Auldaer Zeitung Jlr. 9
Jttttag. fceti ff. Zannas 1945
ver¬
schaffte sich ein Pius.
— schä
schmier
ste
ta — ta
Gottesdienste
F 140
Trätzhof: 13.30 Uhr.
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Notar, Telefon 3064
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11 Uhr Kinder.
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farbig, Mittelstr. 42.
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Ev. Gottesdienst in Tann u. Hilders.
Tann 10 Uhr {Missionar Schmoll:
Tröstungen
mein lieber
sorgender
Großvater,
Pate, der
Evang. Gottesdienste. Lutherkirche:
8 Uhr (B), 9 Uhr KGD. — Bieber-
stein: 9.15 (Z), anschl. Kinder. —
unser
Groß-
an die F. Z.
Heizofen,' 120 Volt.
ZU(5274
Kirche, an seinem 88. Geburtstage.
In stiller Trauer: Die Kinder, Enkel
und alle Angehörigen.
Burgsinn, Büchenberg, Bachrain Frank¬
furt a. M., den 4 Januar 1945.
Die Beerdigung hat stattgefunden.
Iwei Offiziere, ein Kapitän aus dem Stabe
des preußischen Königs und ein englischer
Lord in der Begleitung Wellingtons, gerieten
nach einem Bankett anläßlich des Wiener
Kongresses dadurch in Streit, daß der Englän¬
der den Preußen um seiner bürgerlichen Her¬
kunft willen mit einer hämischen Bemerkung
beleidigte, was den in vielen Schlachten be¬
währten Preußen derart aufbrachte, daß er
den Engländer, der noch kaum je das Pulver
gerochen, kurzerhand auf die hochmütige Nase
Mng. Worauf der Lord, um angesichts der
wenigen noch anwesenden Zeugen seine Ehre
zu retten, sein messerscharfes Florett, ein Ge-
chenk Talleyrands, zog, damit auf -den Geg¬
ner sinzudringen.
„An's Messer, Sir!" schnaubte der Englän¬
der, und der Preuße, indem er gleichfalls
blank zag, rief lachend: „Wie Sie wünschen,
Sir!" und traf, anstatt die scharfe Klinge des
Engländers zu treffen, mit ausholender'Wucht
auf eine Marmorbüste Cäfars, hinter der sich
der tapfere Lord sprunghaft versteckt hatte, so
daß dem Preußen der blanke Degen dicht
unter dem Knauf b-rach und klirrend zu Bo¬
den fiel.
Nach Gottes ewigem Ratschluß starb
am 11. Januar 45, versehen mit den
und doch
sparsam backen
StßnadideanßuxrftÜchea
AmMches »relsdlafl
Das Volkstum, in dem wir geboren und
erzogen sind, umhüllt und wärmt uns wie
ein Mantel. Ohne ihn sind wir der erstar¬
renden Kälte des Weltraums preisgegeben.
Gerhart Hauptmann
Derjenige, welcher am 5. 1. den
zweirädrigen Schiebwagen (mit
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mitgenommen hat, wird gebeten,
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..Fehlgeichlagen!" und „Sieg!" schrie der
Engländer triumphierend, als ihm doch das
Wort auf den Lippen erstarb, weil ihm die
von der Wucht des preußischen Degenhiebes
abgeschlagene Rase Julius Cäfars gleich
einem Querschläger auf die erhobene Rechte
fuhr, nicht ohne den zierlichen Knauf seines
Floretts völlig zu zerbrechen, so daß auch
seine Klinge mitsamt dem Griff zu Boden fie¬
len, Worauf der Preuße, der sich mit oder
ohne Degen nicht geschlagen gab, indem er
dem verdutzten Engländer mit dem eigenen
Degenknauf in der Faust vor der blutenden
Nase _ herumfuchtelte, lachend rief: „Ein
Knauf in der Faust ist noch besser als eine
Klinge ohne Griff!" — was nicht einmal so
paradox war wie es schien. Denn er hätte
ihm mit dem Degenknauf in der Faust die
Nase vollends eingeschlagen, wenn der Eng¬
länder, indem er wütend knurrte: „Werden
wir gleich haben, Sir!" sich nicht blitzschnell
nach dem grifflosen Florett gebückt hätte, wo-
mit er allerdings vom Regen in di« Traufe
kam. Denn das messerscharfe Florett ohne
I Griff schnitt dem hitzigen Lord dergestalt di«
I Hand auf, daß er nur noch aufzuschreien und
die blutüberströmte Rechte, um Pardon fle¬
hend, gegen den drohenden preußischen
Degenknauf zu erheben vermochte.
