geboten, und ich ehre in tiefgefühltem Dank das ers
_ habene Vertrauen, das mir geſtattet, eine felſenfeſte
Trene auf einer höheren Dienſtesſtufe in einem Mo-
mente zu erproben, wo ein Portefeuille keine Sine-
cure zu nennen, und nicht frei iſt von ernsten Pflich-
ten aller Art. Wir haben zusammen des Guten
manche Saat geſtreut. Wir haben Verschiedenes
eingeleitet, was einſt zum Frommen des schönen Ober-
donaukreiſes dienen kann. Laſſen Sie dieſe Saaten
Ihrer Pflege empfohlen seyn. – Gedenken Sie mei-
Jer in Ihren Arbeiten, in Ihren Besprechungen, in
dem Kreiſe Ihrer Faniilien. Erhalten Sie mir Ihre,
mir unschätzbare Freundſchaſt. Die Erinnerung an
Ihre Liebe und Güte wird ſtets eines der freund-
ſchaftlichſten Kleinode meines Lebens seyn. Obwohl
dem Raume nach getrennt, wirken wir doch fort in
einer Gesammt-Sphäre und für einen heiligen Zweck,
für König, Dynaſtie, Vaterland und Verfaſſung.'
.. Das Gerücht, daß Hr. Saphir zur katholiſchen
Religion übergetreten sey, iſt unwahr.
Dresden, 17. Jan. Die Einberufung unseres
Landtags wurde auf den kommenden Monat März
erwartet; nunmehr aber heißt es, daß zu diesem Zeit-
punkt erſt die Wahlen ſtatt finden ſollen, die Stände-
versammlung selbſt aber bis zum Spät-Sommer ver-
schoben bleibe. –~ Zwischen dem Miniſterium und
unsern Kommune - Repräsentanten finden ernſtliche
Diffecenzen statt. Die Letztern wollen nämlich den
Aufwand von 18,000 Thlrn , welcher durch die Ver-
mehrung der Garniſon von den April- Unruhen an
bis zum October veronlaßt wurde, nicht auf Rech-
nung der Stadt übernehmen, sie behaupten unter
Anderm, daß jene Moaßregel gar nicht nothwendig
gewesen wäre, wenn man den Rathſchlägen der ſtädti-
schen Behörden früher Gehör gegeben hätte. Das
Miniſterium soll diese Erklärung sehr mißfällig auf-
genommen und mit ernſilichen Maßregeln gedroht
haben. Man iſt nun begierig, wie die Sache ſich
entſcheiden wird. ~ Die Nachtwachen unserer Konti-
munalgarde sind jetzt ebenfalls aufgehoben, dürften
aber bald wieder eingeführt werden müſſen, da die
Militairpoſten bedeutend reducirt wurden, und neh
ihren jetzigen Inſtructionen sich der Einmischung in
öffentliche Exceſſe möglichſt enthalten sollen.
Ba i er n. Aus dem Ebrachgrunde, 19. Jan.
Den Menſchenfreund betrübt jede Nachricht, welche
öffentliche Blätter von der thierischen Rohheit einzel-
ner seiner Zeitgenoſſen zu Markte bringen; unsre Um-
ztger? t r OS Zurehe Sf .
; /
einmal Abhülfe zu erhalten. In B.h.m. schlug ein
Wirth einen Gaſt, daß der Sinn des Gesichtes ver-
loren zu gehen droht; bei W.d.f. erſtach ein Gatte
im Trunke Weib und Kindz in einem andern Dorfe
biß ein Bauer dem Schullehrer den Daunen abz
wieder ein Anderer verfolgte mit einem Gartenmeſſer
ſeinen Beleidiger und lähmte diesem durch einen tie-
fen Schnitt die Hand tc. Polizeivergehen, Verächt-
lichmachung obrigkeitlicher Personen und die Folge
davon, Hohn und Trotz den Verordnungen, ſchaam-
und ſittenloses Benehmen der Jugend, die brutalſte
Unmäßigkeit, Unsicherheit des Eigenthumes werden
immer algemeiner. Der Ursachen mögen viele ſein ;
aber wird man es wohl glauben, daß ein berüchtig-
tes Blatt, welches alle Sonntage ÿier ankommt, und
deſſen Ablesen und Glossiren von dem Abſchaume der
ganzen Gegend aufmerksamer vernommen wird, als
das heil. Evangelium, viele Schuld an dieſer Frivo-
lität hat? Der Einsender könnte dies durch einige
empörende Beispiele belegen. ~
Fulda, 26. Jan. Der Redokteur der Mann- :
heimer Zeitung iſt aus dem Gefängniſſe wieder ent-
laſſen. Er kündigt es folgendergeſtalt an: „Das
Gesetz iſt erfüllt. Eben als ich das Gefängniß ver-
ließ, bekomplimentirt mich ein ehrlicter Frömmler und
meint, es sei etwas Großes im Gefühl, unverschuldet
für den Schuldigen gelitten und damit Juden und
Chriſten versöhnt zu haben. Auf einen solchen hohen
religiöſen Standpunkt, auf welchem ſich dieſer Tropf
befindet, ſchwang ich mich leider noch nicht. Um ihm
den wahren Lebens-Begriff von Recht und Unrecht
einzuflößen, halte ich vielmehr für gerathen, ihn selbſt
3 Tage lang als unschuldigen Sündenbock einzuſper-
ren. Bei mir iſt folgender Begriff um so heftiger
erwacht: es solle kein Gesetz, keine Deutung oder
Veidrehung und deren Anwendung beſtehen, welche
einen Schuldloſen beſtrafen. Es ehrt den Staat, den
Richter und die bürgerliche Geſellſchaft ungleich mehr,
wenn 100 Verbrecher ungeſtraft bleiben, als wenn
ein einziges Individuum unſchuldig verurtheilt wird,
unschuldig leidet. Darum ihr Männer des Vaterlan-
des, Gesetzgeber, vernünftigere Nichter, Rechtslehrer,
Volksvertreter, Rechtsvertheidiger, an euch iſt es, die
schädlichen Folgen, welche aus dem auf mich ange-
wendeten Satz fließen, ſammt dem an mir gegebenem
Beiſpiel zu erwägen u. s. w. " - -
; Frankreich. “.
j Paris, v. 21. Jan. Die „Gazette'" faßt die
politiſche Stellung Frankreichs folgendermaßen auf:
„Man sieht nunmehr ein, daß ; rankreich nur auf
dreierlei Weiſe beſtehen kann. Sie ſind: das doktri-
näre Syſtem mit dem Princip der Souveränität des
Königs z das Princip der Volksſsouveränität, das re-
publikanische und Nationalsyſtem, welches aus der
Emancipation der Kommunen und Provinzen, aus
den Generalſtaaten und der Stimmberechtigung aller
Franzosen beſteht; und die Erblichkeit des Thrones
nach dem Erſtgeburtsrecht z oder um dieſelbe That-
sache unter anderm Namen zu geben: Frankreich hat
nur die Wahl zwiſchen der engliſchen, amerikanischen
und franzoſiſchen Schule.. _. ---
Med. CF. Z >. — Ons: 6. Müller, Hofbuchdr.
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