Full text: Fuldaer politische Zeitung (1831)

hier eingetroffen. t 11 
. ~~ Nach der France nouvelle waren in vori- 
ger Nacht Aufforderungen angeheftet, die Arbeiter von 
Paris sollten dem Beispiele der Lyoneser folgen. Es 
foll darin heißens Wer hat diesen Bürgerkrieg her- 
beigeführt ? diejenigen, welche die Juli - Revolution 
ganz sich zu Nutze zu machen gewußt haben, die treu- 
loſen, meineidigen Miniſter, welche die Conſtitution 
verletzen.– Laßt uns eine Regierung umſtürzen, welche 
die Sendung, die wir in den Juli - Tagen anvertrau- 
ten, nicht begriffen hat. ~ 
Vom 28. Nov. Geſtern, sagt der Meſsſager, 
kündigte der Miniſterpräſident auf der Tribune an, 
daß 8 Personen wegen ſchwerer Indicien verhaftet 
worden seien. Die Lyoner Ereigniſſe ſchienen ihnen 
eine günſtige Gelegenheit für gewiſſe Anschläge zu 
sein. Heute um 2 Uhr nahm man 3 Kiſten voll 
Patronen weg, und entdeckte die geheime Fabrik, wo 
das Pulver verfertiget ward. Alle zu dieser Pulver- 
î K abrikation dienenden Gegenstände wurden auf die Po- 
lizeipräfektur gebracht. Diesen Morgen wurden gegen 
mehre Individuen Vorführungsmandate erlaſſen. Ei- 
"eto tren twtjfich. hie äbrzzen entflohen, 
beabsichtigten Anſchläge sind vollkommen vereitelt. 
~ Geſtern Abend, sagt die Gazette, waren da- 
hier zahlreiche Abtheiluugen von Infanterie und Ka- 
vallerie auf verſchiedenen Punkten aufgeſtellt, Pas- 
.. trouillen durchzogen die Straßen der Stadtz keinerlei 
} | feindselige Demonſtration schien jedoch die Anſtalten 
„zu motiviren. 
~ Auch die Pairskammer hat geſtern dem König 
eine Adreſſe in Folge der Lyoner Ünruhen überreicht. 
~ * Dos franzöſiſche Miniſterium iſt wegen der 
Prozeſſe, die es gegen die Gazette anhängig ge- 
macht, in größrer Verlegenheit, als dies Blatt ſelbſt. 
Man beabſichtigte, die Gazette durch fortgesette 
îVBeſsſchlagnahmen zu Grunde zu richten und nächſtdem 
daſſelbe Syſtem auf die 80 Provinzialgazetten anzu- 
wenden, die ſich nach dem Muſter der Pariser ge- 
bildet haben; allein unerwartete Hinderniſſe ſtellten 
ſich dieser Absicht entgegen. Hr. v. Genoude, ein 
Mann von feſtem Charakter und viel Geiſt, machte 
sein Syſtem mit so überlegenem Talente geltend, daß 
ſich die öffentliche Meinung zu seinen Gunſten feſt- 
ſteltez näâchſtdem fehlte dem Miniſterium die Hülfe 
der liberalen Preſſe, auf welche es zählen zu können 
glaubte, um die royaliſtiſche Preſſe zu Grunde zu 
richten; anfangs schwiegen alle Blätter aus Zartgefühlz 
ſpäter ſahen alle ein, daß es eigentlich mehr auf die 
Periotiſche Preſſe, als auf die Gazette bei dieſen 
Verfolgungen abgesehen sei, und alle Welt sprach zu 
ihren Gunſten. Nunmehr erklären alle öffentlichen 
Blät er einſtimmig, –~ die im Solde ſtehenden abger 
  
Ferner iſt Hr. Orviſon, Adjutant des Kriegsminiſters, 
hingegen sein Recht überſchreite, wenn es dieselbe dar- 
an hindern wolle. ; 
P o le n. 
Ueber Krukowiezki erfährt man Folgendes: E 
kam zu Marschall Paskewitſch; dieser redete ihn fol. 
gendermaßen an: „Sie find ein Schwindler! was 
haben sie uns genutzt? wir haben 25,000 Mann bei 
dem Sturme von Warsſchau verloren, und wo iſt die_ 
Armee, die nach Ihrem Verſprechen capituliren follte, 
wo sind die Regierungs-Mitglieder ? Machen Sie ſich 
. bereit nach Moskau zu gehen, um sich dort erſt vor 
der Purifications- Commiſſion über alle Ihre Hand- 
lungen zu rechtfertigen." Krukowiezki soll bereits nach 
Moskau abgeführt sein. ~ Die zu Moskau vor die 
Commission geſtellten polniſchen Generale erhalten unter 
andern zwei Fragen zur Beantwortung: 1) von wem 
ſie den Befehl erhalten haben, ihre Stellung bei Mod- 
lin zu verlaſſen; 2) ob Frankreich in der polniſchen 
Revolution nicht mitgewirkt habet 
Warschau, 18. Nov. Hier ſieht es traurig 
aus. Die Verhaftungen währen fort. Paskewitſch 
ſcheint nicht beliebt; er geht nicht leicht ohne eine 
ſtarke Bedeckung aus. ~ Dagegen zeigt fich Großfürſt 
Michael sehr klug und gemäßigt in seinem persönlichen 
Verfahren. +t; Wola und die Vorſtadt Praga werden 
befeſtigt; die Befeſtigungswerke werden aber nicht von 
Außen hin, wie früher, sondern gegen die Stadt War- 
ſchau selbſt gekehrt, um zum Angriff der Stadt zu 
dienen, falls Unruhen ausbrechen sollten. ; 
Großbritannien. ; 
_ London, 25. Nov. Die Times versichern, 
daß alle Unterhandlungen der Miniſter und der Lords 
Harrowby und Wharnecliffe, um ſich über die - 
: Hetsr!:z19ctgesheit zu verſtändigen, gänzlich miß: 
~ Vier auf Befehl der Regierung .in Beſchlag 
genommene Schiffe, weil man vermuthete, daß ſie 
zur Expedition Dom Pedro'’s gegen Portugal 
gehörten, sind wieder frei gegeben worden. Es ſind 
folgende: der Congreß, Asia, Juno, und La Fri 
vole. ; (Couri er.)\ 
~ Nachrichten aus B o mb ay vom 30. Juni-zu- 
folge, ſind zu M y ſoru Unruhen ausgebrochen. 
.H-.o. lla n.d. 
Haarlem, 25. Nov. Am 22. scheiterte bei s 
Vreeswyk eine Barke, worin ſich 1 Offizier, 1 Unter-. 
offizier, 6 Kommunalgardiſten und 1 Diener befanden, 
die, aus dem Aniſterdamer Hospital kommend, ſich zu 
ihren. Korps zurückbegeben wollten. Blos der Offin 
zier und Unteroffizier wurden gerettet. 
rechnet, ~ daß die Gazette vollkommen berechtigt . 
ſei, ihre Meinungen vorzutragen, daß das Miniſterum 
  
       
yh 
quent 
hutje 
kiten 
Etat 
su 
uß| 
tin! 
mz 
Brhh 
' ettfe 
ly 
fin 
'hyeii 
(fen 
Iqjtn 
. e 
Gyu 
Syti 
Ann 
 dthei 
J Sti 
den j 
' Jill 
| .die q 
| HVrff 
. | Ehe 
 Uti 
] iu! 
| Mi 
tonita 
| tim; 
[ erkenn 
| teten, 
| theolu 
bot do 
) 
_ | thun 
. 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.