„Nun haben Sie's, Herr!" beendet« der
Preuße die Auseinandersetzung, worauf er di«
! wieder am Boden liegende französische
Klinge, deren sich dir Engländer schon immer
gern bedienten, mit Stiefel und Sporn zur
Seite schob, die eigene aufhob und höflich
grüßend von dannen schritt. -
*
Die Ungerechtigkeit
Von Steffen Star gg
Hans und Adalbert haben täglich einen
gemeinsamen Weg zurückzulegen: . Zur
schule. Hans und Adalbert tun auf dem
Weg das, _t»as alle Schulbuben auf dem
Weg tim. Sie machen Dummheiten. Immer
entsteht dann das, was aus feder Dumm¬
heit einmal wird: Ernst. Und dann strei¬
ten Hans und Adalbert. Freitag war es
wieder so.
Im Stiegenhaus der Schule stellte Adast
bert plötzlich fest, daß er um einen Puffer
mehr abbekommen hatte als Hans. Zum
Ausgleich streß er noch einmal kräftig eu
Hansens Rippen. Dann wollte er schnell
jur Türe hineinschlüpfen. Hans war aber
schneller und gab den Nippen'totz noch
schnell zurück.
Die Differenz blieb.
Bis jur Rechenstunde. Da kam sie Adal¬
bert neuerlich mit schneidender Klarheit zum
Bewußtsein. Er tat, was er nicht lassen
konnte. Als der Lehrer an die Tafel
gerade die Forme! „r-x-o" schrieb, besorgte
et den Ausgleich, schlüpfte zu Hansens
Bant und gab ihm einen rtervffen Klaps.
„Das Plus bedeutet immer . so viel wie
Vorteil", erläuterte der Lehrer. - Und als
Hellwach wird da der Alte, als er die Noten
erblickt. „Me—nu—ett!" liest er stotternd
nach.
„Prüfen S', ob ich die Aufgabe richtig ge¬
löst hab', Sie musikalisches Bettelmanderl",
erklärt Mozart liebenswürdig und deutet auf
die Noten: „Der'erste Teil oom Menuett ist
fröhlich. Das fft die Weinsuppn. Der Ueber-
gang zum Trio fft süß wie Mandelmilch. Das
Trio selbst steht in Moll, fft traurig gestimmt,
wie alle Bettelleut. Bei den Fermaten dür¬
fen S' nur an die Kipferln und bei dem Tril¬
ler Gis-A an das Billardglöckerl denken."
Mozart verabschiedet sich: „So, jetzt trinken
«' Ihre Schokolade. Das Menuett spielen S'
schön, aber z'oor geh'n S' damit zu meinem
Verleger. Sagen S' ihm, er soll Ihnen in
meinem Auftrag für jedes Notenkäpferl einen
Kreuzer auszahlen, damff S' nach recht ost
frichftü den können I"
seiner heiligen Kirche,
Marin, unser guter, treu-
Vater, Schwiegervater,
Schwager, Onkel und
Kaufmann
er das in einer neuen algebraischen Formel
auf .der Tafel festhielt, da schnellte Hans
empor, neigte sich zu Adalbert und
Nach Gottes heiligem Willen ver
schied am 30. Dezember 1944, um 16
Uhr, nach einem arbeitsreichen Le-
Schlüsselbund in braunem Leder¬
etui auf dem Wege von Arbeits¬
amt — Fried richsstr. — Paulus-
tor —’Adalbertstr. verloren. Ab¬
zugeben : Arbeitsamt (Truchseß-
straße), Zimmer 29. 5353
Nach Gottes heiligem Willen ent¬
schlief am 31. 12., nach einem Leben
voller Arbeit und Sorge, unser lie¬
ber, guter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Urgroßvater, Bruder, Pate
und Onkel
Johann Herr
im 81. Lebensjahr. Gott gebe ihm
den ewigen Frieden.
In stiller Trauer, im Namen aller
Angehörigen: Familie Herr und
Stumpf.
Reulbach, Abtsroda, 31. 12. 44.
Beerdigung hat stattgefunden.
