Fuldaer Reifung Ur. 1
Dienstag, den 2. Januar 1945
hole«, bah sie jedem einzelnen Deokschen der
seine Pflicht erfüllt, nicht nur die höchst» An¬
erkennung ausspricht, sondern ihm auch die
Versicherung gibt, dah dereinst sein Beitrag
snr den Bestand unseres Volkes auch für ihn
t selbst nicht vergessen wird, dah sie aber auf
-er anderen Seit» jeden vernichten wird, der
sich diesem Beitrag zu entziehen gedenkt, oder
der sich gor zu einem Instrument des Aus¬
lands herabwürdlgl. Weil wir diese Ziele un¬
serer Gegner kennen, weil fie uns dank ihrer
propagandistischen Schwatzhaftigkeit aus dem
Munde ihrer Staatsmänner und Journalisten
die nötige Aufftärung selbst anbieten, sieht
das ganze deutsch» Volk, wir das Schicksal
wäre, das ihm zugedacht ist, weno es jemals
diesen Krieg verlieren würde, v
Ls wird ihn daher auch nicht verlieren,
sondern es muh und wird ihn gewinnen,
denn- $ ü t was unsere Feinde
käm pfen, w issen sie, au her ih r en
Juden, selbst nicht, für was aber
wir kämpfen, ist uns allen klar.
Ls ist die Erhaltung des deut¬
schen Menschen, es ist unsere
Heimat, es ist unsere zweitau-
jendjährige Kultur, es sind die
Sinder und die Sindeskinder un¬
seres Volkes. Es ist also alles
da», was uns das Leben allein
überhaupt lebeuswert erschei¬
nen lägt
Daher entwickelt dieses Volk auch jenen
Geist und jene Haltung, die es berechtigen,
an sein« eigene Zukunft zu glauben und an
eine gnädige Würdigung seines Ringens von
der Vorsehung zu erbitten.
Dah dieser Kampf selbst schon ein so gren¬
zenlos schwerer ist, liegt im Wesen der an¬
geführten Zielsetzung unserer Feinde: denn,
da sie die Absicht haben, unser Volk auszu-
rotten, versuchen sie diese Mechode bereits
im Krieg« mit Mitteln, wie sie die zivilisierte
Menschheit noch nicht gekannt hat. Indem sie
unsere Städte zertrümmern, hoffen si« nicht
nur, die deutschen Frauen und Kinder zu tö¬
ten, sondern vor allem auch die Dokumente
unserer tausendjährigen Kultur zu beseitigen,
denen sie ebenbürtiges gleichzustellen nicht in
der Lage finb* Dies ist auch der Sinn des
Vernichtungskrieges gegen die Kulturstätten
Italiens gewesen, die tiefere Absicht bei der
Fortführung des heutigen Kampfes in Frank¬
reich, Belgien und die Niederlande..
Eine neue deutsche Städteherrlichkeit
wird erblühen
Mein, so wie der Phönix aus der Asche,
so hat sich zunächst aus den Trümmern un¬
serer Städte der deutsche Wille erst recht
aufs neue erhoben, er hat Besitz ergriffen nicht
nur von Millionen Soldaten, sondern eben¬
so von Millionen Arbeitern, Arbeiterinnen,
von Frauen, ja selbst von Kindern. Was die¬
sen Millionen im einzelnen alles an Leid
zugefügt wirb, ist unermetzlich. Aber ebenso
unermeßlich fft die Gröhe chrer Haltung.
Wenn dies« leidgeprüft« Zeit einmal ihr
Ende gefunden hat, wird jeder Deutsche
grenzenlos stolz darauf sein, sich als Ange¬
höriger eines solchen Volkes bekennen zu
dürfen. Und ebenso wirb einmal die Zeit
kommen, in der die Kulturschändung, die
unsere Gegner betreiben, in unserer Erinne¬
rung weiterbrennt, von ihnen selbst adxr als
Schmach empfunden werden muh.
Ich weiß, mein« lieben Volksgenossen, was
dieser Krieg von euch fordert Es gibt wohl
keinen Menschen in irgend einem großen
Lande der Well, der sein Volk und dessen
Heimstätten besser kennen kann als ich
Deutschland. Allen den deutschen Städten
und Orten, die heut« zertrümmert werden,
bin ich nicht nur geschichtlich sondern auch
persönlich so unendlich lebensnahe gekom¬
men. Ich war ihnen seit Jahrzenhnten nicht
nur in historisch-kulturgeschichtlicher und
menschlicher Liebe verbunon.e sondern auch
am stärksten beteiligt am Schicksal ihrer
künftigen Entwicklung.
