Zu Krakau, woselbſt man ſich in den letzten
Tagen mit Gerüchten über große Siege des. Gene-
rals Romarino getragen hatte, war am 20. Sept.
die Flucht des Corps nach Sallzien bereits. Luken.
eſtr. Beob.
Franckr eich.
Paris, 13. Sept. Fortsetzung der Sitzung der
Deputirtenkammer. Hr. Lev esque du Pouilly:
Der Name Napoleons wird noch lange das Andenken
an den militairiſchen Ruhm zurückrufen. Er iſt den
Bewohnern unserer Städte theuer, er entzückt die
Muße unserer Landbewohner bei ihren Abendunter-
haltungen. Frankreich bewahrt mit Stolz das in der
Hauptſtadt errichtete eherne Denkmal, alle Künſte tra-
gen dazu bei, das Andenken des Helden zu verewi-
gen, aber eine Nation schuldet populaire Ehrenbezeug-
ungen nur dem Wollthäter der Menschheit. Napo-
leon zerſtörte unsere Freiheiten . . . möge seine Aſche
im Frieden auf St. Helena ruhen! Ich trage auf
Tagesordnung an. Hr. Lewraud: Allerdings iſt
Napoleon ein Mann, wie die Geſchichte kein ähnliches
Beispiel darbietetz ſein Ruhm war unermeßlich, und
Frankreich verdankt ihm viel. Ich geſtehe mit dem
ehrenwerthen Hrn. v. Las Cases zu, daß Napoleon
wieder Ordnung in Frankreich geschaffen hatz vor
ihm herrſchte Anarchie, und er ſtellte die Ordnung
her. Hat sich aber Napoleon in der Folge ausschließ-
lich mit den Interessen Frankreichs beſchäftigt ? Seine
Arbeiten hatten im Gegentheile den Zweck, seinen
Ehrgeiz zu befriedigen, und dieser Ehrgeiz hat uns
den Einfall der fremden Heere eingetragen (Murren
auf der äußerſten Rechten), er hat uns die Reſtaura-
tion eingetragen, die ihr bedauert. (Neues Murren.)
Wohlan! Laſſen wir die Aſche des großen Mannes
da, wo ſie iſt; möge jeder von uns das, was er Gutes
gethan, bewundern, und in der Stille das beseufzen,
was wir ihm Schlimmes vorwerfen können. Denn
Sie sprechen von Freiheit ; gab es wohl einen größeren
Despoten als ihn? Gewiß nichtz Napoleon war das
Urbild des Despotismus; Napoleon hat uns in die
demüthigendſte Sclaverei versetzt. Ihr sprecht von Frei-
heit und ruft Napoleon an! Wohlan! Napoleon er-
laubte selbſt den Gesetzgebern nicht einmal, die Stimme
zu erheben, ein Wort zu sprechen. Nur seine Staats-
räthe ſprachen, sie allein entwickelten die Beweg-
gründe der Gesetzentwürfe, und stumme Gesetzgeber
ſprachen dann in aller Demuth die Annahme aus.
Meine Herren, laſſen wir uns nicht in Ehrenbezeug-
ungen ein, die Menschen zu erweisen sein mögen:
achten wir die Aſche deſſen, der nicht mehr iſtz; hul-
digen wir seinen Tugenden, seiner Superiorität tiber
andere Menſchen, aber friſchen wir nicht Erinnerungen
auf, die, wie der ehrenwerthe Hr. v. Las Cases sagte,
unsre Herzen wieder erhißzen. Unsre Herzen sind durch
das Andenken an seine Handlungen hinreichend er-
wärmt. Ohne Zweifel werden die Militaire, die er
ſo oft zum Siege geführt, ihm ein achtungsvolles
Andenken bewahren, er hat. sie aber überall, wohin
ſeine Schritte drangen, ausgeſtreut. (Frits. folgt.)
N eue ſte Nachrichten.
Fulda, den 2. October.
Die Posener Zeitung meldet: „Auf direktem
Wege geht aus Warſchau vom 23. Sept. die Nach-
richt hier ein, daß .Se. Maj. der Kaiser den Feld-
marſchall Grafen Paskewitſch-Eriwanski für die glor-
reiche Beendigung der Polniſchen Inſsurrection durch
die Einnahme von Warſchau in den Fürſtenſtand mit
dem Beinamen Warſzawski zu erheben geruht haben.!"
„Die Unterhandlungen des Ruſſiſchen Generals
Berg mit dem Reſt der bei Modlin versammelten .
Polniſchen Armee haben zwar noch ihren Fortgang,
doch ſcheinen sie bei dem aufgeregten Zuſtande einiger
Anführer zu keinem Resultate zu führen. Die Pol-
niſche Armee hat sich zwar nach Plozk zu in Beweg-
ung gesetzt, jedoch glaubt man nicht, daß ſie dort die
Rusſiſcher Seits vorgeschriebenen Bedingungen er-
füllen werde, weshalb ſie von einer bedeutendeu Ruſs
sischen Streitmaſse, aus 60 Bataillons, 94 Escadrons
und 200 Srück Geschützen beſtehend, verfolgt und
beobachtet wird.'
~ ~ Von der Polniſchen Gränze, vom
27. Sept. So eben iſt die Nachricht eingegangen,
daß Modlin von den Ruſſiſchen Truppen besetzt wor-
den sei, und daß sich der Reſt der von Warschau ab-
gezogenen Polnischen Armee von Plozk aus auf dem
rechten Weichſel-Ufer der Preußischen Gränze genähert
habe. (Pr. Stsztg.)
Red. C. F. 3 ick. ~ Druck v. C. Müller, Hofbuchdr.
[6.] Ein 3 Stunde von Fulda, und 3 Stunde von
dem kurfürſtlichen Schloſſe Fasanerie an der Kunſt-
ſtraße gelegenes, vormals adeliges Gut, worauf ganz
geringe Laſten haften und welches durch seine geſunde
Lage, seine vorzüglich gut gehaltenen Gebäude, ver-
bunden mit ungefähr 26 Mltr. des beſten gut erhal-
tenen Ackerlandes, ungefähr 20 Wagen vorzügliches
Futter, so wie einem mit Terraſſen versehenen Gar-
teu zu ungefähr 3 Mltr. Aussaat, einem Blumen-
und Gemüsgarten am Hauſe und durch jede Art von
Bequemlichkeit ſich vorzüglich empfiehlt, auch nöthigen
Falles zu einer Schenkwirthſchaft sich wohl eignen
würde, ſteht unter sehr vortheilhaften Bedingungen,
kränklicher Umſtände der Besitzerin halber, “zu ver-
kaufen. Nähere Auskunft hierüber ertheilt zit Ver-
gnügen auf francirte Briefe î
Committi, beeivigter Senſal in Fulda.
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