M8oer Mfang Rr. S4
Ruf In die Zeit
Ob wir follen werden oder nicht, wir
kömpfen. Nicht dos persönliche Leber;
oder der persönliche Tod ist dos Wich¬
tigste, sondern der überpersönüche Wert,
den wir unserem Leben oder Sterben ein¬
bannen. Ob dos Schicksal uns zu leben
oder zu sterben gebietet, ist nicht die letzte
Frage, sondern wie wir leben und wie wir
sterben, darauf kommt es an. Wir können
nur den festen Vorsatz fassen, daß wir den
einen wie den anderen Befehl topfe'
durchführen. Kleo Pleyer
FULDAO
Daran wollen wir denken
I Haben wir noch die Ruhe, Rückschau zu
halten in einem Augenblick, der so ganz und
ausschließlich wie kaum jemals zuvor der
Gegenwart gehört? Wir sollten es doch tun.
sollten den letzten WHW-Sammeltag dieses
sechsten Kriegswinlers zum Anlatz eines kur¬
zen Rückblickes machen.
Denken wir an di« trotz größter seelischer
und härtester körperlicher Belastung weite¬
ster Volkskreis« nicht nachlassende, sondern
so lebendig wie nur je sich bewährende. Geb«.
L bersitschait, die in Einzelbeispielen, wie etwa
; den großen WHW-Sp enden der eingeschlos¬
senen Besatzungen unserer Stützpunkte, sich
। selber ihr ehrendes Denkmal setzt.
Denken wir auch an di« bedeutenden So¬
zialausgaben, di« durch die ganze Gaugebiet«
betreffende Rückführungsaktion sich ergeben.
^2Den rückströmenden Flüchtlingen ersten Halt
'JTund erste Hilf« geboten zu haben und vor
| allem sich der werdenden und jungen Mütter
' und ihrer Kinder in Zeiten härtester Not
. schützend angenommen zu haben, ist das un-
i bestritten« Verdienst der NS-Volkswohlfahrt,
l das auch durch gelegentliche, unter so schwie-
\ rigen Verhältnissen unvermeidbare Fehl¬
schläge nicht verkleinert werden kann.
Vergessen wir auch nicht die Fülle sozia-
I ter Aufgaben in den Luftnotgebieten. Immer
i ist hier der Weg zur NSV das erste Zeichen
; wiederkehrender Aktivität der meist noch
I ganz unter dem Schrecken des Luftangriffs
,! stehenden Ausgebombten. Nirgendwo offen-
I bart sich der Wert der Selbsthilfe wohl so
1 deutlich wie in jenen Augenblicken, da die
i oft genug selbst ausgebombten Mitarbeiter
i sich ganz in den Dienst ihrer Volksgenossen
; stellen.
An all das wollen wir heute denken, und
'! wir werden erneut erkennen, wie wertvoll
1 und beruhigend es ist, ein Werk zu besitzen,
den Ehrennamen des „Tatsozialismus"
r’ouri) m den Stunden schwerster Belastung
zu Recht tragen darf.
Wichtig für Rentenempfänger
Wenn Empfänger von Renten der reichs-
oesetzlichen Renten- oder Unfallversicherung
aus feindbefetzten oder bedrohten Gebieten
zurückgeführt werden, können sich leicht Un¬
terbrechungen in der Rentenzahlung erge¬
ben. Deshalb wird den Rückgeführten, die
eine solche Rente beziehen, empfohlen, sich
^aisbalo an die Postamtalt ihres Aufent-
' Haltsortes (nicht an die Gemeindebehörde
; oder an den Versieherungsträaech zu wenden
। utri) die etwa noch in ihrem Besitz befind-
i Irchen Unterlagen über die Renten (Renten¬
bescheid. Rentenkarte oder dergleichen) vor¬
zuweisen. Die Postanstalt veranlaaßt dann
die Weiterzahlung der Renten. Ist die Post-
anstalt. von der die Rente bisher gezahlt
worden ist. noch zu erreichen, so oeniiot eine
. t einfache Mitteilung der neuen Anschrift an
dies« Vostanstalt. Haben Emvfänaer einer
knappschaftlichen Rente ihre Bezüge bisher
durch ein« Postanstalt ausgezahlt erhalten,
so gilt das Gleiche: haben sie ihre Bezüge
durch eine Zahlstelle oder durch Postscheck
von der Knappschaft erhalten, so wenden
fie sich an die zuständige BeZirksknappschaft
ihres jetzigen Aufenthaltes.
