Full text: Fuldaer Zeitung (1938)

kurhessische Tageszeitung Amtliches kreisblatt für Stadt- und Landkreis Fulda 
Nr. 299 
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JomMstav, den 29. Dezember 193$ 
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Nr. 6 gültig. Nachlaßstaffel: I, II und B Aip 
Annahmeschluh 9 Uhr vormittags. Postscheckkonto (, 
1930 — das deulldie Jahr 
II. 
Mehr Arbeit, mehr Freude, mehr Reichtum 
In früheren Jahren war di« Innenpolitik 
nicht von den Parteien zu trennen, deren widerstrei¬ 
tende Jnteressen jegliche Aufbauarbeit unmöglich mach¬ 
ten. Heut« ist bi« Innenpolitik ohne di« Partei Adolf 
Hitlers undenkbar, weil diese den Exponenten des 
Willens der gesamten Nation darstellt. So ist es also 
bei einer innerpolitischen Betrachtung über dieses Jahr 
selbstverständlich, daß die Arbeit, die die Bewegung in 
ihrer Gesamtheit geleistet hat, di« ihr gebührende Be¬ 
rücksichtigung findet. 
Am 20. Februar sprach Adolf Hitler in seinem gro¬ 
ßen Rechenschaftsbericht Worte, die vom ganzen deut¬ 
schen Volke mit Stolz und Freude entgegengenommen 
wurden: „In diesen fünf Jahren bin auch ich ein 
Arbeiter gewesen!" Kann sich schöner das 
Glaubensbekenntnis eines Mannes dokumentieren, dessen 
ganzes Leben ein einziger Dienst für sein Volk ist? 
Im Zeichen des Aufbaues stand das Jahr 1938 — ein 
gesegnetes Jahr, wie es Dr. Goebbels kürzlich formu¬ 
lierte. Es brachte uns ungeheure Fortschritte auf allen 
Gebieten unseres Lebens, es verschaffte den letzten Ar- 
beilslosen Brot, ja, Deutschland hat heute gar nicht 
genug Arbeiter, um all' die großen Aufgaben zu er¬ 
füllen, die ihm vom Führer gestellt sind. Die einheit¬ 
liche Führung des ganzen deutschen Wirtschaftslebens 
hat sich gerade in den letzten zwölf Atonalen beson¬ 
ders bemerkbar gemacht. Es ist unmöglich, im Rahmen 
dieser Betrachtung in Einzelheiten zu gehen, nur stich¬ 
wortartig mag das Wichtigste gesagt sein. 
Der 3000. Kilometer der Reichsautobahnen 
wurde vollendet, gewaltige Autobahnstraßen werden 
sich nunmehr auch durch die Ostmark und das Sudeten¬ 
land ziehen. Der feierliche Baubeginn der Reichs- 
werke Hermann Göring, die das größte Werk 
im Donauraum darstellen, hat für di« Wirtschaft der 
Ostmark eine neue Entwicklung eingeleitet. Am 26. 
Mai erfolgte die Grundsteinlegung zur Volk s - 
Wagenfabrik, wenige Wochen später, am 14.Juni, 
wurde in der Reichshaupt st adt die Arbeit an 
elf Großbaustellen ausgenommen. Rudolf 
Heß eröffnete den Mittellandkanal, damit eine 
NE Aera der Verkehrsentwicklung einleitend, di« 
Reichsbahn führt gewaltige Arbeiten durch, di« 
Wirtschaftliche Erschließung des Sude¬ 
lenlandes ist mit gewohnter Tatkraft in Angriff 
genommen. Auf der Leipziger Messe, deren Er¬ 
folg den des Vorjahres noch überragte, waren 32 
Staaten vertreten. Di« Deutsch« O st messe und 
die Schau des Reichsnährstandes in Königs¬ 
berg zogen das stärkste Interesse der Weltöffentlichkeit 
auf sich, bi« zahllosen Ausstellungen und Kongresse — 
wir denken an di« Internationale Hand¬ 
werksausstellung in Berlin unter Beteiligung 
von über 30 Nationen, an den 12. Internat io- 
nalen Gartenbaukongreß, ebenfalls in Ber¬ 
lin, an dem sogar 51 Nationen teilnahmen, und an 
den bedeutsamen Reklame-Kongreß in Wien 
— fanden weit über Deutschlands Grenzen hinaus 
stärkste Beachtung. 
