julöaer Zeitung Jlt. 22
Samefeg/Sennfag, den 27.728. Januar 1945
AmMche, Sreisbtot,
Die gigantische Wandlung einer Großstadt
««gab. Der Pole hat sich itri
Großltadf - „Festung Breslau wird bis zum äußersten verteidigt
Bolschewistisches Mordwüten
Krach um Wa’lace^Ernennung
Wallkice
be°
Sohlenarbeiterstreik in Belgien.
Reuter
lebt
nicht da-
lößt
kick nicht
10]
Uhr zu-
der kluge Doktor @e-
ob ne daß Bergenroth <s .!
Rnu-
unb geräumigen
ich euch
er Helene durch
keines Willens xu
Er hält also eine kleine Rede. Darin wird
von guter Zusammenarbeit gesprochen, von
teile nicht mehr Schwierigkeiten gemacht als
sich aus der Natur des noch immer intettmi-
Versuche Beraenroths.
Mene Anteil nehmen
der Mei
o en Sch l
in dieser Nacht aus ihrem ruhi-
mecft. Sie hört die vier dunklen
ist ein altes
hochaewölbten
Stockholm,
dem Posten
drohe sich zu
diele
erken-
fic mcht'
Watten
Vor plätten in allen Stochwerken. Gegenüber
ragen de Türm« einer alten Kirche Und
hei; Glackenlchlao der Nikolaikirche, ist es.
nur Unruhe und Bür-
oersvrochenen Friedens
seht den Mangel eines
Korrespondenten laut
ähnliche
durchge-
dem Kongreß ernstlich zu torpedieren.
„N « wyork Herold Tribu n<*
Bekenntnis. Und
beabsichtigt, gibt
Worte, die Kraft
nen. '
scharfen Antwort, in der Jones zwar dem
Wechsel aus dem Handelsministerposten zu¬
stimm«. habe et erklärt, daß et in der Fra¬
ge der Neubesetzung des Posten keineswegs
mit Roosevelt einig sei, da er Wallace als
olles Gluck!"
Sie heben die Glitter
Helene zögernd.., so. als wäre
ganz dabei. Sie denkt Gertraude;
Haus ' mit einem weiten.
Flur.. dunklen Treppen
mit dem roten Stern aefaht. Eine
Anweisung wird in alle» Häsen
führt werden.
muh mich verachten, wenn ich
mit fertig werde, denkt sie
Aber das Wesen der Webe
durch den Verstand klären.
Sie haben verabredet um
Als dann Beraenrotb fragt ob der Er-' j
trag des Gutes denn den Anforderunaen
der Landesbauernschaft entsprochen hat.
Muh der Pächter das verneinen und kommt
nun mit Entschuldigungen. Er sagt, daß der J
Boden hier auch nicht sonderlich aut wär«.
Da hebt Bergenroch die Hand und schnei¬
det mit einer schroffen Bewegung die wort¬
reich« Rede des Mannes ab.'
Helene sieht ihren Mann aufmerksam an. 1
„Ich will Ihnen sagen", erwidert Ber- i
genroth dem Pächter, „die Natur ist immer '■
bereit mit dem Menschen zu arbeiten, wenn
nur der Mensch dazu bereit ist!"
Es sind einfache klare Worte die Richard
Beraenrotb ausforicht. Sie klingen wie ein
verbreitet eine Meldung des Brüsseler Kom-
nrrmistemblattes, wonach in Men Bergwer¬
ken des belgischen Kohlenzentrüms seit
Montagmorgen gestreikt wird
lärms und der nächtlichen Stunde in • den
Straßen der Stadl ™>n mwgttfchen Frau¬
en und Kmdern mit Jubel begrüßt, der di«
Mühen der letzten stunden belohnte und
rechtferttgt«. Inzwischen - stießen deuiche
Verbände zusammen mit ungarischen Trup¬
pen bis zur Donau und einschwenkend nach
Norden und Süden mH befreiten zahlreiche
Ortschaften. Ueberall trafen sie aus eine un-
beseh leibliche Wut der Bevölkerung gegen
die Bolschewisten. Unter den Parolen:
»Rach.« für Raub, Mord und Pliin>
derungl" und „Rache für unsere ge¬
schändeten Frguen!" verlangten di« Män¬
ner, die die Verfolgungen durch di« Sow¬
jets überlebt hatten, nach Waffen und Ein¬
reihung in die kämpfend« Truppe. Dies«
längst ergrauten Männer ute jungen Bur¬
schen wußten nun. was Bolschewismus be¬
deutet.
Wünschen für die
an denen nun auch
wird.