Gebot 1 Stelle — Ges 2 Stelle t» I 1
Gebr. guterh. Kindersportwagen. (Radio¬
röhre A L 4). Auskunft Geschäftsstelle
Nach einem arbeitsreichen Leben und
steter selbstloser Fürsorge für die
Ihren, entschlief heute, unsere gute
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter
und Tante, Frau
Anna Lange
geb. Laberenz
Inh. des goldn. Mütterehrenkreuzes
im 84. Lebensjahre. Sie starb, wohl¬
vorbereitet, nach einem christlichen
Leben. Wir bitten, ihrer im Gebete
zu gedenken.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Andreas M. Lange.
Fulda (Marktstr. 20), den 10. Jan. 45.
Die Beerdigung findet in der Stille
statt. Seelenamt: Samstag, den 20.
Jan. 1945, vormittags 7 Uhr, in der
Stadtpfarrkirche Fulda.
.1
Der liebe Gott rief unseren lie¬
ben Sohn, unseren lebensfrohen
Bruder und Neffen
Gef rettet
Josef Gregor Nou
im blühenden Alter von 21 Jahren,
infolge einer schweren Verwundung,
zu sich in die Ewigkeit.
In tiefer Trauer: Gregor Nau und
Frau Balbine, geb. Merz, Geschwi¬
ster und alle Verwandten.
Jossa, Hauswurz, Oberbimbach, Fulda,
Lintfort, im Januar 1945.
Beerdigung und Seelenämter fanden
bereits statt.
Dm der Wiener Gaststätte „Zur Kaffee-
^nne hat sich in den Morgenstunden ein
Bettler aufgestellt. Er kniet auf einem Stroh-
bundel. Ilnterm Arm hält er eine Geige.
Dann und mann blickt er hungrig auf die Ein¬
gongstür, auf die riesige, gutgescheuerte, mes-
stngne Kaffeekanne. Oder er seufzt einem
Dorübergehenden sein ..Grüß Gott!" entgegen
und markiert dabei mit dem Geigenbogen das
Hutabnehmen. Einmal verneigt er sich tief;
denn daher schreitet ein kleiner, hagerer Mann,
mtt gepflegter Perücke und dunkelrotem Swm-
mettock. Ein „Grüß Gott, Meister Mozart!"
entbietet >der Bettler freundlich.
Der Komponist blickt überrascht: „Ja. ken¬
nen S' mich denn?"
„Wer wird den Herrn Kapellmeister und
Kammerkompositeur Mozart nicht kennen?
Die ganze Stadt hat ihn gern, ivekl er
eil» so schöne Musik machen kann." Schmei¬
chelnd sagt es der Bettler. „Ein feines Amt
haben Sie. lieber Meister. Bringt auch «in
fernes Geld." Abermals verneigt er sich und
jammert: „Bittschön, verehrter Zunfchruder:
schenken S' mir was!"
„Zunftbruder? Nit schlecht! Und das BUten
versteh'n S' auch!" sagt der Komponist und I
sticht Er will prüfen, ob er einen Stümper I
vor sich hat. „Sagen S', kommen S'' denn I
auf Ihrer Geige bis m die oberen Stockwer- I
ferln hinauf oder bleiben S' alleweil unten?" I
Gleich nimmt der Bettelmann sein Instru¬
ment, spielt elegante Verzierungen, dann I
einen sauberen doppelgriffigen Lauf durch
etliche Lagen und setzt verdrießlich ab. I
Mozart weiß, wo es fehlt: „Möchten S'
was z' schnabulieren? Ja? Dann kommen S'
nur mit herein!" Darauf sagt er zögernd, als
sinne er einem Gedanken nach: „Macht's I
Ihnen Freud',— dann können S' selbst aus- I
rechnen, was Sie zu verzehren haben. Wenn I
€>’ die guten Tage Ihres Lebens von dm I
schlechten abziehen, dm Rest durch Ihr Le¬
bensalter teilen, haben S' das Ergebnis — I
Ihr Frühstück."
Uffeh! So eine verzwickte Rechnung hat der
Bettler nie gehört. Aber das Frühstück lockt. I
Mozart ist Stammgast in der „Kaffee- I
kanne". Er ruft den Markör und läßt Kreide I
«nd Schiefertafel bringen. Dann bestellt er für
— eich — eis — ent —
— Han — Hund — le —
— neb — nen — no —
vei — rei — rin — sack
- selb — fett — statt —
— tou — tri — u — ver — we — win —
sind 19 Wörter zu bilden, deren Anfangs-
und Endbuchstaben, von oben nach unten ge¬
lesen, einen ermunternden Spruch ergeben.