Allein gerade die» ist es, was mich auch
dieses Leid etwas leichter tragen Iaht, dah
ich mehr als ein anderer weih, dah nicht nur
das deutsche Volk als solches in seinem Wil¬
len immer mehr wieder ans tiefer flöt em¬
porgestiegen ist, sondern dah sich dereinst al»
Abschluß dieser Zeit auch die deutschen
Städte wieder aus ihren Irümmerhalden
erheben werden zu neuen Plätzen
deutscher Städteherrlichkeit.
Der nationalsozialistische Staat wird mit
seiner Energie und Tatkraft alle» das, was
heute der Zerstörung verfällt, in weni¬
gen Jahren neu erreichten. Un¬
tere Städte werden in ihrem äu¬
ßeren Bild gewaltiger und schö¬
nersein al» je zuvor. An die Stelle
vernichteter Wohnkasernen werden gesün¬
dere Seime fflr den deutschen Menichen tre¬
ten. Unsere sozialen und kaliurellen Forde¬
rungen werden dabei eine bessere Berücksich¬
tigung finden, al» es bisher möglich gewe¬
sen war.
Trotzdem werden wir viele unvergängliche
Kunst und kulturdokumenle nicht mehr be- |
Blutige Verluste der Nordamerikaner
121 USA-Panzer vernichtet - Feindliche Vorpostenstellungen in Elsaß-Lofhringen zurückgeworfen
Ans d:m Führerhauptguartier. 1. Januar
1945. Dos Oberkommando der Wehrmacht
gibt bekannt:
An der Südfront unseres Einbrnchsran-
m:s zwischen Maas und Mosel wird
Ä gekämpft. Erneute Versuche der
ifantr, mit starken Panz-rkraften un¬
ser» Ettllungen südlich und westlich D a -
siogn» einzud ü en, Mieten erfolglos und
kosteten sie bcfInders hohe Material- und
Menschenverluste. Unsere erprobten Ver¬
bände schossen in den den ganzen Tag über
tobenden Kämpfen 121 Panzer und Pan-
zelsnähwapen ab und vernichteten zahlreiche
feindliche Kolonnen.
In Elsatz-Lothrkngen führten un¬
sere Truppen eine Reihe von Vorstößen
gegen die nunmehr von stärkeren Kräften
en blößte amerikanische Front. Beider¬
seits B it <*ch griffen fie auf breiter Front
die Stellungen der feindlichen Gefechtsvor¬
posten an und warfen diese aus.die Haupt¬
kampflinie ziuüt.
Der feindliche Rachschuboerkehr in Nord¬
frankreich und Belgien war in der vergan¬
genen Nacht wirksamen Angriffen unserer
Kampf- und Jagdflieger ausgesetzt.
Lütklch und Antwerpen liegen un¬
ter dem anhaltenden Beschuß unserer Fern-
fenerwafsen.
In 2Tl i f f e l H ta H e n wurden feind¬
liche Ausklärnngsvorstöhe in den Bergen süd¬
lich Imola und in der Romagna abge¬
wiesen. Bewegungen und Ansammlungen der
Briten durch starke Feuerschläge bekämpft.
Trotz wiederholter Angriffe der Bolsche-
reiften blieb die Lage in Ungarn an der
gesamten $ronf zwischen der Drau und
der slowakischen Grenze sowie vor
Budapest unverändert. Der Brennpunkt
der gestrigen Kämpfe lag im slowakischen
Grenzgebiet zwischen dem Gran und der
oberen 6 i p e l. Bis auf einige inzwischen
abgeriegelte Einbrüche scheiterten die feind¬
lichen Angriff» bereits vor unseren Stellun¬
gen.
An der gesamten übrigen Ostfront bi»
zur Memel verlief der Tag ohne beson¬
dere Ereignisse.
In Kurland nahm der $einb nur im
Raum nordwestlich Dohlen seine Angriffe
wieder auf. Unsere Divisionen zerschlagen
in harten Kämpfen die nach heftiger Feuer-
oorbereitung geführten Durchbruchsversuch«
der Bollchewisten, die dabei hohe blutige Ver¬
lust» erlitten.
In elf schweren Kampftagen haben die
d»m fi**n*»fehl d»s G-n»ralobersten
Schdruer kämpfende» Derbände des Hee¬
res, der Waffen ff und lettischer ff-Jrei-
roifligen, hervorragend unterstützt durch flie¬
gende Verbände und Flakeinheiten der Luft¬
waffe unter Führung ihre» Oberbefehlsha-
G-n-ral her ‘Wiener 11 ’ ’ n a b e i • de-1
Ansturm von 48 Schützendivisionen und 22
Panzer- und Sturmgeichützverbändeu abge¬
schlagen. Dank der hohen Leistungen von
Führung und Truppe blieb die Front in
Ku^avh b'fi <i"k unbedeutend? Geländeae-
winne fest in eigener Hand. Pom 21. bis
31. Dezember iv. O.n 513 Panzer vernich¬
tet. 'nroie 7g Ges '""tze und ?g7 M^'<t>'"?n-
gewehre erbeutet. Di» blutigen Ausfälle de»
Feinoes sind ungewöhnlich hoch, 'i'latarlil-
lerie der Lustwaffe schoß in den Kämpfen
112 sowjetisch» Flugzeuge ab, weitere 145
wurden durch Jagdflieger zum Absturz ge-
br<T<W.
