julMUit Rettung JU. 15
Arettag, Öen 19. 3anunt. 1945
Amtliches KreisblaN
Wer den unvergänglichen Dingen ver¬
traut, der wird auf dieser Erde den Fuß in
Ungewittern und das Haupt in Sonnenstrah¬
len haben, der wird hier immer unverlegen
end immer größer sein, als was ihm be¬
gegnet. Matthias Claudius.
fULDAEU
Der „Privaf'-Tisch
■ Groh ist das Kaffee nicht und es gibt mit-
«nter schon recht gedrängte Verhältnisse dort.
Wer mit gutem Willen geht auch das und
mit einem freundlichen Wort und ein bi߬
chen Zusammen rücken kommen nach und nach
doch alle unter, die sich dort ein rocniy auj-
toärmen oder eine halb« Stunde bis zum
Dienstbeginn überbrücken wollen.
Die junge Frau, die es mit ebenso viel
Umsicht wie Entgegenkommen für ihren im
Feld stehenden Mann leitet, mutz natürlich
ihre Augen überall haben. Deshalb und weil
ihre Wohnung beschädigt ist, reserviert sie
sich mitunter einen Tisch mit dem keinen
Schild „Privat". Nicht etwa, um dort die
Hände in den Schoß zu legen. Da uerden
Marken gekebi, Steuersachen erleb st, Ab¬
rechnungen gemacht und auch Berich e an den
Mann geschrieben. Oder es sitzt «ich hin und
wieder einmal ein Bekanntes nr' dabei, mit
dem es etwas zu besprachen g«rt. Und wird
das Gedränge gar zu groß, dünn kann auch
der «ine oder andere Gast da Platz nehmen.
Daß dieser Tisch, an dem gearbeitet wird,
von den Besuchern respektiert wird, ist eigent¬
lich selbstverständlich. Wenn aber jemand,
noch dazü ein junges Mädel, einfach mit den
Worten: „Schließlich muß ich ja auch sitzen!"
ohne zu fragen sich an die Seite der rechnen¬
den und schreibenden Frau setzt, dann kann
es passieren, daß es heißt: „Es tut mir leid,
aber das ist mein Privat tisch!"
Es ist auch im sechsten Kriegsjahr bei uns
nicht so, daß man daherkommen kann und so-
gen: ,Lch kann das bezahlen, folglich habe
ich das zu fordernI* So geht das nun doch
nicht. Ein nettes Wort, eine Meine Frag«,
kurz etwas Höflichkeit, dan erledigt sich alles
noch einmal so gut und reibungslos. Bei
aller Härte der Kit und wenn wir auch kein
Wort mehr verlieren wollen, als unbedingt
notwendig, um auch hier Energien einzuspa¬
ren und weil jedes unnütz« Gerede nur Scha¬
den anrichtet: aber gewiss« Formen der Höf¬
lichkeit wollen wir uns doch hinüberretten
tn die kommend«, bessere Zeit! L, F.
s ;iir di? Verdunkfumn
Stellage 16.43 Ms Samstag 8.06 Uhr
25 Millionen Jährender rollen
Als das volkstümlichste Verkehrsmittel in
Deutschland muß das Fahrrad gelten, dessen
Kriegswichtigkeit nicht besonders betont zu
werden braucht. Im Jahr« 1939 sind bei uns
rund 25 Millionen Fahrräder in Betrieb ge¬
wesen, und heut« werden es kaum viel we¬
niger sein. Es ist dies der größte Bestand,
den ein Land aufzuweijen hat. Im Verhält¬
nis zur Gesamtbevölkerung größer ist die
Zahl der Fahrräder nur tn Dänemark und
Holland. Im übrigen hat man geschätzt, daß
in Deutschland in normalen Zeilen 50 o.H!
wehr an Kilometern aus dem Fahrrad zu-
rückgelegt werden als .im Personenzugver-
kehr der Eisenbahn.
Ähren ins CuftfdmM-pM
Der Vorrang der KrieasvroSuktion be¬
dingt. daß Uhren für den Zivilbedarf kaum
noch hergestellt werden. Gleichzeitig hat der
Einsatz von llbrrnadtern in ber Risstunas-
Industrie di« Schwienaketten und Derzöae-
runaen bei Uhren re »arahtren. erhöht. Da
Dünktticbkeit am Arbeitsnlatz iedoch unbe¬
dingt kriegswichtig ist müllen TnfAm» und
Armbanduhren sowie W-cker täalid) zum
Cuf,'-+>Hh„nnn'f ao[:o<Tt wenden.