Die Ausdehnung des Kartoffelanbaues ist
bi« entscheidenste Forderung für die diesjäh¬
rige Frühsfahrsbestellung. Durch den Der-
| tuift wichtiger Kartoffelanbaugebiete muß auf
1 Kleinerem Raum die gleiche Kartoffelernte
ä rzeugt werden wie im Vorjahr«. Eine Er-
Whöhuna der Anbaufläche um 25 Prozent ist
M demnach Tür jeden Betrieb, vor allem klei¬
nere Betriebe und allgemein für die Orts-
bauernschaften. die keine Gemüseanbauum,
läge erhalten haben, vordringliche Pflicht.
Von der Möglichkeit der Vorkeimung des
Saatgutes muß weStgehestdst Gebrauch ge¬
macht werden. Da die Versorgung mit
neuem Pflanzgut mcht sicher gestellt fit, grö¬
ßere Mengen wenigstens nicht zu erwarten
sind, muß jeder Betrieb sich Pflanzgut aus
eigener vorjähriger Ernte zurückhalten oder
falls in den letzten Jahren neues Saatgut
nicht bezogen wurde, einenAustausch mit Nach¬
barn vornehmen. Kur Gewinnung größerer
Mengen Pflanzkartoffeln find die dicken
Knollen längs zu teilen, jedoch ist es zweck¬
mäßig die Schnittfläche eine Zeitlang vor
dem Auslesen an einem trockenen Orte o#r=
torfen zu lassen. Pflanzgut muß unoed engt
sparsam verwmrdt werden. Durch weitere
Entfernungen in der Reihe und größer«
Reihenentfernung kann dies erreicht werden.
Allgemein müssen wir in diesem Jahre mit
10 Ztr. je */< ha ausreichen.
Schm.
>
inimiiiimiimiimiiuiiiiiiuiiHimmmiiiiiiiiHuiiiiiuiiiiiuiiiii
Wir brauchen Möhrensamen
Die Ausweitung unteres Gemüseanbaues
bringt es mit sich, daß manche Samen knavo
werden Vom Ausland können wir zusätz¬
lich keine Sämereien beziehen, so muß der
deutsche Anbau verstärkt werden. Es ist au¬
genblicklich noch genügend Zell, aus vorhan¬
denen Vorräten an Svesiemödren geeignetes
Saatgut zum Auspslanzen auszulesen. Der
Möhreniamenanbau darf jedoch nur auf
Grund eines Vertrages nut einem Züchter
erfolgen, für den die betreffende Möoren-
sorte zuaelassen ist. Verträge vermittelt die
Abteilung II F 2 (Gemüsebau) der Landes-
bauernichaft Kurhessen.
------
In allen Gehöften, Stallungen und Scheu¬
nen muß Ordnung herrschen sowie genü-
J. gend Wasser und Sand bereitstehen.
l'Herumliegendes "Heu, Stroh- und Holz- !
I feste erhöhen die Brandgefahr und bilden
I feuerb(ücken. I
Samstag'Sonntag, den 17/18. März 1948
AmMcbes frdsHafl
triebsmädelwalterinnen derDeutschen Arbeit»-s tue gingen Menschen zu höchster Lefltting M
front. Ihre erzieherisch außerordentlich wich- führen. _____________
mitt1
und
un-
L-
Was gilt als verbotener Tauschhandel
Verbot von Ein- und Verkauf für illegale Gewerbetreibende
Die Stillegungshilfe der Rückgeführten
Zuständig die Gauwirtschaftskammern und Betreuungsorganisationen
erhaltuntz dann nicht mehr ml
folg« der Räumung z. B. t>i«
bi« Kosten des stillgelegten Betriebs
bestens teilweise in Fortfall.
Die Träger dieser Gemeinschaftserziehung
sind der Betriebs fugend walt er und die Be¬
träten Terrorangrisf gusgebombr wurde
seitdem Petersberger Straß« 67 wohnt,
sere besten Wünsche für einen ruhigen
bensabend
Jeder erhält selne Sonderzuteilung
Der Jugendschutz auch im totalen Krieg
Jugendamt der DAF steuert die betriebliche Jugendarbeit gemeinsam mit der Reichsjugendführung
Im allgemeinen ist der junge Mensch m
seiner beruflichen Leistung äußerst anpas¬
sungsfähig und kann den an ihn im Rahmen
dieser Bestimmungen gestellten Ansprüchen
wohl nachkommen. Würde dieser Grundsatz
aber durchbrochen, würden sich, wenn auch
nicht sofort, so doch später, sicherlich schwere
Folgen zeigen. Alle Betriebssichrer sind des¬
halb mit dafür verantwortlich, daß di« auf¬
gestellten Richtlinien eingehalten werden und
müssen es sich wohl überlegen, ehe sie bei¬
spielsweise Arbeitszeitverlängerungen bei der
Gewerbeaufsicht beantragen.