Anglo-amerikanische Terroroerbände setz¬
ten ihre Angriffe gegen den roeftöeu, . »eti
Raum fort und warfen Bomben auf Städte
in Nord- und flordwestdeutschland. Größere
Schäden In Wohngebieten entstanden vor
allem in Groß-Hamburg sowie bei ei¬
nem Nachtangriff der Briten auf Ober¬
hausen. In den frühen Abendstunden
war die Reichshauptstadt das Ziel
schneller britischer Kampfflugzeuge. 75 an-
glo-amerikanische Flugzeuge, in der Mehr¬
zahl viermotorige Bombet, wurden durch
Jagdflieger und Flakartillerie der Luftwaffe
vernichtet.
Marineflak schoß in den vormittags stun¬
den be» 31. Dezember über den ostfriellschen
3nfeln 9 viermotorige Bomber ab. Damit
wurden im Monat Dezember durch die
Ki-'--os- uph handefsmirl--» i"<!gesamt 99
keindliche Flugzeuge abgeschossen.
sitzen und auch nicht wiederherzustetten in
der Lage sein, vor allem aber können wir
nicht ersehen die Opfer an unzähligen teuren
Menschen und den Verlust der von ihnen
anaelaremeften "nd ihnen im f'anfe eines
lang'» fe'ens tiehgemorbe e : Eri 'nermigen.
Mein alle diese großen Kostbarkeiten und
kleinen Andenken werden am Ende doch —
wenn schon keinen Ersatz — dann aber doch
eine Entschädigung finden, nämlich die ge¬
meinsame Erinnerung untere» Volke» an
die Zeit, de» härtesten Schicksalskampfe», den
ein Volk jemals tragen mußte und mit ei¬
nem so gemeinsamen Heldentum getragen
hat.
1944 Jahr schwerster Belastungen
Da» Jahr 1944 war das Jahr der schwer¬
sten Belastungen in diesem gewaltigen Rin¬
gen. Es war ein Jahr, in dem aber auch
einmalig bewiesen wurde, daß die bürger¬
liche Gesellfchaftsordnztng nicht mehr in der
Lage ist, den ©türmen der heutigen oder
der kommenden Zeit zu trotzen. Staat um
Staat, der nicht den Weg zu einer wahr¬
haft sozialen Neugestaltung findet, wird den
Weg in dos Chaos nehmen. Das libe¬
ral« Zeitalter ist gewesen. Di«
Meinung, durch parlamentarisch-demokrati¬
sche Halbheiten diesem Völkersturm begeg¬
nen M können, fft kindisch, genau so naiv,
wie Metternichs Methoden es waren ge¬
genüber den sich durchdringenden nationalen
Einigungsbestrebungen des 19. Jahrhun¬
derts. Di« Folgen des Fehlens einer wahr¬
haft sozialen neuen Lebenszielsetzung sind
das Fehlen des seelischen Widerstandswil¬
lens nicht nur bei ihren Völkern, Itvbern
auch der moralischen Widerstandskraft bei
ihren Führungen.
In allen Ländern sehen wir, daß sich der
Versuch in einer Renaissance der
Demokratie al» völlig un¬
fruchtbar erwiesen hat. Der wirre
Knäuel dieser sich gegenseitig befehdenden
politischen Dilettanten und militärischen
Volitiker einer versunkenen bürgerlichen
Welt bereitet mit tödlicher Sicherheit den
Absturz in bas Chaos und damit je-
deirftrll» m Europa in die wirtschaftliche und
valkstumsmäßige Katasterophe vor. Wie
überhaupt eines sich schon jetzt al» wahr
erwiesen hat:
Dieser dichtest befiedefte Kontinent der
Erde lebt entweder in einer Ordnung, die
hei Berti cksichffauna d"» individuel¬
len Fähigkeiten die größten Leistungen ga»
egoist shen Triebe deren Auswüchse verhin¬
dert. ober Staaten, re e wir sie in Millel-
unb Westeuropa brifl-en, finb lebensunfä¬
hig, bas heißt bie Völker sind bamif zum
Untergang verdammt!