Das alte Märchen, daß der Vierjahresplan gegen 
den Außenhandel eingestellt ist, wurde Lügen gestraft, 
wie unsere Außenhandelsbilanz deutlich genug 
zeigt. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit allen 
Ländern, insbesondere mit den Balkan st aaten, 
ist enger und enger geworden, überall hat sich gezeigt, 
daß unsere jetzt vorn Judentum gesäuberte Wirtschaft 
die stabilste der Welt ist, und daß sie, was besonders 
gerade hier betont sei, auf das Ideal der Volksgemein¬ 
schaft und die Sicherung des sozialen Friedens aus- 
gerichtet ist. 
Kehren wir von diesem kleinen Streifzug durch 
die wirtschaftlichen Erfolge des vergangenen Jahres 
wieder zurück zu der eigentlichen Innenpolitik! Das 
hervorstechendste Ereignis war der 10. Reichspar¬ 
teitag in Nürnberg — das Paradeseld unserer 
politischen Ideen, wie es der Reichspressechef Dr. Diel- 
rich formuliert hat —, auf dem erstmalig unsere Brü¬ 
der und Schwestern aus der deutschen Ostmark ver- 
treten waren. Wir wissen noch alle, welche Begeiste¬ 
rung die Reden des Führers, Hermann Görings, Dr. 
Goebbels' ufro. hervorriesen, unb wie die Begeisterung 
sich zum Orkan steigerte, als Adolf Hitler in seiner 
Schlußrede auf dem Parteikongreß klar unb eindeutig 
Deutschlands Standpunkt zur sudetendeutschen Frage 
formuliert. Wenige Tage vor Nürnberg waren in 
Stuttgart über 20000 Ausländsdeutsche vereint, 
deren Bekenntnis zu Großdeutschland zeigte, daß das 
Auslandsdeutschturn in der ganzen Welt ht 
seiner einheitlichen Geschlossenheit und Verbundenheit 
zum Mutterland heute ebenfalls einen Faktor bat» 
stellt, an dem kein Mensch mehr vorübergehen kann. 
Und wenige Wochen nach Nürnberg hatte die Partei 
Gelegenheit, ihr« besonder« Einsatzbereitschaft unter 
Beweis zu stellen, indem sie den Hunderttausenden von 
Flüchtlingen half, die über die Grenze strömten. Das 
Wort Volksgemeinschaft zeigte sich hier in sei- 
nem edelsten und reinsten Sinn. 
Auch sonst hat die Partei gezeigt, wie sie arbeitet 
Itnb schafft. Die weltanschauliche Schulung unb Aus¬ 
richtung — wir denken dabei gerade an di« Ordens¬ 
burgen — hat den zur politischen Führung berufe- 
nen Männern das geistige Rüstzeug gegeben, das si« 
für ihre Arbeit benötigten. Dem Führernach¬ 
wuchs in bet SA ist ganz besondere Beachtung 
geschenkt worden, die Leistung bet Schutzstaffeln 
wurde den an si« gestellten Forderungen vollauf ge¬ 
recht. Di« Heimbeschaffungsaktion und die 
Landarbeit der HI darf ebensowenig unerwähnt 
bleiben, wie die Grundsteinlegung zu den zehn Adolf- 
Hitler-Schulen, das BDM-Werk „Glaube und Schön- 
f>eit" und die hauswirtschaftliche Arbeitspflicht als Be¬ 
standteil des BDM-Dienstes. 
Die Deutsch« Arbeitsfront, deren Leiter 
der Führer als den größten Idealisten der deutschen 
Arbeiterschaft bezeichnete, setzte ihr großes sozialpoli- 
tisches Programm weiter zielbewußt fort. Der Reichs¬ 
berufswettkampf, der Wettbewerb der 
Betriebe, der Fünfjahrestag von «Kraft durch 
für LribeMungm 
/Jeder Sport ist po¬ 
litisches Wirken im 
Sinne der Bewe¬ 
gung 
Dnb. Berlin, 29. 12. (Eigene Funkmeldung der 
Fuldaer Zeitung). 