Ein wichtiger Punkt ist die Gesundheits¬
führung unserer werktätigen Jugend. Leibes¬
übungen für unsere schaffenden jungen Men¬
schen werden auch jetzt noch innerhalb der
Arbeitszeit durchgeführt. Es kann dies ohne
weiteres verantwortet werden, weil diese
Leibesübungen unmittelbar der Erhaltung
der Arbeitskraft der in der körperlichen Ent¬
wicklung steehnden Jugend dienen und Ar¬
beitsleistung und Arbeits freudig kett heben.
Die Betriebsärztin eines der größten Rü¬
stungsbetrieb« erklärte erst kürzlich, daß auch
heute, im 6. Kriegsjahr, zu einer Zeit, zu der
jede Arbeitsstunde wertvoll und die Lei¬
stungssteigerung dringendstes Gebot ist, tm
Hinblick auf die Entwicklung der Jugend¬
lichen die Leibesübungen während der Ar¬
beitszeit unumgänglich notwendig find.
Wenn trotz der Urlaubssperre erhoiungs-
werden — auch durch di« Reichswirtschafts,
kämm er zu erfahren. Im übrigen wird di«
Räumung oder Besetzung von Gebieten
durch die Feindmächte für die Betroffenen
häufig auch Auswirkungen haben, die di«
Fortfichpmg von Stillegungshilfe hinfällig
lassen.
So steuert das Jugendamt der Deutschen
Arbeitsfront die gesamt« betriebliche Jugend¬
arbeit und schasst in engster Zusammenarbeit
mit dem Sozialen Amt der Reichsjugend¬
führung die Voraussetzung auch für gesetz¬
liche Unterlagen und Anordnungen. Es ist
einerseits dafür gesorgt, daß die jungen Men¬
schen auch im totalen Kriegseinsatz nicht
überanstrengt und überbeansprucht werden.
Andererseits sind alte Maßnahmen getroffen,
um unter Berücksichtigung dieses Grundsatzes
tig« und mühselig« Kleinarbeit zeigt sich nach
außen in den regelmäßig durchgefuhrten Ju¬
gend-Betrieb sap pellen, den Reichsappelten
der schaffenden Jugend, auf denen namhafte
Männer von Partei, Staat, Wirtschaft und
Wehrmacht zu den berufstätigen Jugend¬
lichen sprechen, und nicht zuletzt in den ./Wo¬
chen der schaffenden Jugend", die in sämt¬
lichen Gauen systematisch durchgeführt
' werden.
Das Jugendsparen im Betrieb, das jedem
Jugendlichen die Möglichkeit gibt, für seinen
späteren Derufsausstieg bereits ein kleines
„Stammkapital" anzulegen, ist ebenfalls ein
Mittel der betrieblichen Gemeinschaftserzie¬
hung. Die Leistung der Jugendlichen am Ar¬
beitsplatz wird durch die Einführung einer
Leistt^tgsprämre für Lehrlinge und Anlern¬
linge anerkannt.
Schließlich muß noch daraus hingewiesen
werden, daß im Rahmen der Maßnahmen
zum totalen Kriegseinsatz auch eine Gruppe
Jugendlicher ausgebildet wurde (Schüler und
Schülerinnen der Berufsfach- und Fachschu¬
len, Jugendliche aus nicht kriegswichtigen
Betrieben uh».), die nun als jugendliche. Hel¬
fer und Helferinnen in der Rüstungswirt¬
schaft eingesetzt worden sind. Das Jugendamt
der Deutschen Arbeitsfront hat dafür Sorge
getragen, daß diesen Jugendlichen die glei¬
chen Rechte gewährt werden und sie den glei¬
chen Schutz erhalten wie die übrigen.
Die im Reich tätigen ausländischen Ju-
gndlichen werden in Zusammenarbeit mit
dem Amt für Arbeitseinsatz ebenfalls vom
Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront be¬
treut. Diese Betreuung führen die bereits
erwähnten Betriebsjugendwalter und -mä-
delwalterinnen durch. Im Jugendamt der
DAF selbst sind darüber hinaus landeseigene
Reichsfugenddelegierte tätig, die von sich aus
alle Betreuungsmahn ahmen für die Jugend¬
lichen ihres Landes in Deutschland voran-
bedürftigen Jungen und Madeln ein ange¬
messener und zweckentsprechender Erholungs¬
urlaub durch das Jugenderholungswerk der
Hitler-Jugend gewährt wird, so sind hierfür
die gleichen Erwägungen maßgebend. Die
Betriebsführer haben die Möglichkeit, die
dafür in Frage kommenden Jugenosichen
zur kostenlosen Verschickung zu benennen.