So sind in diesem Jahr nach dem Vor¬
bild des königlichen Italiens, Finnland,
Rumänien, Bulgarien und Ungarn zusam¬
mengebrochen. Es fft aber in erster Linie
ein Zusammenbruch als Ergebnis der Feig¬
heit und Unentschlossenheit der Führungen.
Diese selbst können m ihrem Handeln nur
verstanden werden aus der korrupten und
iazigs-amorakiichen Atmolvbäre der büraer-
lichen Welt heraus. Der Hatz, der dabei
von vielen Staatsmännern gerade dieser
Länder dem heutigen Deutschen Reich ge¬
genüber zum Ausdruck gebracht wird, ist
nichts anderes als die Stimme des schlechten
Gewissens, als eine Aeutzerung eines Min-
derwettigkellskomvlseres unserer Orginffa-
tion einer menschlichen Gemeinschaft gegen¬
über, die ihnen unheimlich ist, weil sie er¬
folgreich Ziele vertritt, die ihrem wirtschaft¬
lichen, begrenzten Egoismus und der damit
verbundenen politischen Kurzsichtigkeit wie¬
der nicht entsprechen.
An erster Stelle steht das Volk
Für uns aber, meine deutschen Volks-
genossen, ist dies nur eine neue Verpflich¬
tung, immer klarer zu erkennen, daß Sein
oder N.chtsein einer deutschen Zukunft von
der konsequenten Ausgestallung unseres
Volksstaates abhängen, daß alle die uner¬
meßlichen Opfer, die unser Volk bringen
mutz, nur denkbar finb unter bet Voraus¬
setzung einer Gesellschaftsordnung
die mit allen Vorrechten aufräumt und da¬
mit das ganze Volk nicht nur zum Träger
gleicher Pflichten, sondern auch gleicher
Lebensrechte macht, die vor allem den gesell-
schaftlchen Wahngebilden einer überlebten
Zeit einen unerbittlichen Kamps ansagt und
an ihre Stelle die wertvollste Realität setzt
die es gibt, nämlich das Volk, jene durch
gleiches Blut, gleiches Wesen und die Er¬
lebnisse einer langen Geschichte verbundene
Masse von Menschen, die ihre Entstehung
als Substanz nicht irdischer Willkür zu ver¬
danken haben, sondern dem unerforschlichen
Willen des Allmächtigen.
Die Einsicht in den moralischen Wert die¬
ser unserer lieber,Beugung und der daraus
resultierenden Zielsetzung unseres Lebens-
fampfes geben uns vor allem mit selbst die
Kraft, diesen Kampf in den schwersten Stun¬
den mit stärkstem Glauben und einer un¬
erschütterlichen Zuversicht weiterzuführen.
D'ese Ueberzeugung bindet gerade das Volk
in solchen Stunden, aber auch an feine Füh¬
rung. Sie hat den Appell, den ich in die¬
sem Jahr besonders eindringlich an bas
deutsche Volk richten mutzte, die entmoliae
Beiahung sicherstellt. Millionen Deutsche
aller Berufe und aller Lebensstände. Män¬
ner und Frauen. Knaben und Mädchen bis
herab zu Kindern haben zum Spaten und
11"° Schaufel gegriffen.
Tauftnde von Vo-ffssturm-Bataillonen sind
entstanden imh hn Entstehen begriffen. Divi¬
sionen Über Divisionen finb neu ausgestellt.
Votks-Arttllerie-Korps, Werfer- und Sturm-
oefchützbvigaben sowie Vanzervechänbe wur¬
den aus dem Boden aest-Mipst. Iagbaefch-v-,-
bf>r wieder oiffgefrflcht und mtt neuen Ma-
fchinen versehen, und vor allem die dmffchen
Fabriken haben durch die deutschen Arbeiter
und Arbesterinnen einmaliges geleistet. IH-
nen, das darf ich heute ausforechen. schließen
sich immer mehr jene denkenden Menschen
"nderer Völker an die als Arbeitskräfte in
Deutschland bas Wrien unserer sozialen Ge¬
meinschaft erfaßen. So wurde, was immer
unserer Gegner zerschlagen haben, mit über¬
menschlichem Fleiß und einem Heldenmut
sondergleichen wieder ausgebaut und dies
wird solange geschehen, bis das Beginnen
unserer Feinde eines Tages ein Ende findet.
Der deutsche Geist und bet beut*
sche Will« werden dir» erzwin¬
gen!
Ein Volk, das furchtbares erduldet und
erträgt, kann niemals zugrunde gehen!
Das, meine Volksgenossen, rolrb einmal
eingehen in bie Geschichte al» bas wunder
be» 20. Jahrhundert»! Glu Volk, bas
in Front und Heimat so uner¬
meßliches leistet, so furchtbares
erbulbet nnb erträgt, kann bä¬
he r auch niemals zugrunde ge¬
hen. Jm Gegenteil: Es wird aus
diesem Glutofen von Prüfungen
sich stärker und fester erheben
al» jemals zuvor in seiner ®e-
schicht e.