Der Führer und Reichskanzler hat folgendes Der« 
fügt: 
Artikel I 
Dem Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibes¬ 
übungen obliegt die Leibeserziehung des deutschen Vol¬ 
kes. soweit diese nicht durch den Staat oder die Par¬ 
tei, ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbände 
durchgesührt wird. 
Artikel » 
ver NSRL ist eine von der NSDAP betreute Or¬ 
ganisation. An seiner Spitze steht der Reichssportführer. 
Artikel IV 
Die Durchführung des internationalen Sportverkehrs 
obliegt ausschließlich dem NSRL. 
Artikel V 
Der vorstehende Erlaß gilt nicht für den Wehrsport, 
den Kraftfahrsport, den Lustsport und den Pferdesport. 
Artikel VI 
Der Reichssportführer erläßt die zur Durchführung 
dieses Erlasses erforderlichen Bestimmungen. 
• 
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, 
und der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, geben 
hierzu folgendes bekannt: 
nen, dem Reichsbund Führung und Schutz der NSDAP 
zuteil werden zu lassen. Der Führer und Reichskanz¬ 
ler hat daher dem Reichsbund die Bezeichnung „Natio¬ 
nalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen 
(NSRL)" verliehen unb ihn zu einer von der NSDAP 
betreuten Organisation erklärt. 
Damit ist zum Ausbruck gebracht, daß der Einsatz 
der Millionen deutscher Turner und Sportler im NSRL 
und die Arbeit der Organe dieses Bundes politisches 
Wirken im Sinne und im Rahmen der NSDAP ist. 
Obliegt der Partei nunmehr die politische Führung 
des NSRL, so ist es Aufgabe des Staates unb (einer 
Organe, die äußeren Boraussetzungs- und Hilfsmittel 
für eine voll wirksame und reibungslose Tätigkeit des 
Bundes zu schaffen und die zweckmäßigste Auswertung 
dieser Förderungsmaßnahmen zu sichern. 
Leitendes Organ für die Durchführung der politischen 
Führungs- und der staatlichen Förberungsaufgade ist 
der Reichssportführer, den der Führer unb Reichs- 
kanzler beauftragt hat, die erforderlichen Durchfüh¬ 
rungsbestimmungen zu erlassen. Der Reichssportführer 
ist nunmehr gleichermaßen im Rahmen der Bewegung 
und im staatlichen Bereich verankert und hat damit die 
erforderlichen Vollmachten zur Ausführung des ihm er¬ 
teilten Auftrages. 
Artikel III 
Deutsche Gemeinschaften, die zur Pflege der Leibes¬ 
übungen oder zur Durchführung sportlicher Wettkämpfe 
gebildet worden, gehören dem NSRL an. 
Die vom Reichssportführer geschaffene Einheitsor¬ 
ganisation der deutschen Leibesübungen, der Deutsche 
Reichsbund für Leibesübungen, hat die Aufgabe, das 
deutsche Volk zu einem „Volk in ßeibesübupgen" zu 
machen. Diese wichtig« politische Zielsetzung, die be¬ 
sonders bei dem deutschen Turn- und Sportfest Bres¬ 
lau 1938 in Erscheinung trat, läßt es geboten erschei¬ 
Frankreich verlor 140 Milliarden Goldfranrs 
NnlMMiaiilrr Reynaud über die WMrNnanzlage - SesfentMe Schuld steigt Mitch um 1$ Milliarden 
DNB. Paris. Im Senat richtete Finanzminister 
Reynaud einen Appell an die Mitglieder, eine ein¬ 
malige Zustimmung zu einer raschen Verabschiedung 
des Haushalts zu geben, wies auf den Ernst der 
Stunde hin und gab bann erneut eine genaue Bilanz 
über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Lan¬ 
des. 
