kurhessische Tageszeitung Amtliches kreisblatt für Stadt- und Landkreis Fulda
Nr. 299
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JomMstav, den 29. Dezember 193$
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Nr. 6 gültig. Nachlaßstaffel: I, II und B Aip
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1930 — das deulldie Jahr
II.
Mehr Arbeit, mehr Freude, mehr Reichtum
In früheren Jahren war di« Innenpolitik
nicht von den Parteien zu trennen, deren widerstrei¬
tende Jnteressen jegliche Aufbauarbeit unmöglich mach¬
ten. Heut« ist bi« Innenpolitik ohne di« Partei Adolf
Hitlers undenkbar, weil diese den Exponenten des
Willens der gesamten Nation darstellt. So ist es also
bei einer innerpolitischen Betrachtung über dieses Jahr
selbstverständlich, daß die Arbeit, die die Bewegung in
ihrer Gesamtheit geleistet hat, di« ihr gebührende Be¬
rücksichtigung findet.
Am 20. Februar sprach Adolf Hitler in seinem gro¬
ßen Rechenschaftsbericht Worte, die vom ganzen deut¬
schen Volke mit Stolz und Freude entgegengenommen
wurden: „In diesen fünf Jahren bin auch ich ein
Arbeiter gewesen!" Kann sich schöner das
Glaubensbekenntnis eines Mannes dokumentieren, dessen
ganzes Leben ein einziger Dienst für sein Volk ist?
Im Zeichen des Aufbaues stand das Jahr 1938 — ein
gesegnetes Jahr, wie es Dr. Goebbels kürzlich formu¬
lierte. Es brachte uns ungeheure Fortschritte auf allen
Gebieten unseres Lebens, es verschaffte den letzten Ar-
beilslosen Brot, ja, Deutschland hat heute gar nicht
genug Arbeiter, um all' die großen Aufgaben zu er¬
füllen, die ihm vom Führer gestellt sind. Die einheit¬
liche Führung des ganzen deutschen Wirtschaftslebens
hat sich gerade in den letzten zwölf Atonalen beson¬
ders bemerkbar gemacht. Es ist unmöglich, im Rahmen
dieser Betrachtung in Einzelheiten zu gehen, nur stich¬
wortartig mag das Wichtigste gesagt sein.
Der 3000. Kilometer der Reichsautobahnen
wurde vollendet, gewaltige Autobahnstraßen werden
sich nunmehr auch durch die Ostmark und das Sudeten¬
land ziehen. Der feierliche Baubeginn der Reichs-
werke Hermann Göring, die das größte Werk
im Donauraum darstellen, hat für di« Wirtschaft der
Ostmark eine neue Entwicklung eingeleitet. Am 26.
Mai erfolgte die Grundsteinlegung zur Volk s -
Wagenfabrik, wenige Wochen später, am 14.Juni,
wurde in der Reichshaupt st adt die Arbeit an
elf Großbaustellen ausgenommen. Rudolf
Heß eröffnete den Mittellandkanal, damit eine
NE Aera der Verkehrsentwicklung einleitend, di«
Reichsbahn führt gewaltige Arbeiten durch, di«
Wirtschaftliche Erschließung des Sude¬
lenlandes ist mit gewohnter Tatkraft in Angriff
genommen. Auf der Leipziger Messe, deren Er¬
folg den des Vorjahres noch überragte, waren 32
Staaten vertreten. Di« Deutsch« O st messe und
die Schau des Reichsnährstandes in Königs¬
berg zogen das stärkste Interesse der Weltöffentlichkeit
auf sich, bi« zahllosen Ausstellungen und Kongresse —
wir denken an di« Internationale Hand¬
werksausstellung in Berlin unter Beteiligung
von über 30 Nationen, an den 12. Internat io-
nalen Gartenbaukongreß, ebenfalls in Ber¬
lin, an dem sogar 51 Nationen teilnahmen, und an
den bedeutsamen Reklame-Kongreß in Wien
— fanden weit über Deutschlands Grenzen hinaus
stärkste Beachtung.