Die Macht aber, der wir die» allein ver¬
danken, der jüdisch-internationale weltfeind,
er wird bei biefem Versuch, Europa zu ver¬
nichten. und feine Völker auszurotteu, nicht
nur scheitern, sondern sich die eigene Ver¬
nichtung holen.
3<6 möchte am End» dieses Jahres nun
all den unzähligen Millionen meiner Volks¬
genossen, als de» Sprecher der Ration und
in diesem Augenblick auch als bet Führer
ihre» Schicksal» aus übervollem Herzen ban¬
ken für alle», roa» sie erlitten, gebulbet, ge¬
tan und geleistet haben, den Männern und
den Frauen, bi» hinunter zu unseren in der
H3. in den Städten und Marktflecken, in den
Dörfern und auf dem Land». Ich möchte sie
bitten, auch in Zukunft nicht zu er-
lahmen, sondernder Führungder
Bewegung zu vertrauen und mit
äußerstem Fanatismus diesen
schweren Kampf für di» Zukunft
unsere» Volkrsdurchzufrchtrn.
Was an mir selbst liegt, um den Erfolg
zu fördern, wird, wie in der Vergangenheit,
so auch in der Zukunft geschehen. Ich spreche
daher jetzt weniger, nicht weil ich nicht reden
will oder nicht reden kann, sondern weil
meine Arbeit mir wenig Zeit zum Reden
läßt und well ich glaube, daß ich heut« In
jeder Stunde verpflichtet bin, zu sinnen und
zu trachten, die Widerstands kraft unterer
Armeen zu erhöhen, bessere Waffen einzu-
führen, neue Verbände aufzustellen und aus
meinem Volk an Kräften zu bilden, was
mobilisiert werden kann. Die Erleuch¬
tung darüber, daß ich diese Zeit nicht ge¬
schlafen hab«, wird meinen Gegnern viel¬
leicht schon jetzt aufgegangen fein!
3m übrigen will ich euch, meine Dolksge»
noss n, so wie in den langen Jahren des
Ning ms um die Macht, auch heute aufs
neue versichern, daß mein Glaube an
bie Zukunft unseres Volkes un»
er chütterlich ist. Wem die Vorsehung
so schwer» Prüfungen auferlegt den hat fie
zu höchst m berufen! Es ist daher meine
einzige Sorge, mich abzumüheu, um das
deufche Volk durch diese Zeit der Not hin¬
durchzuführen und ihm damit das Tor in
Dec 5tscftec uom Qasausee
ROMAN VON J. SCHNEIDER-EOERSTL
39> UrbeberrecbtMcheli durch Vertag Oeku Meister Werden In Secbseo
Ich schämt« mich nicht, zu weinen. Das
Gesicht geneigt, war ich ganz Demut, ganz
Ergebung. Herr, erbarme dich, flehte ich
mit der Glocke. Angstvoll spürte ich. wie
bas Erdreich, bas meine Füße umklammert
hielt, sich zu lockern begann und machte mich
gefaßt, in die liefe zu faulen. Aber der
Baumstamm, der sich wie ein Riegel unter
mir über die schwindelnd« Kluft schob und
der an beiden Enden hoch mit Gestein be¬
deckt war. hielt di» Felsblöcke, die mich tru¬
gen. fest.
Mit aller Vorsicht begann ich mich aus
dem Erdreich, dem Schkamm und Schutt,
in dem ich einaezwängt war. herauszuar-
beiten. beide Hände als Schaufeln be¬
nutzend. Sobald ich aber einen Zentimeter
sank, erschrak ich. am ganzen Körper zit¬
ternd. Di» Tiefe unten war zu grauen«
erregend.
Und noch immer flehte die Glocke. Das
enge Tal unten füllte sich mit Menschen. Sie
sahen aus wie Zwerge. Immer mehr mür¬
ben ihrer nnb immer mehr. Menn ick mich
bemerkbar machte, mutzte man mich fetzen.
Aber ick hatte nichts um ein Zeichen gehen
zu können. Das Bündel. worin Dläflis
Mutter ihre Hand verstaut hatte, war mit
in den Trümmerwlrrwarr geraten, und
mein f>emb auszuziehen. werte ich reckt.
Ich hatte noch immer kein rechtes Ver¬
trauen zu dem Boden der mich trug.
18. '
Grau und sonnenlos, ml« fr« T«, begon¬
nen hatte, ging er zur Neig«. c?-n fahles
Gastliches Dämmer kroch herauf. Im Tage
unten begannen Lichter hin und her zu
schwanken, sie brannten in hoher rußender
Flamme, ein Zeichen, daß man mit Fackeln
arbeitete.