Vormilitärische
Scharlachschu^implung
Der gegenwärtige Gesundheitszustand ber
Jugendlichen wird von dem Reichsarzt der
Hitler-Jugend, Prof. Dr. Liebenow, an zwei
Feststellungen formuliert: 1. Es gibt nt
Deutschland kein« unterernährten Kinder ober
IugeMichen; 2. die Zahl der in der KLB.
erkrankten und verstorbenen Kinder und Ju¬
gendlichen ist weit geringer als die soge¬
nannte Erwartungsziffer in Friedensjahren
am Wohnort. Die besonders erfreulichen Er¬
folge bei der Seuchenabwehr gerade in den
KW8-Lagern werden mit zurückgeführt auf
hie vorbeugenden Schutzimpfungen. Dabei ist
feit einiger Zeit die Diphlherieschutzmipfung
durch Mischimpfung zugleich zu einer schar-
lachschutzimpfung erweitert worden. Diese
Mischimpfung hat sich in der KLW bei vielen
Zehntausenden von Kindern bewährt, wobei
sich ergab, daß die gewissenhafte Durchfüh¬
rung auch das Eintreten störender Impfreak«
tionen vermeidet. Darüber hinaus werden in
193 Impfbezirken des Deutschen Reiches bei
mehr als 1 Million Impflingen die Brauch¬
barkeit der aktiven Scharlachschutzimpfung be-
(tätigt. Auch hierbei ergab sich, daß nur bei
einem Heinen Vomtausendsatz mit vorüberge¬
henden Smpfreattinnen zu rechnen ist. Diese
Reaktionen sind aber im allgemeinen leichterer
Statur Angesichts dieser Sachlage ist von den
maßgebenden Stellen von Partei und Start
angeordnet worden, baß nun auch in den
Wehrertüchtigungslagern der Hitler-Jugend
tie-ben der Diphtherieschutzimpfung dort, wo
es angebracht ist, die Kombination nut der
Schariachschutzimpfung durch Mischimpfung
vollzogen wird.
HJ betreut schullose Jugend
Trotz der Umquartierung der Schuljugend
sind mache Kinder,im Ruhrgebiet noch bei
den Eltern zurückgeblieben. Weil aber die
Schulen geschlossen sind und die Eltern bet
ihrer beruflichen Anspannung wenig für die
Erziehung der Kinder tun können, hat ,e!st
der Gauleiter von Westfalen-Süd dieHI
beauftragt, die neun« bis dreizehnjährigen
W impfe und Jungmädel regelmäßig zu be¬
treuen. Damit erhielt die HI ein neues
derantwortungsvolles Amt. Für diese Be¬
treuung wurde ein sorgfältig ausgearbeiteter
Man aufgestellt, wonach tätlich drei Siun-
den vormittags und. drei Stunden nach¬
mittags die Pimpf« und Jungmädel in Spiel
und Svortz in weltanschaulicher Schulung
und pralissck-en Dingen unterrichtet werden
sollen. Beispielsweise lernen die Jungmädel
stopfen mid nähen. Die HI-Führer und
BdM-Führerinnen. die bett Unterricht ihrer
jüngeren Kameraden und Kameradinnen
übernehmen, werden in besonderen Kursen
dafür vorbereitet.
Gegenwartsaufgaben der bäuerlidien
Berufserziehung ,
Hebet die in den nächsten Monaten zu
leistenden Arbeiten zur Nachwuchsgewinnung
und Berufserziehung der ländlichen Jugend
fand eine mehrtägige Dienstbesprechung deS
Reichsamtes für das Landvolk
der Reichsleitung der NSDAP mit den
Nachgeordneten Gaudienststellen und den
Landes- und Gaubeauftragten für das bäuer»
liche Berufserziehungswerk statt.
Im Mittelpunkt der Besprechungen stan-
den die Gedanken über die Gegenwarts¬
frage des bäuerlichen Berufserziehüngswer-
kes. Dabei wurden folgende Aufgaben als
vordringlich bezeichnet: Ausrichtung und Er¬
ziehung von Bauern und Bäuerinnen zu
Lehrherren und Lehrftauen, Schaffung tite¬
let und vor allen Diirgen guter Lehrstellen
aus mittelbäuerlichen Betrieben, Nachwuchs¬
gewinnung, enge Zusammenarbeit mit den
Fachschulen und Berufsschulen. Vertiefung,
der Beziehung zwischen Landvolk u d Schule,
Kriegsveschädtatenbetreuung und Schassitng
befonberer Lehrstellen für die Ausbildung
siedlungswilliger Soldaten.