Das alte Märchen, daß der Vierjahresplan gegen
den Außenhandel eingestellt ist, wurde Lügen gestraft,
wie unsere Außenhandelsbilanz deutlich genug
zeigt. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit allen
Ländern, insbesondere mit den Balkan st aaten,
ist enger und enger geworden, überall hat sich gezeigt,
daß unsere jetzt vorn Judentum gesäuberte Wirtschaft
die stabilste der Welt ist, und daß sie, was besonders
gerade hier betont sei, auf das Ideal der Volksgemein¬
schaft und die Sicherung des sozialen Friedens aus-
gerichtet ist.
Kehren wir von diesem kleinen Streifzug durch
die wirtschaftlichen Erfolge des vergangenen Jahres
wieder zurück zu der eigentlichen Innenpolitik! Das
hervorstechendste Ereignis war der 10. Reichspar¬
teitag in Nürnberg — das Paradeseld unserer
politischen Ideen, wie es der Reichspressechef Dr. Diel-
rich formuliert hat —, auf dem erstmalig unsere Brü¬
der und Schwestern aus der deutschen Ostmark ver-
treten waren. Wir wissen noch alle, welche Begeiste¬
rung die Reden des Führers, Hermann Görings, Dr.
Goebbels' ufro. hervorriesen, unb wie die Begeisterung
sich zum Orkan steigerte, als Adolf Hitler in seiner
Schlußrede auf dem Parteikongreß klar unb eindeutig
Deutschlands Standpunkt zur sudetendeutschen Frage
formuliert. Wenige Tage vor Nürnberg waren in
Stuttgart über 20000 Ausländsdeutsche vereint,
deren Bekenntnis zu Großdeutschland zeigte, daß das
Auslandsdeutschturn in der ganzen Welt ht
seiner einheitlichen Geschlossenheit und Verbundenheit
zum Mutterland heute ebenfalls einen Faktor bat»
stellt, an dem kein Mensch mehr vorübergehen kann.
Und wenige Wochen nach Nürnberg hatte die Partei
Gelegenheit, ihr« besonder« Einsatzbereitschaft unter
Beweis zu stellen, indem sie den Hunderttausenden von
Flüchtlingen half, die über die Grenze strömten. Das
Wort Volksgemeinschaft zeigte sich hier in sei-
nem edelsten und reinsten Sinn.
Auch sonst hat die Partei gezeigt, wie sie arbeitet
Itnb schafft. Die weltanschauliche Schulung unb Aus¬
richtung — wir denken dabei gerade an di« Ordens¬
burgen — hat den zur politischen Führung berufe-
nen Männern das geistige Rüstzeug gegeben, das si«
für ihre Arbeit benötigten. Dem Führernach¬
wuchs in bet SA ist ganz besondere Beachtung
geschenkt worden, die Leistung bet Schutzstaffeln
wurde den an si« gestellten Forderungen vollauf ge¬
recht. Di« Heimbeschaffungsaktion und die
Landarbeit der HI darf ebensowenig unerwähnt
bleiben, wie die Grundsteinlegung zu den zehn Adolf-
Hitler-Schulen, das BDM-Werk „Glaube und Schön-
f>eit" und die hauswirtschaftliche Arbeitspflicht als Be¬
standteil des BDM-Dienstes.
Die Deutsch« Arbeitsfront, deren Leiter
der Führer als den größten Idealisten der deutschen
Arbeiterschaft bezeichnete, setzte ihr großes sozialpoli-
tisches Programm weiter zielbewußt fort. Der Reichs¬
berufswettkampf, der Wettbewerb der
Betriebe, der Fünfjahrestag von «Kraft durch
für LribeMungm
/Jeder Sport ist po¬
litisches Wirken im
Sinne der Bewe¬
gung
Dnb. Berlin, 29. 12. (Eigene Funkmeldung der
Fuldaer Zeitung).
Der Führer und Reichskanzler hat folgendes Der«
fügt:
Artikel I
Dem Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibes¬
übungen obliegt die Leibeserziehung des deutschen Vol¬
kes. soweit diese nicht durch den Staat oder die Par¬
tei, ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbände
durchgesührt wird.