Für heute bestand keine Aussicht mehr,
daaß ich gesunden würde. Bis hier herauf
drang kein Schein. Entmutigt, daß mir jede
Selbsthilfe unmöglich gemacht war, begann
ich zu schreien — setzte wieder aus — und
horchte--. Nur der Wind'pfiff mir uni
bie Obren. Ich hatte ihn bis jetzt kaum ge-
iöfat und sorgte mich, ob er wohl meinen
Standort lockern könnte.
Eine Viertelstunde schrie ich so. Immer
wieder in kurzen Zwffckre erständen horchend,
dann gab ich es auf. Es hatte keinen Ziveck.
mir die Kehle heiser zu brüllen.
Um abgelenkt zu werden, schenkte ich
meine Aufmerk'amkett wieder den Vorgän¬
gen im Tale. Die Lichter waren setzt zu
einet langen Kette angewacksen Hin und
wieder, wenn der Wind sie still verhielt,
konnte ich sogar Stimmen bis herauf ver¬
nehmen.
Der Schrei den ich plötzsich ausstietz. war
ungewollt. Knapv an meinem Kopf vorbei
rollte ein Stein. Mein Gesicht schnellte hock
und fftz sah ein andere», bartumrahmfes
das sich zu mir herab beugte. „Bläsli!"
brüllte ick
„Ganz ftinhoPenf* rief er, bie Häüde vor
den Mimd gehöhlt.
Er mochte wohl erkannt haben. In wel¬
cher gefahrvollen Lage ick mich befand.
...Ganz ftillhalfen!" gebot er nach einmal
bann verschwand sein Gefickt.
Vier Stunden wartete ich auf fein Wie¬
derkommen. Es war eine kalte, sternen¬
leere Nacht, nur die Lichter im Tale hör¬
ten nicht zu funkeln auf. Jetzt, da ich mich
fast ge/ttet wußte, bekam ich auf einmal
Angst, hinunter zu kommen und das Un¬
glück in seiner ganzen Größe schauen zu
müssen. Meine Hände waren so kalt, daß
ich sie immer wieder ineinanderfchlug.
Dann rief man von oben herab meinen
Namen.
Ich schrie zurück.
„Achtung!" ertönte Dläflis Stimme.
Ein Seil wurde vorsichtig betätigeroHt,
die Schlinge daran war bereits sachgerecht
gemacht. Ich brauchte sie nur über den
Kopf zu werfen und um die Brust festzu¬
ziehen.
Mit einer Langsamkeit, die mit fo recht
die Gefahr bewußt werden ließ, fühlte ich
mich Stück um Stück hochgezogen, spürte
endlich eine Hand, die nach mir griff, und
streckte die meine aus, um mich am Arm
meines Retters festzuhasten.
„Daß du lebftl* sagte der Blässt auf-
atmend, als ich neben ihm auf einem
Felsbrocken stand. ..Die Mutter habe' ick
noch immer nicht gefunden und die Sabina
auch nicht--"
..Glaubst du--?' Ich getrau« mir gar
nicht, mene Befürchtung laut werden zu
lassen.
■ „Ja. ja", sagte et. nervös an seinem
Bart zupfend. ..Grad vor mir sind fie hin-
Untergeschossen. Ich hab die Sabina noch an
die Haar erwifckt. aber nimmer fo viel daß
ich sie hört halten können. Ick tzäb los-
lassen muffen — find hätte ihr doch so gern
aefagt, wie fetzt lieb 'ck sie hab."
„Die Sabina?' fragt« ich erschrocken.
„Hast du's denn nicht gemerkt?" fragte
er traurig. Ick hob feine Zeil gehabt, dah
ich mft ihr geredet hätte. Ick habe fie
auch nicht drängen wollen, hab gemeint.
Lsie soll sich erst einmal alles anschauen, wie
es ist bei uns. — Und jetzt ist alles vor¬
bei.
Ich wußte ihm kein Wort des Trostes
zu sagen, sogar zu bauten vergaß ich. Ich
stolperte ihm nach und blieb erst stehen,
als er einen Bogen um ein Felsgewirr be¬
schrieb. „Da müssen sie sein", sagt er.
„Hilfst du mir, NulasA'
„Braucht es da noch eine Frage. Blässt?"
„Ich hab eine Fackel mitgebracht," sagte
et und wartete mit dem Anzünden, bis ich
mich als Windschutz davorgestellt hatte.
Sie rußte, wie die andern im Tale unten,
aber es gab doch soviel Hell«, daß wir
uns auskannten, wo wir anpacken sollten.
lieber Frost brauchte ich in den nächsten
Stunden nicht zu klagen. Wir keuchten
beide, wenn S:ämme und Felsblöcke uns
zu großen Widerstand entgegensetzten.