Den Abschluß der Besprechungen bildete
eine Ansprache des Slabsleiters des Reichs¬
amtes, von Rheden, der den Teilnehmern die
politische Shau vermittelte, von der aus sie
ihre 'Aufgaben immer sehen müssen.
Landkreis Fulda
D Petersberg. (Für tapferen Ein¬
satz.) Der Dberqefreite Arthur Spork
wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse
ausgezeichnet.
y Müs. (Hohes Alter.) Ätzt morgi¬
gen Samstag begeht ber Landwirt und
Leichenbeschauer Joseph Hillenbrand
seinen 81. Geburtstag. Der Jubilar, der sich
besonderer Rüstigkeit erfreut, führt noch
selbständig den landwirtschastlichen Betrieb
(einer Tochter und beteiligt sich an allen
gemeinsamen Arbeiten der Dorfqsmein-
schast. Mr gratulieren! - /
y Lad Salzschlirf. (81. Geburts¬
tag.) Morgen begeht Amtsqerichtsrat i. R.
Dr. Ludwig Weber in köweMcher und
geistiger Rüstigkeit seinen 81. Geburtstag.
Dem Jubilar unseren Glückwunsch!
Kurh|ssische Kreise
-r- tzersfeld. (Mit dem Ritter»
kreuz ausgezeichnet.) Es ist be¬
zeichnend für die Leistung des jungen Ar¬
tillerieleutnants Otto ©tog, der erst we¬
nige Tage danach 21 Jahre alt wurde, daß
ihn der Kommandeur als einzigen zum Rit¬
terkreuz eingab. An der Italienfront süd¬
lich Rimmi griffen die Anglo-Amerikaner
in Stärke von einer Panzer- und zwei 2n-
fantriedivistonen an. Es aefana dem Gegner,
sich an eine beherrschende Höhe heranzu¬
arbeiten. Leutnant Ston der als Batierk-
sichrer in diesem Abschnitt seine B-Aelle
patte, faßte den Entschluß, die'Höhe unter
allen Umständen zu halten. Er besetzt« sie
und leitete von hier aus das Feuer. Zugleich
Wir sind das Fundament...
Ein Wort, dem Bauern aus dem Herzen gesprochen
Bauer sein ist eine Angelegenheit, die we¬
der echtes, geschweige denn falsches Pathos
vertrügt. Darum ist es beispielsweise für
einen, der keine oder nur oberflächliche Bin-
dungin zum Bauern hat, ein gar nicht ein¬
fach Sing, einen wirklich guten Bauemroman
zu schreiben, in dem die Menschen reden, wie
ihnen der Schnabel gewachsen ist. Darum hat
ein Landlehrer, der'frisch aus der Stadt aufs
Dorf kommt, oft mit Widerständen zu kämp¬
fen. wenn er im Bewußtsein seiner neuen
Würde auf das fd einfache Men'chsein ver¬
gißt und gegenüber dem Bauern den Lehrer
spielt, well er nicht imstande ist, Lehrer auch
gegenüber den Erwachsenen zu seip. Darum
werden — um noch ein Beispiel zu geben
— auch Menschen aus der Stadt, die da
glauben, im Verkehr mit dem Landvolk eine
besondere Walze einhängen zu muffen, von
den Bauern abgelehnt, lieberfjeblidjtett ist
gleichermaßen verfehlt wie Ueberschwang.
Sein Bauern muß man'Har und deutlich,
beinah« nüchtern kommen. So etwa, wie
Reichsminister Backe in seiner kürzlich ge¬
haltenen Rede von der Erzeugungsschlacht:
„Die Leistung des deutschen Soldaten und
Arbeiters hat zur Voraussetzung unser« Lei¬
stung. die Leistung des deussch^n Landvolks.
Wie jene oft vor unüberwindlichen Schwie¬
rigkeiten stehen und sie trotz allem meistern,
so müssen auch wir mit den Schwierigkeiten,
di« wir aus den verflossenen Jahren kennen.
und nun auch noch mit den Schwierigkeiten,
die uns in diesem Jahr/ bevorstehen, fertig
werden. Denn wir sind das Funda¬
ment, auf dem di« anderen
bauen."