Bedeutung der Wörter: 1. Jnnerasiatische
Landschaft, 2. Schwimmvogel, 3. Stadt in
Bayern, 4. Figur aus Karl Atays Werken,
5. dänischer Dichter, 6. Hunderasse, 7. Stern,
8. ländliche Arbeit, 9. Pilzart, 10. Zünd¬
schnur, 11. Jnd ustri edorf im Reg.-Bez. Düs¬
seldorf, 12. deutsche Provinz, 13. Musikzei¬
chen, 14. Fluß zur Etsch, 15. deutscher Reichs¬
minister, 16. Industrieunternehmen, 17. Lu-
Herr Geburtsort, 18. Baumteff, 19. Meer
götter.
Das Rätsel von gestern
Kreuzworträtsel: Waag er.: 1. Norden,
5. Eos, 8. Krim, 10. Korea, 13. Eis, 14. Lug,
15. Bug, 17. roh, 18. Meer, 19. Anis, 20.
rar, 21. Mai, 23. Danzig. — Senft.: 1.
Rakel, 2. Reis, 3. Dam, 4. es. 6. Log, 7. Ar,
9. Riga, 10. Kuh, 11. Eber, 12. Aue, 14. Los,
16. Krieg, 17: Ria, 18. Main, 20. Raa,
22. Ei.
kiel sträubt sich, man hört einen Fußstampfer,
einen Fluch. Aber die Feder muß gehorchens
muß mit den Einfällen um die Wette galop¬
pieren. Da — sie spreizt sich bei den Halb¬
monden, den Fermaten. Nun geht's zum
Ende. Jeder Taktstrich — ein Komma! Jm-
nter magerer werden die Notenköpfe, immer
kürzer die Hälse. Noch ein praller Kopf mit
einer Fermate und dann ein Balken: der
Schlußstrich.
schnell wird die Komposition durchgepfif-
fen. Dann weckt Mozart den Schläfer: „Wie
steht's mit der Aufgabe?" Der Bettelmann
erschrickt. Rasch hat ihn der Komponist auf¬
gemuntert, und legt chm das Notenblatt hin.
„Hier ist das Ergebnis!" sagt er. „Ein Me¬
nuett! Ich schenk' es Ihnen!"
Weißer Spitz entlaufen, auf den
Namen [ord hörend. Abzugeben
gegen Belohnung: M. Andreotta,
Fulda, Wiesenmühlstr. 22. 5291
— be — der — ei
fer — fer — gans
fing — tun — ne
no — o — rach —
Gottfried Frohnapfei
Kriegsteilnehmer 1914—18
nach seinem heute vollendeten 65.
Lebensjahre, nach kurzem, schwerem,
mit großer Geduld ertragenem Lei¬
den. Wir bitten, seiner im Gebete
zu gedenken.
In tiefer Trauer: Frau Minna Frohn-
apfel, geb. Andres, Kinder, Enkel¬
kinder, sowie Angehörigen.
Fulda (Schulstr. 3), den 11. Jan. 1945.
Beerdigung: Sonntag den 14. Jan.
45, 16 Uhr, auf dem neuen städt.
Friedhof. Seelenamt: Sonnabend, den
20. Jan. 45 8 Uhr, Stadtpfarrkirche.
den Bettler ein deutsches Frühstück, eine Wein-
'uppe. Für sich einen Kaffee mA Obers. Der
I Bediente serviert schnell. Gierig löffelt der
I Alte die Suppe, und wischt sich zufrieden den
Mund. An bequemes Sitzen nicht gewöhnt,
I ruffcht er auf dem Sesselrand hm und her.
! Mozart überlegt: Es gilt, den Bettelmann
j zu beschäftigen. Und damit er den Ulk glaubt,
I er könne sein Frühstück errechnen, muß man
I ihm eine Aufgabe geben. Zu diesem Zweck
I läßt sich Mozart zunächst das Geburtsjahr des
| Alten auf die Tafel schreiben. Er dikttert
I wetter: „Das heurige Jahr 1785 müssen S'
| auch darunter schreiben!" Der Bettler besinnt
sich und schreibt wieder. Mozart springt auf
I und jubelt: „Kommen S', wir spielen eine
I Partie Billard, auf italienisch. Da kriegen S'
| Glückszahlen für Ihre Rechnung." Im Hand-
I umdrehen hat der Komponist zwei Stöcke und
vier Bälle bereit. Klick-klack rollen di« Bäll-
I chen ins Loch, und das Glöckchen darunter
läutet.