Artikel »
ver NSRL ist eine von der NSDAP betreute Or¬
ganisation. An seiner Spitze steht der Reichssportführer.
Artikel IV
Die Durchführung des internationalen Sportverkehrs
obliegt ausschließlich dem NSRL.
Artikel V
Der vorstehende Erlaß gilt nicht für den Wehrsport,
den Kraftfahrsport, den Lustsport und den Pferdesport.
Artikel VI
Der Reichssportführer erläßt die zur Durchführung
dieses Erlasses erforderlichen Bestimmungen.
•
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß,
und der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, geben
hierzu folgendes bekannt:
nen, dem Reichsbund Führung und Schutz der NSDAP
zuteil werden zu lassen. Der Führer und Reichskanz¬
ler hat daher dem Reichsbund die Bezeichnung „Natio¬
nalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen
(NSRL)" verliehen unb ihn zu einer von der NSDAP
betreuten Organisation erklärt.
Damit ist zum Ausbruck gebracht, daß der Einsatz
der Millionen deutscher Turner und Sportler im NSRL
und die Arbeit der Organe dieses Bundes politisches
Wirken im Sinne und im Rahmen der NSDAP ist.
Obliegt der Partei nunmehr die politische Führung
des NSRL, so ist es Aufgabe des Staates unb (einer
Organe, die äußeren Boraussetzungs- und Hilfsmittel
für eine voll wirksame und reibungslose Tätigkeit des
Bundes zu schaffen und die zweckmäßigste Auswertung
dieser Förderungsmaßnahmen zu sichern.
Leitendes Organ für die Durchführung der politischen
Führungs- und der staatlichen Förberungsaufgade ist
der Reichssportführer, den der Führer unb Reichs-
kanzler beauftragt hat, die erforderlichen Durchfüh¬
rungsbestimmungen zu erlassen. Der Reichssportführer
ist nunmehr gleichermaßen im Rahmen der Bewegung
und im staatlichen Bereich verankert und hat damit die
erforderlichen Vollmachten zur Ausführung des ihm er¬
teilten Auftrages.
Artikel III
Deutsche Gemeinschaften, die zur Pflege der Leibes¬
übungen oder zur Durchführung sportlicher Wettkämpfe
gebildet worden, gehören dem NSRL an.
Die vom Reichssportführer geschaffene Einheitsor¬
ganisation der deutschen Leibesübungen, der Deutsche
Reichsbund für Leibesübungen, hat die Aufgabe, das
deutsche Volk zu einem „Volk in ßeibesübupgen" zu
machen. Diese wichtig« politische Zielsetzung, die be¬
sonders bei dem deutschen Turn- und Sportfest Bres¬
lau 1938 in Erscheinung trat, läßt es geboten erschei¬
Frankreich verlor 140 Milliarden Goldfranrs
NnlMMiaiilrr Reynaud über die WMrNnanzlage - SesfentMe Schuld steigt Mitch um 1$ Milliarden
DNB. Paris. Im Senat richtete Finanzminister
Reynaud einen Appell an die Mitglieder, eine ein¬
malige Zustimmung zu einer raschen Verabschiedung
des Haushalts zu geben, wies auf den Ernst der
Stunde hin und gab bann erneut eine genaue Bilanz
über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Lan¬
des.
