Full text: Fuldaer Zeitung (1832)

jh ß Aufforderung, : auf den Haufen los, der zu beiden Am 14. des Abends. Es heißt, der General 
ima _ Seiten auseinander wich. Die Linientruppen gebrauch- habe sich in die Kaserne begeben, und wolle nicht 
tu,; ten das Bajonnet gegen diejenigen, welche ihnen in wieder herauskommen; nahe an der Thüre der Ka- 
diy. î_ den Weg kamen. Mehrere Personen wurden schwer ſerne hätte die Nationalgarde einen Öbservations- 
lultj, * verwundet. Ein Artilleriſt von der Linie, der sich zuu HPoſten. (Gazette du Lyonnais) 
fällig allda befand und eine mit ihrem Kinde zu Bo- ~ Eine telegraphiſche Depesche meldet, daß zu Gre- 
j den gefallene Frau retten wollte, erhielt vier Bajon. noble die Ruhe vollkommen wieder hergestellt iſt. Die 
M . netſtiche. Ein Sergeant von der Artillerie der Natio-. von Lyon dahin beorderten Truppen haben Befehl er- 
Üulthy j nalgarde wurde tödtlich verwundet und soll geſtorben sein. halten zurückzukehren. s. 
thrh; Jetzt erreichte die Erbitternng das höchſte Maas; ~ Als Ludwig XVIII einst durch Saint - Denis 
in irh, Barrikaden wurden während der Nacht errichtetz das kam, riefen die Soldaten daselbſt: es lebe der König! 
piu j; Pflaſter in den Straßen aufgeriſſen und die Laternen ein Menſch aber der ein Fleiſchhauerinſtrument in der 
| zerſchlagen. Tags darauf versammelten sich langam Hand hatte, schrie: es lebe das Schwein! er wurde 
die Nationalgarden. Während dieser Zeit bildeten ich verhaftet. Nachher als der Juſtizminiſter einmal zum 
Lit : ſchnell Freikorpskompagnien und bewaffneten sich mit König kam, erzählte er ihm, jener Menſch werde auf 
in U . Miſtgabeln, ſchlechten Flinten und Jagdmesſern. So den Antrag des königlichen Prokurators wegen Be- 
aj verfügten sie sich zur Präfektur, zum General und leidigung des Königs vor Gericht gezogen werden. 
ts. Kommandanten und verlangten: 19 die Entfernung dHWie, mein Herr, erwiederte Ludwig XVII, und Sie 
“' söv des 35. Linienregiments ; 2% Uebergabe ſämmilicher haben nicht sofort einen königlichen Prokurator abge- 
tuts Poſten in der Stadt an die Nationalgarde; 30 Dienſt- etzt, der ſo dumm iſt, zu denken und dem Gedanken 
“ fr k niederlegung und selbſt die Abreise des Präfekten und Raum zu geben, daß ein auf meiner Durchreise dem 
t tui des Generals. Nach einigen Unterhandlungen gaben Schwein gebrachtes Lebehoch ſich auf mich beziehen 
kin t die Behörden diese Forderungen zu, nur daß die Stadt- könne? § ] D 
h bun b § thore von Nationalgarden und von Linientruppen ge. „Straßburg, 19. März. Die Artilleriekom- 
"utlzt meinschaftlich besetzt werden sollten. Dieser Beſchluß ff pagnie der Nationalgarde zu Kolmar iſt in Gefolge 
fis: ; purde.quit Heſtal aufgenommen. ; , der unlängst gemeldeten Vorfälle bei Gelegenheit ei- 
hv cui c te he khr? dſſcäſkthr 2:5. Drrchtugk e C z zee. L 
j j Uu ji î welcher durch eine Hinterthüre entfloh und in der ſind nach Neu-Breisach abgeführt worden. ! 
