Full text: Fuldaer politische Zeitung (1831)

  
hältniſſe ankömmt, um auch der Zweckmäßigkeit und 
rechtlicher Gleichheit zu genügen. Um z. B. von 
letzterer näher zu reden: so iſt anerkannt und auch 
vom Verf. freilich nur beiläufig, angedeutet, daß durch 
die Mauth eine höchſt ungleiche Beſteuerung der Bür- 
er herbeigesührt werde. Wenn bei andern Finanz- 
V.seßen immer nur der Bürger nach dem Verhält- 
niſſe seiner Beſitungen beſteuert wird, ſo nimmt da- 
gegen das Mauthgesetz hierauf keine Rücksicht und 
fordert von dem Armen den gleichen Tribut, wie von 
dem Reichen. Werden dazu noch die nothwendig- 
ſten Lebensbedürfniſse ſtark belaſtet, ſo wird für den 
Armen die Ungleichheit noch größer und das Mauth- 
gesetz wird zu einem Gesetze der Ungerechtigkeit, da 
doch die Gesetze des Staates eigentlich nur die Aus- 
drücke der ewigen, unwandelbaren Gerechtigkeit ſcin 
Ilten. ! u : 
ſe Daß es endlich einmal dahin komme, dazu 
müſſen wir den Regierungen und ihren Bürgern nicht 
ſo wohl mehr Einſicht, als mehr guten Willen wün- 
ſchen, als seither nur zu oft gezeigt worden: nur 
dann erſt möchte das vom Berf. und von uns ge- 
hoffte Beßte für unser gemeinſchaftliches Vaterland 
realiſirt werden können. Philalethes. 
e .j„Erwi ed erung, : 
Z; rz) f (Eingeſendet.) . 3 /Z 
. In Nr. 24 bis 26 des Verfaſſungs - Freundes 
tr 2.1 me 20 Iul tri 12.30 ?oftise 
vernehmen lassen, dét kein guter Freund seiner ſelbſt iſt; 
indem er ſich in einem andern öffentlichen Blatte als 
ein Verdammter unterzeichnet, welcher in Folge 
ſeiner mehrfachen sarkaſtiſchen und stets in persönlichen 
Beleidigungen ausartenden Schreibereien, sich bereits 
Ltrahluns und Abscheu in geselligen Kreisen . ver- 
u é a . : z . ; . i . *; 
_. Dieser verunglü > te Publiciſt, zugleich der 
Verfaſſer der mitgetheilten Beſchwerdeſchrift der Ge- 
meinde Böckels,, iſt vermuthlich mit seinem Vortrage 
; ftihren abgewiesen worden, weßhalb derselbe, als 
Birte [/ zl! Mühe. wehte ratings bas 
den Weg dieser Bekanntmachung gewählt hat.. 
. Zur Widerlegung der ſchon längſt bei den Be- 
hörden ausgehandelten Beſchwerde-Vorträge der Ge- 
meinde Böck e ls, werden bloß nachſtehende Haupt- 
"meu {z . Böckels verlangten eine Be- 
vorzugung bei ihrer Zinsfruchtlieferung darin, daß ſie 
ſich berechtigt glaubten, nur im geſtrichenen Maße liefern 
zu dürfen. Abgesehen davon, daß die Kataſter und obſer- 
vanzmäßigen Beſtimmungen ausdrücklich dahin lauten, 
daß der Censit im marktmäßigen Maaße, d. h. 
die Früchte in solcher Weise urſprünglich zu liefern 
habe, wie er auf dem Markte die Früchte verkauft; 
ſo. hat die hohe Finanz - Miniſterial - Beſtimmung 
vom Jahre 1825 eine nähere Beſtimmung über die 
geſlrichen geliefert werden dürfe, ſondern daß der 
Steg kernhoch bedeckt sein müſſe. / 
Als nun diese Cenſiten dieſe Bedeckung bloß 
auf den Steg beschränkten; ſo wurde von Seiten der 
Renterei ein weitere Auslegung bei der Oberbehörde 
veranlaßt, welche unter dem 8. November v. J. dg- 
hin erging: daß nicht bloß der Steg, ſondern die 
ganze Oberfläche des Maaßes mit dem Rande be- 
deckt sein müſſe. i 4.15 ; ; 
:. Dieser hohe Beſchluß wurde den Beſchwerde- 
führern unterm 15. November v. J. ausführlich zur 
genauen Nachachtung von der Renterei bekannt ge- 
macht, worauf dieſelben die weitere Erklärung ab- 
::; daß sie mit dieſer höhern Vorſchrift nicht zu- 
ieden seien und solcher nicht nachkommen, vielmehr : 
deßhalb sich aufs Neue beſchweren würden. . t 
î . Da nun hierauf bisher nichts weiter erfolgt’ iſt ; 
ſo haben sich dieſe Verhandlungen hiermit geſchloſſen. - 
. Wenn daher der Herr Bauernfreund ſeine 
Langweile nicht beſſer zu benutzen weiß, als dazu, 
daß er Unterthanen gegen die Behörden aufzureizen 
ſucht; ſo möge ihm das Sprichwort zur Lehre dienen: 
Ne sutor ultra crepidam! Derſelbe verwende viel- 
; mchr ſeine müßige Zeit zu einem beſſern ~.ût 
+: "tt . Von einem Verfaſſungs - Freunde. ts; 
; uf: !; : An h a n Â. . s? ft. 
.. Neueſte Polniſche Nachrichten. . : 
~ Berlin 12. Sept. Die zweitägigen mörder- 
iſchen Gefechte, in deren Folge Feldmarſchall Paske- 
witſch sich der Verſchanzungen Warſchaus bemeiſterte, . 
koſteten den Ruſſen 30,000 Mann, deren Leichen die 
Gräben füllten, welche die Vorſtädte Warſchau's um- 
:: Sieben ruſſiche Generale blieben in dem Kampf. 
ndlich, heißt es, hätten mehre polniſche Korpskom- 
mandanten zu kapituliren verlange. . (Schw. M.) 
~ Warſchau, 13. Sept. Der Feldmarſchall Graf 
Paskewitsch langete am Abend des 8. Sept. hier an 
und übernachtete in Belvedere. ~ Auch Praga wurde 
an demſelben Tag von den Kaiserlichen Garden besetzt. 
~ Es heißt, daß ein ſfünfzehntägiger Waffenſtillſtand 
eintreten soll, bis von St. Petersburg von Sr. Ma- . 
jeſtät eine Entſcheidung eingeht. ~ Gegenwärtig befin- 
den sich 60 Generale von der Ruſſ. Armee in Warſchau. 
~~ Während des Kampfes am verfloſſenen Dienſtag 
und Mittwoch gingen in den Vorſtädten von Warſchau 
im Ganzen 48 Häuſer in Flammen auf. (Warſch.Kur.) 
~ Hierdurch wäre das Gerücht, als ob Warſchau 
angezündet worden und niedergebrannt sei, widerlegt. 
Red. C. F. Z i >. - Druck v. &. Müller, Hofbuchnh. 
keg!fermstige Lieferung dahin erlaſsſen, daß nint. 
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