Frankreich, so erklärte er u. a., habe sieben Jahre
an einer Wirtschafts-, Finanz- und Währungskrise ge¬
litten. Im übrigen müsse man dem Rechnung tragen,
daß die Militärausgaben sich 1939 auf 41 Milliarden
steigern würben, während die Lasten des letzten Krieges
noch nicht 15 Milliarden ausmachten. Zehn Milliar¬
den Franken habe man in den Rachen der Landesver¬
teidigung geworfen. Könne man sich aber schon zu¬
frieden erklären, wenn man sehe, daß trotz dieser hohen
Ausgabe 18 Monate nötig seien, um ein Unterseeboot
zu bauen, während ein anderer Staat dazu nur acht Mo¬
nate benötige? Man habe zahlreiche Pläne für große
öffentliche Arbeiten aufgeftellt, deren Gesamtsumme sich
auf 35 Milliarden belaufe. Das halb ruinierte Frank¬
reich gebe noch für Strafjcnbäuten auf dem Lande, für
Schulbauten ufro. viel mehr Geld aus als 1928. Im
übrigen unterstütze der Staat finanziell eine große
Anzahl von' Erzeugungszweigen, wie z. B. die Milch¬
wirtschaft, Alkohol-, Flachs-, Gummierzeugung ufro.
Wie soll man, fragt Reynand, alle dies« Aufgaben
bestreiten? Durch eine Besteuerung des Volkseinkom¬
mens? Das fei unmöglich. Es bestehe ein beträcht¬
liches Mißverhältnis zwischen diesem Volkseinkommen
und den Bedürfniflen des Staates. Im übrigen sei der
Staat ein Bankier und ein Arbeitsvermittlungsbüro
geworden. (Seit zwei Jahren find 240 000 Beamte
neu eingestellt worden.) Hab« der Staat wenigstens
die Wirtschaft des Landes wieder angekurbelt? Durch¬
aus nicht! Die Richtzahl der Erzeugung habe um 25
v. H. abgenommen.
Die Preisregelung, so fuhr der Finanzrninister
fort, die zufanunenfiel mit der Verknappung der Er¬
zeugnisse, habe die Leistungen der Fabriken vermindert
und zur Schließung vieler Betriebe geführt. Die Er¬
fordernisse des Schatzamtes seien ständig gestiegen. Im
vergangenen Jahre habe er, Reynaud, sie auf 45 Mil¬
liarden geschützt. Man habe ihm damals Pessimismus
torgeroorfen. In Wirklichkeit fei er optimistisch gewe¬
sen, da die Anleihen des Schatzamtes 48 Milliarden
betragen hätten.
Frankreich vermehr« feine öffentliche Schuld um
jährlich 18 Milliarden. Es habe 60 o. H. auf feine
Währung verloren in der gleichen Zeit, in der es 60
v. H. feiner Goldreserven einbüßte. Die Wahrheit, die
man nicht immer klar erkannt habe, fei, daß das Land
von feinem Kapital gelebt habe. 1931 befaß Frank¬
reich noch 220 Milliarden an Gold und Devisen in der
Bank von Frankreich. Diefer Vorrat sei aus 80 Militär-
Zweijährige Dienstzeit wir- beibehalten
Im weiteren Laufe der Haushaltsberatungen im
Senat hat Ministerpräsident Daladier die Beibehaltung
der zweijährigen Dienstzeit über das Jahr 1940 hinaus,
wenn die Zeit der sogenannten rekrutenarmen Jahr¬
gänge vorüber sein wird, ongekündigt.
Der rechtsstehende Senator Lämery hatte zunächst
im Rahmen einer umfassenden militärischen Neuorgani¬
sation, die infolge des Verschwindens des Versailler Ver¬
trages notwendig geworden sei, die Erhöhung der ge¬
genwärtig 24 Monate betragenden Dienstzeit auf 27
Monate gefordert. Außerdem müßten die Kaders der
französischen Armee durch die sofortige Heranbildung von
3000 neuen Offizieren verstärkt werden.
Daladier gab daraufhin die Erklärung über die Bei¬
behaltung der zweijährigen Dienstzeit ab. Diese Erklä-
rung erregte im Hause Aufsehen und fand gleichzeitig
Billigung. Der Ministerpräsident betonte, die zweijäh¬
rige Dienstzeit müsse unter den gegenwärtigen Um¬
ständen auch über di« Zeit der rekrutenarmen Jahr¬
gänge hinaus beibehalten werden.