Der Alte hat zugeschaut, hobt den Zeigefin¬
ger und deutet auf fein Ohr: „Haben Sie ge¬
hört, Meffter, das Glöckchen läutet in Gis!"
„Paukenwurzel! Em absvlules Cehör haben
S’ auch? Sie sind ein Mi-Ma-Musikus", ruft
Mozart und setzt dem Bettler die Bälle hin.
Steif jagt der Alte einige Male das Bäll¬
chen in die Ecke, und winkt ab: „Es will nicht
bimmeln", sagt er nachdenklich.
„Also keine Glückszahl?" fragt Mozart.
„Fix schreiben S' Ihren Geburtstag dazu.
Zählen S' das Ganze zusammen, und teilen
S' die Summe durch Ihr Lebensalter. Wann
S' dann die neun Musemveiberl abziehen,
haben S' Ihr Frühstück!"
Im Sessel thront der Bettelmann, süffelt
Mandelmilch, ißt Kipferln dazu und schläft
vor Wohlbehagen ein. Wie anders Mozart.
Nach zehn Stößen den Billardstock mit der
Feder vertauscht, denkt er beileibe nicht mehr
an Zahlen. Er schreibt Noten und ist dabei
zappelig vor Freude. Närrisch wippt die
Feder übers Papier. Zwei, fünf, sechs, acht.
Zehn Notenzeffen sind beschrieben. Der Gänse-
I ermöglichte die Stimmung der Tasteninstru-
I mente nur die Verwendung weniger Vor-
| Zeichnungen. Durch die Einführung 'der soge¬
nannten gleichschwebenden Temperatur, die
den Unterschied zwischen den.Erhöhungen
und Erniedrigungen der Töne ausglich und
beispielsweise für Eis und Des, für His und
C Mittelwert« errechnete, wurde diese Be¬
schränkung aufgehoben. Bach war als fort¬
schrittlich gesinnter Musiker einer der ersten,
der von dieser Neuerung Gebrauch machte.
Nunmehr brauchte nicht mehr ein eng um¬
grenzter Tonraum die Phantasie zu hemmen;
chromatische Wendungen, enharmonische Ver-
wechslungen und Uebergänge in entfernte
Tonarten konnten Eintreten, wenn »es der
Wille des Komponisten gebot. Der neuen
Temperatur, die die Voraussetzung einer
solchen modernen Satzweise lieferte, verdankt
das Werk auch den Namen „Wohltemperier¬
tes Klavier".
Die Stücke des „Wohltemperierten Kla¬
viers" tragen die Bezeichnung „Praeludium
und Fuge". Das mag den Anschein erwecken,
ass handele es sich um eine recht einförmige
Literatur. In Wirklichkeit aber fft der Reich¬
tum der Formen hier nicht geringer als etwa
bei Mozarts Sonaten oder Schuberts Lie¬
dern. Einige der Praeludien lassen das frgu-
rattoe Element hervortreten, andere das har¬
monische oder melodische. Rauschende Skalen¬
gänge wechseln ab mit motivischen Verslech-
tunyen, tänzerisch bewegte Sätze mit tocca-
tenhaft dahinstürmenden, konzertante mit
liedmäßigen. Die Führung der Melodie liegt
allerdings nicht offen zutage, doch sind Bachs
Praeludien alles andere als unmelodiös;
man muß nur richtig hineinhorchen in den
Ablauf der Stimmen, um zu spüren, wie aus I
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gibt es heute zwar seltener, aber
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Mindestdosis bildet die Grund¬
lage für die Wirksamkeit. We¬
niger nehmen hieße sparen am
falschen Fleck! BAUER & CIE.,
JOHANN A. WÜLFING, Berlin.
3 Zahnputz-Gebote: 1. Nur wenig
Rosodont mit nicht zu nasser
Bürste entnehmen. 2. Senkrecht
bürsten und gut nachspülen. 3.
Regelmäßige und vor allem
abendliche Pflege mit Rosodont.
Das erhält die Zähne gesund und
bewahrt auch vor Magenstörun¬
gen. Rosodont Bergmanns feste
Zahnpasta.