Von Liebe rtoet
dauer nicht.
den Völkern überall
gerkrieg statt des
brachte, und die sich
muß.
Wie die Athener
Meldung des Nowyorker Korrespondenten
von „Stockholms Tidisingen".
Der bisherige Handelsminifter der USA,
Jesse Jone», sei aus Grund eines Brief¬
wechsels mit Roosevelt durch den bisherigen
Vizepräsidenten der USA. Wallace, ersetzt
'worden. Jones sei aber nicht bereit, sich
stillschweigend zurückzuziehen. In einer
Glockenscoläae. die anzeigen. daß w.eder
Der große Irrtum
ROMAN VON META BRIX
Zur goldenen Sonne" und
fort: „Wir alle stehen im Leden immer roie-
Her vor Kurven und Hindernissen. Ute wie
man sie Überwindet daran erweist sich ein
Mensch. In d.esem Sinne wünsche
Schrittmacherder Bolschewisierung
Das französisch-sowjetische Gewerks chaffakomitee
Entrüstungsstunn wegen
25. Januar. Der Wechsel aus
des US2h-Handelsministers
Londoner Nachrichtendienst melden, wird
nach, und fast möchte sie die Freundin zür¬
nen. An weiche ferne Möglichkeiten denkt
Gertraude denn.
Unmöglichkeiten!
Und doch treten die Worte und schmerzen
le ie. Helene hatte einmal eine andere Ver¬
bindung ersehnt. Stunden glückseligen
Rauschs
Sie hebt den Blick und sieht ihren Mann
an.
^Bergenroth nickt ihr in ruhiger Gelassen-»
beit zu und als er ihre »Nervöse Unruh»
erkennt, wechselt er mit dem Glas in bte an
bere Hand hinüber und legt seinen rechten.
Arm leicht um die Schulter seiner Frau.
Eine Sekunde nur •_
Dafür ist ihm Helene dankbar. Ihre Er¬
regung beschwichtigt sich. Cie weiß, beide
haben sie das Wollen, aut miteinander aus¬
zukommen. Sie haben heute eineungewöhn«'
sich? Ehe geschlossen aber Helene weift, sie
hat einen guten Kameraden gewonnen.
Am Nachmittag Fahrn sie ab. .Heute über¬
läßt Helene ihrem Mann den Pjatz am
Steuer ihres Wagens. Sie fahren an die¬
sem Abend bis Quedlinburg und übernachten
dort Erst am anderen Morgen wollen sie
weiter zum Ufiknhof
17 .
Das Hotel siegt am Marktplatz. Es heißt
------------ —. acht
lammen zu frühstücken. Bergenroth
die geplante Zusammenkunft ber Vertreter | mit moozeveu einig sei, da er A
der griechischen Regierung mit denen der I ungeeignet für diese Arbeit halte.
18
Der Uhlendof hat eine herrliche Lage.
Sie fahren durch schönen alten Buchen¬
wald. an den sich weite Wielen anlchließen.
Ein See khinwrt herüber. In weiter (Ent¬
fernung sieht inen Gebäude.
Helene weist zu Häusern hin: „Der
llhlenhos “ _
Der Pächter wurde durch Doktor Gebauer
vorbereitet un» tonntet sie. Der Mann ist
ein Siebziger und macht einen müden und
unzufriedenen Eindruck. Ihm isi es _pür
recht, aus dem Pachtvertrag herauszukom-
men.
Sie gehen durch das ftaus und durch die
Wirtlit^ftsgehäude und über einen Teil der
Aecker und schon bei dem. was sie heule
besichtigen können, oibt es manche» was
wenig erfreulich ist,"
Bergenroth unterhält sich in feiner ern¬
ten, rußigen Art mit dem Pächter Er ist
mnerlich empört über bse Vernachlässigung
d«» Gutes aber es hat keinen Sinn dem
alten -Mann ieht nnchträ-ttich Porwürse tu
ingchen. Eh en soviel Schul- muß man Dok- j
tor Schauer und Helene zumesscn. 1
Dealer, und die große Geschäftswelt traut A
ihm nicht. Seine Ernennung so fchließi ,
Eook, ist die unangenehmste und schmerz
lichste Ueberraschung für einen Kongreß, der 1
angenommen hatte, Roosevelt habe den
New Deal i^kimillig heqraben..
eine Stunde sich vollendete und sie hört den
helleren Klang der Stundenzahl.
Es ist fünf Uhr.
Helene lauscht den verklingenden Tonen.