Wenn wir innehielten, geschah es nur, um
uns den Schweiß au5 den Gesichtern zu
wischen.
Das erste, worauf wtt stießen, war die
Krone eines Apfelbaumes. Die Früchte
hingen noch daran, wenn auch zerrissen
und zerquetscht. Das Gelb eines Eidotters
flehte an den Zweigen. Wahrscheinlich
hatte ein Vogel sein Nest darin gebaut und
war beim Brüten von der Katastrophe über¬
rascht worden.
Nach zwei Stunden machten wir Rast.
Ich wollte dem Blässt den Mut nicht neh¬
men und seine Hoffnung nicht zerstören
die Mutter und feine Geliebte hier zu finden.
Wer meiner Meinung nach waren sie mit
fortgerffsen worden, hi untergewirbelt mit den
Felsblöcken, den Hochwaldiannen und dem
entwurzelten Strauchwerk.
(Fortsetzung folgt)
Verlag: Verlag Fuldaer t- <u>.
Vertagst ei ter: Bernhard 1» Scheie.
Hauptschriftleiter: Curt Pötioiw*. c-otla Mh Mt»
feldt Martin MSHer, Hünfeld. 'mefct Peneat*
& Co., vorn». Fuldaer Actiendre-mezet Felda Zu*
Zeit Preisliste Nr. 8.
_______________________Amtliche» Sr«s t
lene Zukunft zu öffnen, an bie rot»
gl iuben, für bie wir kiiin?"en und art
Ich kann bl fen Appell nicht schß
ohne bem Herrgott zu danken für die S*
b.e tr Führung und Volk hat immer ich
jinben losten, sowie für die Kraft, bh
uns gegeben hi. st irrer zu fein a:s bl:
unb Gefihr. W nn ick i m habet- |
bunke für meine eigene Äeffu.cg, "bann i
weil ich glü lich bin mein Geben damit i
t:r in den Dienst mein», Volkes stellrni
können. 3n dieser S unde will ich daher l
Si e 'er Ereßde.i f landa gege über H
Allmächtigen bas fei'erliche
röbnis ablegen daß wie treu unb ul
erschüi erlich unsere Pflicht auch im neue!
Jahre efii'en werden de- sesiffestru(Slaul
b:ns baß dir S ande komm., in der sich
d r Sieg enbgü iz dem zuneigen wird, der
,einer am würdigsten ist:
Dem Großdeutschen Reichel
OKW-BericM vom 30. Dezember
Stu» dem Fiihrerhauptquarster, 30. Dej.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt
bekannt:
Im Horbteil des beigifd>-!u$emburglfeben
Kampfgebietes beiderlei!» Siavelot ist bet
Feind zur Abwehr ützergeqangrn, während
et jüdreefMch Baffogn» in heftigen aber
vergeblichen Angriffen versucht, diesen Eck¬
pfeiler unserer Front herauszvbrechen.
An der Sauer Halten bie örtlichen Kämpfe
an. Unsere Ttuvpen vernichteten gestern In
Belgien vnd Curemburn 37 feindliche Pan¬
zer und Panzerspähwagen.
Dlrkungsvolle Schläge dcitfcher fiampf-
und Schlacklflieger richteten sich in der ver¬
gangenen flacht erneut gegen den feindlichen
flachschub. Verbände eines Flakkorps füg¬
ten im Erdkarnpf dem Gegner hohe blutige _
Verluste zu und schoflen in den letzten 10 Ta¬
gen 190 anvrifareW Flugzeuge, darunter
15 mit Artillerie-Munition beladene La¬
stensegler ob.
An bet übrigen Westfront blieb die Kampf-
tätigfeif weiter gering.
London. Anfreerven und LÜtfich liegen un¬
ter anhaltendem Fernfeuer.
In Mittelitalien kam e» nur zu Gefechten
ohne roefentliehe Bedeutung.
Za Ungarn wiesen unsere Truppen zahl¬
reiche tzolfchereistische Angriffe in den Ge¬
bieten von Sfuhlweißenbutg und Fetsögaflg
ab. Durch Überraschende Panzervorstöße
und zusammengefaßte» Arfikleriefeuet auf
seine Bereitstellungen wurde der Feind
schwer getroffen und erlitt hohe blutige Ver¬
luste. Im Kampf um eine Ortschaft wurden
von 25 angreifenden sowjetischen Panzern
19 vernichtet.
Im Raum von Budapest schlugen deutsche
und ungarische Verbände heftige Panzer- und
Infanterieangriffe der Boflck'emisten ab,
nörd'ich der Eivel drüben bie Sowjets ver¬
stärkt nach Rothen. Bei Sceczeny und im
QueOgebiet des Sajo blieben ihre wiederhol¬
ten Angriffe erfolglos.