Diese Maßnahmen dienen zugleich auch der
Erhaltung der Wehrtauglichkeit. Die Mu¬
sterungen bei der Wehrmacht haben immer
wieder den guten Gesundheitszustand der in
unseren Betrieben schaffenden Jugend fest-
fteUen können.
Vielfach beschäftigt man sich hier und da
mit der Frage der Verkürzung der Lehrzei¬
ten im Kriege. Hierzu kann die Deutsche Ar¬
beitsfront feststellen, daß es trotz alter
Schwierigkeiten vor allen Dingen gelungen
ist, die Maßnahmen der Berufsausbildung
in vollem Umfange aufrecht zu erhalten.
Durch Einführung der vorzeitigen Lehrab¬
schlußprüfung ist im Einvernehmen mit den
Dienststellen des Reichsarbeitsdienstes und
der Wehrmacht sichergestellt, daß jeder Ju¬
gendliche, der zur Einberufung kommt, nach
Möglichkeit auch dann einen Benrssabschluß
erhält, wenn er die friedensmäßig vorge¬
sehene Lehrzeit noch nicht ganz abgeschlos¬
sen hat.
Es muß festgestellt werden, daß diese^ Maß-
nahmen durch alle Dienststellen des Staates
und der Wirtschaft gefördert wurden. Es soll
hierdurch erreicht werden, daß der junge
Kriegsfreiwillige alle persönlichen und beruf¬
lichen Sicherheiten erhält, die ihm feinen
Fronteinsatz erleichtern.
Der Betreuung unserer schaffenden Jugend
im Betriebe kommt noch insofern ein« beson¬
dere Bedeutung zu, da der Jugendliche ja
den größten Teil des Tages im Betrieb ver¬
bringt und den dort auf ihn einwirkenden
Einflüssen stärkstens ausgesetzt ist. Die be¬
triebliche Gemeinschaftserziehung stellt ein
wesentliches Mittel der ständigen Einwir¬
kung auf den Jugendlichen dar.
Di« soziale Betreuung unserer schaffenden
Jugend har mit der Erklärung^ des totalen
Krieges keineswegs an Bedeutung verloren,
sondern ist ganz im Gegenteil gerade in die¬
sem Zusammenhang noch wichtiger gewor¬
den. Das alte Won: Jugendschutz ist Solls«
schütz — besteht nach wie vor.
Selbstverständlich wird von dem harten
Einsatz, den di« Heimat ganz besonders in
den letzten Monaten zu leisten hat, auch die
Jugend nicht ausgenommen. Gerade die
Kraft und den Schwung, die in der Jugend
stecken, brauchen wir heute mehr denn je.
Und die Jugend selbst will auch gar nicht
etwa ausgenommen werden, sondern sieht
ganz klar die Probleme und bemüht sich, alles
zu tun, was in ihren Kräften steht.
Den Stellen, die für di« Jugend verant¬
wortlich sind, erwächst da mir eine erhöhte
Aufgabe. Das Jugendamt der Deutschen Ar¬
beitsfront nimmt sich auf dem arbeitsmäßi¬
gen Sektor unterer jungen Menschen an und
führt ihre Betreuung gewissenhaft durch. Es
hat sich immer wieder dafür eingesetzt, daß
das Jugendschutzgesetz in allen wesentlichen
Bestimmungen in Kraft bleibt. So erfolgt
heute eine Arbeitszeitverlängerung für Ju¬
gendliche nut dann, wenn sie aus kriegsbe¬
dingten Gründen unbedingt notwendig ist
und alte anderen Möglichkeiten erschöpft sind.
Kinderarbeit ist grundsätzlich verboten. Nacht¬
arbeit soll für Jugendliche nicht angesetzt
werden.
In der Zeitschrift „Deutsche Verwaltung"
wird Wer eine Anzahl grundsätzlicher Ent¬
scheidungen der Rechtsprechung, die als
Schutzmaßnahmen für die Derbraucherschaft
ergangen sind, zusammenfassend berichtet.