Sie ist hellwach geworden, und darum er¬
hebt sie sich und tritt an das Remter. Nock
ist der Tag nicht angegangen. Draußen stcHi
ein nächtlicher Himmel mit schimmernden
Sternen und der weißen Mondsichel. Das
Fensterbrett ist niedrig in Kniehöhe. Helene
legt die Hand um das Fensterkreuz, lehnt
sich ein wenig hinaus und sieht die lanae
Sträßenzeile hinunter, auf Häuser mit ho¬
hen und niedrigen Giebeln und vorkorin-
genden Erkern.
Unter der kühlen Nachtlust V befällt . sie
lehr schnell ein Frösteln. Aber als sie dann
wieder unter ber» wärmenden Decke liegt,
kann sie nicht wieder «inickfafen. Ihre @e«
dankn gehen dem Tag voraus.
Helene war einige Jahr« nicht auf ihrem
Gut. Doktor Gebauek hat die notwendigen
geschäftlichen Besuche gemacht. Jetzt will
sie mit Bergenroth gleich nach dem Früh¬
stück abfahren, und Ne können noch vor der
Mittagsstunde auf dem Uhlenhos eintreffen.
Bergenroth wird nach der Besichtigung
noch am gleichen Tage zurückfahren, da er
seine bisherigen Arbeitsverpflichtungen erst
in einigen Wochen lösen kann. Helene wird
auf dem Ublenhof bleiben unö selbstver¬
ständlich wird Bergenroth häufig am Wo¬
chenende dahin kommen.
Darüber denkt sie tn dieser frühen Stunde
nach. Unruhe spürt sie nicht. Sie macht sich
keine sorgenden Gedanken über den neuen
Abschnitt ihres Lebens, Sie hat diese Ver¬
bindung gewollt; aus der Eingebung' eine»
Augenblick» heraus, gewiß. Aber ber Ent¬
schluß hielt auch ernsten, Nachdenken stand.
Und da Bergenroth den praktischen Wert
dieser Verbinduna für feine eigenen Auf¬
gaben erkennt, so ist auch für ihn alle, klar
. Helene fühlt fast eine Besriediasing. da
sie glaubt, daß sie die Klughelt teer Ihre
Liehe zu Ludwig Rautenbera siegen ließ.
Sie wehrt sich dagegen, daß diese Liebe noch
immer in ihren Sinnen spürbar ql Ich
. . ... einem Krach allergrößten
Ausmaßes zu entwickeln, heißt es in einer
Räuberbanden beherrschen
in Rom die Straße
Bern, 26. 1. Nach einem Bericht e-ee
^.Berner Tagblattes" aus Rom sind
m der italienischen Hauptstadt die Räuber- <
banden die Herren der Strafe. Immer wie
der werden einige Rädelssührer verhaftet, ’
abßr bereits wenige Tage später gehtdas
alte Treiben weiter. Der Römer, so schreibt
das Blatt, bleibt nach 7 Uhr abend lieber
W Hause, Ein bekannter Schauspieler, der
es gewagt hatte, nach 23 Uhr durch die
Stadt zu gehen, wurde seines Wetter¬
mantels, der Kl« der und Schiebe beratet-
BarM und in Unterhosen erreichte er sein
Haus.
Dieser Tage habe die Polizei einen Gang
ster, der in Trastevere sein Hauptquartier
hatte, erschossen und 70 feiner Leute ge .
fangen genommen. Nicht weniger als 300
Polizisten, die zahlreiche Panzerwagen mit ;
sich führten, seien für diese Aktion not¬
wendig gewesen.
Sfimson weicht aus
Genf, 26, 1. Als auf einer Pressekonfe¬
renz der USA-Kriegsminffter Stim'ou auf¬
gefordert wurde, zu dem Gerücht Stellung
zu nehmen, wonach die USA-Armeen ver¬
hältnismäßig bedeutend höhere Verluste er-
fitten hätten, als die britischen Truppen in
Europa, antwortete er, er befaste sich nicht
mit solchen Gerüchen. Er erinnerte daran, ■
dett »/le Deutschen inmitten der amerikani- 1
^chen Front angegriffen hätten, daß die
Engländer bei dem Versuch, den deutschen
Vormarsch zum Stehen zu bringen, geholfen
und daß sie und Kanadier an der Schelde-
Mündung schwere Verluste erlitten hätten., ■
Stimspn gab schließlich dfa Verluste der 1
letzten Woche mit 88 281 an und gestand
damit daß die USA-Truppen für Roose
«.lts Krieg und den der Inden einen ge-
wattigen Blutzoll zahlen müssen.
ausgegraben; meist Arbeiter
EAM sich noch verzögern, da neue Unstim¬
migkeiten entstanden sind. Der Regent
hatte zur Bedingung gemacht, daß di« bei¬
derseitigen" Verhandlungsausschüsse nur aus
je drei Personen zusammengesetzt sein sol¬
len. Di« EAM entsandte jedoch sechs Mit¬
glieder und besteht darauf, daß diese Zahl
nicht herabgesetzt wird.