In Kurland lagen die Brennpunkte der
schweren Abwehrkämpfe am gestrigen Tage
im Raum nördlich Doble. In vorbildlicher
Standhaftigkeit schlugen unsere Truppen alle
Angriffe ab. fofern der Feind nicht schon vor¬
her durch Artillerie und Werfer in den Be¬
reitstellungen ierinrengt worden war.
Anglo-ameri'gnjscke Bomber und Zöger
fetzten auch am gestrigen Tage ihre Sc-rot«
angrisfe ne-en die Ztrilheoölkerung in Gilb»
und W-stdeittsklmd bef-nbers im Rhein-
Main-Gebiet fort. Schwere Kebii d s' äden
entstemden vor allem in Bingen sowie
bei einem Nachtang fff bet Briten in Orten
d s rhei isck-westfä is en Ranme;. Durch
Jäger und Flakartille, ie der Luftwaffe ver¬
loren die Anglo-Amerikaner bet diesen An¬
griffen gestern 47 Flugzeuge, b «unter 25
viermotorige Bremer
Der 0KW vom 31. Dezember
Aus dem Führerhauptguarfier. 31. Dez.
Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt be¬
kannt:
In die Winterschlacht zwischen Maa» und
Mosel sind von beiden Seiten so starke
Kräfte herangeführt worden, daß unter Ent¬
blößung der übrigen Front etwa die Hälfte
aller auf dem «restlichen Kriegsschauplatz
kämpfenden Divisionen in diese Schlacht ver¬
wickelt sind.
Ihre Schwerpunkte liegen im Raum von
Rochefort und Baftogne. Dem eigenen An¬
griff südwestlich und südöstlich von Baftogne
versuchte de» Feind durch starke Gegenan¬
griffe in die füdliich« Flanke unseres An¬
griffskeiles zu begegnen. In erbitterten
Kämpfen wurde diese Absicht vereitelt, 34
feindliche Panzer dabei vernichtet. Die
Schlacht geht weiter.
Das Fernfeuer auf die feindlichen flach-
schvbstützpunkte LÜtfich und Antwerpen dau¬
ert an.
An der ligurischen Küste wurde südlich,.
Massa ein Landungsversuch schwacher feind¬
licher Kräfte zerschlagen. Der Gegner liest
zahlreiche Tote und Gefangene zurück. Ach
der übrigen Front in Mitlelitallen kam es
auch gestern zu keinen Kampfhandlungen
von Bedeutung.
Im ungarischen Kampfraum führten die
Bolschewisten zwffchen der Drau, dem Plat¬
tensee und der Südgrenze der Slowake! nach
ihren in den letzten Wochen erlittenen hohen,
Verlusten nur zusammenhanglose Angriffes
die abaeroiefen wurden. Ihre Versuche, von
mehreren Seiten in Budapest einzudringen,
zerschlug die tapfere deutsch - ungarische Be-
sahung an den Stadträndern. 3n der Ab¬
wehrschlacht westlich und nördlich Budapest
verloren die Sowjets vom 20. bis 27. De¬
zember insgesamt 415 Panzer.
3m Zug» der slowakischen Grenze dehnte
der Feind seine nach Barben gerichteten
Durchbruchsversuche auf weitere A^cknitte
aus. In harten Ga irgskämpfen den
die feindlichen Angriffe zwilchen dem Jran
und dem Ouellgebist des Sajo abgewiesen
oder nach geringen Anfangserfolgen zum
S»-Sen gebracht.
An der Front von der Ostflomakei bis
i”r Meine! blieb die Geiechtstätigkeitweiter-
hin g-ring.
Nach z-hn Tagen heftiger Kern ffe ist die
b itte S 'lZckt in Kurland geste-n abgeflaut.
Wo her Feind neck angriff, blieb et in un¬
serem Feuer liegen. #
Amerikanische - errorverbände stießen am
aae in westdeutsches und südwestdeutsckes
fie'jiet vor und griffen neben anderen Or¬
en besonder» Kassel und Kaisers-
a u f e rn an. den Abendstunden roat-
‘m #rne>,f znbZ'-iffche
Zomben auf Köln. S örangriffe richteten
sich gegen Hannover. Die feindlichen
Terrorangriffe werden weiterhin mit dem
Veraeltunasfeuer auf London beantwortet.
Deutsche Unterseeboote fttzen
ihren schweren fiampf gegen den feinbfichen
flacklchnh fort. In den Gewättern um
•* ♦ * fi«» n-r j
jtchs Schiffe mit 23 600 BRT, dar.
unter einen mit Munition beladenen Frach¬
ter.