gesagt), fürder mehr zum Werkzeuge dienen. In sei-
nen Anklagen gegen das Miniſterium fortfahrend, un-
terwarf er das der Königin bewilligte Witthum von
100,000 Pfund einer unzarten Kritik, wobei er. von
Ihrer Majeſtät als einem jungen deutschen Weibe
ſprach, das wahrscheinlich nach dem Tode des alt en
Mannes wieder heirathen werde; eben so eiferte er
über die Summe, welche für die Thronerbin bewilligt
worden, lediglich, wie er sagte, damit das Mädchen
das Tanzen lerne. Die Miniſter bezeichnete er neben-
bei als „tumme Bursche, welche von den Angelegen-
heiten des Landes nichts verſtünden." Sein eigenes
Verdienſt aber zu beleuchten, berief er sich auf die Un-
eigennützigkeit, mit der er, blos seiner Ueberzeugung
folgend, die „verdammt ſchlechte" Reformbill bekämpft,
und die Verleumdungen, die er deßhalb hatte dulden
müſſen. „Man hat," sprach er, „das Gerücht ausge-
ſtreut, ich sei beſtochen wordenz ich beſtochen? Ich
kann jedem der Schurken auf beiden Seiten des Hauses
frei in's Geſicht blicken!" Da das Wetter nicht sehr
günſtig war, so unterbrach sich Hunt mitten in feiner
- Rede und sagte: „Da die guten Parlaments Mitglie-
der rar sind, so setze ich meinen Hut auf, um mich
nicht zu erkälten." Hierauf verlas er ein Schreiben
seines Handlungsreisenden, worin derselbe meldete, er
könne ihm kein Geld machen, weil das Volk seine
Wichse nicht mehr kaufen wolle, da es überall heiße,
Hunt sei am Durchfall der Bill schuld. „Schickt uns
die Wichse,“ rief das Volk, „wir wollen sie Euch ab-
kaufen." Schließlich auf die politiſche Vereinigung
der reichen und mittleren Klassen hindeutend, sagte er:
„Ich will dem Volke eben nicht rathen, sich zu be-
waffnenz doch muß ich bemerken, daß die Gesetze Nie-
manden verbieten, Waffen zu kaufen!" Diesen indirecten
Rath verſteht aber das Volk, und auf einer Versamm-
lung in Blackburn am 3. d., wo Hr. Hunt am fol-
genden Tage erwartet wurde, machte Einer den Vor-
ſchlag, Jeder solle einen Theil seiner Kleider oder sei-
nes Hausgeräthes verkaufen, um ſich davon Waffen
pff. Hub h uhuutUncu. Inn:!
ſchein. Viele Gentlemen hatten sich bei dem Handel
mit geplünderten Artikeln betheiligt und machen bei
den jetzt eingeleiteten Nachforschungen aus der Noth
eine Tugend und geben sie zurück, weil sie die Sachen,
blos um sie vor dem Untergange zu retten, gekauft
hätten. Da wurden Pianofortes von 80 Guineen im
Werth um 2 Guineen, französische Uhren von 15 bis
20 Pfund im Werth um 18 Schillinge tc. gekauft;
indeß was auf diese Art wieder zurückerſtattet wird,
iſt nur ein Tropfen in's Meer.
B e.l. g. i e n.
Brüssel, vom 8. Nov. Unjern geschickteſten
Komödienspielern und Demagogen wollte es dieser
Tage nicht mehr gelingen, das Volk in die alte Stim-
_ mung zu versſcteen, und doch haben wir Jahrmarkt,
an dem die Leute sonst, zumal bei so heiterem Wet-
. ter, viel auf den Straßen und bei guter Laune zu
ſein pflegen. Eine Kavalkade zog durch die Stadt;z
ein, so gut es anging, kenntlich gemachter vornehmer
Holländer ritt voran auf einem Esel, dem ein Dutzend
Blousenmänner mit langen Stöcken folgten, die gegen
den Holländer mit allerlei obligaten Redensarten ge-
ſchwungen wurden. Es war ein komiſcher Aufzug,
er kam unerwartet und würde gewiß noch vor ſechs
Monaten den beabsichtigten Endzweck ~ eine neue
Exploſion des National- Haſſes gegen die Holländer
~ nicht verfehlt haben. Jetzt ging er jedoch faſt
ſpurlos vorüber; es würde kaum mehr von dem Zuge
die Rede gewesen sein, wenn das Volk selbſt nicht die
Polizei herbeigerufen und nachgesandt hätte. Zwar er-
griffen die Blousenmänne bei Annäherung] der Polizei-
Agenten die Flucht, doch der Holländer auf dem Eſel
wurde ergriffen, und es ergab sich, daß Menschen und
Thier gemiethet und bezahlt worden waren, und zwar
wie es in einem Wortſpiele hieß, von anſtändigen
Leuten (par gens de bien), die einmal provisoriſche
Regenten, Juſtiz-Miniſter und Ober-Tribunals-Prä-
sidenten gewesen seien. Ein anderer mißglückter Ver-
such, das Volk durch Erinnerungen an die Revolu-
tion zu neuer Thatenluſt anzuregen, iſt die auf
dem Jahrmarkte zur Schau geſtellte Figur des be-
kannten Artilleriſten Tambe de bois (Holzbein), eines
. Invaliden aus Lüttich, der sich hier während der vor-
jährigen September-Tage auszeichnete, und der nun
auch in seinem Abbilde dargeſtellt iſt, wie er sich mit
den Holländern balgt, Kanonen abfeuert, die Sturm-
locke läutet u. dgl. m., was zwar die liebe Jugend
f: zu unterhalten ſcheint, von den Erwachsenen je-
doch vornehmlich als ein Kinderspiel angesehen wird.
Mehr fühlen sie ſich von einer neuen eben ausgehängten
Karrikatur angezogen z sie ſtellt einen schwachen Mann
dar, der sich auf zwei Damen, Gallia und Britannia,
ſtützt, die ihm jedoch unter den Armen zu entſchlüp-
fen scheinen. Darunter lieſt man: „Sur les deux"
(Surlet II.) was zu manchen spaßhaften Bemerk-
ungen über die traurigen Provisorien Anlaß gibt.
~ Hr. Lefebvre hat, der Quotidienne zufolge, gesagt,
das gegenwärtige franzöſiſche Miniſterium sei so ſchwach
und nachgiebig, daß es sogar das von den Waffen
der Legitimität eroberte Algier den Engländern zum
Opfer bringen wolle. Er (Hr. L.) sei kürzlich in Paris
gewesen, um sich für einen Freund die Stelle eines
vom Brüſſeler Kabinet ernannten Belgiſchen Konsuls
in Algier anerkennen zu laſſen; Graf Sebaſtiani habe
es ihm jedoch mit der Bemerkung abgeschlagen, daß
dieses ein Akt der Souverainetät über Algier sein
würde, die der Miniſter-Rath entſchloſsen sei, niemals
ausüben zu wollen. ~~ Das Miniſterium ſcheint ſich
auch, aller Angriffe unserer Zeitungen ungeachtet, hal-
ten zu wollen; nur Herr von Meulenaere, der ſich
mit seinem Kollegen von Brouckere nicht vertragen
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