Die Ungarn lernten den Bolschewismus
kennen
Als deutsche Truppen Stuhlweitzenburg
nahmen, wurden sie trotz.des nahen Kampf-
----------------. . — ist schon
vor ber Zeit unten. Er steht in dem breiten
stischen Zustandes und feiner Schwierigkeiten
«bgab. Der Pole hat sich im großen und gan¬
zen als ein williger Mitarbeiter erwiesen,
so daß auch die Hereinnahme weiterer fremd
völkischer Kräfte ohne Schaden für das ®e
Gens, 26. Wie nicht anders zu er¬
matten, ist dem soeben in Moskau gegrün¬
deten französisch-sowjetischen Gewerkschafts-
komitee in dem Bolsche.v isierungsprvgramm
der Sowjets eine besondere Ausgabe zuge-
dgcht. Es soll nämlich dazu dienen, den
Bolschewisten zu helfen, den Gewerkschafts-
Weltkongreß, der für Februar in London
angesetzt ist, $u erobern. Moskau will offen¬
bar keine.Zeit verlieren, um eine Gleich-
schallung des sttternotioncklen Gewerk^chasts-
bundes zu erwirken, oer Anfang Februar
ebenfalls in London zu einer Tagung zu-
sammentreien wird, auf der über Satzungs¬
änderungen beraten werden soll.
Das Verhal.en Moskaus zeigt, daß man
die seit langem geplante Schaffung einer
bolschew ffti chen Gewer k scha sts inter nat io uale,
die $ut Verwirktichung der bol'chttoist sichen
Weltrevolution bieten soll, einen Schritt
weiter zu treiben.
19.
Eine Besprechung hielt die beiden
Bisher 1500 Leichen in Athen
Gens, 26 Jan. Wie der Londoner Rach-
richtendiens ..leldet. erklärte ber griechi¬
sche Professor Georggdis. Inhaber • des
Lehrftuhls für Gerichtsmedizin ‘an der Uni¬
versität Athen, daß bis zum 21. Januar
T500 Leichen entdeckt worden sind bei denen
der Tod auf Hinrichtung zürückmiübren ist.
255 davon waren Frauen und kleine Kin¬
der. Täglich werden immer 50 Leichen aus¬
gegraben und viele von diesen tragen Zei¬
chen der Verstümmelung, die ihnen vor dem
Tode zugefügt wurden. Die Opfer sind
meist Arbeiter, einige Offiziere oder
Polizeibeamte. Die McHrbest waren Zivi¬
listen. im Alter von 13 bis 70 Jahren.
Alle diese boischewistischen Movdopfer
kommen mit auf das Schuldkonto Chur¬
chills. der die Elas in Griechenland bewaff¬
nete und damit selbst die Voraussetzungen
für das Terrorregime schuf. Jetzt mußte er
sich im Unterhaus selbst dieser Elemente er¬
wehren und im Oberhaus erklärte am Don¬
nerstag Lord Eranbone: ..Wenn die
Methoden der Maschinenpistolen sich in ganz
Europa durchsetzen sollten, dann hätte Eng¬
land besser daran getan, den Krieg nicht zu
führen".
Diese Aeußerung kennzeichnet die Aus-
lveglosigkeit der britischen Außenpolitik, die
Die gigantische Wandlung einer
eö. Breslau, 24. Jan. In das tausend¬
jährige Antlitz der Odermetropole Breslau
haben sich in diesen Tagen, da die Ostschlacht
nnl größter Erbitterung tobt, die Hanen
Züge einer Festung eingegraben. Vor sieben-
buteert Jahren legten ihre Bewohner die
Vorstädte einmal selbst in Schutt und Asche,
um sie dem Zugriff der asiatischen Horden
| zu entziehen und ihnen einen Stützpunkt zu
verwehren, heute leckt die gleiche, jetzt nur
vom Donner . der Motoren begleitete Flut¬
welle wiederum" an die Außenbezirke der
Stabt heran. '
Sammelbecken der großen Trecks
Während die Nächte erfüllt sind vom
Dröhne der schweren Waffen die zur nahen
Front rollen, und vom Marsch!ritt der Sol¬
daten und des niederschlesischen Volkssturms
bringen die Tage den Abschluß der gewal¬
tigen Auflockerungsmaßmchmen der Ostgaue,
für die Breslau Sammelbecken war. In zwei
großen Wellen, vom GG und Oberjchlesten,
vom Warthelate und vom östlichen Rieder -
jchtesien her ergoß sich der Sttom ber Rück¬
kehrer über die Straßen und die Bahnhöfe
der Stadt. .Soweit sie Züge nicht benutzen
konnten, formierten sie ffch zum Treck, der
bei 15 bis 20 Grad Kälte über die Straßen
Schlesiens zog, wo ihnen pausenlos Wehr¬
machtskolonnen Mtgegenrollten. Ein umge-
kehtter Besen, in den Schnee gesteckt und mit
dem Schild versehen ,^)ier werden heiße Ge
«ranke für Flüchtlingskinster ausgegsben!"