Dauern sind Grübler. Dos macht dos
Alleinsein hinter dem Pflug, das Abhängig¬
fein von den Gewalten der Natur, das War¬
ten auf das Aufgehen der Saat und das Rei¬
sen. So denken ste über jedes Wort nach, das
sie angeht, sofern sich solche Wort« nicht von
Haus aus als SchaumWäger«! erweisen.
„Wir sind das Fundament, auf dem die an¬
deren bauen", . so sägte der Reichsbauern-
sichrer. Und da wird so mancher Bauer an
seinen Hos denken, der ohne Fundament nicht
denkbar wäre, dessen Dach ohne Fundament
in der Luft schweben würde. Und dann wird
er seine Gedanken richten vom Hos auf die
Arbeit, von deren Schwierigkeiten der Reichs,
bauernführer unpathetisch gesprochen hat.
Man sagt es vielfach so leichthin, daß Schwie¬
rigkeiten dazu da sind, daß sie überwunden
werden. Der Bauer redet anders, oft sind
feine Worte nicht salonfähig. Aber, das ist
ihm aus dem Herzen gesprochen, weil es
wirklichkeitsnah ist, das Wort vom Funda¬
ment. Und deshalb wird es gehen. Es wird
verdammt schwer sein, ober es wird gehen.
„Denn wir sind das Fundament, auf dem
die anderen bauen ,, »
Wie er’ansen Kriegsteilnehmer die Hochschulreife?
Großsammelfage zum Volksopfer
Da die berufsmäßige Beanspruchung roei-
GroBziigige Regelung des Reichserziehungsminisfers - Sonderlehrgänge
Der Reichserziehungsminister hat foefren
wieder eine Senkung der Zeitdauer für die
Erteilung des Reifevermerks und des Vor-
emestervermerks vorgenommen, um die mit
der s vorzeitigen Einberufung verbundenen
Härten für die Schüler der Höheren Schulen
zu mildern. Die jetzt vorgsnommene Reurege-
lang fußt auf Erfahrungen, di« da« Ministe¬
rium in den letzten Jahren mit jungen Solda¬
ten machen konnte, die mit verkürzter Schul¬
zeit m den Besitz der Hochschulreife gelangen.
Sie haben den Beweis dafür geliefert, daß
es nicht auf di« Zahl der Schuljahr« dH ein
ankommt —- diefes Maß wird immer nur für
normale Zeiten Geltung haben —, sondern auf
di« geistige und leeliche Reife. Diese Reife ha¬
ben di« jungen Menschen an der Front «rwor-
ben. Was ihnen bei Wiederauinehme ihrer
Berufsausbildung noch an Kenntnissen und
Fertigkeiten fehlte, konnten ste bald erwerben
und haben sich auch das noch Fehlende ange¬
nommen, ttm die selbst erstaunten Wissens¬
lücken zu füllen und bas Studium fruchtbar zu
gestalten. '
Reifevermerk schon in der 7. Klasse
Die nun geltende neue Regelung bringt für
die Erteilung der Bermerte m der vovausge-
'etzten Schuldauer grunblegenbe Aenderungen.
Bisher erhielten nur die Schüler, di« das Ber-
fefcunas.jeugnis nach Klasse 8 erhalten hatten,
den Re! «vermerk. Nunmehr wird er auch den
Schülern der Klaffe 7 des Geburtsjahrganges'
1926, die im Februar 1944 zum RAD und da-
n-ch zur Wehrmacht einberufen wurden, zu
Ostern 1945 gere'en, trenn ein entsprechender
Antrag über den Truppenteil gestellt wird.
Di« gleiche Behandlung erfahren Kriegsfrei¬
willige und Ofsizierbewevber früherer Jahr¬
gänge, wenn sie in der zweiten Hälfte der
Masse 7 einberufen worden sind. Damit dürf¬
ten die Härten beseitigt sein, di« bei der Ein-
berufung dieser Jungen entstanden und über
und Vorsemester
kff^von den Eltern ber Betroffenen oftmals
Klage geführt wurde.