Frankreich, so erklärte er u. a., habe sieben Jahre 
an einer Wirtschafts-, Finanz- und Währungskrise ge¬ 
litten. Im übrigen müsse man dem Rechnung tragen, 
daß die Militärausgaben sich 1939 auf 41 Milliarden 
steigern würben, während die Lasten des letzten Krieges 
noch nicht 15 Milliarden ausmachten. Zehn Milliar¬ 
den Franken habe man in den Rachen der Landesver¬ 
teidigung geworfen. Könne man sich aber schon zu¬ 
frieden erklären, wenn man sehe, daß trotz dieser hohen 
Ausgabe 18 Monate nötig seien, um ein Unterseeboot 
zu bauen, während ein anderer Staat dazu nur acht Mo¬ 
nate benötige? Man habe zahlreiche Pläne für große 
öffentliche Arbeiten aufgeftellt, deren Gesamtsumme sich 
auf 35 Milliarden belaufe. Das halb ruinierte Frank¬ 
reich gebe noch für Strafjcnbäuten auf dem Lande, für 
Schulbauten ufro. viel mehr Geld aus als 1928. Im 
übrigen unterstütze der Staat finanziell eine große 
Anzahl von' Erzeugungszweigen, wie z. B. die Milch¬ 
wirtschaft, Alkohol-, Flachs-, Gummierzeugung ufro. 
Wie soll man, fragt Reynand, alle dies« Aufgaben 
bestreiten? Durch eine Besteuerung des Volkseinkom¬ 
mens? Das fei unmöglich. Es bestehe ein beträcht¬ 
liches Mißverhältnis zwischen diesem Volkseinkommen 
und den Bedürfniflen des Staates. Im übrigen sei der 
Staat ein Bankier und ein Arbeitsvermittlungsbüro 
geworden. (Seit zwei Jahren find 240 000 Beamte 
neu eingestellt worden.) Hab« der Staat wenigstens 
die Wirtschaft des Landes wieder angekurbelt? Durch¬ 
aus nicht! Die Richtzahl der Erzeugung habe um 25 
v. H. abgenommen. 
Die Preisregelung, so fuhr der Finanzrninister 
fort, die zufanunenfiel mit der Verknappung der Er¬ 
zeugnisse, habe die Leistungen der Fabriken vermindert 
und zur Schließung vieler Betriebe geführt. Die Er¬ 
fordernisse des Schatzamtes seien ständig gestiegen. Im 
vergangenen Jahre habe er, Reynaud, sie auf 45 Mil¬ 
liarden geschützt. Man habe ihm damals Pessimismus 
torgeroorfen. In Wirklichkeit fei er optimistisch gewe¬ 
sen, da die Anleihen des Schatzamtes 48 Milliarden 
betragen hätten. 
Frankreich vermehr« feine öffentliche Schuld um 
jährlich 18 Milliarden. Es habe 60 o. H. auf feine 
Währung verloren in der gleichen Zeit, in der es 60 
v. H. feiner Goldreserven einbüßte. Die Wahrheit, die 
man nicht immer klar erkannt habe, fei, daß das Land 
von feinem Kapital gelebt habe. 1931 befaß Frank¬ 
reich noch 220 Milliarden an Gold und Devisen in der 
Bank von Frankreich. Diefer Vorrat sei aus 80 Militär- 
Zweijährige Dienstzeit wir- beibehalten 
Im weiteren Laufe der Haushaltsberatungen im 
Senat hat Ministerpräsident Daladier die Beibehaltung 
der zweijährigen Dienstzeit über das Jahr 1940 hinaus, 
wenn die Zeit der sogenannten rekrutenarmen Jahr¬ 
gänge vorüber sein wird, ongekündigt. 
Der rechtsstehende Senator Lämery hatte zunächst 
im Rahmen einer umfassenden militärischen Neuorgani¬ 
sation, die infolge des Verschwindens des Versailler Ver¬ 
trages notwendig geworden sei, die Erhöhung der ge¬ 
genwärtig 24 Monate betragenden Dienstzeit auf 27 
Monate gefordert. Außerdem müßten die Kaders der 
französischen Armee durch die sofortige Heranbildung von 
3000 neuen Offizieren verstärkt werden. 
Daladier gab daraufhin die Erklärung über die Bei¬ 
behaltung der zweijährigen Dienstzeit ab. Diese Erklä- 
rung erregte im Hause Aufsehen und fand gleichzeitig 
Billigung. Der Ministerpräsident betonte, die zweijäh¬ 
rige Dienstzeit müsse unter den gegenwärtigen Um¬ 
ständen auch über di« Zeit der rekrutenarmen Jahr¬ 
gänge hinaus beibehalten werden. 