war eines der hundertfältigen Zeugnisse für 1
Dänn erhebt sich Gertraude. Helene er¬
schrickt. sie ist auch ärgerlich. Was will
berat Gertraude... ?
Helene erlebt eine lieberraichima Di«
wenigem Worte, be Gertraude zu sagen
bat. sind eigentlich nut an Bergenroth ge
rechtet: „Ich renne Sie noch n ich. seht
lange, lieber Bergenroth, aber ich halte Sie
für einen Menschen, der geschahen ist, im¬
mer den geraden Weg zu gehen. Nun
gehen Sie Ihre fBkae nicht mwr allein
wie bisher. Helene acht mit Innen.
..Wir sind heute tm uettrauteu Stets. lie¬
ber Bergenroth, und unser Doktor Gebauer
und ich... wir kennen unsere Helene seil
vielen Jahren. Ein Leben mit Helene Vele-
Fjus wird nicht immer ganz einfach fein..
Wit; jetzt ni hi -o böse den Kopf zurück,
Liebe... es ist doch fo! Es wird nicht ganz
einfach sein. Bergenroth. aber Ihre Frou
besitzt ein großes und gütiges Herz, roenn
es mitunter auch ungebärdig und schwer
verständlich wird."
Gertraude macht eine Handbewegung so,
.ak tä te sie ,a"t zuottl gesagt, und'"fährt
Ter allgemeine französische Gewerkfchasts-
bund lC. G. F.» bekämpfte früher alle kom
munistffch orientierten Eezverkichaftm ciufs
schärffte. Seme Haltung bewlrkte es, daß
eine Mitarbeit der Sowjets in der Genfer
'internationalen Arbeitsorganisation unter¬
bleiben mußte, selbst zu der Zeit, als die
Sowjetunion Miijgltsd des Völkerbundes
war. Umso aufschlußvedcher ist es, wenndze-
ser gleiche, imnmehr kommunistisch geführte
allgmreme französische Gewerkschaftsbemd sich
als Schrittmacher und Handlanger füt die
bolscheivistischen Weltrevolutionsplane ein-
setzt. Sehr bald werden auch die Vertreter
der britischen Labour-Party und die der
Gewerkschaften gewisser neutraler Länder
die ersten Beweise dafür erhalten, daß Mos¬
kau sich nicht mehr mit Kompromissen
oder mit Teillösungen abfinden, sondern
daß es das gesamte internationale Gewerk-
schastbleben bolschewifieven will. I
zeichnet sie als einen „Blitzschlag" und ein
..Meisterstück der Perfchie". „Washing¬
ton Post" zieht erbarmungslos über beide
Männer her und erklärt die Entlassung Jo¬
ne» sei schon lange fällig gewesen, da er sich
als „Hemmklotz" der Verwaltung erwiese»
habe, während die Ernennung von Wallace
ebenso unangebracht sei, als wenn Roose¬
velt den widerspenstigen Präsidenten von
Montgomery, Ward u. Co. zum Arbeitsmi¬
nister ernennen würde. „Christian
Science Monitor" zieht den Schluß,
daß die „politischen Flitterwochen" zwischen
dem Präsidenten und dem Kongreß genau
24 Stunden nach seiner vierteil Ämtseinfüh-
rung ausgeslogen feiet?.
Der allgemeine Sturm nimmt offensicht¬
lich eine starke Strömung zu Gunsten Jesse
Jones an, bet als Prototyp des amerikani¬
schen Geschäftsmannes ^Mut und Erfolg
b"tts W->llace ist ber letzte große New
santtschassen möglich war.