Der Erlaß regelt ferner die Fragen, die bet
ber (Einberufung des Geburtsjahrganges 1927
sowie ber Freiwilligen und Osstzierbewerber.
auch späterer Jahrgänge entstehen, die in der'
Zeit vom 1. Oktober 1944 bis 1. Just 1945
vorzeitig die Schule veriassen müssen. Danach
erhalten Schüler, di« die Versetzung nach
Klaffe 8 «reicht haben, die Reisebsfcheinigung
und später den Reifevermerk. Wer di« Betjet.
ging nach Klasse 7 erreicht, bekommt die Bor-
semesterbescheinigung, später den Borfemefter-
vermerk. .
Für Schüler,. die aus Klasse 7 etnbemfen
werden, tritt bei entsprechenden Leistungen an
Stelle ber Vovscmestsrbeschemigunn di« Rsise-
beschei Tilgung, wenn sie nach etwa fünfmonati¬
gem Besuch dieser Klasse einberufen werden.
Den Reifevermerk erhalten sie zu dem Zell-
punkt, an dem sie die Reifeprüfung hätten ob¬
legen können.
Vorsemestervermerk schon in der 6. Klasse
Ein besonderes Problem bildeten bisher die
Schüler der Klassen 6 und auch 5, die bei ihrer
Einberufung im Fall« entsprechender Leistun-
gen wie Schüler behandelt wurden, die von
der Höheren Schalle vorzeitig ins Berufsleben
übertreten. Sie erhielten das Versetzungszeug¬
nis in die nächsthöhere Klasse.
Jetzt werden Schüler aus Klaffe 6 die Bor¬
semesterbescheinigung erhalten, wenn sie bei
ihrer Einberufung diese Klaffe etwa fünf Mo¬
nate erfolgreich besucht haben. Ihnen wird ein
halbes Jichr von dem Zeitpunkt, «n dem sie
die Reifeprüfung hätten ablegen können, der
Vorsemestervermerk gegeben.
Für die übrigen Schüler dieser Klaffe, d. h.
für di«, di« bereits in der ersten Hälfte des
Schuljahres einberufen werden, ist der Weg
zur Hochschule nach der Ordnung für Kriegs¬
teilnehmer geöffnet worden. Diese Prüfung
können sie zu dem Termin oblegen, an dem
sie normalerweise die Reife erlangt hätten.
Besondere Förderung der Luftwaffenhelfer
Die Regelung für die aus Klass« 5 und 4
Einberufenen, die nicht vor März die Schule
verlassen, sieht vorerst die Zuerleirnung des
Berietzungszeügnisses in die nächsthöhere
Klaffe vor, wenn ihr« Leistungen dies rechtfer¬
tigen. Zu gegebener Zeit dürfte auch hier ein
Wgq gefunden werden, diesen Kriegs teilneh-
inern den Weg zur HochsHul« zu öffnen
Bon äußerster Wichtigkeit ist schließlich di«
Bestimmung des Erlasses, nach der Luftwaf-
fer Vevölkerungsschichlen diesen nicht erlaubt,
ihre Opfergabe zu den Annahmestellen für
das Volksopser zu bringen, werden am Sonn¬
tag, dem 21. und am Sonntag, dem 28. Ja¬
nuar durch politische Leiter und die Ange¬
hörigen des deutschen Votkssturms die Haus¬
haltungen abgefammelt werden.
Die Wehrmacht stellt pferdebefpannte Fahr¬
zeuge zur Verfügung, Trompeten- und Fan-
iarentone werden die Volksgenossen an ihre
Pflicht zur „Bolkso-pfer"-Abgab« erinnern.
Bon den die Haushaltungen wbfragendpn
Partei- und Volksgenossen werden Bestand¬
listen mitgesührt, so daß die Eintragung jedes
Opfers in das Ehrenbuch des deutschen Vol¬
kes, das aus den Spendenlisten in jeder Orts¬
gruppe gebildet wird, gewährleistet ist. Jede
Hauhaltung, auch diejenigen, die bisher erst
einen Teil ihres Opfers, zur Annahmestelle
brachten, lege also die Spinnstoffe, Kleidung,
Wäsche, Uniformen und Ausrüftiingsgegen-
stände für Wehrmacht und Volkssturm bereit,
tmmifr die Sammelfahrzeuge rasch die Ab-
fammlung der Haushaltungen durchführen
können.
Neue Anschrift angeben!
Alle Partei- und Volksgenossen der Orts¬
gruppe Off. die entweder in einen anderen
Stadtteil oder nach außerhalb »erzogen
sind, werden gebeten, ihre neue Anschrift bis
zum 28. Januar mündlich oder schriftlich
der Geschäftsstelle der Ortsgruppe Oft,
3. st Kaffee Hesse, Ecke hindenburgstraße,
mifjufdlen.