Mit % Liter Milch können Sie ein
Päckchen VOGELEY-Pudding ko¬
chen. So ausgiebig sind seine
Zutaten. Er muß aber dann mit
dem Schneebesen kräftig auf¬
geschlagen werden. Das gibt
eine lockere, kremartige Nach¬
speise, die gut sättigt. VOGE-
LEY-Süßspeisen, köstlich u. nahr¬
haft!
Maizena auf Kinderkarte überall
in alter Güte zu haben. Bewährt
seit Jahrzehnten als schmack¬
hafte und gern «genommene Zu¬
satznahrung unserer Kleinen, zur
Gesunderhaltung wie auch bei
schlechtem Appetit und schwa-
■ eher Verdauung.
Die Sorge um die Gesundheit und
Leistungsfähigkeit der Gefolg¬
schaft ist dem Betriebsarzt Pflicht
und _ Herzenssache zugleich. Ihm
gehört deshalb volles Vertrauen.
— Aerztliche Erfahrung und wis¬
senschaftliche Gründlichkeit recht¬
fertigen auch .die allgemeine An¬
erkennung unserer Roche Arznei¬
mittel.
Das Duett / Anekdote von Walter Gottfried Klucke
te — te — te — te — to
Nach Gottes uneriorschlichem Rat¬
schluß verschied unerwartet schnell,
am 8. 1. 45, 13 Uhr, versehen mit
den Tröstungen ihrer heiligen Kirche,
unsere über alles geliebte Mutter,
Schwiegermutter und Oma, meine
gute Schwägerin, unsere liebe un¬
vergeßliche Tante und Großtante, Frau
Juliane Weber
geb. Kalschne
Ihr Leben war nur Mühe und Sor¬
ge für uns, sie starb wie sie ge¬
lebt, sanft und gottergeben, im 73.
Lebensjahr und folgte ihrer lieben
Tochter Maria in die Ewigkeit. Mögr
Gott der Herr ihr ein gnädiger Rich¬
ter sein.
In stiller Trauer; Die Kinder und
alle Angehörigen.
Fulda (Petersgasse 18), Großen Pö¬
nitz, Berlin, im Januar 1945.
Seelenamt: 24. Jan., 8.00 Uhr, Stadt¬
pfarrkirche. Beerdigung: Samstag,
8.40 Uhr. Neuenberaer Friedhof.
........................................... iiiiiiiu iti iiiiiiiiuiiiiii ii iiiiiiiiiiiiiiiiiHii im iiwiiiiiiii iiiiifiiii iitiimiii i iihi in .....................................................................................
Die hohe Schule des Klavierspiels / ÄXSku™-
rhnen em verhaltener, keuscher Gesang em-
porstelgt. Auch die Fugen des „Wohltempe¬
rierten Klaviers" sind von größter Mannig¬
faltigkeit und Lebendigkeit. Jene starre Nüch¬
ternheit, die die Schulfrage der Theoretiker
des neunzehnten Jahrhunderts zeitweise an¬
nahm und die Polyphoni« in den Verruf
einer mathematischen Aufgabe brachte, ist bei
Bach nirgends anzutreffen. Im Kerngedan¬
ken der Fuge wird der Charakter des Stückes
von vornherein fest geprägt. Bald sind es
ein«e wenige, ruhig einherschreitende Töne,
aus ebenen der Wunderbau des Satzes her-
auswächst, bald machtvoll ausgreifende und
rhythmisch erregte Gebilde, bald munter da¬
hintänzelnde Figuren. Um das Thema, das
in wechselnden Lagen erscheint, ragt sich ein
Gewebe der Kontrapunkte. Naturwüchsige
Phantastik und gebändigte Kraft atmet diele
Kunst: sie entspringt dem ordnenden Ver¬
stand, aber auch einem tiefen Gefühl und
einem reichen Gemüt.
Bachs zweihundertsähriges „Wohltempe¬
riertes Klavier" fft das Vermächtnis eines
unserer größten Meister, von denen Richard
Wagner einmal gesagt hat, daß sich in ihm
das innerlichste Leben des deutschen Geistes
während des grauenvollen Jahrhunderts der
gänzlichen Erloschenheit des deutschen Volkes
offenbare. Es ist, so mahnte der erste Bach- I
Biograph Johann Nicolaus Forkel zur Zeit
der völkischen Erniedrigung im Jahre 1802
-,die patriotischen Verehrer echter musikali¬
scher Kunst", unschätzbares National-Erbgut,
Miicht bloß Kunst-Angelegenheit, sondern
Je cm on al-AngeleHenh e tf".