Fünf Jahre lang hat der neue Gau Ober¬
schlesien in rastlosem Schaffen feinen Beitrag
zu diesem Kriege geleistet. Nun, in entschei¬
dender Stunde, ist ihm die Ausgabe gewor¬
den, sich auch politisch und kämpferisch dar¬
über hinaus als Froragau zu bewahren.' An.,
dieser Probe wird sich der Ernst und die
Güte der Arbeit erweisen, die dott in poli-
Polnische Bevölkerung
in brennende Baracken gesteckt
pofen, 26. 1. Di« Hoffnungen, die Teile der
polnischen Bevölkerung auf die Sufammete
arbeit zwischen den Sowjets und,detn Lub¬
liner Komitee »csetzt «haben, sind blutig vo,
den bolschewiMchen Horden. enttäuscht wor¬
den. Das besagt u. a. folgender Bericht des
35jährigen polnischen Arbeiters Stamslaus
Z d u n s f i aus Opatowek bei Kali sch, dem e-
gelang, sich zn den deuttchen Sperriegeln
durchzu«ch>yen , • 1
Die Polen, die in der Erwartung einer gu¬
ten BchaMung durch die Bolschewisten in der
Ortschaft zurückgeblieben waren, wurden von
den am 20. 1. gegen -18 Uhr ei nd ring enden'
bolschewistischen Panzerbesatzungen zusam¬
mengetrieben und in eine leerstehende Baracke
gesperrt. Die Bolfchewisten Übemossen die Br-
racke mit Benzin und steckten sie in Brate 1
Als die Eingesperrten in ihrer Verzweiflung
aus der brennenden Baracke ausznbrechens
versuchten, eröffneten die Bolfchewisten aus-
Maschinengewehren und Maschinenpistolen
das. Feuer. Mehr als 70 Männer und Frauen
kamen auf diese Weise u-ms Geben. Der Zeuge
Wber verdankt seine Rettung lediglich dem
Umstand, daß er sich tm A>metelick der Feuer- .
eroffnung sofort zu Boden fallen ließ und sich
tot stellte. Er trug schwere Verbrennungen an
Händen und Füßen davon.
„Times“ freut sich
über die Entwicklung in Finnland
Senf, 26. Jan. Die „T i m e s" melden
voller Genugtuung den Beschluß gleich zweier '
ttnnncher Regierungsau-stt>isse für die -
Gleichichaltung mit den Sowjets- die Erler-^1
nung der russischen Sprache müsse mit viel
mehr Eifer und Schnelligkeit in Finnland
betrieben werden. Ferner sei es dringlich s
geworden, sämtliche Schulbücher, insbeson¬
dere auch der höheren und Volksschulen, aber
auch solche von Universitätslehrern ge¬
brauchte Unterrichtsliteratur auf Bemerkum '
gen durchzuprüfen, die .irrtümliche Tatsa¬
chen. über ausländische Möchte enthielten und
dadurch die Beziehungen Finnlands zum
Ausland beeinträchtigen" könnten.
Da Finnland feit Generationen nur einen
Todfeind besaß, das zaristische und später
das sowjetische Rußland, liegt in diesen Be¬
schlüssen wiederum nur ein Knoten eines
einst so freiheitlich und nationalbewußt auf¬
getretenen Volkes, das von Verrätern au-
die sowjetische Schlachtbank geleitet wurde
4er Entlassung Jesse Jones
fei in der Geschäftswelt völlig unerfahren,
und feine Ernennung zum Handelsminister
werde sowohl in Geschäfts- wie in Finan z-
kreisen auf Widerstand stoßen.
Die Opposition »eflen die Ernennung von
Wallace fei vor ßllem deshalb unzufrieden,
weil Wallace als Handelsminister damit die
Kontrosle über das ganze Anleiheprogramm
der Regierung sowie die ßiguibierung von
Kriegsindustrie-Anlagen im Wette von 32*
Mlliarden Dollar erhalte. Es sei ein re¬
gelrechter Krieg zwischen der Rechts- und
Linksrichtung der USA-Regierung zu be¬
fürchten. Wallace würde als Vertreter der
utraliberalen Richtung der New Deal-P»li>
Wer angesehen und fei den Demokraten der
Südstaaten ein Dorn im Auge, während
Jones Vertreter der Konservativen Gruppe
des Roosevelt-Regimes sei. In Kongre߬
kreisen erklär« man, daß Roosevelt aus dem
besten Wege sei. di« Zusammenarbeit mit
der Reise Erkrankten an, und für durchrei¬
sende Jugendliche wurde ein eigener Küchen¬
dienst eingerichtet.