Der Ortsqruppenleifet Ost.
iiiniiiiiiiiiiiiiiniiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiimiiiiiiiinitiiiiiii«w
fen- und Marinehelfern, bei denen die schuli¬
sche Leistungsfähigkeit durch die gleichzeitige
mMärische Beanspruchung stark behindert
wund«, daraus keine Nachteile erwachsen dür¬
fen. Bei der Zuerkennung der Boriemefter-
ot*r Reifebescheinigung soll in erster Linie di«
geistige Fähigkeit und Haltung des einzelnen
in Rechnung gestellt werden.
Durch die vorgenannte, von nationalsoziaÜ-
®ernähr dafür geboten, daß der Zusamme«-
stischem Geiste getragene Regelung ist nun jede
hang der Ausbildung allen denen gewahrt
irfeiW, die sie in jungen Jahren unterbrachen,
um für Führer und Volk mit der Waffe ein-
zustehen.
Der Kreis Fulda
spendet zum Volksopfer!
Die Verkündung der Sammelaktion „Volksopfer", die sieh würdig einreiht in die
Reihe nationaler Selbsthilfen, hat auch bei der Bevölkerung des Kreises Fulda den
erwarteten freudigen Widerhall gefunden, der jede Tat begrüßt, die uns dem Siege
und damit dem Frieden näherbringt.
Am Sonntag, dem 21. Januar 1945
führt die Partei zusammen mit ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden
und mit der Wehrmacht einen
Großsammeltag ’
durch. Die Haushaltungen - des Kreises Fulda, Stadt und Land, werden hiermit ge¬
beten, alle die Gegenstände, die in der gestrigen Veröffentlichung der Fuldaer Zei¬
tung genannt waren, bereit zu l^gen.
In Fulda-Stadt sind folgende Sammelstellen eingerichtet: Ortsgruppe Fulda Nord:
Turnhalle der Oberschule für Mädchen, Leipziger Str.; Ortsgruppe Fulda Ost: Cafö
Hesse, hinteres Zimmer, Hindenburgstr.; Ortsgruppe Fulda Süd: Gesellenhaus, Floren¬
gasse; Ortsgruppe Fulda West; Geschäftsstelle Steinweg 26, I. Die Sammelstellen
sind täglich, auch Sonntags, in der Zeit von 14 bis 18 Uhr besetzt. Die Bürgermeister
der Dörfer geben die Sammelstelle durch die Ortsschelle bekannt.
Für die Großsammelaktion am Sonntag, dem 21. Januar, stellen sich die Politi¬
schen Leiter, die von den Ortsgruppenleitem bestimmten Parteigenossen, die Führer
und Männer der Gliederungen und angeschlossenen Verbände, insbesondere aber
die NS-Frauenschaft, DFW und die HJ und der BDM dem Ortsgruppenleiter als dem
verantwortlichen Hoheitsträger zur Durchführung zur Verfügung.
Die Ortsgruppenleiter berufen spätestens am Freitag, dem 19. Januar, den oben
bezeichneten Personenkreis zu einer Dienstbesprechung zusammen, in der alle Einzel¬
heiten besprochen und festgelegt werden. Um dem Ortsgruppenleiter die Arbeit zu.
erleichtern, wird der Zeitpunkt dieser* Dienstbesprechungen für das gesamte Kreis¬
gebiet einheitlich auf 20 Uhr festgelegt. In den weiter abgelegenen Ortsgruppen
kann mit Rücksicht auf die Verkehrsverhältnisse die Dienstbesprechung am Samstag¬
abend stattfinden.
Grundsatz für die Großsammelaktion am kommenden Sonntag ist:
Zehrgeld und Kleidergeld
Eine Klarstellung zur Vergütung für LuftschuSdienst
Jeder Haushalt muß von einem Amtsträger der NSDAP oder von einem Mitglied
der NS-Frauenschaft aufgesucht werden, um die bereitgelegten Sachen abzuholen.
