verstümmelt hatte, gah
man ihnen endlich den Gnadenschuß.
Auch Raub und Plünderungen sind bei den in Pa¬
lästina gegen die Araber eingesetzten Engländern an
der Tagesordnung. Wie aus dem Telegramm des Pa-
lästinaausschusses heroorgeht, wurde bei den Durch¬
suchungen der verschiedensten Orte gestohlen und geplün¬
dert. In Hebron wurden die Läden vor dem Nieder¬
brennen der Häuser völlig ausgeplünbert unb in Attil
Weihnachtsfeier
A-olf Hitler bei den Bau
den Arabern Gelb unb Wetigegenstänbe entwendet.
Ein beliebtes Mittel, die Einwohner willfähriger zu
machen, bildet auch in Palästina die Peitsche, die fast
jeder Engländer mitführt.
Drei Menschen lebendig verbrannt
Die Zeitung Beiruter Myom meldet, daß anläßlich
der kürzlichen Durchsuchung bes Dorfes Attil durch eng¬
lische Truppen drei Araber von Soldaten in einen Holz
schuppen gesperrt wurden. Der Holzschuppen [ei darauf¬
hin in Brand gesteckt worden, so daß bie drei Araber bei
lebendigem Leibe verbrannten.
Sollektivbußen für ganze Dörfer
Im Gefängnis von Jerusalem wurden zwei Araber
hingerichtet. Ein dritter Araber wurde vom Kriegsge¬
richt in Jerusalem zum Tobe verurteilt. In Akko würbe
ein Araber bei einem UeberfaU schwer verwundet. In¬
folge eines Sabotageaktes in der Nähe von Pazour ent¬
standen im Zugverkehr Telavid-Lydda große Berspätun
mit -em Führer
rbeitern -er Reichskanzlei
gen. An ber Straße von Akko nach Saffeb wurde «ne
Brücke beschädigt.
In Norbpalästtna wurden zwei Landminen entdeckt.
Als Strafe dafür wurden drei Araberdörfern Kollettiv»
bußen auferlegt.
Rationalisten Avsstan- in Burma
DNB. London. Die Nationalistenbewegung in Burma
hat am Donnerstag den Kamps eröffnet. Daraufhin
verhängte die Burrnaer Regierung den Ausnahmezu¬
stand. In einer Erklärung begründet bie Regierung
ihren Schritt damit, daß gewisse Personen in Rangoon
öffentlich zur Mißachtung der Gesetze aufforderten und
bah bie öffentliche Ruhe unb Sicherheit gefährbet fei.
Der Führer der patriotischen Front Saw ist zu zwei
Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der britische
Polizeikommissar hat durch den Rundfunk der Bur-
maer Bevölkerung mitgeteilt, daß er Anweisung habe,
Sofortmahnahmen zu ergreifen. Die Unruhen dauern
weiter an. Britisches Militär und Polizei stehen in
höchster Alarmbereitschaft. Besonders in Rangoon wur¬
den umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen getroffen und
im größten Teil des Landes erscheinen keine Zeitungen.
Ein Demonstrationszug von buddhistischen Mönchen
gegen die britischen Behörden wurde aufgelöst.
dnb Berlin In der festlich geschmückten Dentsch-
landhalle feierte gestern abend die gesamte Belegschaft
des Jteubaues der Reichskanzlei gemeinsam mit dem
Führer das Meihnachtsfefl. Jeder Arbeiter erhielt als
Weihnachtsgeschenk das Buch des Führers mit Unter¬
schrift und ein großes Lebensmilteipaket.
• Die große Halle bot ein farbenfreudiges Bild. Von
der Decke hingen zwei riesige Adventskränze und leuch¬
teten Hakenkreuzfahnen. Vier groß« Tannenbäume gaben
mit ihrem Lichterglanz der Halle ein besonders stim¬
mungsvolles Gepräge. An langen Reihen weiß gedeckter
und mit Tannengrün geschmückter Tische hatten die 7000
deutschen Arbeiter Platz genommen, bie unermüdlich bei
Wind und Wetter, bei härtestem Frost Tag unb Nacht
an ber Ausführung bes Auftrages bes Führers arbeite¬
ten. Besonders groß war bie Freube unb Dankbarkeit,
baß sie diese Weihnachtsfeier zusammen mit bem Führer
verleben konnten.
