mationen, Verträgen und bei Huldigungen nicht bloß
Bürgſchäften für alle legitimen Rechte, sondern sogar
Freiheiten jeglicher Art vollauf zugesichert werden,
und ſpäterhin zuweilen auch nicht die heiligſten der
erſteren Schonung finden, so hat man wenigstens nicht
Ursache, ſich zu wundern, daß Nationen den Revolu-
tionen so zugänglich werden. Wenn in einem gan-
zen Lande kein Stand ſich findet, deſſen Exiſtenz ge-
ſchont oder nicht gefährdet wird, so muß man sich
nicht wundern, auch keinen zu finden, der in den
Tagen der Krisen und der Gefahr einzutreten sich ge-
neigt zeigtz wenn man durch materielle Vor-
theile sich mit allen sittlichen Intereſſen abfinden zu
können vermeint, muß man sich auch nicht wundern,
wenn die Nationen keine Sittlichkeit, keine Treue,
. keinen Gehorsam, keine Aufopferung mehr ken-
nen. Wenn man die Mittel und die Leute, de-
ren die Regierung dort sich bediente, näher ins Auge
faßt, so hat man Ursache zu zweifeln, daß sie auf die
Religion und Sittlichkeit des Volkes vortheilhaft ein-
wirken konnten. Wir haben ein theuer erkauftes Recht
erworben, die, welche von Gottes Gnaden und im
Namen Gottes regieren, an die Gebote Gottes zu er-
innern und ihnen zu sagen, daß diejenigen verräther-
iſche Aerzte und Charlatane sind, die versichern, die
verhängnißvolle Seuche berühre solche am allerwenig-
ſten, die durch Zerrüttung des Organismus in sich die
Kraft aufgehoben und zerſtört haben, den feindli-
< en Einflüssen zu begegnen.
Werfen wir unsere Blicke auf Frankreich! fuh-
ren die Schatten im Elyſium zu disputiren fort, iſt
es nicht, als ob es dem ganzen übrigen Europa seine
Gesetze vorſchreibe? Und doch iſt es ein von Par-
teien im Innern geschwächter, halb aufgelöster Staat.
Die Regierung, unfähig, irgend worin mit Energie
aufzutreten, iſt in ein Meer von Inconsequenzen ge-
ſtürzt. und die Presse die einzige Gewalt in Frank-
reiche. Wenn man die Schuld seiner Schwäche nach
Außen auf die Individualität seiner vielfach gewech-
selten Miviſter wirft, so vergißt man dabei zu beden-
ken, daß der verhaßteſte seiner Miniſter nach der Ju-
/ liusrevolution der gepriesene Mann des Volks gewe-
ſen. Er wird abtreten und Nachfolger seine Stelle
einnehmen, welche eben so wenig im Stande ſind,
das Staatsruder zu führen, als er und seine Vor-
gänger. Napoleon und andere weise Männer haben
erklärt, daß Frankreich nur mit strengem Scepter re-
giert werden könne. Wenn die Baumeiſter der neuen
Einrichtung den Hauptgrund übersehen haben, so war
es ihre Schuld. Aber es dünkt uns Vermeſſenheit,
wenn die Franzosen sich zu Herren der Welt aufwar-
fen. Diese Stelle gebührte nur den zur Freiheit reifern
und würdigern Deutschen, die es beklagen, durch die
kirchlichen Zerwürfniſſe diesen Rang verloren zu ha-
ben. Indessen iſt es nicht zu leugnen, daß durch ein
kräftiges Syſtem wieder zusammenzuhalten, Frankreich
eine Macht wiedererlangen könne, die einſt andern
Staaten Schrecken einflößte, ~ bei dem gegenwärtigen
Stande der Dinge nicht. ~ England anlangend, so
erliegt dieses große Reich, vor Kurzem noch durch die
Leitung eines durch einen Akt politiſcher Gerechtigkeit
unſterblichen Mannes regiert, der Gewalt seiner Na-
tionalſchuld und hat in den europäiſchen Angelegen-
heiten eine Stimme verloren, mit welcher es den Aus-
schlag zu geben gewohnt war. Während es“ im In-
nern durch eine zeitgemäße Reform seine Angelegen-
heiten regelt, iſt es außer Stande zu den auswärti-
gen Angelegenheiten ein Wort mitzusprechen. In Hol-
land und Belgien erblicken wir den politischen Zankapfel
und vielleicht den Anlaß zu einem allgemeinen Kriege.
Durch die Verträge von 1815 widernatürlich mit Hole
land vereinigt, sehen wir Belgien wieder gewaltsam
getrennt, und diese Trennung durch vielfache Mißgriffe.
herbeigeführt. Wer will dem Könige Wilhelm ſein
Recht absprechen, wer aber auch fragen, warum die
Krankheit ein Recht habe, den Körper zu zerſtören?
Die Angelegenheiten beider Lande ſind noch lange
nicht zu einer genügenden Beruhigung geregelt. Gebe
der Himmel, daß uuſsre Beſorgnisſſe nicht gegründet
ſind! (Schluß folgt.)
P ol em.
~ Von der polniſchen Grenze, 18. Dec. Lie
thauen iſt bei Weitem noch nicht ruhig. Der Geiſt
der Baterlandsliebe, der zwar. unterdrückt, aber nicht
ausgelöscht worden war, iſt wieder emporgelodert und
zeigt sich in einzelnen, sich neu bildenden Inſurgen-
tenhaufen, welche lieber im Kampfe gegen die Ueber-
macht ihren Tod finden, als der eisernen Sclaverei
ihren Nacken beugen wollen. ;
, die Warſchauer Zeitung macht die Bemerkung,
daß in Polen, Litthauen und Gallizien mehr Iſsraeli-
ten, als Chriſten an der Cholera geſtorben seyen.
~ Reisende berichten, daß die Stärke der jettim
Königreiche Polen befindlichen ruſsſiſchen Armee,. wo-
von ein großer Theil längs der preußischen Grenze
kantonnirt, auf 150,000 Mann zu ſchätzen sei. In
derselben herrſchte durchgehends der Glaube, daß sie
zun nächſten Frühjahre nach Frankreich aufbrechen
werden. ;
Frankr eich.
~ Paris, 22. Dec. Hr. Gasparin, Präfekt des.
Zfetéttpsrtenents, iſt zum Rhon - Präfekten ernannt
worten. . „Niederrheiniſche Kourrier" meldet die Ab-
reiſe des Marſchall M ortier von Straßburg nach
Paris.
~ Einem Börsengerücht zufolge hätten NN
ſchen und engliſchen Banquiers nur die Hälfte des nouen
belgiſchen Anlehns erhalten, Belgien aber die andre
Hälfte übernommen; das Geſchäft wurde, wie man
versichert, zu 78 Fr. abgeschlossen.
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