Stadt ohne Frauen
Run ist Breslau bis auf |ganz wenige un¬
entbehrliche berufstätige Frauen ganz eine
Stadt ohne Frauen geworden. Soweit die
Männer nicht in den Rüstungswerken, den
lebenswichtigen Versorgungsbetrieben, im
Verkehr und bei Dienststellen der Pattei und
de» Staates arbeiten, find sie im Alter von
16 bis 60 Jteren zum Volksfturm aufgebo¬
ten worden und vor den Ortsgruppen ange¬
treten. Jede Tätigkeit, die für bte Verteidi¬
gung der Stadt nicht erforderlich ist, wurde
eingestellt. Rur di« Lazarette sind verlagett
worden. Die Kinos sind geschlossen, ganze De-
triebe zur Unterstützung der kämpfenden
Truppe li^ Nachschub eingesetzt. Die Leitun¬
gen erscheinen im Gaugebiet nur noch mit
Zwei vom Ernst der Stunde bestimmten Sei¬
ten. Unentbehrliche Elnzelhandelsbetriebe, die
bisher von Frauen und Kindern geführt
wurden, sind in andere Hände übergeben
worben. Die Straßenbahn fähtt gänzlich ohne
Schaffner, Fahrgeld wird nicht mehr erho¬
ben. Trotzdem wird soweit ivgendmöglich, zu
Fuß gegangen, um die Bahnen für die letz¬
ten Abressenben fr ei .zuhalten. Wenn sie tn
Sicherheit sind, wird Breslau, efagedenk sei¬
ner großen soldatifchen Tradition, die immer
bis zum letzten Opfer bereit war, ganz im
Zeichen entsMosiener unbeugsamer Mann¬
haftigkeit ftefjlh.
die Hilfsbereitschaft der Breslauer Frauen,
die. die Heimat mit ihren Kindern erst ver¬
ließen, als der große Strom vorüber war.
Zn umfangreichem Maße gelang es erfreu¬
licherweise, von der bei der klirrenden Kälte
fahr harten Forderung des Fußmarsches ab»
Zusehen und Tausende Frauen und Kinder
in Personen- und Lastkraftwagen nach Otten
zu bringen, die schon größere Sicherheit ge-
währleisttten und-von denen aus der Weiter¬
transport mit der Bahn erfolgen konnte.
Die Kampf- und Arbeitskraft der Männer
ist nun durch keinerlei Rücksichten rnehr.be-
hindett.
Die lugend half vorbildlich
Hunderte Sonderzüge haben in diesen Ta¬
gen die Odermettovole verlassen, nach der
nun im ganzen Reich keine, Fahrkarte mehr
ausgestellt wird, die zu einer Stadt der Män¬
ner geworden ist. Zu Männern sind in diesen
Tagen auch die nieder schlesischen Hitlerjun-
gen geworden, die einen paufanlos» 24 Stun¬
den fang wirksamen Betreuungsdienst auf¬
zogen, den Müttern Koffer und Kinderwagen
schleppten und den Ordnerdienst an den Zii-
gkn übernahmen. Für durchreisende Jugend¬
lich« bzw. Freizeitheime gewährten ihnen bis
zur Weiterreise Uebernachtung und Verpfle¬
gung. Auch die KLB-Hager konnten rechtzei¬
tig ip sichere Gebiete verlegt werden. Die
BDM-Mädel, selbst kaum den Kinderfchuhen
entwachsen, betreuten in rührender Mütter-
sichtest Säuglinge und versprengte Kinder,
die Gesundheitsdienstmädel nahmen sich aus
ttscher und wirtschaftlicher Hinskcht in fünf
Jahren geleistet- worden ift
Es finden sich keine Büttel
Köln, 26. 1. Die Anglo-Amerikaner sind
tn den noch von ihnen beietzten deutschen
Gebieten gezwungen, jetzt für mehrere Ge¬
meinden einen Ottsvorsteher oder Bürger¬
meister einzusetzen, da sich unter der zurück¬
gebliebenen deutschen Zivilbevölkeruna nie¬
mand mehr findet, der selbst auf öle oer
- le* mMten Versprechungen hin für den Feind
Dütleldlenste zu verrichten bereit ist.