Bestraft wird derjenige, der in der Aus¬
übung eines Gewerbes oder Berufes Tausch¬
oder Schleichhand elsgeschcifte betreibt. Der
Täter braucht nicht immer der Inhaber des
Betriebes zu fern. In Ausübung eines Ge¬
werbes wird z. B. di« Ehefrau eines Gast¬
wirtes tätig und damit auch strafbar, falls
sie von einem Gast Geflügel kauft und rh-m
dafür Zigaretten gibt
Unter bte besonders strengen Strafbestim¬
mungen für die Verstöße in Ausübung ei¬
nes Gewerbes oder Berufes fällt auch der,
per sein Geschäft bereits geschlossen oder
seinen Beruf aufgegeben hat und Reste von
seinen Warenbeständen ohne Bezugsberech¬
tigung verkauft. Gleichfalls macht sich straf¬
bar, wer sich als Gewerbe tre ibender be¬
tätigt, ohne nach den gewerblichen Vor¬
schriften zum Gewerbebetrieb zugelassen zu
sein. Wäre dies nicht der Fall, würde der
legale Händler schwerer bestraft als der
illegale. So darf niemand, ohne Schuh¬
händler zu sein, Schuhe emfaufen, um sie
mit Verdienst weiter zu verkaufen.
Strafbar ist ferner der Verkauf und Kauf
bezugsbeschränkter Ware ohne gültige Be¬
scheinigung. Befindet sich aber die Ware in
der Hand des Verbrauchers, so ist bte Be¬
zugsbeschränkung aufgehoben und der Ver¬
braucher kann über das betreffende Ver¬
brauchsgut frei verfügen. Voraussetzung ist
aber, daß er das landwirtschaftliche oder
gewerbliche Erzeugnis auf gesetzlichem Wege
erhalten hat. Dagegen verlieren Waren,
die auf illegalem Weg, etwa durchs Dieb¬
stahl, Unterschlagung, Schwarzhandel erlangt
sind, dm Eigenschaft eines öffentlich bewirt¬
schafteten Erzeugnisses nicht, sondern kön¬
nen nach wie vor Gegenstand strafbarer
Verstöße fein.
Nach dem Grundsatz, daß die auf gesetz¬
lichem Wege erlangte Ware m der Hand
des Verbrauchers nicht mehr bezugsbe¬
schränkt ist, konnte man zu der Folgerung
kommen, daß auch Selbstversorger über die
ihnen zustehenden Erzeugnisse frei verfügen
.können. Diese Annahme ist irrig. Ter
Reichsernährungsm m ister hat jeden Ver¬
kauf oder Tausch oder dergleichen von öffent¬
lich bewirtschafteten Erzeugnissen, die den
Selbstversorgern zustehen, verboten. Eine
Weiterveräußerung von Treibstoffen, die auf
Tankausweiskarten bezogen sind, ist eben¬
falls untersagt.
Im Zusammenhang mit den Rückführun¬
gen sind für den Bereich der Wirtschaft einige
Fragen um die StiltegungsHilfe entstanden.
Es wird deshalb von unterrichteter Stell«
darauf hingewiesen, daß nach den Richtlinien
die Gauwirtschaftskammern und Wirtschafts¬
kammern oder die sonstigen fachlich-bezirk¬
lichen Betreuungsorganisationen, in deren
Bezirk der stillgelegte Betrieb liegt, zustän¬
dig sind.
Di« Reichswirtschaftskamm«r erklärt er¬
gänzend, daß auch ein Wohnsitzwechsel bes
Betrieb si „Habers wegen Freimachung ge¬
fährlicher Grenzgebiete oder wegen Feivd-
beietzung eme Aenderung in der Zuständig¬
keit für die Stillegung-chilf« nicht zur Folge
hat. Soweit diese für die Stillegungshilfe
maßgebenden Stellen selbst ihren Wohnsitz
verlegen müssen, sind die neuen Anschriften
—■ wenn fie nicht anders bekanntgegeben
machen.
So werden regelmäßig die Betriebsircha-
ber, die ihren Wohnsitz infolge Freimachung
verlegen mußten, Anspruch auf Räumungs¬
familienunterhalt haben, so daß insoige-
dessen, entsprechend der Regelung, die für
den Änsatz-Familienunterhalt gilt, die Fort¬
gewährung von Beihilfen für die Lebens¬
haltung regelmäßig mcht mehr in Betracht
kommt. Außerdem kommen, da eine Betrieb-
iöglich -ist, in»
Beihilfen für
Wann verfallen
die Kartenabschnitfe?
Bekanntlich gelten die Karten für die 72.