Weiter teilte der Ministerpräsident mit, während der 
Teilmobilisierung Ende September seien einige 
Fehler aufgedeckt worden. Eine Reorganisation 
der Mobilmachungszentren fei notwendig. Zum 
Schlüsse wandte sich der Ministerpräsident gegen dieje¬ 
nigen, di« behaupteten, Frankreich unternehme nicht die 
notwendigen Anstrengungen um seine geschichtliche Sen¬ 
dung zu erfüllen. In den Arsenalen würde gegenwärtig 
mindesten 50 Stunden in der Woche gearbeitet. Aber 
die'Privatindustrie hinkt mit ihren Rüstungslie- 
ferungen nach. Es werde vielleicht eine Verdoppelung 
der Anstrengungen notwendig sein. Im gegenwärtigen 
Augenblick könne Frankreich der Lage mit Ruhe ins 
Auge blicken. — Der Haushalt des Äriegsminifteriums 
wurde daraufhin angenommen. 
Frankreichs Rüstungsausyabrn 
Der Unterausschuß für die nationale Verteidigung in 
der Kammer hat einen Bericht veröffentlicht, aus dem 
hervorgeht, daß in der Zeit von 1919 bis 1937 Frank¬ 
reich für seine Rüstungen die Summe von 216 781 Mil¬ 
lionen Franke« ausgegeben hat. Davon entfielen auf 
das Kriegsministerium 143 857 Millionen, auf das 
Kriegsmarine-Ministerium 43 444 Millionen und auf 
das Luftfahrtministerium 29 408 Millionen Franken. 
drn tot November 1938 gesunken. Die 140 verlorenen 
Milliarden verringerten den ftanzösischen Kriegsschatz. 
.Wieviel Flugzeuge hätte man für 140 Milliarden bauen 
können? 
Wie konnte man gegen dies« Abwärtsbewegung 
Front machen? Man mußte zwischen zwei Wegen wäh¬ 
len, und zwar zwischen Währungsfteiheit und Zwangs¬ 
maßnahmen. Frankreich habe den ersten Wetz gewählt. 
„3ch glaube", fuhr Reynaud dann fort, „daß das 
Problem der Devisenkontrolle mit einem demokratischen 
Parlament nicht gelöst werden kann. Es blieb uns also 
nur ein Weg übrig, und zwar einer, auf dem man sich 
mit offenem Pifier schlägt. 
Wir sind bat angegangen, zuerst die Bedürfnisse des 
Staates und der Gemeinden zu verringern. Wir haben 
die großen öffentlichen Arbeiten möglichst wenig ein¬ 
geschränkt, sie jedoch erheblich kürzen müssen. Dann 
haben wir für bie Steigerung ber Einnahmen gesorgt. 
Wir wollten nicht eine Abgabe auf das Kapital ein!» 
führen, weil diese Abgabe bereits praktisch erfolgt ist, 
da das Einkommen seinem Goldwerte nach in FranL- 
reich um 70 v. H. gesunken ist, was in Wirklichkeit be¬ 
reits eine harte Steuer ausmacht. Wir haben es für 
richtiger befunden, bie Einkommensteuer zu erhöhen." 
Im weiteren Verlauf« feiner Rede schilderte der 
Finanzminister .bie von ber Regierung ergriffenen 
Maßnahmen, bie er bereits vor ber Kammer ausführ¬ 
lich vertreten hat, um bann schließlich auf bie angekün¬ 
digte Konvertierung ausländischer Anleihen zu kommen. 
Lieber 100 Tote in Rumänien 
EP. Bukarest. Die Zahl der Todesopfer der Eisen- 
bahnkatastrophe in Rumänien übersteigt bereits hundert. 
Mehrere der in den Krankenhäusern liegenden Verletz¬ 
ten sind inzwischen gestorben. Di« Leichen von 13 
Frauen, acht Männern und 5 Mädchen konnten bis¬ 
her nicht identifiziert werden. 
Der rumänische Derkehrsmmister ist wieder in 
Bukarest eingetroffen und hat dem König über bie Er¬ 
gebnisse der Untersuchung Bericht erstattet. Die Eisen¬ 
bahndirektion hat mitgeteilt, daß sie den gesetzlichen 
Schadenersatz an bie Hinterbliebenen und bie Verletzten 
anstandslos auszahlen werde. Auf den Eisenbahnstatio¬ 
nen Galatz und Bograd ist ein besonderer Ausschuß 
tätig, der den Hinterbliebenen eine Soforthilfe zur Ver¬ 
fügung stellt. 
