Full text: Fuldaer politische Zeitung (1831)

  
Hohngeschrei und das Abfeuern von Schüſſen leb- 
hafter wurdenz aber faſt unmittelbar darauf erschien 
ein Polizeikommiſssair, der durch seine Energie die 
Menge zerſtreute, und einen der Anführer verhaftete. 
Eine Pompierspatrouille stellte die Ruhe vollends her. 
D eu t s < la n d. 
Berlin, 24. Nov. Die Cenſurbehörde hat 
unsern Buchhändlern die Annahme von Subſcriptio- 
nen zu dem angekündigten Auszuge von Rottecks 
Weltgeschichte untersagt. 
+ Münch en, 24. Nov. Vorgestern geruhten Se. 
Maj. der König in feierlicher Audienz auf dem Throne 
sitzend, eine Deputation der beiden Kammern zu em- 
pfangen, welche mehre, nun zum gemeinsamen Stän- 
debeſchluß erhobenen Gesetzentwürfe überreichte. 
~~ Marſchall Marmont wird am 12. k. M. nach 
Wien zurückkehren. 
~ Nachrichten aus Heidelberg zufolge befinden 
ſich dort, was vielleicht seit Jahrhunderten unerhört 
iſt, über 1000 Studenten. Mittermayer war einige 
Wochen abwesend, iſt aber jetzt, nachdem er seine Vor- 
 leſungen eröffnet hat, hieher zurückgekehrt. 
Von der Donau, v. 17. Nov. Oeffentliche 
Blätter reden viel von den großen Reduktionen, wel- 
che in dem öſtreichiſchen Heere verfügt worden ſein 
sollen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Kriegs- 
ſtand desselben noch gegenwärtig derselbe iſt, wie im 
verfloſſenen Frühjahre. Von den Linientruppen wurde 
zwar aber nur von den in ihren Werb-Provinzen 
stationirten Regimentern ~ ein Theil beurlaubt, von 
den in Italien liegenden deutschen, ungariſchen, böh- 
mischen und polnischen Regimentern ~ nicht Ein 
Mannz und auch hinſichtlich der Verpflegung der ge- 
îû rüſteten Armee sind einzelne, aber nur von der Noth- 
wendigkeit der Ersſparniß gebotene Verfügungen durch- 
geführt worden, die für Reduktionen gegolten haben 
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regeln verfügt, und worin es heißt: „daß nur ſolche 
Veränderungen ſtatthaben sollen, welche ſich binnen 
drei Tagen wieder in den frühern status quo setzen 
laſſen‘, zur Genüge widerlegt. 
Kassel, 16. Nov. Im verfloſſenen Jahre, wie 
im laufenden, haben die Ausgaben die Einnahmen 
bei uns bei Weitem überſtiegen. Außerordentliche Um- - 
ſtände und Vorfälle, welche einen außerordentichen 
Koſtenaufwand verursachten, haben freilich mit dazu 
beizutragen; gleichwohl dürfte sich ein so großes Defizit, 
wie sich gegenwärtig bei der Untersuchung des Staats- 
budgets heraus ſtellt, füglich haben vermeiden laſſen, 
wären die Landſtände, gleich Anfangs, wie sie hätten 
thun sollen, von dem Grundsatze ausgegangen, vor 
Allem an möglichſt große Einschränkung in den Aus- 
gaben zu denken, bevor ſie Akte der Freigebigkeit, 
  
oder, wenn man will, Großmuth übten, Geschenke 
austheilten, beſtehende Abgaben abſchafften oder ver- 
ringerten, die Bcſoldungen der Staatsbeamten erhöh- 
ten u. dgl. m. In einem jeden guten Haushalte 
ſtreckt man sich, wie man zu ſagen pflegt, nach der 
Decke; dies hat man vielleicht bei unserm Staats- 
haushalte außer Acht laſſen zu können gewähnt, 
weil man, im Besitze der Hälfte der Einkünfte des 
kurfürſtlichen Staatsvermögens, die zu Gebote ſtehen- 
den Hültfsmittel überſchätzke und sich reicher dünkte 
als man wirklich war. Daß man aber, wenn man 
die Einnahmen verminderte und die Ausgaben 
vergrößerte, zu einem Defizit gelangen mnßte, war 
wohl sehr natürlich und einleuchtend. Man scheint. 
dies nachgerade einzusehen, und es iſt sehr erfreulich, 
daß selbſt die Landstände mit einem guten Beiſpiele 
vorangehen und mit den vorzunehmenden ErſparniſſeeV 
bei sich anfangen wollen. Nächſtens wird nämlich 
die Herabſetzung der Diäten bei den Mitgliedern der 
Ständeverſammlung in dieser von Neuem zur Sprache 
kommen. –~Der von unſerer Ständeverſammlung auf 
den Antrag Jordans (nach dem Beispiele Welkers 
in der badiſchen Deputirtenkammer) an die Staats- 
kegierutg gerichtete Enz), worin der Wunſch zu ei- 
Pute rte ferttueuia blu 
der Bundéestagsgeſandten, hinfür im koſtitutionellen 
Intereſſe und Geiſte sich zu benehmen, verlangt wird, 
ſcheint überall in Kurheſſen ungetheilten Beifall ge- 
funden zu haben. Wie man vernimmt, werden noch 
besondere Adressen in dieser Beziehung von den vor- 
nehmſten Städten unsers Landes an die Ständever- 
ſammlung gelangen. 
M i s c e 1 l e n. 
Stoff zu einer Parallele. 
Der Prinz von Joinville verließ am 2. Jui 
Palermo, nachdem er der dortigen Metropolitan- 
kirche im Namen seines Vaters, des Königs von Frank- 
reich, eine prachtvolle Monſtranze zum Geſchenk übers 
geben hatte. – Der König von Frarkreich hat am 
27. Juli die St. Genovevakirche zu Paris zum 
Pantheon inaugurirt. : 
- Der Herr Advocat und Ex-Miniſter Merilhou 
hat sich in seiner Heimath ein bescheidenes Güt- 
chen gekauft und es mit 800,000 Franken bezahlt. 
Red. C. F. Zick. ~ Druck: C. Muller, Hofbuchdr. 
  
  
  
Da ich auf dem nächſten Nikolai-Markt 
keinen Stand habe, vielmehr zur größern Bequemlich- 
keit der verehrlichen Käufer in meinem Hauſe alle 
mögliche - zu Kinder- Geschenken geeignete ~ mit 
unſchädlichen Farben versehene Condikorei-Waaren zu 
haben sind; so bitte ich hiermit um geneigten Zuspruch. 
Florian Pullt. 
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