Zuteilungsperiode auch noch in der ersten
Woche der 73. Zuteilungsperiode, d. h. bis
zum 11. 3. Verschiedene Enährungsämter ha¬
ben mm in letzter Zeit bekannt gemacht, daß
die Kartenabschnitt« der 72. Kartenperiod«
noch über den 11. 3. hinaus gelten. Sie ver¬
fallen in diesen Bezirken also erst zu einem
späteren, meist ausdrücklich angegebenen
Zeitpunkt. Der Grund für diese Regelung,
die nur «in« Ausnahme und nicht reichs¬
einheitlich ist, liegt darin' daß mancher Kauf¬
mann vorübergehend nicht genügend Ware
vorrätig - hat, um di« Ware bis zum Enke
der 1. Woche der 73. Zuteilungsperiode voll
zu beliefern und darin, daß die Zufuhren
bei den Einzelhändlern nicht immer regel¬
mäßig eintreffen. Die verlängerte Gültigkeit
der Abschnitte wird manchen stunden von der
Sorge befreien, ob er seine Rationen z. B.
an Marmelade, Kartoffeln, Mehl, Fest uftv.
auch noch später beliefert bekommt, wenn
vorübergehend einmal keine Ware am La¬
ger ist.
Ein rüstiger Achizigjabriger
W Am Montag kann Herr Rhaban
Wingenfeld in bester Rüstigkeit und
geistiger Frische seinen 80. Geburtstag be¬
gehen Der Jubilar, der 43 Jahre lang als
'Soria(teeret in der E isenb ahn -Hauptwerk¬
stätte tätia war. wirkt feit 50 .fahren als
aktwer Sänger rm Gescmgverem „Sieber«
täfel" mit und war über 30 Jahre Schrift¬
führer des Rhön-Sängerbundes. Trotz sei¬
nes hoben Alters betätigte er sich in letzter
Zeit noch ms Koch m der Verpflegungs-
Halle am Bahnhof. Dem Jubilar, der beim
D Wer bis jetzt mit seiner Sonderzutei¬
lung an Tadakwaren noch nicht »ott bette-
tert werden konnte, wird in den nächsten
lagen sein« Zigaretten oder seinen Tabak
erhalten. Wie mitgeteilt wird, ist eine neue
Lieferung für di« hiesigen Tabakwarenge-
schäfte unterwegs, so daß jeder die ihm zu¬
stehende Station auch tatsächlich erhält. Daß
sich der eine ober andere dabei ein wenig
gedulden muh, oft bei der heutigen Trans-
portlage selbstverständlich. Jedenfalls wird
dafür gesorgt, daß jeder zu feiner Zuteilung
kommt.
hattet Me Straßen sauber
D Dies gift vor allem für die Sosoer»
kliufer und die Loskäufer, die auf der Straße
ihre Geschäft« abwickeln. In der letzten Zeit
ist die Unsitte eingeritten, auf dem Butter¬
markt öder wo fie gerade stehen, einfach die
abgerissenen Abschnitte hinzuwerfen. Wenn
auch die Straßen heute nicht mehr so sauber
gehalten werden können, wie wir dies frü¬
her in Fulda gewöhnt waren, so ist es doch
nicht nötig, noch absichtlich zu ihrer Ver¬
unreinigung beizutragen. Wenn jeder Los-
täufer den kleinen Abschnitt bis zum näch¬
sten Papier korb mitnimmt, also nach Hause
oder an seinen Arbeitsplatz, so ist damit
schon geholfen. Auch hier: ein bißchen guter
Wille jedes einzelnen und der Fall ist
erledigt!
Richtzeit für die Verdunklung:
Samstag 18.07 Ms Sonntag 6.11 Uhr
Sonntag 18.09 bis Montag 6.09 Uhr
Eine StudiensWanderung vor 132 Jahren
Ananas, Zitronen und Orangen sah Lehrer Bodo am Fuße des Vogelsberges
Im Jahre 1813 brach in den letzten Au¬
gusttagen der damals 33iäjriae Lehrer Lud¬
wig Socio ein Pfarrerssohn, in Mel¬
sungen auf. um mit seinen Schülern eine
Ferienwanderung zu machen, die durch den
Vogelsberg, hinunter nach Frankfurt und
Darmstadt führte. Dann wanderte Boclo mit
seiner jungen Schar an der Bergstraße ent¬
lang nach Heidelberg, zog mit ihr über
Mannheim hinüber in die damals französi¬
sche Pfalz, besuchte Mainz und den Rhein
bis nach Koblenz, um über bas Lahntal und
den Taunus wieder nach Frankfurt und von
dort in feine hessische .steinigt zurückzukeh-
ren. Boclo hat diese große Wanderfahrt mit
feinen Schülern gemacht, weil er die Auf¬
fassung vertrat, daß ..Reiten ein wesentliches
Stück aller Erziehung ist". Zwei Jahre spä¬
ter, nachdem er als Freiwilliger an den
Befreiungskriegen teilaenommen hatte, er¬
schien dann eine ausführliche Reifebefchrei-
buna. der man auch heute noch mit Span¬
nung folgt.