Der Telephon- und Telegraphenverkehr im Lande ist 
noch immer nicht wiederhergestellt. Durch die häufigen 
Schneefälle sind sogar weitere Leitungen beschädigt 
worden. Insbesondere im Telephonverkehr mit dem 
Ausland kommt es zu Störungen. — Um die Sicherheit 
im Eisenbahnverkehr zu erhöhen, werden jedem Zug 
zwei besondere Bremser mitgegeben. 
Freude" unb „Schönheit ber Arbeit" und bie KdF- 
Reichstagung m Hamburg, um nur einiges zu nennen, 
waren Höhepunkte ihrer Arbeit.. „Wilhelm Gusttoff" 
rourbe in Dienst gestellt, Millionen beutscher Arbeiter 
lernten bie Schönheiten ihrer eigenen Heimat unb 
fremder Länder kennen, der Bau des Rügenbades 
macht weitere Fortschritte. Zwölf Millionen Frauen 
dienen der Bewegung, ihrer Arbeit ist gerade vom 
Führer ganz besondere Anerkennung zuteil geworden. 
Alle Gliederungen der Bewegung, nicht zu vergessen 
die NSV, deren Einsatz in diesem Jahr alle bisherigen 
an sich schon so großen Leistungen in den Schatten ge¬ 
stellt hat, sowie bie anberen Formationen, wie ber 
Reichslustschutzbund, ber bereits über fünf Millionen 
voll ausgebildeter Selbstschutzkräfte verfügt, haben ihr 
Tell zum Aufstieg beigetragen. 
Ganz besonders verdient noch bie Arbeit des 
Re ichsarbeitsd lenstes erwähnt zu werben,bet. 
wenn er auch jetzt nicht mehr eine Gliederung ber Par- 
tei, sondern eine staatliche Einrichtung ist, doch feine 
große Verbundenheit mit der Bewegung immer von 
neuem unter Beweis gestellt hat. Die in fernen Reihen 
geleistete Erziehungsarbeit und seine Arbeit am Boden, 
die das Ziel hat, die Ernährung unseres Volkes aus 
eigener Scholle sicherzustellen, hat jetzt schon einen 
ehrenvollen Platz in den Annalen ber Geschichte des 
Dritten Reiches. Der deutsche Sport hatte in die- 
fern Jahr seinen Höhepunkt in dem Deutschen Zum- 
und Sportfest in Breslau, das mehr als nur ein Zur- 
schaustellen sportlicher Leistungen, sondern in seinem 
Bekenntnis zu Eroßdeutschland einen ganz besonders 
tiefen Eindruck hinterließ. 
Deutschlands Sorge für einen glücklichen Fami¬ 
lienstand wurde belohnt durch eine weitere Zu¬ 
nahme der Eheschließungen unb durch ein Ansteigen ber 
Geburtenziffern, Der Fürsorge, auch gerade für die 
Jugend unseres Volkes, diente bet ebenfalls unter 
starker Beteiligung des Auslandes in Frankfurt a. M. 
veranstaltete Internationale Kinderschutzkon- 
greß, auf dem fruchtbarste Arbeit geleistet wurde. 
Diese kurzen Zusammenstellungen haben einen klei¬ 
nen Querschnitt durch die Innen- und Wirtschaftspoli¬ 
tik des vergangenen Jahres gegeben, sie haben bie engste 
Zusammenarbeit aller Stellen bet Partei unb des 
Staates zum Ausdruck gebracht. Diese Arbeit hätte 
ohne den Führer nicht geleistet werden können, ohne 
das Vertrauen, bas er feinem Volk entgegenbringt 
unb mit bem dieses zu ihm aufblickt. Das größt« Ge¬ 
schenk, das wir in diesem Jahr dem Führet geben 
konnten, das ist von ihm im Frühjahr dieses Jahres 
einmal mit folgenden Worten umrissen worden: „Ich 
weiß, ich werde am 10. April abends der reichste Mann 
sein, ich werde das Höchste besitzen, was einem Mann 
geschenkt werden tarnt, ein ganzes Volk,"
	        
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