Weiter teilte der Ministerpräsident mit, während der
Teilmobilisierung Ende September seien einige
Fehler aufgedeckt worden. Eine Reorganisation
der Mobilmachungszentren fei notwendig. Zum
Schlüsse wandte sich der Ministerpräsident gegen dieje¬
nigen, di« behaupteten, Frankreich unternehme nicht die
notwendigen Anstrengungen um seine geschichtliche Sen¬
dung zu erfüllen. In den Arsenalen würde gegenwärtig
mindesten 50 Stunden in der Woche gearbeitet. Aber
die'Privatindustrie hinkt mit ihren Rüstungslie-
ferungen nach. Es werde vielleicht eine Verdoppelung
der Anstrengungen notwendig sein. Im gegenwärtigen
Augenblick könne Frankreich der Lage mit Ruhe ins
Auge blicken. — Der Haushalt des Äriegsminifteriums
wurde daraufhin angenommen.
Frankreichs Rüstungsausyabrn
Der Unterausschuß für die nationale Verteidigung in
der Kammer hat einen Bericht veröffentlicht, aus dem
hervorgeht, daß in der Zeit von 1919 bis 1937 Frank¬
reich für seine Rüstungen die Summe von 216 781 Mil¬
lionen Franke« ausgegeben hat. Davon entfielen auf
das Kriegsministerium 143 857 Millionen, auf das
Kriegsmarine-Ministerium 43 444 Millionen und auf
das Luftfahrtministerium 29 408 Millionen Franken.
drn tot November 1938 gesunken. Die 140 verlorenen
Milliarden verringerten den ftanzösischen Kriegsschatz.
.Wieviel Flugzeuge hätte man für 140 Milliarden bauen
können?
Wie konnte man gegen dies« Abwärtsbewegung
Front machen? Man mußte zwischen zwei Wegen wäh¬
len, und zwar zwischen Währungsfteiheit und Zwangs¬
maßnahmen. Frankreich habe den ersten Wetz gewählt.
„3ch glaube", fuhr Reynaud dann fort, „daß das
Problem der Devisenkontrolle mit einem demokratischen
Parlament nicht gelöst werden kann. Es blieb uns also
nur ein Weg übrig, und zwar einer, auf dem man sich
mit offenem Pifier schlägt.
Wir sind bat angegangen, zuerst die Bedürfnisse des
Staates und der Gemeinden zu verringern. Wir haben
die großen öffentlichen Arbeiten möglichst wenig ein¬
geschränkt, sie jedoch erheblich kürzen müssen. Dann
haben wir für bie Steigerung ber Einnahmen gesorgt.
Wir wollten nicht eine Abgabe auf das Kapital ein!»
führen, weil diese Abgabe bereits praktisch erfolgt ist,
da das Einkommen seinem Goldwerte nach in FranL-
reich um 70 v. H. gesunken ist, was in Wirklichkeit be¬
reits eine harte Steuer ausmacht. Wir haben es für
richtiger befunden, bie Einkommensteuer zu erhöhen."
Im weiteren Verlauf« feiner Rede schilderte der
Finanzminister .bie von ber Regierung ergriffenen
Maßnahmen, bie er bereits vor ber Kammer ausführ¬
lich vertreten hat, um bann schließlich auf bie angekün¬
digte Konvertierung ausländischer Anleihen zu kommen.
Lieber 100 Tote in Rumänien
EP. Bukarest. Die Zahl der Todesopfer der Eisen-
bahnkatastrophe in Rumänien übersteigt bereits hundert.
Mehrere der in den Krankenhäusern liegenden Verletz¬
ten sind inzwischen gestorben. Di« Leichen von 13
Frauen, acht Männern und 5 Mädchen konnten bis¬
her nicht identifiziert werden.
Der rumänische Derkehrsmmister ist wieder in
Bukarest eingetroffen und hat dem König über bie Er¬
gebnisse der Untersuchung Bericht erstattet. Die Eisen¬
bahndirektion hat mitgeteilt, daß sie den gesetzlichen
Schadenersatz an bie Hinterbliebenen und bie Verletzten
anstandslos auszahlen werde. Auf den Eisenbahnstatio¬
nen Galatz und Bograd ist ein besonderer Ausschuß
tätig, der den Hinterbliebenen eine Soforthilfe zur Ver¬
fügung stellt.