So kamen die Buben, die alle grüne Tor.
nister trugen, mit ihrem Lehrer von Lauter¬
bach aus auch nach dem oberheksifchen Dorf
Stockhaufen, wo der hessische Erbmarschall
Freiherr von Riedesel ein prächtiges
Schloß erbaut hatte, das m einem herrlichen
Garten lag. Dieter Garten muß für die
damalige Zeit ein Wunder gewesen sein,
denn immer wieder kamen Besucher, um
feine Pracht anzustaunen und vor allem, um
die seltsamen Gewächs« in den Treibhäusern
zu bewundern.
So fand Boclo zu feinem „freudigen Er¬
staunen die ägyptische Papierstaude, der
Stengel ist acht Fuß hock, läuft in eine
Krone von zarten, eine halbe Ellen langen
Fasern aus und ist inwendig mit einem
nährenden Mark ungestillt. Dies Mark aßen
die Armen in Aegypten als Brot. Aus der
flachsartigen Rinde drehte man Stricke, und
aus der zwiebelartigen Wurzel wurden
Blätter bereitet, auf die man schrieb."
Boclo beschreibt dann die Herstellung des
„ägyptischen Papiers", das nach der Pflanze
„Papyrus" genannt wurde. Er bemerkt
bann noch, daß man nicht mit Tinte auf ihm
schreiben konnte, sondern mit eisernen und
beinernen Griffeln.
Don den botanischen Herrlichkeiten, die er
weiter mit keinen Buben in Stockhausen be¬
wunderte. nennt er den herrlichen Tromve-
tenbaum. die Jngwerstaude. den großblü¬
henden Kaktus, der nur selten und dann nur
einige Stunden blüht. Er »reift die kostbare
Iusticia Christata, eine in den Irenen ver¬
breitete Pflanzengattung aus der Familie
der Akanthazeen. herrliche Pflanzen mit
tiefroten Blütenständen, „für die als kleme
Pflanzen 20 Gulden bezahlt wurden und
welche man von Wien erhielt". Es war
also für dte damalige Zeit ein kleines Ver¬
mögen. das eine solche Pflanze kostete. Auch
die Paradiespalme machte tiefen Eindruck
auf die Wanderer. „Dies prächtig« Gewächs
bat in feinem Vaterland zwischen den Wen¬
dest eiten 16—20 Fuß lange und 3—4 yufi
breite Blätter. An dieser waren di« Blätter
nur 8 Fuß lang und l1/* Fuß breit." „Denk
Dir nur", schreibt Boclo in feiner in Brief¬
form gehaltenen^Keisebeschreibung weiter,
„der hiesige geschickte Gärtner Zieht sogar
Ananas. Zitronen und Drangen in Fülle."
Die Mistbeete waren sehr zweckmäßig. Es
waren nämlich Treib kästen mit eisernen
Röhren an den Seiten, in welche Feuer ge¬
macht wurde.
Aho den,
Nahrung ist Waffe
Immer enger rücken wir zusammen zu
einer großen Kampf gerne inschaf t. immer
gchtzer aber wwd di« Hilfsbereitschaft un¬
tereinander. durchdrungen von dem Geist
der wahren, bedenkenlosen Kameradschaft.
Wer noch ohne größere Nöte leben kann,
dem wird es selbstverständlich fein, daß fein
fiaus und Hof denen offen stehen, die in
schwerer Bedrängnis' ihn aufsuchen. Aber
für alle muß außerdem auch die Ernährung
sichergestellt sein. Hier ist es der Bauer, der
Jahre hindurch die Kriegserzeugungsschlach¬
ten siegreich durchgeführt bat. Heute werden
noch größere Forderungen an seine Arbeits¬
kräfte gestellt. Die Schaffung der Lebensmit¬
tel ist die Grundlage zu alter volksfordernden
Arbeit. Darüber hinaus aber sind fie das
Rückgrat unterer 'Behauptung m diesem
Kampf. Ihr« Erzeugung und Bereitstellung
wird von ausschlaggebender Bedeutung, wo
es gilt zum Entscheidungskamof anzutreten.
Nahrung ift Waffe. Das beweisen auch deut¬
lich die Worte des Reichsbauernführers, die
er dem deutschen Landvolk zur Jahreswende
zurief: „Son unterer ftärte hängt
es ab. , ob Front und Rüstung
ihre Aufgabe erfüllen können."
Landkreis Fulda
y Petersberg. (Auszeichnung.) Der
Obergefreite Arfliur Svork wurde an der
Ostfront für hervorragende Tapferkeit mit
dem Eisernen Kreuz 1. Klaffe ausgezeichnet.
