Full text: Fuldaer politische Zeitung (1831)

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t. L]. 25 S S. 
F LES. S EDE S Z:) 
. teten, vom Kirchenvereine 
H . B elgi en. . 
 Brüſſſel, 28. Nov Unserm ,„Moniteur" zu- 
folge, wird die französische Nordarmee nicht aufgelöſt, 
wie man gefliſſentlich zu verbreiten gesucht. Diese 
Armee iſt, nach der Angabe jenes Blattes, 80,000 
Marn ſtark, wovvn 40,000 in ihren Kantonirungen 
auf den Gränzen bleiben, die übrigen aber ins In- 
nere Frankreichs abmarſchiren. t ; 
~~ Der Notar Vanderlinden, Vater des ehemali- 
gen Mitgliedes der prov. Regierung M. J. Vander- 
linden, iſt dieser Tag dahier mit Tode abgegangen. 
~ Hr Gericke iſt zu Maeſtrich angekommen. Man 
weiß, sagt der ,„Politique‘, daß Hr. Gericke als außer- 
ordentlicher Bevollmächtigter des Königs Wilhelm sich 
kurze Zeit vor dem Wiederausbruch der Feindselig- 
keiten im Monat Auguſt ebenfalls nach dieser 
_ Stadt begeben. 
~ Das Handelsblad von Anſiſſterdam ſucht in 
einem längern Artikel bis zur Evidenz zu beweisen, 
daß die Wiedervereinigung Belgiens mit Holland eine 
reine Unmöglichkeit, und den Interessen der Hollän- 
der eben so sehr entgegen sei, als den Absichten der 
Belgier, abgesehen davon, daß diese Kombination weit 
' entfernt sei, den europäiſchen Frieden auf feſten Grund- 
lagen zu errichten. : V 
D eutſ h land. i 
. Wien, 23. Nov. Als Nachfolger des Baron 
Frimont in dem Generalkommando in der Lombardei 
bezeichnet man vorläufig den General der Kavallerie, 
Grafen Radetzkh. – Ueber die Anleihe steht unsere ' 
Regierung noch immer mit hiesigen Bankiers in Un- 
terhandlung. ~ Ubtber Triest hat man Briefe aus 
Syra vom 30. Oct., nach welchen die Hydrioten und 
Syrioten sich unter der Bedingung einer allgemeinen 
Amneſtie der neuen provisorischen Regierung von Grie- 
chenland unterworfen haben. 
S tuttg art, 29. Nov. Der Redakteur des in 
Stuttgart erſcheinenden „Hochwächters", eines ſpeciell 
den innern Angelegenheiten Würtembergs gewidmeten 
' gZeitblattes, bringt eine Beschwerde zur Oeffentlichkeit, 
. die er wegen Beschränkung der verfaſſlungsmäßigen 
Preßfreiheit an Se. Maj. den König gerichtet hat. 
Er beklagt ſich über die, von der Censur gegen sein 
Blatt bewiesene Strenge, und über die Erfolglosigkeit 
seiner Vorſtellungen bei dem Miriſterium. ; 
: Worms, 21. Nov. Der in hiesiger Nähe (zu 
Monsheim an der Pfrimm) als Prediger bei der Me- 
noniten-Gemeinde angeſtellte, von allen Religionspar- 
teien gleich sehr geschätzte Dr. Weyomann hat in An- 
erkennung seiner am gediegensten scientifisch beantwor- 
theologischen Preisfragen die große goldene Medaille 
von dorten erkhaleen.. U 
München, v. 28. Nov. Glaubwürdigem Ver- 
nehmen nach wird jetzt die Feſtung Landau wieder 
in den Friedensſtand gsfeen... 
lenſpiegel" 
zu Harlem aufgegebenen . + Auszug aus der Rede an mein deutſches Volk 
  
Berlin, 23. Nov. Die Zeitschrift „der Eu- 
iſt hier verboten worden. 
som 27. Nov. Heute früh um 6 Uhr brach 
hier in der, Neue Friedrichſtraße Nr. 26, 27 und 28 
belegenen, Cockerillſchen Fabrik Feuer aus, welches ſo 
ſchnell um sich griff, daß die Dächer und das Innere 
der sämmtlichen Fabrikgebäude größtentheils zerſtört 
„wurden.. ; 
Die ruſſiſche Amneſtie - Ukaſe 
_ Vom W. Nov. 
iſt unserem König nur durch die vorgeſtrige Spenerſche - 
Zeitung bekannt geworden. Es heißt, ſie habe Se. 
Majeſtät so wenig befriedigt, daß der König augen- 
blicklich nach Moskau ſchrieb, daß man doch eine Äme. 
neſtie erlaſſen möge, die ihrem Begriffe mehr ent- 
ſtz§e: des weniztens den Offizieren des Rybins- 
werden möge. In der Stadt hat diese Ukase eine 
höchſt ſchmerzliche Senſation erregt. Sie können sich 
denken, daß es Preußen, bei aller seiner Hinneigung 
zu Rußland, nicht gleichgültig sein kann, ob wir un- 
mittelbar an Rußland stoßen, oder das Königreich 
Polen dazwiſchen liegen haben. Dieser Tage ging in 
der That das Gerücht hier, daß der Kaiſer alle In- 
ſignien der polniſchen Krone nach Moskau habe brin- 
gen laſſen, woraus man folgern wollte, daß es 
darauf abgesehen sei, Polen zu einer ruſſiſchen Pro- 
vinz umzugestalten. – Der Kaiſer soll 28 polniſchen 
Ut: die Erlaubniß, in Moskau zu wohnen, er- 
theilt haben. : 
S Fer. 22. Nov. Der Rückzug des größten 
Theiles der ruſſiſchen Armee aus Polen soll eine der 
vornehmſten Bedingungen sein, die Frankreich für 
die allgemeine Entwaffnung ſtellt. Hieran knüpfen 
ſich denn andere sehr wichtige politiſche Fragen. Zu- 
nächſt die definitive Anordnung der polniſchen Ange- 
legenheiten selbſt, und hierüber iſt, wie man mit Ge- 
wißheit weiß, die ruſſiſche Regierung mit keiner der 
befreundeten Mächte einig. Preußen und Oeſtreich 
verlangen eine milde und ſchonungsvolle Behandlung 
aller in der letzten Revolution verwickelten Personen. 
Frankreich und England fordern auſſerdem noch die 
Aufrechthaltung der von Alcxander verliehenen Ver- 
faſſung. Der letzte kaiserliche Ukas aber v. 1. Nov. 
hat keiner dieser Forderungen entsprochen, und es sind 
Depeschen von hier nach Moskau abgegangen, um 
den Kaiser zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Unsere 
Sitaatszeitung sollte nicht einmal jenen Ükas mitthei- 
lezr, weil man bald eine gemäßigtere Amneſtie er- 
wartet. 
Misc ellen. 
. von Freiherr von Maltitz. 
 jguweit herangebildet iſt der Deutsche, 
Um mit dem Gräâuel längſt verfloſſner Zeit, 
Die tief in Finſterniß und Wahn verſunken, 
  
p 1 MR" 
die Rückkehr in ihr Vaterland erlauat.
	        
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