Mit dem Führer nahmen an ber Weihnachtsfeier ber
Schöpfer bes Monumentalbauwerks, Architekt Prof.
Speer, mit feinen engeren Mitarbeitern, ferner ber Chef
ber Reichskanzlei Reichsminister Lammers, Reichspresse-
chef Dr. Dietrich, bie Adjutanten bes Führers SSI-Ober¬
gruppenführer Brückner, Oberstleutnant Schmunbt und
NSKK-Brigabesührer Bormann, außerdem SS-Ober-
gruppenführer Sepp Dietrich, der stellvertretende Gau¬
leiter von Berlin Staatsrat Görlitzer unb Gaupropa-
ganbaleiter Wächter teil.
Namens ber Belegschaft richtete Polier Gottwald,
nachdem ber Führer bei seinem Eintreffen von feiten
ber Bauleitung von Architekt Piepenburg begrüßt
worden war, tief empfundene Dantesroorte für bie Ge¬
staltung biefer Weihnachtsfeier, burch bie — wie er unter
jubelnder Zustimmung erklärte, ber heutige Tag für den
Schöpfer des Bauwerkes Prof. Speer, für bie gesamte
Bauleitung u. alle am Bau Tätigen zu einem unoergeß
iichen Ehrentag geworben ist, an ben Führer.
Als Polier Gottwalb bem Führer bann noch einmal
bankte, baß er es ben Männern ermöglicht hatte, dieses
Fest als große Familie zusammen mit dem obersten Bau¬
herrn, dem Schöpfer des Großdeutfchen Reiches zu fei¬
ern, erklang erneut der Jubel auf, der sich zu einem Be¬
geisterungssturm steigerte, als nun der Führer bas Wort
ergriff. In feiner Ansprache an bie versammelten Ar¬
beiter zeigte ber Führer bie tiefere SBebeutung bes Baues
im nationalsozialistischen Deutschland unb insbesondere
bes Ausbaues ber Reichshauptstabt auf. In herzlichen
Worten dankte er als Bauherr allen am Werk Beteilig-
•'» ’ ■ *' ' k-
■
Des Führers weihnachlsgabe für sudeten¬
deutsche Bauarbeiter
Die fubefenbeutfdjen Bauarbeiter bes Reichs¬
kanzlei-Neubaues würben in ihren Weih¬
nachtsurlaub entlassen. Hausintenbant Kan¬
nenberg Überreichte jebem von ihnen einen
Koffer mit Weihnachtsgaben als Geschenk bes
Führers.
(Presse-Hoffmann, Zander-Multiplex-K.)
ten und wünsche ihnen nach schweren Arbeitsmonaten
ein frohes Weihnachtsfest. Nach [einer Ansprache weilte
ber Führer noch einige Zeit bei seinen Arbeitern unb
nahm mit ihnen gemeinsam bas Abendessen ein. Als
ber Führer sich bann verabschiebete, brachte Polier Gott¬
walb ein dreifaches Siegheil auf ihn aus, das begeistert
aufgenommen unb von ben Liebern ber Nation abgelöft
würbe. Als der Führer die Halle verließ, brandete
ihm noch einmal der Jubel der Arbeiter entgegen, denen
diese herrliche Stunde als unvergängliches und stolzes
Erlebnis erhalten bleiben wird.
«Nom le mente"
Festliche Araufführlmv in
dnb Berlin. In Anwesenheit de» obersten Be¬
fehlshaber» der Wehrmacht, des Führer» and Reichskanz¬
ler». und zahlreicher Vertreter au» Staat, Partei und
Wehrmacht, vornehmlich der Luftwaffe, kam gestern
abend im Berliner Ufa-Palast am Zoo der neue Sari
Ritter-Grohsilm der Ufa „Pour le merite" zur Urauf¬
führung. Das Werk hat in einer de» großen Themas
würdigen Spielhandlung die letzten 20 Jahre der deut¬
schen Fliegerei, vom letzten Sriegssahr über den Zusam¬
menbruch bis zur Wiederauferstehung der ruhmreichen
deutschen Wehrmacht und der stolzen deutschen Luft¬
waffe, zum Inhalt.