Der Telephon- und Telegraphenverkehr im Lande ist
noch immer nicht wiederhergestellt. Durch die häufigen
Schneefälle sind sogar weitere Leitungen beschädigt
worden. Insbesondere im Telephonverkehr mit dem
Ausland kommt es zu Störungen. — Um die Sicherheit
im Eisenbahnverkehr zu erhöhen, werden jedem Zug
zwei besondere Bremser mitgegeben.
Freude" unb „Schönheit ber Arbeit" und bie KdF-
Reichstagung m Hamburg, um nur einiges zu nennen,
waren Höhepunkte ihrer Arbeit.. „Wilhelm Gusttoff"
rourbe in Dienst gestellt, Millionen beutscher Arbeiter
lernten bie Schönheiten ihrer eigenen Heimat unb
fremder Länder kennen, der Bau des Rügenbades
macht weitere Fortschritte. Zwölf Millionen Frauen
dienen der Bewegung, ihrer Arbeit ist gerade vom
Führer ganz besondere Anerkennung zuteil geworden.
Alle Gliederungen der Bewegung, nicht zu vergessen
die NSV, deren Einsatz in diesem Jahr alle bisherigen
an sich schon so großen Leistungen in den Schatten ge¬
stellt hat, sowie bie anberen Formationen, wie ber
Reichslustschutzbund, ber bereits über fünf Millionen
voll ausgebildeter Selbstschutzkräfte verfügt, haben ihr
Tell zum Aufstieg beigetragen.
Ganz besonders verdient noch bie Arbeit des
Re ichsarbeitsd lenstes erwähnt zu werben,bet.
wenn er auch jetzt nicht mehr eine Gliederung ber Par-
tei, sondern eine staatliche Einrichtung ist, doch feine
große Verbundenheit mit der Bewegung immer von
neuem unter Beweis gestellt hat. Die in fernen Reihen
geleistete Erziehungsarbeit und seine Arbeit am Boden,
die das Ziel hat, die Ernährung unseres Volkes aus
eigener Scholle sicherzustellen, hat jetzt schon einen
ehrenvollen Platz in den Annalen ber Geschichte des
Dritten Reiches. Der deutsche Sport hatte in die-
fern Jahr seinen Höhepunkt in dem Deutschen Zum-
und Sportfest in Breslau, das mehr als nur ein Zur-
schaustellen sportlicher Leistungen, sondern in seinem
Bekenntnis zu Eroßdeutschland einen ganz besonders
tiefen Eindruck hinterließ.
Deutschlands Sorge für einen glücklichen Fami¬
lienstand wurde belohnt durch eine weitere Zu¬
nahme der Eheschließungen unb durch ein Ansteigen ber
Geburtenziffern, Der Fürsorge, auch gerade für die
Jugend unseres Volkes, diente bet ebenfalls unter
starker Beteiligung des Auslandes in Frankfurt a. M.
veranstaltete Internationale Kinderschutzkon-
greß, auf dem fruchtbarste Arbeit geleistet wurde.
Diese kurzen Zusammenstellungen haben einen klei¬
nen Querschnitt durch die Innen- und Wirtschaftspoli¬
tik des vergangenen Jahres gegeben, sie haben bie engste
Zusammenarbeit aller Stellen bet Partei unb des
Staates zum Ausdruck gebracht. Diese Arbeit hätte
ohne den Führer nicht geleistet werden können, ohne
das Vertrauen, bas er feinem Volk entgegenbringt
unb mit bem dieses zu ihm aufblickt. Das größt« Ge¬
schenk, das wir in diesem Jahr dem Führet geben
konnten, das ist von ihm im Frühjahr dieses Jahres
einmal mit folgenden Worten umrissen worden: „Ich
weiß, ich werde am 10. April abends der reichste Mann
sein, ich werde das Höchste besitzen, was einem Mann
geschenkt werden tarnt, ein ganzes Volk,"