Kreis Hünfeld
V Hünfeld. (Beauftragung.) Regie-
runasDeterinärrat Dr. Donner wurde mit
den amtstierärztlichen Dienstgeschäften des
Kreises Hünfeld beauftragt.
D Hünfeld. (Hinweis.) Für den Be¬
ginn der Filmvorführungen der Rhönlicht-
spiele find neue Zeiten angesetzt. Eine Be¬
kanntmachung darüber befindet sich im heu¬
tigen Anzeigenteil
Aus Nachbargauen •
Darmstadt. (Grober Vertrauens,
bruch.) Dom feindlichen Luftterror bedrohte
und teilweise schon in Mitleidenfcimft gezo¬
gene Volksgenossen aus Offenbach hatten
uus Sicherheitsgründen einen Teil ihrer
Habe bei der Gaftwirtschaftsehefrau Elisa-
betb Löbia im benachbarten Münster un¬
tergestellt. Diese enttäuschte das in sie ge¬
setzte Vertrauen gröblichst, in dem sie da?
ihr in Obhut gegebene fremde Eigentum
durchstöbert«, zur Deffnuna eines oerschlos¬
senen Koffers einen Falschschlüssel benutzte
und schließlich ihr begehrenswert« Gegen¬
stände verschiedener Art entwendete. — Das
Sondergericht in Darmstadt verurteilte die
Täterin wegen dieses Dolksschädlingsver-
brechens zu einem Jahr und sechs Monaten
Zuchthaus und zu Zweijährigem Ehrverlust.
Hannover. (300 Haushaltungen
Der Obstgarten
Der Schnitt, das Auslichten und di« Ver¬
jüngung der Obstbäume und Beerensträu¬
cher sind jetzt zu beenden. Das Pflanzen der
Obstgehölze wird, soweit nicht schon im
Herbst geschehen, jetzt durchgeführt. Vor zu
tiefem Pflanzen wird ausdrücklich gewarnt,
da es sich immer schädlich auf das Gedeihen
der Bäume auswirkt.
Wann werden frisch gepflauste Obstbäum«
zum erstemnal geschnitten?
1. Alle im Herbst gepflanzten Aeptel- und
Birnbäume schneidet man im darauffolgen¬
den Frühjahr zurück
2. Im Frühjahr gepflanzte Kernobstbäum«
schneidet man bei der Pflanzung. Nur bann,
roeitn di« Bäume sehr spät gepflanzt sind
oder wenn es sich um schwach wachsend« Sor¬
ten handelt und wenn schlechte Bodenver¬
hältnisse vorliegen, schneidet man sie im
nächsten Frühjahr zurück.
3. Alle Steinobstbäume werden im Früh¬
jahr bei der Pflanzung sofort zurückgeschnft-
ten.
Das De erenobst wird bei der Pflanzung
geschnitten.
Die Ausführung des Schnittes geschieht
in folgender Weife: Di« junge Krone besteht
ist der Regel aus einem Mitteltrieb und
3—5 Seitens rieh en. Man richtet sich mit dem
Schnitt nach dem am schwächsten entwickel¬
ten Settentrieb. Die anderen . Seitent riebe
werden ungefähr in der gleichen Höhe zurück-
geschnitten. Der Rückschnitt erfolgt übet
einem nach außen stehenden Auge Den Mit¬
teltrieb schneidet man 20 — 25 Zentimeter
über den Seitentrieben über einem Auge
weg, das über der vorjährigen Schnitt¬
fläche liegt. Der Schnitt des Beeren ödstes
wurde schon früher an dieser Stelle bar«
gefegt.
Bei der Pflanzung sind die Abstände
durchaus zu berücksichtigen. Mindestabstand
beim Kernobst und bei Süßkirschen muß 10
Meter betragen, bei Sauerkirschen, Zwet-
schen und Pflaumen 7 Meter, bei Johannis¬
beeren 2 Meter, bei Stachelbeeren 1,50 Me¬
ter und bei Himbeeren 1,50 bis 0,50 Meter.
Das Spritzen der Obftbäume mtt Odft-
baumfarbolineim Tann noch bis Mitte März
durchgeftihrt werden.
spenden über 20000 RM.) Die Orts,
gruppe Sc fee im Gau Süd Hannover-
Braunschweig meldete von einer der letzten
Haustlftensammlunaen bei 300 Haushaltun¬
gen ein Ergebnis von 20 120 RM. Auf den
Durchschnitt der Haushaltungen entfielen
also fast 70 RM._________________________
"in helles Fenster gefährdet
ein ganzes Dorf!