Besondere Aufmerksamkeit ist der Sammlung der Uniformen, Wehrmacht, Partei,
staatliche Behörden, Feuerwehr usw. zuzuwenden. Die Besitzer von nicht mehr benö¬
tigten Uniformen werden auch hiermit nochmals aufgefordert, diese dem Volksopfer
zur Verfügung stellen zu wollen. Volksgenossen als Spender, Amtsträger, Parteigenos¬
sen als Sammler, tut alle Eure Pflicht, damit auch der Kreis Fulda im Volksopfer ein
Ergebnis erzielt, das Euren guten Willen unter Beweis stellt!
Heil Hitler!
Der Kreisleiter
Zum Ausgleich besonderer Inanspruch¬
nahme im Rahmen des Lufrschutzdrenstes
sind u. a. auch Zehrgeld und Kleidergeld
vorgesehen. Wegen ihrer Gewährung war
es in der Praxis zu einigen Zweifelsfragen
gekommen, zu denen der Generalbevollmäch-
tiote für den Arbeitseinsatz setzt im Ein¬
vernehmen mit dem Reichsmlnister der Luft¬
fahrt Stellunq genommen hat. ..
Leisten Gesolaschaftsmitqlieder. di«, in¬
nerhalb des Betriebsqrundstückes lager¬
verteidigte er die Höhe mit seinen wenigen
Männern neun Stunden lang in erbitter¬
tem Kamps. Einen Sherman-Panzer ver¬
nichtete er selbst mit der Faustpatron«. Sein
Kampfgeist übertrug sich die kleine
Schar, die in unerhörter Tapferkeit - Io
lange aushielt, hls eine Reserveeinheit zur.
Verstärkung hercmqesührt werden konnte.
Für seine entscheidende Tat wurde der junge
Offizier mit dem Rilterkreuz des Eisernen
Kreuze» ausgezeichnet. Leutnant Otto Stoq
stammt aus einer alten Soldatenfmilie und
wurde m 3. Sept. 1923 zu Hersfeld gebaren,
wo sein Vater. Major Hans Stoy. heute
noch lebt.
hersfeld. (Direktor Altenburg
gestorben.) Im Alter von 76 Jahren ist
Direktor Ferdinand Altenburg gestor¬
ben. Ueber vier Jahrzehnte hat er dem
Rechberaschen Unternehmen in hervorragen-,
der Weise an verantwortlicher Stelle ge¬
dient. Ueber den weit aefnennten Nahmen
seines beruflichen Schaffens hinaus hat der
Verstorbene außerdem die Entwickluna 6eW
Turnvereins gefördert und nahm großen
Anteil an dem Ausstieg der Volksbank.
Lus Nachbargaiien
$tanffurt. (Gefährlicher Brand¬
stifter zum Tode verurteilt.) Der
24jährige Wälter Petersen, geboten in
Fulda, hat das Bccker- und Kondstorhand-
roert gelernt. Aber schon als Lchrling ist er
zweimal mit dem Strafgesetz in Konflikt ge¬
kommen. Im Jahve 1942 gab er das Bäcker-
Handwerk auf und wurde Bühnenarbeiter.
Er war am Schumanncheater tätig und hatte
untergeordnete Arbeten zu verrichten. Das
«Lfiel ihm ganz und gar nicht, er wollte aus
der niederen Sphäre heraus, er wollte auch
einmal etwas gelten, ja, er wollte der ,Hr!d
des Tages" jein. Aus.diesem Grunde kam er
auf den wahnwitzigen und verbrecherischen
Gedanken, im Schumann-Theater einen
Brand anzulegen, um sich bei der Bekamp-
fung des Feuers hervor zu tun. In der Zeit
vom 9. Dezember 1942 bis zum 24 Oktober
1943 legte er vier Brände im Schumann-
Theater« an. Zwei davon waren unbedeutend
und konnten bald gelöscht werden, die beiden
letzten nahmen einen größeren Umfang an
und hätten, wenn sie sich aus ;« ^reitet hätten,
auch Personen verletzen können, da zwei Be¬
triebe des Theaters noch geöffnet waren. Im
Verhandlungstermin vor dem Sondergertcht
bekundeten die medizinischen Sachverstämn-
oen, daß Petersen für seine Tat verantwort-
lich sei. Er wurde wegen einfachen und schwe¬
ren Verbrechens der Brandstiftung und we-
art Verstoßes gegen die VoiksschSÜlingsver-
ordnung zur T o d e s st r a f e und zum Ber«
lüft der Ehrenrechte verurteilt, well er durch
di« Brandstiftungen die Widerstandskraft des
Volkes geschwächt hatte.______
In allen Gehöften, Stallungen und Scheu¬
nen muß Ordnung herrschen sowie genü¬
gend Wasser und Sand bereitstehen.