Uuimhnt Kaſerne Zuflucht suchte. Der General, der im Re- ~ Paris, 18. März. Zu Cacaſſone sind am Morgen 
m gierungsgebäude wohnte, erhielt gleichfalls Besuch von . des 11. von Neuem Unruhen ausgebrochen. Der Ge- 
lyuik den „Freikorps, und mußte alles, was ſie begehrten, neral Vicomte d’Arnaud wurde gefährlich am Kopfe ver- 
Fei ha einräumen. Im Hofe wurden Erfriſchungen ausge. wundet; der Präfekt war in großer Gefahr und ver- 
ſuu U11j theilt, und die Freikompagnie legte ihre Miſtgabeln, dankte seine Rettung Jnur der Geiſtesgenwart der ihn 
niht i hui Piken und verroſteten Flinten nieder , und trank und begleitenden Offiziere von der Linie; der Gensdarmerie- 
lui j fraternisirte mit der Nationalgarde. Dann zog der DObriſt Thurot wurde von 3 Steinwürfen getrofen. 
it Dikl Befehlshaber der Freikorps, Hr. Vasſeur mit seinem auch der Maire wurde mit Steinen geworsen. Obriſt_ 
; iii, y Haufen ale. ' Thurot hat den Oberbefehl im Departement über- 
ite lu Ei E LDer Platkkommandant Hr. L’Eſpinaſſe ging un. nommen und die Ruhe ſcheint wieder hergeſtelt. Des- 
Hjiuunhjlſh ter dem Geſchrei des Pöbels hin und her, und setzte ,, Journal des Debats" meldet nach einem Schreiben 
uu. hl _  Ò die unvereinbare Kapitulation in Vollziehung; das aus Carcaſſonne vom 12.: „Alles ſcheint in. tiefer 
M MI 35. Regiment zog in die Kaſerne. Hr. Rivier, Maire Ruhe. Von den Ereigniſſen des vorhergehenden Ta- 
1j tj jidi von Grenoble, soll ſeine Entlaſſung gegeben, und dar- ges bleibt nur eine Erinnerung, welche die schmerzliche 
j ujjal vi auf einige Municipalräthe die Zügel der Verwaltung Entrüſtung aller guten Bürger in Anspruch nimmt. 
juin. ergriffen haben. Diese ließen eine Proklamation an- ~ Die Gabarre ,„Lamproie", welche \ am 24. v. 
g Ultit - ſchlagen, worin sie der Nationalgarde Glück wünſchh M. von Navarin absegelte und am 11. d. zu Tou- 
'; zin: j ten, daß ſie so gut ihre Schuldigkeit begriffen. lan einlief, bringt folgende Nachrichten aus Griechen- 
qu Der Präfekt iſt noch immer in der Kaſerne und land: „Zwei Tage vor der Abfahrt des Schiffs hatte 
M ii „er General in seinem Hotel; die Nationalgarde ver- ein ernſthaftes Gefecht zwiſchen den franzöſiſchen und 
M i ſieht den Dienſt. Man erwartet von Stunde zu griechiſchen Truppen Statt, wobei erſtere drei Bat- 
, uÊ ti Stunde einige Kompagnien Kavallerie von Vienne. terien, welche die Griechen zwischen Nissi und Cala- 
U! _Die Stadt iſt ruhiger, indeß ſind die Freikorps nicht. mata errichtet hatten, mit dem Bajonnet wegnahmen. 
w. entwaffnet worden. Es heißt, die Republikaniſchge- Bei dieser Affaire hatten wir nur geringen Verluſt; 
u u sſinnten hätten sich dieser Bewegung bedienen wollen, die Franzoſen griffen die Redouten mit der größten 
jh |;t um ihrer Partei den Sie zuzuwendenz allein ihre Entſschloſſenheit an." Der Befehlshaber der Station 
pt!) Hoffnungen ſind gänzlich fehlgeschlagen. fertigte die Gabarre in größter Eile mit dringenden 
 
	        
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