Träger ber Handlung finb Männer ber Front, erfüllt
oon echtem Fliegergeist, einer grenzenlosen, von allem
Hurra-Patriotismus freien Vaterlanbsliebe unb einem
durch nichts zu erfdjütternben Glauben an Deutfchlanb.
Die neue Meifterfchöpfung Karl Ritters würbe mit
Stürmen bes Beifalls aufgenommen.
Kurz nach 21 Uhr traf ber Führer, begleitet von Ge¬
neralmajor Bobenschatz sowie seinem persönlichen unb
militärischen Abjutanten, im Theater ein, von ben An-
wesenben mit begeisterten Kundgebungen empfangen.
Der Führer nahm zwischen bem Schöpfer bes Films,
dem Regisseur Karl Ritter, unb Staatssekretär Hanke
Platz. Dann rollte bas gewaltige Helbenlieb ber deut¬
schen Fliegerei und bes Poul-le-merite-Geistes ab. Schon
während ber herrlichen Aufnahmen oon ben Luftkämp-
fen gegen ein, erdrückende feindliche Uebermacht, bei den
Anwesenheit -es Führers
erschütternden Szenen aus der Zeit bes Niederganges,
des an bitteren Enttäuschungen überreichen Kampfes ge¬
gen ben Schanbfriebensvertrag unb feine entehrenden
Bestimmungen unb enblich bei bem opfer- und mühe-
vollen Wiederaufstieg aus ben kleinsten Anfängen fetzten
bie Kundgebungen ein, um nach dem grandiosen Aus¬
klang bes stolzen Wieberaufstieges unter ben siegreichen
Fahnen des Nationalsozialismus bisher nicht erlebte
Ausmaße anzunehmen.
Immer und immer roieber bankten bie Besucher be¬
geistert unb erschüttert bem Spielleiter dieses Meister¬
werkes, Karl Ritter, und den Hauptdarstellern. Zugleich
aber galt der Dank bem anroefenben Schöpfer der neuen
deutschen Wehrmacht, ihrem obersten Befehlshaber Adolf
Hitler.
Die Kundgebungen wiederholten und verstärkten sich,
als der Führer Karl Ritter zu diesem großen Wurf, dem
bisher besten Film ber Zeitgeschichte, beglückwünschte.
Autobus gegen Eisenbahn
DNB Braunschweig. Gestern burchbrach bei dem
Bahnhof Thiebe an ber Strecke Derneburg—Braun-
schweig ein Autobus bie für einen im gleichen Augenblick
vorbeisahrenden Personenzug geschlossene Schranke. Der
Kraftwagen wurde durch ben Zug zur Seite geschleudert
und beschädigt. Bon den Insassen des Autobusses finb
drei Personen getötet, vier schwer unb 15 leicht ver¬
letzt worden. Die Verletzten wurden Braunschweiger
Krankenhäusern zugrsührt.
Weihnachtsanlvrache -es Stekvertreters
• -es Führers
DNB Berlin. Auch in diesem Jahre wird ber Stell¬
vertreter des Führers, Rudolf Heß, am 24. Dezember
abends feine traditionelle Weihnachtsansprache an alle
Deutschen im Reich und in ber Welt richten. Di« An¬
sprache wird von alten deutschen Sendern übertragen
unb mit Richtstrahler des deutschen Kurzwellensenders
nach Afrika, Dftafien, Amerika unb Australien gesendet.
Erstmals wird bie Rebe des Stellvertreters des Führers
auch vom ttalienischen Rundfunk übernommen unb —
ebenfalls am Weihnachtsabend — von den Sendern
Rom, Florenz, Turin, Mailand, Genua, Neapel, Bari
und Ancona gesendet.