Herumliegendes Heu, Stroh- und Holz¬
reste erhöhen die Brandgefahr und bilden
Feuerbrücken.
mäßig untergebracht sind. Luftschutzdienst,
dann kommt ein Zehrgeld nicht in Betracht,
weil der Luftschutzdienst nicht -außerhalb der
Arbcrts- oder Wohnstätte geleistet wird.
Zehrgeld wird jedoch bann gegeoen, wenn
sich der Lustschutzdienstvflrchtiqe während
d«s getarnten Luftschutzdienstes außerhalb'
seines Wohnraumes aufhalten muß. Auch
Bewohner von Dienstgebäuden und Be¬
wohner von Dienstgebäuden und Be-
triebsgruichstücken, z. B. Hausinspektoren,
Hausmeister, Pförtner. Heizer usw. die in
solchen Gebäuden zum Luftichutzd lenst her-
angezoaen meÄen. erhalten Zehrgeld nur,
wenn sie sich während des gesamten Lust-
schutzdienstes außerhalb ihres Wohnraumes
au (halten mußten. Wird der Luftjchutzdeenft
an der Arbeitsstätte geleistet, dann kommt
Zehrgeld nur in Betracht, wenn di« ge¬
wöhnliche Arbeits.zest bei Hinzurechnung des
Luftschutzdienstes um mindestens drei
Stunden überschritten wird.
Kleidergeld bei Unterbringung in eine«
für den Luftschutzdienst bestimmten Raum
oder 'im Betriebsraum ist. wie gleichzeitig
geklärt wird, dann zu zahlm. wenn das
Gesolgschaftsmitalied mit der Kleidung zu
schlafen hat. Stellt dagegen der Betrieb be-
sondere Bettwäsche. Liegestätten mit Bett¬
wäsche oder gestattet er den lagevmäßig un¬
tergebrachten Gefolgicbaftsmitaliedern bei
Ausübung ber LuitickmtzdienstnUicht bAn
Aufenthalt im üblichen Schlafraum., dann
ist Kleidergeld nur zu ^oW»n. wenn beim
Einsatz zur tatsächlichen, Schadensbekamp-
fung eine stärkere Abnutzung eigener Klei¬
dung erfolgt.
Di« Einschränkung des Energieverbrauchs
Rach einer ersten Verordnung des Gene»
ralinspekteurs für Wasser und Energie zur
Durchführung und Ergänzung der Derord-
nung über Einschränkung des Energiever¬
brauches vom 22. 12. 1944 sind die Behör-
den der allgemeinen Verwaltung, bei denen
Landeswirtschastsämter errichtet find, er¬
mächtigt, in ihren Wirtschaftsbezirken die Ab¬
gabe und den Verbrauch von Energie (Elek¬
trizität und Gas) zu beschränken urtb Ver¬
stöße gegen ihre Anordnungen unter Strafe
zu stellen. Sie können die Ermächtigung auf
die Landräte und Oberbürgermeister — Wirt-
schastsämter — ihres Bezirkes oder auf ein¬
zelne von ihnen übertragen.
Das deutsch,
Volk schmiedet
'seinen Soldaten
die besten Waf¬
fen der Weit. —-
Ein ganzes Volk
bildet mit seiner
Kraft das Rück¬
grat der Front: jederzeit bereit, mit.Hab
und Gut, und wew es sein muß, mit dem
Leben für die Freiheit einzutreten! Wen»
heute der Ruf an alle zum „Volfcsopfer*
erschallt, so wird keiner zögern, an der
textilen Versorgung der kämpfenden Front
mitzuhelfen I — öffnet die Schränke, die
Truhen — öffnet die Herzen und gebt
Gebt Altspinnstoffe (Lumppo) jeder Art»
gebt Kleidung aller Art: Manner-, Frauen-*
Kinder-, Bett-, Tisch- und Haushaltwäsch*
gebt Uniformen und Uniformteile, ‘gebt
Schuhwerk und Ausrüstungsgegenstände, wie
Zeltbahnen, Decken, Eßgeschirre, Spaten»
Öfen usw. Jetzt gilt es, Generalinventur in den
Beständen zu halten und großzügig alles zu
opfern, was nicht täglich selbst gebraucht wird
ßu WdsiBashi aad Yvikssterml
I