___________ProfDr GotFhold Frotscher
Vor zweihundert Jahren stellte Johann Se-
I bastian Bach den zweiten Teil seines „Wohl-
I temperierten Klaviers" zusammen, nachdem
der erste bereits 1722 abgeschlossen worden
I war. Er bestimmte es nach Ausweis der
Ueberfchrift „Zum Nutzen und Gebrauch der
Lehrbegierigen Musicalffchen Jugend als auch
derer in diesem Studio schon habil sehenden
besondern Zeit Vertreib".
Diesen doppelten Zweck hat das „Wohl¬
temperierte Klavier" bis fr unsere Tage er¬
füllt. Als Hohe Schule des Klavierspiels führt
| «s in die Tiefen der kontrapunktffchen Kunst.
Es birgt aber nicht nur gelehrte", lediglich
dem „Kenner" verständliche Musik, sondern
auch leicht fließende, durchsichtig gearbeitete
Sätze für den „Liebhaber". So konnte es
durch zwei Jahrhunderte hindurch dem Ler¬
nenden wie dem Meister Vorbild und An¬
regung bieten. „Bachs .Wohltemperiertes
Klavier' sei dein täglich Brot", ruft Robert
Schumann in seinen Musikalischen Haus- und
Lebensregeln aus, und die Größten unserer
Musiker haben sich am „Wohltemperierten
Klavier" geschult, allen voran Beethoven,
der durch seinen Lehrer Neese frühzeitig mit
Bachs Werk in Berührung kam. Wie auch
beim Musikfreund, der nicht selbst ausübend
tätig ist, die Urgewalt der Bachischen Ton-
sprach« schöpferische Kräfte zu entbinden ver¬
mag, bezeugt schließlich Geothe, der sich wäh¬
rend der Arbeit aus dem „Wohltemperierten
Kavier" vorspielen ließ, wobei ihm war,
„als er von ferne das Meer brausen hörte".
Die vierundzwanzig Praeludien und Fu¬
gen, die jede der beiden Abteilungen des
„Wohltemperierten Klaviers" enthält, ver¬
treten ebenso viele Dur- und Molltonarten.
Bis zum End« des siebzehnten Jahrhunderts
Dem Lehrer aber fiel schließlich di« ma¬
thematische Betätigung der Beiden auf. Und
er tat das, was jeder Lehrer tut, wenn ihm
an seinen Schülern etwas auffällt: Er .zi¬
tierte sie nach vorne.
„Ihr zwei", sagte er, „ihr wißt wohl
nicht, wie man sich in der Schule zu benah¬
men hat. Dafür schreibt ihr jetzt zur
Strafe jeder hundertmal, hundertmal ...
euren Namen".
Adalbert sah den Lehrer traurig an., „Das
ist aber ungerecht", bemerkte er schüchtern.
Ungerecht? Habt ihr nicht die gleiche
Schuld?"
„Abgesehen davon", kam es zurück", . . .
ofw ec . . . er heißt Hans Ohm und ich . .
Adalbert Geritenbornoberpvechtinger..
Sanft und gottergeben, verschied am
8: 1. 45, nach langem, schwerem
Leiden, unser lieber Vater, Schwie¬
gervater, Großvater, Bruder, Schwa¬
ger und Onkel Her .
Albert Knips
im Alter von 67 Jahren.
In tiefem Leid: Die trauernden Kin¬
der und alle Angehörigen.
Fulda (Frankfurter Str. 5), im Jan. 45.
Seelenamt: Pfarrkirche zum Hl.-Geist
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Der größte Komponist
Als Brahms in Berlin in einem von
d'Albert gegebenen Konzert seine beiden
Klavierkonzerte dirigierte. wurde er sehr
gefeiert. Wie wenig dieser Ruhm aber sei¬
ner angeborenen Bescheidenheit schaden
konnte zeigt em kleiner Vorfall bei einen,
damals von einem Mäzen gegebenen Diner.
In wenigen gut gewählten Worten
schickte sich der Gastgeber an, aus das Wohl
des „größten Kompanisten" zu trinken, aber
ehe er noch den Namen aussprechen könnt»
sprang Brahms auf. ergriff sein Glas unk
rief: „Ganz recht! Auf Mozart wallen wir
trinken!" Dami ging er um den Tisch her-
um. um mit allen anzustoßen. —
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