Starke Frostverscharfuny
Rheinfchisfahrt wegen Treibeis eingeskellt
Dnb. Essen. Im Ruhrgebiet ist genau wie bei uns
in der Nacht zum Freitag wieder ein« erheblich« Ver¬
schärfung der Kälte eingetreten, wobei der wolkenlose
Himmel die nächtliche Ausstrahlung begünstigt«. So
wurden bem Reichs Wetterdienst in Essen aus Dortmund
als tiefste Temperatur des Bezirkes —21 Grad gemel¬
det. Essen hatte um 8 Uhr —14,5 Grad. Dagegen
wurde im Sauerland mit seiner höheren Lage nur
— 8 Grad verzeichnet.
Infolge des weiter anhaltenden Frostes, der sich in
der vergangenen Nacht noch erheblich verschärft hat,
kann der geringe Rückgang bes Treibeises auf bem
Rhein nicht von weiterer Dauer fein. Am Donnerstag
abenb würbe baher offiziell von ber Rheinstrombau¬
verwaltung bie Rheinschiffahrt als eingestellt verfügt
Das Saumeis auf ber für einen Eisstand fehr gefähr¬
lichen Gebirgsstrecke des Rheines zwischen St. Goars¬
hausen und Oberwesel hat sich von etwa 50 auf 65 Me¬
ter zur Mitte des Stromes hin verbreitert. An der
Rheinkrümmung oberhalb der Lorelei ist nach wie vor
ein Eisbrecher tätig, um eine Eisstauung zu vermeiden
und das Treibeis in Fluß zu halten. Auch wird da»
in ben Rhein ragende Saumeis hier von bem Eisbre¬
cher nach unb nach abgestoßen. Vorläufig ist die Ge-
fahr eines Eisstandes auf bem Rhein nicht gegeben.
Auf der Mosel hat sich ber an verschiebenen Stellen
bereits am Donnerstag gezeigte Eisstanb weiter ver¬
stärkt.
Frostwetter verzögert -en UetbnaüMaletverke-r
Dnb. Berlin. Durch ben außergewöhnlichen Kälte¬
einbruch über ganz Deutschland mit nachfolgenden
Schneefällen sind in verschiedenen Teilen des Reiches
sehr erhebliche Zugverspätungen eingetreten. Hierdurch
wurde im Postdienst bie Paket, unb Päckchenbeförd«.
rung, die im wesentlichen mit den Zügen der Reich»,
bahn erfolgt, stark in Mitleidenschaft gezogen. Da auch
weite Absenderkreise trotz wiederholter Hinweise mit
ber Auflieferung ihrer Pakete bis zu ben letzten Tagen
vor bem Fest gewartet haben, wirb bairrit gerechnet
werben müssen, daß bie Empfänger einen Teil ber
Weihnachtspaketpost nicht rechtzeitig erhalten.
Die deutsche Reichspost bemüht sich unter stärkstem
Material, unb Personaleinsatz, die durch höher« Gewalt
eingetretenen Stockungen zu beheben unb bie Folgen
möglichst zu milbern. Im Bedarfsfälle werden daher
am 2. Feiertag, an bem gewöhnlich die Zustellung ruht,
Pakete unb Päckchen zugestellt werden.
Keine KabinettSverän-erung
DNB London. Im Gegensatz zu den Behauptungen
gewisser interessierter Kreise teilt Preß Association mH,
in Regierungskreisen würden die angeblichen Pläne einer
Rückkehr des früheren Außenministers Eden ins Kabinett
in Abrede gestellt.
Weiter weist Preß Association darauf hin, daß im
Zusammenhang mit der Kritik einiger jüngerer Minister
an gewissen Kabinettsmitgliedern verschieden« Kombina¬
tionen angeftellt worden seien. Es könne jedoch erklärt
werden, daß irgendwelche Schritte in nächster Zeit nicht
zu erwarten feien. Voraussichtlich würden diese ganzen
Fragen in der Woche nach ber Rückkehr Chamberlains
aus Rom zur Sprache gelangen.
Das englische Unterhaus hat sich am Donnerstag
nachmittag bis zum 31. Januar 1939 vertagt.
Die in Kowno Ende November begonnenen litauisch,
polnischen Handelsvertragsverhandülngen touiben gestern