Full text: Fuldaer Zeitung (1832)

  
Alencon versammelten sich am 3 etwa ein Hundert 
Arbeitsleute auf dem Municipalitätsplatze und verlang- 
ten eine Erhöhung des Taglohns. ; ; 
- Der Globe macht sich nun ebenfalls über die 
angeblich entdeckte Karliſtenverſchwörung im Thurm 
von Notre-Dame luſizen.. 
— Die Nachforschungen und Verhaftungen dauern 
fort. Unter den Verhafteten nennt man einen Trom- 
peter der Nationalgarde zu Pferde und einen gewiſſen 
Fitz-Anne (nicht Fitz - James, wie mehre miniſterielle 
Blätter behaupten) einen ehemaligen Hausbeamten 
Karls X. Man fand bei ihm verſchiedne Petitionen 
um Anſtellungen bei der Hofhaltung Karls XR. 
“ & Ein öffentliches Blatt versichert, Fürſt Talley- 
rand beschäftige sich ſtark mit Abfaſſung seiner Me- 
moiren, wünſche aber nicht, daß sein Manuſcript bei 
ſeinen Lebzeiten im Druck erscheine. 
 — Die „Quotidienne" nennt die gestern von der 
Gazette des Tribunaux gegebene Nachricht, als ob 
Karl K. Eigenthümer zweier Aktien von der Quoti- 
dienne gewesen, falſch. Die Quotidienne, ~ so ver- 
ſichert ſie ſelbſt ~ wußte immer ihre Unabhängigkeit 
zu erhalten und derselben Achtung zu verschaffen. 
. Die „Sentinelle de Bayonne" berichtet aus 
Madrid: „Ein Bericht des spaniſchen Vicekonsuls zu 
Marokko bringt der Regierung die Kunde, daß der 
Kaiser jenes kleinen Barbareskenſtaates große Kriegs- 
. rüſtungen mache, und man habe Grund zu glauben, 
daß diese mit größter Schnelligkeit ausgeführten feind- 
seligen Gesinnungen zum Zweck haben, einen großen 
Coup de main gegen die zu Algier ſtehende franzö- 
ſiſche Armee auszuführen. Der Kaiser zieht zu gleicher 
Zeit alle Fahrzeuge zusammen, und ſcheint die Absicht 
zu haben, sich eine kleine Marine zu bildenn. 
_  ~–~ Es. scheint ausgemacht, sagt ein miniſterielles 
Blatt, daß das Bild des Marschalls Ney im- Saale 
der Marſchälle wieder aufgestellt werde. 
Deutschland. 
Wien, 4. Jan. Geſtern iſt aus Konſtantino- 
pel v. 18. v. Mon. die Anzeige hier. eingegangen, 
daß. der kürzlich unter dem Namen Achmed Nadir 
Bei hier angekommene vorgebliche türkiſche Obriſt vom 
Sultan nicht bevollmächtigt sei, und die. turkiſche Re- 
gierung von einer solchen Sendungr.überhaupse gr... 
nichts wiſſe. Es hat ſich nun ergeben, daß das frag- 
liche Individuum, ein emigrirter Pole, dieſe Maske 
nur angenommen hat, um unter derselben nach Frank- 
reich zu kommenz daſſelbe hat daher auch ſchon wie- 
der seine Freiheit mit dem Bedeuten erhalten, daß 
die öſtreichiſche Regierung einem aus politiſchen Grün- 
den Geflüchteten keine Hinderniſſe in den Weg zu 
legen pflege. – Mit der nämlichen Gelegenheit been. 
richtet man aus Konſtantinopel. die ägyptiſche Armee J 
sei bei einem Versuche, St. Jean d’Acre zu erſture 
men, mit bedeutendem BVerluſte zurückgeschlagen wor- 
den. Somit beſtätigte ſich keineswegs die von Rho: 
dus gekommene Nachricht, als ob Äbdullah Pascha 
den Aegyptern die Thore seiner feſten Stadt zu öff- 
nen Willens gewesen. ~ Aus Ollmütz meldet man 
die Ankunft von beinahe 200 polnischen Offizi 
ſie ſind wegen der Behandlung, welche i 
dem öſtreichiſchen Gebiete zu Theil wurt 
barkeit sür unsere Regierung, nnd wünſchet : 
theils in die Reihen unserer Armee eintreten zu dür- 
fen ; man glaubt, daß diesem Ansuchen in Rücksicht 
ihrer vorzüglich guten Aufführung vielleicht willfahrt 
werden wird. –~ Am künftigen 1. März feiert der 
Kaiserſtaat das 40. Regierungsjahr seines geliebten 
Herrſchers, das Gerücht spricht von wichtigen Ver- 
     
       
   
änderungen, welche mit diesem Tag in Wüksamkeit 
treten sollten. : 
î Muùndchen, vom 8. Jan. Nach zuverläſſigem 
Vernehmen hat Hr. Graf v. Armansperg den Ge- ; 
ſandiſchaftspoften in London angenommen. ~ Zu Eh- 
ren des neuen Regierungspräſidenten Grafen Seins? 
heim wird am 11. d. ein großen Diner im Odeon 
gegeben. – Im Mai erwartet man einen. neuen Ar 
B ; 
peebeſehl. Würz burg befinden sich in diesem Winter: 
halbjahr 521 Studirende (324 Inländer und 191 Z; 
Ausländee)d. „ + § 
~Ö Berlin, 10. Jan. Nach dem im Drutk er- 
ſchienenen amtlichen Benrzeichniſſe -zählt die hiesige 
Friedrich Wilhelms-Universität im gegen- 
wärtigen Wintersemeſter 1469 immatrikuli rte Stu- 
dirend e, von welchen 474 der theologiſchen, 508 der 
juritiſchen, 258 der mediciniſchen und 229 der yhilo- 
sſophiſchen Fakultät angehören, und unter welchen sch 
344 Ausländer befinden. ; 
Mi sc ell en. - 
~ Vom 2. Th. der Heineſchen Reiſebilder iſt eine 
î JQ. Aufl. erschienen. Die Anzeige darüber in den „Kri- 
tiſchen Blättern der Börsenhalle“ ſchließt mit den 
Worten: Soweit wir in unsrer Einfalt das Folgende 
begreifen, so enthält es ein verblumtes Kompliment 
für diese freie Stadt: j 
„Himmel grau uud wochentägliel. . 
. Auch die Stadt iſt noch dieſelbe! j 
Und noch immer blöd und kläglich 
Spiegelt sie sich in der Ebel. 
Lange Nasen, noch langnngilezInn. 
Werden ſie wie sonſt geſchneuzen. 
Und man dukt sich noch ſcheinheilig, 
Oder bläht sich, stolz gespreitzet. 
î Schöner Süden! wie verehr’ ich 
Deinen Himmel, deine Götter, . z 
î Seit ich diesen Menſchenkehiinia. 
Wiederseh, und dieses Wetten. 
_ Med. C F. Sic. ~ Deus; C. Müller, vofbüchdr. 
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