Entschlossene und verbissene
, Stimmung
Stockholm, 26. Jan. llAet der lieber-
schrift „Unterschätzt nicht di« Stärke der deut¬
schen Hestnatfront" oeröffentttcht „Expres¬
sen" den Bericht eines Schweden, her sich
kürzlich mehrere Wochen in Berlin ausge¬
halten hat. Das deutsche Volk erkenne den
Ernst der Lage und sei auf das schwerste
vorbereitet, doch sei die Stimmung «ntschlos-
fen und verbissen. '
Debreczentr Waffenstillstand
nur ein Fefjen Papier
Preßburg, 26. Jan. Der ungarische Innen¬
minister Valjua erklätte in einer Rund-
funkan spräche an die Auslands Ungarn, für
das hungaristische Ungarn könne der Waf¬
fenstillstand soe rt rag mit den ungarischen
Verrätern, von Debreczen nichts anderes sein
als ein Stück wertloses Papier. Kein einziger
.wahrer Ungar werde einen Frieden aner¬
kennen, so lange, nicht der Boden der Ahnen
vom verhaßten Feind gesäubert sei. Das jetzt
unter sch riebene Dokument der Schande oer- I
lanch auch die Aufftellung von Divisionen I
eus dem besetzten Ungarn zur Unterstützüng
des bolschewistischen Kampfes. Damit werde I
nicht weniger verlangt, als daß ungarische
Männer geMungen sein sollen, sowjetische, I
-- Waffen gegen die eigene Nation anzuwenden.
„Der kleine Prinz vom Balkan**
Genf, 26. 1. Wie die „Basler Nach¬
richte n" aus London melden, rechnet man
damit, d«ß Peter durch seine Hmidlungs-
foerfa die letzte Chance verwirkt habe, je
wieder den Thron zu besteigen.
Man hat Peter in London ganz offen- I
sichtlich schon völlig abgeschrieden. Darauf I
täßt auch ein Artikel der dem AußenmiM-
ftcr Eden nahestehenden „Porcshire
Post" schließen, in dem es u. a. heißt,
daß „in dem Augenblick, da ein kleiner
Prinz vom Balkan den eng lachen Premier¬
minister herausfordere, kein ZwejfÄ mehr
über den Ausgang der AygelqgenlM herr-
ichen könne". Was die Zeitung damit sagen I
tvolle, schreibt die schwedische Zeitiung I
„Morgen ti d ningen“, entspreche sicher¬
lich der brstischen «'sentlichen Meinung,
die schon fast langem von der Mbischm Kö¬
nigsaffäre genug habe. Ptters Aussichten
für die Rettung seines Thrones beurteüfa
jman jetzt negativer denn je/
Teutlichtt als in diesen Stimmen aus
England kann nicht zum Ansdmck giebracht
werden, daß Peter von Londmr nichts mehr
M erwarten hat, sondern daß auch er roie
schon so viele einstige Schützlinge der Dow-
nmgftreet der Hörigkeit Englands gegen- I
Wer den Sowjets geopfert wird.
Die Konferenzen zwischen Subasitsch und
Peter in Loteon bauern ngch wie vor an
Ein Sprecher der Subasitsch Regierung er¬
klärte laut Reuter am Donnerst»« abend,
.baß der Titopakt in allen feinen Teilen
bestehen bleiben werde. '
Nach einer Afi-Meldnna wurde die iuao= I
slawische Trikolore vorn Mast eines jugo¬
slawischen Frachtcrs in Newyork herunter I
'gehen ute an7 ihr« Stelle das Zeichen Titos
Haustor ute fleht nach bem Wetter aus. der
Tao verspricht schön ,u werden Dann acht
er über den Hof zu den Garagen und fährt
den Wagen heraus. Ute da nun eben drü¬
ben auf der anderen Seite der Straße eine
junge Verkäuferin ihren Blumenfaden öff¬
net. ae<ht er hinüber, läßt sich eines der klei¬
nen Veilchensträußchen geben und steckt es
in dem seitlich im Wagen angebrachten Blv-
menhalter.
Als sie kurz darauf abfahren wollen und
Helene hen Wogen besteigt, steht ste gleich
die Blumen. Sie nickt Richard erfreut zu:
.,W«e lieb von brr — vielen Dank!"
tenbergs noch nach Betriebsfchluß in der i
tVabrit zurück. Nun. da sie sich schon er¬
heben. um nach Hause zu fahren, sagt Jo¬
hannes Rautenbera und sucht in seiner
Brieftasche: „Uebrigens Ludwig, was ich
dir noch zeigen wollte."
„Ja.. .?"
Ludwig schon im Begriff, den Mantel an¬
zuziehen. wendet sich um. Sein« Frage
klingt ziemlich unbeteiligt.
Sein Vetter hat nun gefunden was er
luchte. Es ist ein Lichtbild Er legt es auf
Ludwigs Platt und schallet wioder die
Schreibtischlamve ein. Steh dir deinen
Sohn an. Ludwig. Martin entwickelt sich
oanz prächtig!"
Ludwig nimmt das Bild nur widerstre¬
bend auf. Er sagt: „Ja... ein nettes Kerl-
chen " sind fraßt: Du warst über Sonntag
wieder dort?"
kFvrtsettuna folgt)
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